Änderung in der genetik (Eigenschaften) durch lange Lagerung

Schrägagar, Trocknen, steriles Wasser

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davidson30
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Änderung in der genetik (Eigenschaften) durch lange Lagerung

Beitrag von davidson30 » Freitag, 23. Dezember 2011 12:25

hallo


hätte da mal eine frage ..


mir ist jetzt schon das 2te mal aufgefallen das wenn ich nach längeren pausen meine kulturen wiederbelebe ...
einige stämme wie verändert sind ... zb wurde aus einen schimmelbeständigen langezeitreifenden shiistamm ein schnellfruchter der auch kontianfälliger ist .... und auch bei einigen anderen stämmen scheinen sich gewisse eigenschafen geändert zu haben .


meine ehemalige turboauster (lag ewig lange im schrägagarröhrchen) .... hat früher wirklich schnell gefruchtet .... jetzt wächst sie in petris wattiger als früher (auch nach mehrmaligen selektieren und überimpfen)... und lässt sich auch mehr zeit beim fruchten
... also kaum zum wiedererkennen :?


hat sich damit schon mal jemand beschäftigt ?? oder ist jemand anders auch schon so etwas aufgefallen ???

.... oder sind das anzeichen für eine beginnende degeneration ???




gut kulturpilz

fritz
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Re: Änderung in der genetik (Eigenschaften) durch lange Lage

Beitrag von Dr.DooM » Freitag, 23. Dezember 2011 14:07

Ich selbst habe noch nicht so viel Erfahrung mit Degenerierten Stämmen gesammelt, weil ich bisher nicht so viel Platz und Zeit für die Pilzzucht hatte.

Allerdings ist das Problem, das Zuchtstämme im Laufe der Zeit Ihre Eigenschaften ändern können bekannt. Zum einen können normale Mutationen auftreten, zum anderen verfügen Pilze auch im ungeschlechtlichem Stadium über spezielle Eigenschaften wie z.B. Parasexualität, die zu Veränderungen des gen. Codes bez. best. Eigenschaften führen können. Stamets schreibt das der Prozess der Degeneration nicht komplett verstanden ist, sein p-value System überzeugt mich aber auch nicht. Ich denke man kann durch bestimmte ungünstige Umweltbedingungen solche Veränderungen provozieren, da sich der Pilz dann anpassen muss. Ich würde wie folgt vorbeugen: Mit verschiedener Arten der Lagerung wie getrocknete Brut, Schrägagar (und hier auch verschiedene Zusammensetzungen), eingefrorene Glycerin-Flüssigkulturen paralell anlegen wenn einem ein bestimmter Stamm sehr am Herzen liegt. Außerdem sind wahrscheinlich nicht alle Pilzarten gleich anfällig für Veränderungen Ihrer Eigenschaften bzw. Degeneration. Aber gerage weil viele Pilze auch im ungeschlechtlichem Stadium Ihre gen. Code varieren können halte ich den Begriff Degeneration für problematisch - der älteste und größte Organismus der Welt ist ein Halimasch, der ca. 2400 Jahre alt ist ohne zu degenerieren.

Ich habe aber gehört, dass selbst die großen Bruthersteller ab und zu Zuchstämme verlieren bzw. diese bestimmte Eigenschaften einbüßen - also kann man nur vorbeugen.

Gruß Hauke
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