Austernpilz-Klonversuch auf Pappe
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Habe gestern meine Drohung wahr gemacht, mir Austernpilze aus dem Bio-Supermarkt besorgt und abends Klone angesetzt. So richtig frisch waren die nicht mehr. Das wird ein Versuch unter erschwerten Bedingungen, aber das ist wohl auch ganz gut so.
Jetzt bin ich sehr gespannt darauf, was in den nächsten Tagen passiert...
Jetzt bin ich sehr gespannt darauf, was in den nächsten Tagen passiert...
Zuletzt geändert von Mycelio am Freitag, 23. November 2007 21:49, insgesamt 1-mal geändert.
- AndreasTyrol
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Hallo, ich bin auch schon sehr gespannt!Mycelio hat geschrieben:Habe gestern meine Drohung wahr gemacht, mir Austernpilze aus dem Bio-Supermarkt besorgt und abends Klone angesetzt. So richtig frisch waren die nicht mehr. Das wird ein Versuch unter erschwerten Bedingungen, aber das ist wohl auch ganz gut so.
Jetzt bin ich sehr gespannt darauf, was in den nächsten Tagen passiert...
Falls es bei dir jetzt auch mit diesen Austern gut funktioniert, dann werde ich eine genaue Fotodokumentation von einem meiner Fehlschlagsversuche anfertigen, dann kannst du mir sagen, wo ev. der Schwachpunkt bei meinem Nachbau der Kartonklon Methode liegen könnte.
Zuletzt geändert von AndreasTyrol am Montag, 03. Dezember 2007 21:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Nach drei Tagen ist schon ein klein wenig Mycel gewachsen, hoffe, es geht so weiter.
Nach vier Tagen...
Nach fünf...
Sechs... Abends teilweise dünn mit past. Stroh bedeckt.
Sieben Tage. Es scheint jetzt kräftiger zu werden.
Acht Tage... Abends restliche Stellen mit Stroh bedeckt.
Neun...
Ich hatte den Deckel anfangs von innen leicht mit Wasser besprüht, um für eine konstante und hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Die Schachtel stand bei ca. 17 - 19°C in der Küche und wurde immer nur kurz zum Fotografieren geöffnet.
Nach vier Tagen...
Nach fünf...
Sechs... Abends teilweise dünn mit past. Stroh bedeckt.
Sieben Tage. Es scheint jetzt kräftiger zu werden.
Acht Tage... Abends restliche Stellen mit Stroh bedeckt.
Neun...
Ich hatte den Deckel anfangs von innen leicht mit Wasser besprüht, um für eine konstante und hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Die Schachtel stand bei ca. 17 - 19°C in der Küche und wurde immer nur kurz zum Fotografieren geöffnet.
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So, ich denke, der Versuch hat geklappt. Werde jetzt nach und nach mehr Substat auffüllen und sie dann fruchten lassen.
Der Unterschied zwischen meinen selbstgeernteten superfrischen Power-Austern und den Gammelpilzen aus dem Supermarkt war allerdings größer als erwartet. Letztere wuchsen gerade mal halb so schnell und weniger dicht. Wahrscheinlich hatten sie seit der Ernte schon einen großen Teil ihrer Nährstoff- und Energievorräte verbraucht.
Interessant war auch, daß sie erst kräftiger wuchsen, nachdem sie Stroh bekamen. Sieht aus, als wäre Pappe wohl doch kein optimales Substrat. Evtl. fehlen Stickstoff und Spurenelemente.
Der Unterschied zwischen meinen selbstgeernteten superfrischen Power-Austern und den Gammelpilzen aus dem Supermarkt war allerdings größer als erwartet. Letztere wuchsen gerade mal halb so schnell und weniger dicht. Wahrscheinlich hatten sie seit der Ernte schon einen großen Teil ihrer Nährstoff- und Energievorräte verbraucht.
Interessant war auch, daß sie erst kräftiger wuchsen, nachdem sie Stroh bekamen. Sieht aus, als wäre Pappe wohl doch kein optimales Substrat. Evtl. fehlen Stickstoff und Spurenelemente.
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@Pilz-Imperium
Ja, habe schon an Honig gedacht, auch daran Malzextrakt zu besorgen. Hefeextrakt und Bier wären auch noch ne Möglichkeit. Ich fürchte, dann muß ich aber steril arbeiten. Naja, werd's mal testen, wenn mal wieder ein Shiitake fruchtet, die wollten bisher noch nicht auf Pappe wachsen.
Gruß, Carsten
Ja, habe schon an Honig gedacht, auch daran Malzextrakt zu besorgen. Hefeextrakt und Bier wären auch noch ne Möglichkeit. Ich fürchte, dann muß ich aber steril arbeiten. Naja, werd's mal testen, wenn mal wieder ein Shiitake fruchtet, die wollten bisher noch nicht auf Pappe wachsen.
Gruß, Carsten
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hallo
hab da eine frage zu deinen strohsubstrat .
hast du nur die pellets eingeweicht ??
oder hast du sie auch fermentieren lassen??
hab bis jetzt nur schlechte erfahrungen mit pellets gemacht ....
sowohl fermentiert als auch "roh" .
außerdem scheint es ein magnet für die kleinen kampfflieger zu sein ....
grüsse
fritz
hab da eine frage zu deinen strohsubstrat .
hast du nur die pellets eingeweicht ??
oder hast du sie auch fermentieren lassen??
hab bis jetzt nur schlechte erfahrungen mit pellets gemacht ....
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grüsse
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"Mädchen sind wie Pilze - die schönsten sind die giftigsten"
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@Andre
Wie sind denn die Monster in die Petris gekommen? Sind da beim Klonen ein paar Eier mit reingeraten?
@Pilzimperium
Also ich drücke die TMs immer platt. Bloß auf die Idee mit dem Mikroskop bin ich noch nicht gekommen...
@Fritz
Für mein Stroh-Kaffe-Substrat (etwa im Verhältnis 3:1) bringe ich in einem kleinen Topf Wasser mit Kaffeesatz zum kochen. Das Abkochen mache ich aber nur wegen möglichem Grünschimmelmycel im Kaffeesatz. Dann gebe ich Strohpellets dazu, bis die Pampe nicht mehr tropfnaß ist. Eben so daß man kaum noch Wasser herausdrücken kann. Nach dem Abkühlen kommt noch ne Prise Gips dazu, das war's.
Für reines Strohsubstrat habe ich auch schon Pellets mit kaltem Wasser eingeweicht, das geht genauso gut. Bloß riecht es dann schneller gammelig, Stroh fängt wohl leicht an zu gären. Da Stroh aus Pellets sehr fein ist, sollte man es besser locker einfüllen und nur leicht andrücken, sonst hat man schnell sein Mycel luftdicht versiegelt. Wenn es dann heftig gärt, geht dem Mycel manchmal die Luft aus und es bleibt ne Weile stehen.
Mit deinem Austern-Flüssigmycel-Konzentrat sollte das eigentlich prima funktionieren.
Fermentieren habe ich noch nicht getestet, kommt nächstes Jahr sobald draußen die Temperaturen wieder milder sind. Ca. zwei Wochen unter Wasser soll gut klappen.
Sicher zieht gammeliges Stroh Trauermücken an, genauso wie Substrat mit Getreide. Naja, die stehen eben auf verrottendes Pflanzenmaterial. Im Sommer hatte ich auch mal Obstfliegen, deren Maden sind aber größer, die findet man dadurch leichter.
Grüße, Carsten
Wie sind denn die Monster in die Petris gekommen? Sind da beim Klonen ein paar Eier mit reingeraten?
@Pilzimperium
Also ich drücke die TMs immer platt. Bloß auf die Idee mit dem Mikroskop bin ich noch nicht gekommen...
@Fritz
Für mein Stroh-Kaffe-Substrat (etwa im Verhältnis 3:1) bringe ich in einem kleinen Topf Wasser mit Kaffeesatz zum kochen. Das Abkochen mache ich aber nur wegen möglichem Grünschimmelmycel im Kaffeesatz. Dann gebe ich Strohpellets dazu, bis die Pampe nicht mehr tropfnaß ist. Eben so daß man kaum noch Wasser herausdrücken kann. Nach dem Abkühlen kommt noch ne Prise Gips dazu, das war's.
Für reines Strohsubstrat habe ich auch schon Pellets mit kaltem Wasser eingeweicht, das geht genauso gut. Bloß riecht es dann schneller gammelig, Stroh fängt wohl leicht an zu gären. Da Stroh aus Pellets sehr fein ist, sollte man es besser locker einfüllen und nur leicht andrücken, sonst hat man schnell sein Mycel luftdicht versiegelt. Wenn es dann heftig gärt, geht dem Mycel manchmal die Luft aus und es bleibt ne Weile stehen.
Mit deinem Austern-Flüssigmycel-Konzentrat sollte das eigentlich prima funktionieren.
Fermentieren habe ich noch nicht getestet, kommt nächstes Jahr sobald draußen die Temperaturen wieder milder sind. Ca. zwei Wochen unter Wasser soll gut klappen.
Sicher zieht gammeliges Stroh Trauermücken an, genauso wie Substrat mit Getreide. Naja, die stehen eben auf verrottendes Pflanzenmaterial. Im Sommer hatte ich auch mal Obstfliegen, deren Maden sind aber größer, die findet man dadurch leichter.
Grüße, Carsten
Zuletzt geändert von Mycelio am Dienstag, 11. Dezember 2007 16:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Zugegeben, es war eine Petri mit sog. Kontamination, also eine, die ich von einer kontaminierten Kultur abgeimpft hatte, um mir die Mischung Kulturpilz - Schimmelpilz anzuschauen.Mycelio hat geschrieben:@Andre
Wie sind denn die Monster in die Petris gekommen? Sind da beim Klonen ein paar Eier mit reingeraten?
Doch wie die Trauermücke in das fast verschlossene Nutella Glas mit der Originalkultur kam, bleibt mir ein Rätsel ...
Der Schreck beim Mikroskopieren war gewaltig, denn durch das Mikroskop wurde das Bild der Larve riesig ...
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Hallo Carsten
leider habe ich momentan sehr wenig Zeit fürs Forum, Montag vorige Woche ganz kurz, gestern (Montag) auch wieder nur ganz kurz, schade eigentlich ...
Zuerst einige Kommentare zu früheren Beiträgen von dir:
Doch es besteh auch die Gefahr, dass man aufgibt, besonders, wenn sich nach mehrmaligem Versuch kein Erfolg einstellt!
Oder dass man voreilige Schlüsse zieht, z.B., dass ein bestimmter Pilz auf einem bestimmten Substrat nicht wächst, dabei hat man nur die Bedingungen nicht richtig gewählt. (Dazu später einmal ein Beispiel mit Fotos von mir.) In Lelleys Buch gibt es dazu ein interessantes Beispiel, wo ein Autor im "Der Champignon", einer Fachzeitschrift zum Pilzanbau der BRD, nach einem gescheiterten Anbauversuch zu einer negativen Beurteilung des "rotbraunen Kulturträuschlings" ("Braunkappe") im Jahre 1971 kam, obwohl in der DDR zur gleichen Zeit schon der halbkommerzielle Anbau begonnen hatte. Man darf nicht vergessen, dass diese Autoren anerkannte Fachleute mit einer langjährigen Praxis im Pilzanbau waren; und doch kamen sie zu völlig falschen Ergebnissen und Schlüssen.
Wenn ich in Eile bin, überfliege ich die Beiträge oft nur, und man sieht, dass mir dabei wichtige Details entgehen. Zukünftig nehme ich mir vor, alle Beiträge später noch einmal in Ruhe, konzentriert und aufmerksam zu lesen.
Doch da ich mir mit Sicherheit nicht alle interessanten Details merken konnte, werde ich alle Beiträge noch einmal lesen!
Man lernt auch alle anderen Forumsteilnehmer auf diese Art gut kennen.
Übrigens vermisse ich neuere Beiträge von Andreas (Pilzhaus), der immer gute Beiträge geschrieben hat ...
So, jetzt zur Fehleranalyse meiner Versuche beim Klonversuch auf Pappe:
Also, erstens hast du mir eindrucksvoll bewiesen, dass es nicht an der Methode liegt.
Gut. Woran also lag es bei mir?
Erstens habe ich mich nicht genau an deine Anleitung gehalten, sondern wollte meine eigenen Vorstellungen durchsetzen. Ich hatte z.B. die fixe Idee, dass ich den Karton vollständig bewachsen lassen wollte, um erst dann den Kaffee aufzutragen. Inzwischen aber sind mir die Pilze abgestorben (oder zumindest glaubte ich das). Bei einem voll vitalen, frischen Austernpilz wie man ihn von deinen Beschreibungen und Fotos kannte, hätte das Karton-überwachsen-lassen allerdings funktioniert; bei meinen Gammel-Austerpilzen leider nicht.
Bei meinem 2. und 3. Versuch bin ich eigentlich schon so weit gekommen, dass das Austernmyzel den obenliegenden Karton so durchwachsen hat, wie man es auf deinen Bildern sieht. Zwar war das Myzel noch weniger vital als bei deinen Kaufhaus Austern, aber immerhin. Dann hätte ich nach deiner Anleitung den Kaffee auftragen müssen und vielleicht hätt ich dann sogar Erfolg gehabt. Denn durch den Kaffee wird neue Feuchtigkeit (sehr wichtig) und neue Nährstoffe zur Pappe hinzugefügt. Ich habe den Versuch zu diesem Zeitpunkt aber einfach abgebrochen ...
Der Grund dafür war beim 2. Versuch, dass ich zu diesem Zeitpunkt gerade die Kontaminationsarten (Schimmelpilze) in Stamets Buch durchgelesen habe, und mir dabei so sehr "Hören und Sehen verging", ich es also mit der Angst bekam, alle meine Räume durch Kontaminationskeime zu versporen, dass ich mir dachte, lieber gleich in den Biomüll mit dem unsterilen Zeug, ..., das ist mir zu gefährlich. Denn man hat zwar keine Kontaminationen auf dem Karton gesehen, aber "komisch" gerochen hat das Ganze schon (muffig). Also hab ich den Versuch 2 entsorgt ...
Auch beim 3. Versuch kam ich so weit wie eben beschrieben, doch dann begann sich übelriechendes, schleimiges Kondenswasser unten an den Austernpilzen zu bilden, und ich habe wieder abgebrochen.
Im Nachhinein vermute ich jetzt, war die zu hohe Temperatur im Brutkasten Teil des Problems. Erstens trocknete dadurch alles schneller aus, dann wuchs das ohnehin schwächelnde Myzel noch schlechter.
Doch für die zu hohe T kann ich nichts. Ich habe mich genau an die Angaben von Lelley gehalten, der eben sagt, dass die optimale T für die Durchwachsphase zwischen 25-30 Grad liegt.
Originalzitat Lelley, Pilzanbau:
So, das waren die wichtigsten Punkte, die ich dazu hier mitteilen wollte.
Wie gehts jetzt weiter?
Naja, jetzt möchte ich erst mal einige Erfolge bei meinen anderen Versuchen erleben um damit für diesen Versuch "neue Energie" zu tanken. (Versuche die nicht funktionieren sind ganz schön demotivierend, auch wenn man viel dabei lernt.) Dann werde ich es wieder versuchen, und zwar so lange bis ich auch mit diesem Versuch hier Erfolg habe. Das kann nur eine Frage der Zeit und der Ausdauer sein. Denn was bei Carsten funktioniert, muss früher oder später auch bei mir funktionieren.
Schöne Grüße, Andre.
leider habe ich momentan sehr wenig Zeit fürs Forum, Montag vorige Woche ganz kurz, gestern (Montag) auch wieder nur ganz kurz, schade eigentlich ...
Zuerst einige Kommentare zu früheren Beiträgen von dir:
Deine Anleitung war vollkommen in Ordnung. Es ist vollkommen unmöglich alles so genau zu beschreiben, dass die Methode wirklich narrensicher (beschrieben) ist. Irgendetwas kann (irgendjemand) immer falsch machen. Ich z.B. habe in einem (völlig anderen) Bereich der Biologie gearbeitet, wo immer wieder (wissenschaftliche) Anleitungen aus der Literatur nachgebaut werden mussten und es ist fast immer so, dass es dabei Schwierigkeiten gab wenn es sich um neue Methoden gehandelt hat, ..., dass es zunächst nicht funktionierte. Oft muss man mehr oder weniger "rumdoktern" bis man das Ganze zum Laufen bekommt. Manchmal hilft nur ein Anruft beim Verfasser des Artikels. Und dabei spreche ich nicht einmal von denjenigen Aufsätzen, wo böswilligerweise wirklich subtile aber wichtige Details in der Beschreibung weggelassen werden um sich einen Wissensvorsprung zu erhalten (Konkurrenz!), sondern wo wirklich alles nach bestem Wissen und Gewissen beschrieben ist.Mycelio hat geschrieben:Meine damalige Anleitung hätte auch genauer sein sollen.
Ja, das denke ich auch.Mycelio hat geschrieben:Naja, aus gescheiterten Versuchen kann man manchmal mehr lernen, als wenn alles geklappt hat.
Doch es besteh auch die Gefahr, dass man aufgibt, besonders, wenn sich nach mehrmaligem Versuch kein Erfolg einstellt!
Oder dass man voreilige Schlüsse zieht, z.B., dass ein bestimmter Pilz auf einem bestimmten Substrat nicht wächst, dabei hat man nur die Bedingungen nicht richtig gewählt. (Dazu später einmal ein Beispiel mit Fotos von mir.) In Lelleys Buch gibt es dazu ein interessantes Beispiel, wo ein Autor im "Der Champignon", einer Fachzeitschrift zum Pilzanbau der BRD, nach einem gescheiterten Anbauversuch zu einer negativen Beurteilung des "rotbraunen Kulturträuschlings" ("Braunkappe") im Jahre 1971 kam, obwohl in der DDR zur gleichen Zeit schon der halbkommerzielle Anbau begonnen hatte. Man darf nicht vergessen, dass diese Autoren anerkannte Fachleute mit einer langjährigen Praxis im Pilzanbau waren; und doch kamen sie zu völlig falschen Ergebnissen und Schlüssen.
Der Grund, dass die Austern unten gefruchtet haben war glaube ich, dass das Austernmyzel unten älter war und sich die ersten Primordien deshalb unten bildeten, die dann in der weiteren Folge dem weiter oben liegenden Myzel Nährstoffe entzogen haben, sodass es oben nicht fruchten konnte.Mycelio hat geschrieben:Ist natürlich unangenehm, Bilder von Mißerfolgen zu posten, aber was soll's. Ich fange einfach mal an. Hier kommt mein fruchtender Austerntopf: Oben passiert gar nichts und unten wachsen nur diese desorientierten Mutanten. Ich glaube die ringen verzweifelt nach Luft. Der Grund ist wohl, daß inzwischen so viele Kulturen in dem kleinen Gewächshaus stehen, daß gelegentliches Lüften nicht mehr ausreicht. Da lob ich mir den Shiitake, dem ist das CO2 egal.
Hast du eigentlich schon vorher weiter oben erwähnt, habe ich später bemerkt:Mycelio hat geschrieben:Das sind Vermiculite, ...
Wenn ich in Eile bin, überfliege ich die Beiträge oft nur, und man sieht, dass mir dabei wichtige Details entgehen. Zukünftig nehme ich mir vor, alle Beiträge später noch einmal in Ruhe, konzentriert und aufmerksam zu lesen.
Ja ich kenne alle Beiträge des Forums, ich habe alles durchgelesen: das war eine angenehme und interessante Lektüre und als ich alles durch hatte, dachte ich mir : schade, alles schon gelesen!Mycelio hat geschrieben:Tote oder kontaminierte Brut wäre wirklich unverschämt gewesen. Obwohl, kennst du diesen Thread schon? ...
Doch da ich mir mit Sicherheit nicht alle interessanten Details merken konnte, werde ich alle Beiträge noch einmal lesen!
Man lernt auch alle anderen Forumsteilnehmer auf diese Art gut kennen.
Übrigens vermisse ich neuere Beiträge von Andreas (Pilzhaus), der immer gute Beiträge geschrieben hat ...
So, jetzt zur Fehleranalyse meiner Versuche beim Klonversuch auf Pappe:
Also, erstens hast du mir eindrucksvoll bewiesen, dass es nicht an der Methode liegt.
Gut. Woran also lag es bei mir?
Erstens habe ich mich nicht genau an deine Anleitung gehalten, sondern wollte meine eigenen Vorstellungen durchsetzen. Ich hatte z.B. die fixe Idee, dass ich den Karton vollständig bewachsen lassen wollte, um erst dann den Kaffee aufzutragen. Inzwischen aber sind mir die Pilze abgestorben (oder zumindest glaubte ich das). Bei einem voll vitalen, frischen Austernpilz wie man ihn von deinen Beschreibungen und Fotos kannte, hätte das Karton-überwachsen-lassen allerdings funktioniert; bei meinen Gammel-Austerpilzen leider nicht.
Bei meinem 2. und 3. Versuch bin ich eigentlich schon so weit gekommen, dass das Austernmyzel den obenliegenden Karton so durchwachsen hat, wie man es auf deinen Bildern sieht. Zwar war das Myzel noch weniger vital als bei deinen Kaufhaus Austern, aber immerhin. Dann hätte ich nach deiner Anleitung den Kaffee auftragen müssen und vielleicht hätt ich dann sogar Erfolg gehabt. Denn durch den Kaffee wird neue Feuchtigkeit (sehr wichtig) und neue Nährstoffe zur Pappe hinzugefügt. Ich habe den Versuch zu diesem Zeitpunkt aber einfach abgebrochen ...
Der Grund dafür war beim 2. Versuch, dass ich zu diesem Zeitpunkt gerade die Kontaminationsarten (Schimmelpilze) in Stamets Buch durchgelesen habe, und mir dabei so sehr "Hören und Sehen verging", ich es also mit der Angst bekam, alle meine Räume durch Kontaminationskeime zu versporen, dass ich mir dachte, lieber gleich in den Biomüll mit dem unsterilen Zeug, ..., das ist mir zu gefährlich. Denn man hat zwar keine Kontaminationen auf dem Karton gesehen, aber "komisch" gerochen hat das Ganze schon (muffig). Also hab ich den Versuch 2 entsorgt ...
Auch beim 3. Versuch kam ich so weit wie eben beschrieben, doch dann begann sich übelriechendes, schleimiges Kondenswasser unten an den Austernpilzen zu bilden, und ich habe wieder abgebrochen.
Im Nachhinein vermute ich jetzt, war die zu hohe Temperatur im Brutkasten Teil des Problems. Erstens trocknete dadurch alles schneller aus, dann wuchs das ohnehin schwächelnde Myzel noch schlechter.
Doch für die zu hohe T kann ich nichts. Ich habe mich genau an die Angaben von Lelley gehalten, der eben sagt, dass die optimale T für die Durchwachsphase zwischen 25-30 Grad liegt.
Originalzitat Lelley, Pilzanbau:
Ich habe bei meinen Versuchen 26 °C eingestellt, bin dann aber später draufgekommen (wie schon weiter oben berichtet), dass meine ungarischen Kaufhausausternpilze bei 19 °C wesentlich besser wachsen.Die Frage der optimalen Temperatur für das Myzelwachstum der verschiedenen Austernpilzkulturstämme wurde mehrfach untersucht. Man kam übereinstimmend zum Ergebnis, dass sie zwischen 25 und 30 °C liegt.
So, das waren die wichtigsten Punkte, die ich dazu hier mitteilen wollte.
Wie gehts jetzt weiter?
Naja, jetzt möchte ich erst mal einige Erfolge bei meinen anderen Versuchen erleben um damit für diesen Versuch "neue Energie" zu tanken. (Versuche die nicht funktionieren sind ganz schön demotivierend, auch wenn man viel dabei lernt.) Dann werde ich es wieder versuchen, und zwar so lange bis ich auch mit diesem Versuch hier Erfolg habe. Das kann nur eine Frage der Zeit und der Ausdauer sein. Denn was bei Carsten funktioniert, muss früher oder später auch bei mir funktionieren.
Schöne Grüße, Andre.