Austernpilz-Klonversuch auf Pappe

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AndreasTyrol
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Beitrag von AndreasTyrol » Mittwoch, 26. März 2008 15:27

Hallo !

@AndreasG: Ich vermute, dass aus deinem Versuch nichts geworden ist, da du nichts mehr davon berichtet hast ...

Bis zum Durchwachsen der Pappe läuft die Methode ja problemlos, ob der Austernpilz dann in das neue Substrat einwächst und aus eigener Kraft weiterwächst, ist schon eine andere Frage ...


Grüße, Andre.
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AndreasTyrol
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Beitrag von AndreasTyrol » Freitag, 16. Mai 2008 16:28

Hallo !

In einem früheren Beitrag dieses threads habe ich geschrieben:
AndreasTyrol hat geschrieben:ja, das wäre mein nächster Schritt gewesen: Test, ob das von mir verwendete Stroh von "normaler" Austernpilzbrut bewachsen wird, also keine Fungizide enthält. Das werde ich mal in den nächsten Tagen ansetzen.
Doch zunächst teste ich erst mal das Stroh.
Aus den "nächsten Tagen" sind leider einge Wochen (Monate) geworden, da ich derart viele Pilzexperimente gleichzeitig laufen habe, dass ich bei vielen Vorhaben nicht mehr richtig nachkomme bzw. auch etwas den Überblick verliere.

Jedenfalls habe ich das von mir verwendete Stroh mit einem normalen Austernpilzstamm (PRC) getetest und das Ergebnis ist, dass sich das Stroh für die Pilzzucht eignet, also nicht mit Fungiziden belastet ist, die ein Wachstum unmöglich machen würden.

Hier zwei Fotos dazu:

Bild

Das Stroh wurde gut durchwachsen wie man sieht. Das "Scheitern" meines Versuchs wie weiter oben beschrieben kann also nicht auf Fungizidbelastetes Stroh zurückzuführen sein.

Es kam auch zu einer "Fruchtkörperbildung", aber seht selbst ...

Bild

Hier haben wir ein schönes Beispiel für eine Austernpilz-Fruchtkörperbildung, bei der der CO2 Wert zu hoch war.
Carsten (Mycelio) nennt diese Art der Fruchtkörperbildung in seinem Austernpilz Pilzportrait trompetenförmiges Aufschirmen; zu Recht wie man hier sehen kann.

AndreasTyrol hat geschrieben:Mein Alternativplan wäre gewesen dein Originalsubstrat, mit dem du deine Kaufhausauster hochgepäppelt hast auszuprobieren.
Leider ist es mir noch immer nicht gelungen Strohpellets aufzutreiben. :(
Ich kann also das von Carsten angegebene Rezept nicht "nachbauen". (Strohpellets aus dem Internet sind mir wegen der sehr hohen Versand-Frachtkosten zu teuer.)

Da wir inzwischen aber in der warmen Jahreszeit sind, kann ich den originalen Versuch, also wie er von Carsten in den ersten Beiträgen dieses threads beschrieben wurde, als Freiluft Versuch durchführen.

Wie schon weiter oben gesagt wollte ich dies in der Wohnung nicht machen, weil es durch Schimmelbefall des Kaffees zu einer starken Versporung der Wohnräume kommen könnte, was ich nicht riskieren wollte.

Ich werde also am Wochenende den Original-Versuch nochmal ansetzen und beim ersten Auftauchen des Myzels auf der Pappe nur Kaffeesud auftragen. Mal sehen was sich dabei ergibt.


Schöne Grüße von Andre. :)

PS: hier noch zwei weitere CO2 "beschädigte" Austernpilzfruchtkörper aus einem anderen Versuch. Die Fruchtkörper sind nicht nur röhrenförmig sondern direkt extrem zusammengezogen. Die Kultur stand zum Fruchten in einem Zimmer - Balkon Gewächshäuschen, wie es von mehreren Leuten hier im Forum verwendet wird. In einem sochen Plastikgewächshäuschen kommt es sehr schnell zu einer zu hohen CO2 Belastung (zu hoch für den empfindlichen und zickigen Austernpilz, keine Probleme macht dagegen z.B. die "Thai-Auster").

Bild

Bild
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Beitrag von Mycelio » Freitag, 16. Mai 2008 17:45

Hallo Andre,


schön, daß du nicht aufgibst! Eigentlich muß es funktionieren, habe zwischendurch von Leuten gelesen, die auch Braunkappen und Rötelritterlinge auf Pappe vermehren.

Wenn dein Stroh OK ist, lag es dann vielleicht an der Pappe? Wenn möglich, versuche es doch bitte mal mit Pappstücken von verschiedenen Kartons. Ich hatte eigentlich immer nur Pappe von Möbelkartons von Ik*a genommen, also garantiert immer die gleiche Sorte. Und niemals sterilisiert, aber daran sollte es nicht gelegen haben.

Reiner Kaffee ist vielleicht nicht optimal. Ich würde schon Stroh oder Holzspäne untermischen, damit das Substrat etwas lockerer ist. Je mehr Luft es enthielt, desto besser wurde es bei mir bewachsen.

Bzgl. CO2 und diesem Balkongewächshaus:
Hatte eigentlich nur ganz am Anfang schön geformte Austern, als da nur zwei, drei Blumentöpfe drin waren... Seit es mehr sind, reicht es leider nicht, mehrmals am Tag zu lüften. Aber glücklicherweise ist die Trompetenform genauso lecker und in der Pfanne fällt es sowieso nicht mehr auf...


Grüße, Carsten
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Beitrag von roland » Freitag, 16. Mai 2008 17:54

Hallo zusammen
hat meine Auster vielleicht zu wenig CO² gesehen ?

Bild

Bis bald

Roland
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Beitrag von Mycelio » Freitag, 16. Mai 2008 18:07

Hallo,


welchen der beiden Teller meinst du? :D

Sieht klasse aus, wie belüftest du?


Grüße, Carsten
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Beitrag von roland » Freitag, 16. Mai 2008 18:23

Hallo
also der ist aus einem Kulturbeutel ungefähr 3 L .Der steht einfach im
Zimmer im Halbschatten.Als die ersten im Beutel sichtbar wurden hab ich einfach an der Stelle in den Beutel einen kleinen Schlitz gestochen .
Das war natürlich der grösste die anderen 6 Stück aus der ersten Welle
waren nicht ganz so gross (16 cm Durchmesser).Sie wurden aber nicht befeuchtet . Mein neuer Versuch ist jetzt hoffentlich bald soweit ,sind ungefähr 10 kg Substrat und unsteril.

Gehört hier aber eigentlich nicht hin.


Weiterhin viel Spass beim Hobby

Roland
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Beitrag von AndreasTyrol » Dienstag, 20. Mai 2008 18:25

Hallo Roland :)


Wow, dieser Fruchkörper ist ja gigantisch. Das häng wohl mit der Menge Substrat zusammen, ich arbeite (bisher) meist mit Kleinmengen Substrat (ca. 1,5 L).

Nein, zuviel CO2 hatte der nicht, der ist schön flach aufgeschirmt. Gratuliere! Bild
Werde deine Methode auch mal ausprobieren.


VG, Andre.
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Beitrag von AndreasTyrol » Montag, 26. Mai 2008 19:04

Hallo Roland, :)

roland hat geschrieben:... also der ist aus einem Kulturbeutel ungefähr 3 L .Der steht einfach im Zimmer im Halbschatten.Als die ersten im Beutel sichtbar wurden hab ich einfach an der Stelle in den Beutel einen kleinen Schlitz gestochen .
Dein Beitrag ist ziemlich interessant. Da muss ich noch mal nachhaken.

Auf welchem Substrat sind denn die Austern gewachsen (Stroh oder Sägemehl + Kleie)?

Waren die Fruchtkörper nicht zäh (= ausgetrocknet) wenn sie einfach bei ganz normaler Umgebungsfeuchtigkeit gewachsen sind?
(Der eine große Frukö schaut jedenfalls sehr gut und nicht zäh aus ...)


Grüße von Andre.
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Beitrag von roland » Montag, 02. Juni 2008 18:25

Hallo zusammen
ich bin wieder da . Ich war kurz in Urlaub und konnte mich leider nicht mehr melden.
@Andre
der Fruchtkörper war sehr zart und schmackhaft.Als Substrat hatte ich
nur Stroh ungefähr 2,5 kg in einem Beutel mit Filter ohne dunkel und unsteril. Als die ersten Fruchtkörper zu sehen waren habe ich einfach Löcher in die Tüte gestochenund da kommen Sie immer noch raus. Nach meinem Urlaub hab ich die Reste der zweiten Welle noch geerntet.
Bild

Die restlichen 5 Stück waren dann aber schon vertrocknet.

Mein vorletzter Versuch ist jetzt so ein 10 kg Block unsteril . Es ist alles
wunderbar durchwachsen auch ganz schön flott aber jetzt macht er Pause.
Es kommen einfach keine Fruchtkörper.Muss ich den Klotz vielleicht nach
draussen stellen?
Bild

Ausserdem hab ich mal versucht einen Kräuterseitling unsteril auf Stroh zu ziehen .Den Beutel sieht man noch links neben dem grossen Blumentopf.

Bis bald

Roland
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Beitrag von Mycelio » Montag, 02. Juni 2008 20:39

Hallo Roland,


wegen den Riesenaustern im Zimmer muß ich nochmal nachfragen. Stehen die hinter einem Berg von Pflanzen oder am Swimmingpool? Bei mir vertrocknen die Pilze nämlich immer schon im Anfangsstadium.

Und wegen dem 10kg Block:
Der sieht gut aus! Hatte schon öfter Austernkulturen, die verspätet anfingen zu fruchten. Da fiel einfach die erste Welle aus. Zwei Wochen später war dann alles wieder OK. Bloß eine fruchtete erst, nachdem ich ihr eine Vermiculite-Deckschicht verpaßt habe.


Grüße, Carsten
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Beitrag von apel » Dienstag, 03. Juni 2008 18:45

Ich denke, dem 10kg Block ist es zu warm (innen) und es ist eine
Kalt-Stamm-Brut verwendet worden. Ein Kaelteschock könnte unter
Umstaenden hilfreich sein...

Grüsse
Baha
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Beitrag von roland » Mittwoch, 04. Juni 2008 19:08

Hallo
@ baha die Idee mit dem Kälteschock habe ich heute mal ausgeführt , er
steht jetzt draussen , da es ja kälter werden soll. Ich werde aber weiter
hier berichten.
@ Carsten die Austernbeutel stehen einfach in meiner Werkstatt . Früher
habe ich die immer noch besprüht , dann sind sie aber meist schon verschimmelt bevor ich sie ernten konnte.Ich mache halt nur einen kleinen
Schlitz in den Beutel und lass sie sich dort durchquälen, dass ist alles.
Und die wachsen so schnell , dass die Köpfe etwa 3 Tage brauchen
um so gross zu werden und da vertrocknet nichts.

Na ja ich werde dann weiter berichten.

Bis bald Roland
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Beitrag von roland » Donnerstag, 19. Juni 2008 18:09

Hallo Pilzfan's
meinen 10 kg Block der nicht fruchten wollte hatte ich nach drausen
gestellt und nach einer Woche tut sich da was.

Bild

Ich werde dann weiter berichten.

Viele Grüsse

Roland
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Beitrag von Jinx » Donnerstag, 19. Juni 2008 22:56

Sieht doch klasse aus. Übers Wochenende solls hier in Deutschland ja regnen - haste richtig Glück mit dem Timing.
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Beitrag von Austernfreund » Sonntag, 24. Mai 2009 18:29

Nabend alle zusammen,

habe auch mal ne Kaufhausauster unter die Pappe gebracht, und will sie dann hochfüttern. Wächst wie der Teufel. An einem Stiel enstehen schon irgendwelche Gebilde, also kein Mycel. Grade mal ne Woche alt und nur die Pappa drüber...

Frage: Wenn ihr jeden Tag oder 2. weiterfüttert, nehmt ihr dann einfach frische trockene Späne oder Stroh?

mit Kaffee ist ja easy denke ich. Einfach was mit oben rauf.

Aber bei Stroh und Spänen, ist ja unökonomisch jeden Tag ein paar gramm neu zu sterilisieren. Oder einfach mit Heißwasser, abkühlen, ausdrücken und dann drauf???

Habe mal nen Glas Stropellets mit kochendem Wasser übergossen und will die dann stehen lassen (fermentieren), um dann davon täglich ein Löffelchen auf das Mycel zu geben. Oder sagt ihr Quatsch?

Achja, habe bei 2 Gläsern von 7 unten Strohpellets am Boden, dann Austernstück drauf und mit Pappe abgedeckt. Wächst überproportional schneller als nur mit Pappe. Mal sehen ob der Schimmel fern bleibt.
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