anlegen von schrägagar

Schrägagar, Trocknen, steriles Wasser

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anlegen von schrägagar

Beitrag von davidson30 » Sonntag, 28. Oktober 2007 18:15

hallo


da ich nun mehrere kulturen habe ... und ich nicht alle gleichzeitig bearbeiten kann ... überlege ich mir schrägagarkulturen zum einlagern herzustellen ....


da sollten es die kulturen mehrere monate im kühlschrank halten wenn ich richtig informiert bin ......


nun ja ... hab mir mal autoklavierbare reagenzgläser mit stopfen besorgt.....

Bild



und jetzt stellen sich mir die ersten fragen ...


wieviel nährboden wird eingefüllt ??
wie schräg werden die dann ausgekühlt ??
und wie schräg beim und nach dem durchwachsen gelagert ??
wie lange halten die wirklich ??
sind meine röhrchen eh nicht zu dünn ??
wie weit lässt man diese dann durchwachsen .... bevor man sie einkühlt ??
hat da jemand bilder davon ??



grüsse

fritz
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Beitrag von pilz-kultur » Sonntag, 28. Oktober 2007 21:16

...bin gerade dabei meine Kulturen neu zu überimpfen....sieht so aus


Bild

...abmessen tu ich da nichts...nach Gefühl :wink: !
Waren Kulturen aus 2003 ! dabei...sind problemlos angesprungen...soviel zur Lagerdauer...ist aber von Pilz zu Pilz unterschiedlich :wink: !

Zu dünn sehen mir die Röhrchen nicht aus...vielleicht eine Spur zu lang !

Walter
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Beitrag von davidson30 » Sonntag, 28. Oktober 2007 22:10

hallo


ja hast du recht könnte unpraktisch werden damit zu arbeiten ...

hast du einen eingen ständer für die röhrchen ??

mit welchen werkzeug arbeitet man in solch einen röhrchen ?? (impfschlinge ? )

warum halten die auf schrägagar länger ... (wegen dem austrocknen ?? )


grüsse

fritz
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Beitrag von case04 » Dienstag, 30. Oktober 2007 08:42

Hi Fritz,

Wenn der Agar hartgeworden ist brauchst Du keinen Ständer sondern kannst die auch liegend lagern. Oder ansonsten kannst Du jeden normalen Reagenzglasständer verwenden. Da ich keinen habe, verwende ich (insbesondere auch zum Autoklavieren einfach ein Becherglas.

In dem Röhrchen arbeite ich mitder Impfnadel, aber Impfschlinge geht bestimmt auch. Das müsste auch mit Deinen Röhrchen gehen, kurze und dicke sind natürlich praktischer als lange schmale,aber mit letzteren gehts auch, immerhin dient das ganze ja als Archiv, Du musst also nicht ständig damit arbeiten. Das beimpfen ist auch eh kein Problem, nur das wierrausholen ist etwas fizzelig, aber wie gesagt braucht mans ja eher selten.

Menge an Agar: etwa ein drittel des Röhrchens.

Schräge beim auskühlen: Man legt ein Reagenzglas darunter quer. Ich benutze stattdessen eine etwa gleichdicke "Wurst" aus Alufolie, da kullern die Röhrchen weniger leicht von runter.

Schräge beim lagern: Egal, liegend in ner Box ist ok.

Haltbarkeit: ein halbes bis ganzes Jahr (bei 4°C), ev. auch länger, je nach Sorte. Ich überimpfe standardmässig nach nem halben Jahr, aber hab auch schon aus 9 Monate alten noch prima Myzel entnehmen können.

Durchwachsen vor dem einkühlen: zwei bis drei Wochen sollten reichen. Danach kontrollieren ob auch keine Kontaminationen drin sind und ab in den Kühlschrank.


Röhrchen zu dünn: siehe oben. Ich hab übrigens die gleichen wie Du, d.h., wenn ich das auf deinem Bild richtig erkenne müsste es sich dabei um 160 x 16er handeln. Was die Röhrchen selbst betrifft hatte ich damit bislang keine Probleme.


Was aber schon eher ein Punkt ist, das ist der Stopfen. Achtung: Dieser Stopfen ist *nicht* autoklavierbar !!! D.h., man kann ihn schon autoklavieren, aber danach hat man Plastikbrei ;)
Es hat sich aber in der Praxis gezeigt, dass es ausreicht, den Stopfen vor Gebrauch ne halbe Stunde in nem Glas mit Spiritus tauchen zu lassen, hatte so bislang keine Konti-Probleme.

Aber besser sind Röhrchen mit (autoklavierbarem) Schraubdeckel (aus Metall), leider kosten diese auch das zehnfache. Von daher tuns für mich auch die normalen.

Gruss,Oliver
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Beitrag von roland » Dienstag, 30. Oktober 2007 09:25

Hallo zusammen
Ich habe jetzt auch angefangen meine Myzeldatenbank auf Schrägagar anzulegen.
Ich hab die gleichen Stopfen , die besprühe ich kurz mit Sagrotan.Dann mach ich die
im noch heissem Zustand auf die die Röhrchen.Dann leg ich die zum Auskühlen in eine
kleine Sortimentsbox (hat sich so ergeben) damit ich die Schräge hin bekomme.Nur die
Handhabung bei der Beimpfung ist für mich ganz schön gewöhnungsbedürftig, um die
Petri und auch das Röhrchen nicht zu lange offen zu lassen. Ich habe ja bis jetzt immer
über Dampf beimpt , da ich aber jetzt eine Reinbank besitze ,wird es vielleicht etwas einfacher gehen.
Aber dazu gleich mal eine Frage: Ich habe den Eindruck , daß das Myzel immer nur oberflächlich
wächst , egal ob Petri oder Schrägagar. Ist das so richtig?

Bis bald Roland
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Beitrag von pilz-kultur » Dienstag, 30. Oktober 2007 17:16

Hallo Fritz !

Ich verwende die Schott-Röhrchen..die haben ein Gewinde+PE Schraubkappe(Metall finde ich nicht so gut)..sind autoklavierbar......kann ich Dir nur empfehlen :wink: !

Arbeite nur mit einem langen Skalpell !

Der Agar trocknet in so einem Röhrchen kaum aus , die Haltbarkeit wird natürlich auch durch die kleine Oberfläche-wenig Luftkontakt gesteigert !

Absolute Dauerbrenner sind aber Kulturen die mit Paraffinöl überschichtet werden...da hast Du dann Jahre eine Ruh`!

Gruß
Walter
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Beitrag von roland » Dienstag, 30. Oktober 2007 19:35

Hallo Walter
wo kann man diese Schottröhrchen mit PE Schraubverschluss bekommen?

MFG

Roland
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Beitrag von pilz-kultur » Dienstag, 30. Oktober 2007 21:41

Hallo Roland...

...solche Röhrchen solltest Du in jedem besseren Geschäft für Laborbedarf
bekommen...hab unsere bei VWR geordert :wink: !

Walter
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Beitrag von davidson30 » Dienstag, 30. Oktober 2007 21:51

hallo

wegen dem schottrörchen muss ich mal meinen laborbedarf fragen .


würde mich freuen wenn ich mehr infos zu der möglichkeit kulturen mit Paraffinöl überschichten bekommen könnte .

wie kann ich mir das vorstellen ??
gibt es da links oder eine anleitung dafür ??



also wenn das gehen würde .... wäre schon eine möglichkeit mehrere kulturen mein eigen zu nennen .

hab schon angst gehabt wenn ich mehrere stämme besitze das ich mit dem überimpfen nicht mehr zu rande komme ....


also wenn wer helfen kann ...


grüsse

fritz
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Re: anlegen von schrägagar

Beitrag von Dr.DooM » Donnerstag, 04. November 2010 21:05

Ich arbeite auch mit Schrägagarröhrchen mit Schraubdeckel und einem Tyvekfilter. Man kann sie zugedreht autoklavieren und sie sind milbensicher, außerdem bildet sich im Kühlschrank kaum kondenswasser.

(Im Schrägagarröhrchen fruchtet gerade ein Kräuterseitling.)
Dateianhänge
DSC05416.JPG
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Re: anlegen von schrägagar

Beitrag von Dr.DooM » Samstag, 04. Dezember 2010 21:03

Hallo Mathias habe ich hier im prinziep schon beantwortet

viewtopic.php?f=55&p=17840#p17840

klar zum autoklavieren in ein glas stellen sonst gehts nicht

auf mea wachsen nicht alle pilze gut aber sonst kannst du das natürlich nehmen mit etwas hefeextraktzusatz ist es noch besser geeignet. malzbieragar ist auch nicht viel anders hat aber denke ich mal mehr zucker (maltose)..
ich teste jetzt gerade das viel verwendete pdya für die kandidaten die mea nicht mögen.

andere variante ist wattestopfen auf die reagenzgläser und mit alufolie gegen kondenswasser abdecken sollte man auch bei tyvek filtern machen.

schraubdeckel mit tyvek und dichtung sind aber sicherer..

gruß hauke
Zuletzt geändert von Dr.DooM am Samstag, 04. Dezember 2010 21:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: anlegen von schrägagar

Beitrag von Dr.DooM » Samstag, 04. Dezember 2010 21:09

@Fritz

steriles parafinöl wird auf eine durchwachsene schrägagarkultur gekippt bis alles mit parafinöl bedeckt ist das myzel sollte die komplette oberfläche bedeckt haben und angefangen haben submers einzuwachsen. dann schraubdeckel drauf mit filter; oder alternativ wattestopfen nach dem autoklavieren bzw vor dem beeimpfen mit etwas benzylbenzoat beschichtet (gegen milben). die kulturen können über jahre gelagert werden und können dann in flüssigmedien reaktiviert werden.
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Re: anlegen von schrägagar

Beitrag von Dr.DooM » Sonntag, 05. Dezember 2010 18:14

Hallo Matthias,

potato dextrose yeast-extrakt agar
zusammensetzung wurde hier auch schon im Forum gepostet

http://en.wikipedia.org/wiki/Potato_dextrose_agar und dazu optional 1-2 g hefeextrakt...

Gruß Hauke
hermann
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Re: anlegen von schrägagar

Beitrag von hermann » Sonntag, 05. Dezember 2010 22:57

Hallo zusammen
Warum geht man nicht einfach wie folgt vor:
Nachdem das Mycel in der Petrischale gut angewachsen ist in passende polybeutel eintüten,
verschließen und ab in den Kühlschrank :?:
Nur mal so als Gedanke eines blutigen Anfängers.
Grüße:Hermann
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Re: anlegen von schrägagar

Beitrag von davidson30 » Mittwoch, 08. Dezember 2010 21:51

hallo



ich hatte meine röhrchen eingeschweisst in plastik ... und kontis in den röhrchen .

leider auch eine ex mit der hand am stecker vom kühlschrank.
die bioflora im kühlschrank war herrlich und ja .. wo viele keime da ... ^^


dachte schon das ich die röhrchen mit wachs versiegle... aber das wird ja auch mit der kälte in kühlschrank härter und poröser ....

denke mal werd mal die idee mit dem paraffin aufgreifen...einen filter benutzen... und die röhrchen einschweissen .
(irgendwas muss ja helfen ...)




gut kulturpilz

fritz
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