Austernpilz-Klonversuch auf Pappe

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Mycelio
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Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 24. Oktober 2007 19:09

Hallo Andre,

Mycelio hat Folgendes geschrieben:
'Mycelio-Methode' klingt cool, hab's aber nicht erfunden
Das war mir klar (du hast schon früher erwähnt, dass du es von der shroomery website hast), doch für uns hier im Forum o. zumindest für diesen Thread kann man sich doch diese Freiheit nehmen?
OK, kein Problem.

Übrigens ist ein wesentlicher Unterschied beim Ausprobieren dieser Methode, dass du ganz frische Pilze nehmen konntest, während ich Importe aus dem Ausland nehmen musste: die Austernpilze aus unserem Supermarkt kommen entweder aus Ungarn oder aus Polen, sind also sicherlich einige Tage unterwegs. Und es ist auch nicht sicher, dass ich sie gleich am ersten Tag nach der Anlieferung im Geschäft gekauft habe, obwohl sie noch recht gut ausgeschaut haben.
Stimmt schon. Seit ich selber ernten kann, will ich keine mehr im Laden kaufen. Habe aber schon öfter Austernpilze im Supermarkt gesehen, die sogar noch Mycelflaum am Stiel und auf dem Hut hatten.

Ich bin mir inzwischen sicher, dass das Myzel wirklich von alleine wächst, nicht nur durch die Kraft der Stiele.
Zur Klärung dieser Frage hatte ich ja neulich mal ein Stielstück ohne Pappe oder sonstige nahrung in ein Glas mit hoher Luftfeuchtigkeit gelegt. Nach ein paar Tagen bot sich folgender Anblick:
Bild
Ist er nicht süß. der kleine?
Hätte eigentlich erwartet, daß er schon längst die Wände hocklettert. Wahrscheinlich weiß er aber daß da nichts zu holen ist und hält sich zurück. Vielleicht sollte ich ihm mal Futter in irgendeine Ecke legen und schauen, ob er sich's holt... :D


Ansonsten wünsche ich viel Spaß und erfolg mit der neuen sterilen Pleurotus-Kultur.


Grüße, Carsten
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AndreasTyrol
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Beitrag von AndreasTyrol » Dienstag, 30. Oktober 2007 21:15

Hallo! :)


Seht mal was man von H. so alles als "Brut" zugesendet bekommt!

Bild

Im Ernst, das soll Austernpilzbrut sein! :

Bild

Im Prinzip ein Sack feuchtes Stroh unter das etwas Brut gemischt wurde ...

Die P. cornucopiae Brut hingegen aus derselben Lieferung war in Ordnung; und so soll Brut auch aussehen, wenn sie diesen Namen verdienen will:

Bild

Ob ich bei dieser Firma nochmal was bestelle? Wohl eher nicht ... :(

@Carsten: der Thread ist noch nicht ganz fertig; habe noch einige Experimente dazu laufen. Sobald sich Ergebnisse zeigen, wird upgedated. Wie stehts eigentlich mit deiner Topfkultur? wie hoch ist denn jetzt die durchwachsene Sägemehl/Kaffeeschicht?


Schöne Grüße von Andre.
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Beitrag von Das-Pilzimperium » Dienstag, 30. Oktober 2007 21:20

mhm von welcher firma ist der denn?

hatte mal brut von hawlik, die auch schon am rumgammeln war :twisted: und denn ständig emails hin und her *kotz*
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Beitrag von Nico » Dienstag, 30. Oktober 2007 22:21

Das sieht ja wirklich scheiße aus. Und das vom Austernpilz, der der schnell fast alles agressiv bewuchert. :shock:
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Beitrag von davidson30 » Dienstag, 30. Oktober 2007 22:28

hallo


das hatte ich auch mal ...

und nach 2 tagen war auch noch schimmel im sack ....
(aber was soll man tun .... das porto und die telefonkosten .... zahlt sich nicht aus )

und alle versuche substrat zu beimpfen endeten auch grün . :evil:


hab mich mit gekauften brut und blöcken schon viel geärgert .... ( obwohl es auch sicher gutes gibt)

wenn man sich nicht auskennt ... gibt man sich selber die schuld .... und gibt auf ....
(doch dafür gibts ja unser forum :wink: :wink: )



grüsse

fritz
Zuletzt geändert von davidson30 am Mittwoch, 31. Oktober 2007 00:22, insgesamt 1-mal geändert.
"Mädchen sind wie Pilze - die schönsten sind die giftigsten"
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 30. Oktober 2007 23:31

Hm, das sieht auf den ersten Blick nicht so gut aus. Ich hätte auch Körnerbrut erwartet, aber stimmt ja, auf der Hawlik-Seite steht nix von Getreide, nur von Brut für Stroh.

Mein erster Gedanke war aber, der Austernbeutel hätte beim Transport stark gelitten. Die Brut ist ja auch in mehrere Teile zerbrochen. Nur seltsam, daß der Zitronenausternbeutel so viel besser aussieht.
Wie auch immer, wenn die Austernbrut einen feuchten Eindruck macht, würde ich sie erstmal ein paar Tage ruhig liegen lassen und beobachten. Wenn sie dir trocken erscheint, kannst du ein kleines Stück auf feuchtes Substrat oder Pappe legen und für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen. Wenn es nach zwei Tagen flauschig weiß sprießt und danach nicht grün wird oder stinkt, ist alles in Ordnung. Ansonsten würde ich es zurückschicken und Ersatz verlangen.

Ich hatte mir mal bei pilzzuchtshop Austern-Körnerbrut bestellt, da war in der Flasche nur ein steinharter, trockener Roggenklumpen. Sah irgendwie tot aus und ich hatte mich auch schon gewaltig geärgert. In feuchtem Substrat ist es dann aber explosionsartig gewachsen.


Ansonsten bin ich gespannt auf den Verlauf deiner Experimente. Die Blumentopf-Auster mampft sich gerade durch die dritte Substratschicht (Stroh und Kaffee) und ist jetzt bei 12 cm angekommen. Ich werde morgen neue Fotos machen. Bei Tageslicht werden die Bilder besser.


Grüße, Carsten
Nico
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Beitrag von Nico » Dienstag, 30. Oktober 2007 23:35

Mir dünkt, das sind nicht einmal richtige Autoklavensäcke (das Recycling-Symbol und die Durchsichtigkeit läßt auf LD-PE schließen). Damit wurde auch noch unsteril gearbeitet und das Kontirisiko mitverschickt. Das wäre echt nicht mehr im grünen Bereich. :P
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Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 31. Oktober 2007 19:19

Hier die Bilder der Austern im Blumentopf, einen Monat nach Beginn des Klonens:
Bild Bild
Bisher habe ich dreimal Stroh mit Kaffeesatz locker aufgetragen, zuerst nur 1 cm, danach jeweils ca. 5 cm. Morgen oder übermorgen kommt dann die letzte Schicht drauf.

Carsten
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Beitrag von Mycelio » Sonntag, 04. November 2007 20:12

Noch ein paar Bilder:

Um herauszubekommen, welchen Effekt Pappe auf das anfängliche Mycelwachstum hat, wurde ein Stielstück in ein Glas gelegt, in dem sich nur ein paar feuchte Steinchen (Vermiculite) befanden, also angenehm feuchte Luft, aber nichts zu essen. Anfänglich gutes Wachstum kam schnell wieder zum Stillstand.
Bild Bild
Eigentlich hätte ich mehr Wachstum erwartet, aber der kleine hatte wohl bemerkt, daß nichts verwertbares im Glas war und wollte Energie sparen.
Ein paar Tage später kam dann ein nasses Stück Pappe hinzu. Zwei Tage vergingen, danach wurde die Pappe in sechs Tagen schnell und dicht besiedelt.
Bild Bild Bild Bild Bild Bild
Nochmal von oben:
Bild Bild Bild Bild Bild Bild
Also ich denke, zum unsterilen Klonen von Austern wird es kaum etwas besseres geben. Bisher hatte ich noch keine einzige Konti auf Pappe, nicht mal Grünschimmel will darauf wachsen. Steril sollte es genauso gut funktionieren, dann könnte man sogar Getreide damit beimpfen und hätte sich Agar kochen und gießen erspart.


Meine anderen Austernkulturen hatten gerade irgendwie Fruchtungsprobleme. Eine Woche lang trockneten alle neuen Pilze wieder ein. Erst als es draußen regnete, schafften es zwei Exemplare. Von den Stielen wurden nochmals Klone angesetzt.
Bild Bild Bild
Nach zwei, drei vier und fünf Tagen:
Bild Bild Bild Bild


@Andre:
Haben sich deine neuen Austern wieder erholt?


Grüße, Carsten
Zuletzt geändert von Mycelio am Freitag, 09. November 2007 11:52, insgesamt 4-mal geändert.
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Beitrag von Nico » Sonntag, 04. November 2007 20:43

Ich habe mir auch schon überlegt, Austernpilze auf Karton zu züchten, vor allem weil ich problemlos an saubere Kartonagen herankomme. Allerdings scheiterte es bislang an einem geeigneten Reißwolf, um die Pappe zu schreddern. Axel Meixner beschreibt in seinem Pilzzuchtbüchlein ein Verfahren auf Klorollen. Am besten den billigen, grauen, besonders ligninhaltigen der Marke Furchenbrand. :D
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Beitrag von AndreasTyrol » Montag, 12. November 2007 18:37

Hallo Carsten! :)


Wirklich wieder sehr schön und dazu auch eindeutig aussagekräftig deine Fotos. Ich war seit meinem letzten Beitrag nicht mehr im Netz und bin in der Zwischenzeit durch nochmaligen Nachbau deiner Methode zum selben Ergenis gekommen. (= Dass das Myzel aus eigener Kraft wächst, nicht nur durch die Kraft der "Mutterstiele".)

Der einzige Unterschied ist, dass man mit älteren Exemplanren aus dem Supermarkt mit sehr viel weniger Vitalität der Pilzstiele arbeiten muss. Das bedeutet, dass sich Störungen viel stärker auswirken.

Wenn die Pappe etwas zu nass oder zu trocken ist, wenn die Temperatur nicht so ganz optimal ist, dann reagiert der Pilz sehr leicht mit Wachstums-Stopp.


Der erste Versuch damals ist mir wahrscheinlich vertrocknet.
Der zweite Versuch ist mir wahrscheinlich abgesoffen. (= War zu nass.)

Dann habe ich mich intensiv mit der Feuchtigkeit der Pappe und verschiedenen Arten von Pappe beschäftigt, und wie man bei zu großer Trockenheit der Pappe "Gießen" kann, ohne Schaden anzurichten. Und jetzt funktioniert die Methode auch mit älteren Stielen aus dem Kaufhaus, und sogar mit den Hüten.

Detaillierte Beschreibungen folgen noch.

Bei deinen Bilder sieht man, wie vital deine Austerpilze sind. Die ganze Serie ist wirklich sehr gut gemacht, ausgedacht, fotografiert und dokumentiert. Ich finde, dass du eine wirkliche Bereicherung für das Forum bist. :!:


Schöne Grüße sendet dir Andre.

P.S.: die Austerpilzbrut von H. habe ich jetzt 2 Wochen lang bebrütet und jetzt sieht sie langsam so aus, wie richtige Brut aussehen sollte. Alles in allem eine Frechheit, was ich da zugesendet bekommen habe. Doch es macht mir nichts aus, denn ich arbeite (abgesehen von den Versuchen mit den Austern auf Pappe) mit dem selbst hergestellten sterilen Austernclon aus ungarischen Supermarkt-Austernpilzen, der nach anfänglichen Schwierigkeiten jetzt doch ziemlich gut wächst (siehe "Iro" Diskussion).
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Beitrag von Mycelio » Sonntag, 18. November 2007 02:50

@Nico:
Geschreddert und befeuchtet wäre das bestimmt eine klebrige Pampe. Gerade Wellpappe hat so eine Art Kleister auf der Mittelschicht. Soll Methylzellulose sein und ist wohl auch gute Pilznahrung.

Wenn du dich nicht vor Altpapieranteilen in der Pappe gruselst, kannst du sie vielleicht einfach wässern, abtropfen lassen, Körnerbrut draufsteuen und dann eng zusammenrollen. Sozusagen als Indoor-Stamm.


@Andre:
Danke, zuviel des Lobes...
Schreibe morgen mehr, muß erstmal schlafen gehen.


Grüße, Carsten
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Beitrag von Mycelio » Sonntag, 18. November 2007 19:53

Hier ein weiteres Update zum Stand meiner Experimente:


Der kleine Klon im Glas:
Er hat vor einer Woche angefangen zu fruchten und steht jetzt offen. Leider werden die Pilze kaum größer, aber dafür ist wohl zuwenig Mycel und Futter vorhanden.
Bild


Die vier Klone:
Nach dem letzten Foto wurden sie in Frischhaltefolie eingewickelt und im Rahmen eines geplanten Tauschs an ein Forenmitglied verschickt.


Die Klone im Blumentopf:
Die letzte Substratschicht war wohl zu naß und hat über eine Woche gebraucht, bis sie durchwachsen war. Alles in allem hat es sechs Wochen gedauert, incl. Klonen. Mit anderen Methoden geht das natürlich schneller, aber hier wurde ja komplett auf Sterilität verzichtet.
Habe inzwischen den Deckel abgenommen und den Topf auf die Seite gelegt, da er unten bereits fruchtete. Inzwischen wachsen die Pilze wirr durcheinander. Sie wissen scheinbar nicht so recht, wo sie hinwollen. Muß den Topf mal heller stellen. Bei 2,4l Substrat sollte das besser aussehen.
Bild Bild


@Andre
Hoffe, du machst Fotos und hast bald Zeit, mal wieder zu posten. Ich bin sehr gespannt auf deine Ergebnisse und frage mich auch, wie gut deine Austern auf reinem Kaffeesatz wachsen.


Grüße, Carsten
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Beitrag von AndreasTyrol » Dienstag, 20. November 2007 17:55

Hallo Carsten :)


Deine Austernpilzversuche (und Dokumentation) einfach ein Waaahnsinn! :o

Bei dir geht die Post ab, dass man nur blöd schauen kann ...

Bei mir - leider das Gegenteil: Stand meiner Versuche dazu: Versuch-Nr-3: wieder gescheitert. :evil:

Doch ich bin hartnäckig. Jetzt will ich es wirklich wissen!

Allerdings lerne ich bei jedem Versuch was neues dazu.

Dieses Mal musste ich lernen, dass die Austern, die ich aus dem Kaufhaus und geklont habe, anscheinend tiefere Temperaturen bevorzugen.

Ich hatte in meinem Brutschrank keinen Platz mehr und musste ein Glas rausstellen und promt ist der Austernpilz bei 19-20 °C doppelt so schnell gewachsen wie bei 26 °C vorher in der Brutkammer.

Man kann auch ganz allgemein was davon lernen: wenn jemand eine Anleitung veröffentlicht (z.B. Mycelio) dann bedeutet das noch lange nicht, dass andere Leute mit dieser Anleitung auch Erfolg haben werden. Solche Experimente sind von vielen Variablen abhängig, wenn auch nur eine einzige aber notwendige davon nicht adäquat ist, dann funktioniert das Ganze nicht mehr. Mir scheint, dass die Hauptvariable bei diesem Versuch auf Pappe die verwendete Austernpilz Kultur ist.

Ich möchte dir mal vorschlagen, Mycelio, im Kaufhaus Austern zu kaufen und dann den Versuch mit diesen Austern zu wiederholen. Mal schauen, wie gut die Anleitung dann funktioniert.

Du sagst Fotos! Mit den gescheiterten Versuchen will ich euch nicht auch noch fotografisch hier im Forum langweilen. Sobald der Versuch wirklich gut klappt, kommen dann die Fotos davon.

Außerdem bin ich auch unzufrieden mit meiner Fotoausrüstung. Du hast dir doch neulich eine neue Digi extra für den Zweck zugelegt. Deine Fotos sind schön und klar, scharf, gut erkennbar. Vielleicht sollte ich mir dieselbe Digi zulegen, wie du?
(Verflixt, habe mir gerade bei Geizhals-Preisvergleich deine Canon Powershot A720 IS angeschaut, die hat gleich viel gekostet wie mein Schrott, den ich auch erst vor einigen Monaten gekauft habe! Allerdings war damals die Pilzzucht noch nicht aktuell ... Ich wusste nicht, dass ich bald eine Digi brauchen würde, mit der ich auch Nahaufnahmen machen kann.)

Noch eine Frage zu deinem Versuch: was hast du denn auf den Boden des Plastiktopfes geben? Schaut aus wie Perlite:

Bild

Das wäre natürlich der ideale Feuchtigkeitsspender. Hätte ich übrigens auch gerne verwendet, seit ich den Artikel von Oliver gelesen habe (viewtopic.php?p=303#303), doch der nächste Baumarkt ist leider nicht um die Ecke, also heißt es warten ...


Schöne Grüße von Andre! :)

P.S.: Zur Ehrenrettung von H. möchte ich hier gerechterweise notieren, dass die weiter oben kritisierte Austernpilzbrut von H. immerhin völlig frei von Kontaminationen war und dass sie als Brut verwendet, sehr gut und schnell gewachsen ist, ohne Probleme zu machen.
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 20. November 2007 22:58

Hallo Andre,

Man kann auch ganz allgemein was davon lernen: wenn jemand eine Anleitung veröffentlicht (z.B. Mycelio) dann bedeutet das noch lange nicht, dass andere Leute mit dieser Anleitung auch Erfolg haben werden. Solche Experimente sind von vielen Variablen abhängig, wenn auch nur eine einzige aber notwendige davon nicht adäquat ist, dann funktioniert das Ganze nicht mehr. Mir scheint, dass die Hauptvariable bei diesem Versuch auf Pappe die verwendete Austernpilz Kultur ist.
Ja, das ist mir inzwischen selbst klargeworden. Meine damalige Anleitung hätte auch genauer sein sollen. Ich dachte ich hätte eine supereinfache und narrensichere Methode gefunden...

Ich möchte dir mal vorschlagen, Mycelio, im Kaufhaus Austern zu kaufen und dann den Versuch mit diesen Austern zu wiederholen. Mal schauen, wie gut die Anleitung dann funktioniert.
OK, werde ich mal testen und hier berichten.

Du sagst Fotos! Mit den gescheiterten Versuchen will ich euch nicht auch noch fotografisch hier im Forum langweilen. Sobald der Versuch wirklich gut klappt, kommen dann die Fotos davon.
Naja, aus gescheiterten Versuchen kann man manchmal mehr lernen, als wenn alles geklappt hat. Ist natürlich unangenehm, Bilder von Mißerfolgen zu posten, aber was soll's. Ich fange einfach mal an. Hier kommt mein fruchtender Austerntopf:
Bild
Oben passiert gar nichts und unten wachsen nur diese desorientierten Mutanten. :evil: Ich glaube die ringen verzweifelt nach Luft. Der Grund ist wohl, daß inzwischen so viele Kulturen in dem kleinen Gewächshaus stehen, daß gelegentliches Lüften nicht mehr ausreicht. Da lob ich mir den Shiitake, dem ist das CO2 egal.


Bzgl. Fotoausrüstung mach dir mal nicht so nen Kopf. Die Fotos die du bisher gepostet hattest waren doch völlig OK.

Noch eine Frage zu deinem Versuch: was hast du denn auf den Boden des Plastiktopfes geben? Schaut aus wie Perlite:
Das sind Vermiculite, ebenfalls poröses Gestein. Hatte ich neulich bei zuchtbedarf.de bestellt. Perlite habe ich mal in einem Growshop gekauft, der hiesige Baumarkt hat sowas gar nicht. Dieses Seramis Ton Granulat für Pflanzen kannst du aber auch verwenden. Sollte einfacher aufzutreiben sein.


Und gut, daß sich die gelieferte Austernbrut noch erholt hat. Tote oder kontaminierte Brut wäre wirklich unverschämt gewesen. Obwohl, kennst du diesen Thread schon? :D
ganz böse konti


Grüße, Carsten
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