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Substrat mit Backhefe vorfermentiert

Verfasst: Montag, 04. Oktober 2010 07:46
von Fungustl
Hallo zusammen!

Ich hab mir dieses Wochenende folgendes Substrat zusammengebraut:
Hartolzbriketts mit Holzpellets (dem Geruch nach Weichholz) mit kochendem Wasser überbrüht, nachher Mohnsamen, Rollgerste und Haferflocken untergemischt.
Die sollen das überschüssige Wasser aufsaugen und die Haferflocken bekommt man überall recht billig. Über das Ganze habe ich noche eine Prise Gips gestreut.
Gleich mal eine Frage zum Gips: Was brauchen die Pilze?
Das Ca-Ion oder das SO4-Ion oder ist der Gips eine Art pH-Wert Regulierer?

Das Ganze habe ich auf Handwärme abkühlen lassen und nachher mit einem Würfel frischer Backhefe geimpft und 24 Stunden gären lassen.
Meine Idee dahinter ist folgende: Die Hefe macht eine Art Vorverdauung des Substrats, und da die Menge die ich zugesetzt habe relativ groß ist, sollte sie andere ggf. vorhandenen Konties verdauen. Ausserdem stirbt diese Art der Hefe bei 45°C ab und steht dem Zuchtpilz als Nahrung zur Verfügung.

Nach 24 Std. habe ich den Beutel 30 min in kochendes Wasser gelegt und nach Erkalten mit einem Shiitake Impfdübel beimpft.

Bis jetzt ist noch nicht viel zu sehen, aber ich werde euch auf dem Laufenden halten!

l.g.

Martin

Re: Substrat mit Backhefe vorfermentiert

Verfasst: Montag, 04. Oktober 2010 15:51
von Mycelio
Hallo nochmal,

berichte bitte weiter. Bin zwar skeptisch, weil das Holz nicht genügend Zucker für Hefewachstum enthält, aber es war ja Getreide dabei. Hoffe nur, daß sich nicht in ein paar Tagen Hefen und Milchsäurebakterien ausbreiten.

Wegen dem Gips... der sollte einerseits den PH-Wet im neutralen Bereich halten. Andererseits sind Kalzium und Schwefelverbindungen nützlich.

Gruß, Carsten

Re: Substrat mit Backhefe vorfermentiert

Verfasst: Mittwoch, 06. Oktober 2010 05:51
von Fungustl
Hallo!

Ich habe gestern den Substratblock angesehen.
Es ist unglaublich, innerhalb von nur 2 Tagen!!! ist die eine Hälfte des Blocks vollständig mit Mycel durchwachsen und es hat sich ein ca 5 cm hohes Luftmycel gebildet :)
Da es sich nur um einen kleinen Versuch handelt, muss ich zugeben, dass das Substrat feucht nur ca 1,5 kg wiegt.
Die Geruchprobe zeigte keinerlei muffigen oder hefeartigen Geruch!
Zugegeben, bei dem Shii scheint es sich um einen Turbostamm zu handeln, da er auch in den geimpften Stämmen mit raketenhafter Geschwindigkeit eingewachsen ist.
Auf normalem Substraten ohne Backhefezusatz hat das Anwachsen sehr viel länger gedauert.
Morgen werde diesen Versuch wiederholen und probieren ob auch andere Pilzsorten die selbe Reaktion zeigen.

l.g.

Martin

Re: Substrat mit Backhefe vorfermentiert

Verfasst: Mittwoch, 06. Oktober 2010 13:07
von Mycelio
Hallo Martin,

kannst du mal ein Foto zeigen? Das klingt irgendwie verdächtig.

Gruß, Carsten

Re: Substrat mit Backhefe vorfermentiert

Verfasst: Freitag, 08. Oktober 2010 05:20
von Fungustl
Hallo Carsten!

Ich hab gestern am Abend ein Foto von der Sache gemacht. Auch wenn es nicht leicht ist in einen Plastiksack zu fotografieren :wink:
Ich hoffe man erkennt was.
Ich habe auch ein bisschen von dem weissen Flaum herausgezupft (ist mehr als genug da) und etwas genauer angesehen.
Der Flaum ist rein weiss, fühlt sich relativ trocken an und als ich ihn zwischen den Fingern zerrieben habe hat sich ein schwacher schwer zu beschreibender Geruch gezeigt. Am ehesten könnte man den Geruch mit Knoblauch umschreiben (die Shiitake-Pilze riechen gleich, nur viel intensiver).
Ich bin also guter Hoffnung, das das Ganze doch etwas wird!

l.g.

Martin
CIMG7703.JPG
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Re: Substrat mit Backhefe vorfermentiert

Verfasst: Freitag, 08. Oktober 2010 15:56
von Mycelio
Hallo Martin,

oh, ich dachte, du machst ein Foto von außen. Durch den Blitz kann man leider nur den großen Mycelklumpen einigermaßen erkennen. Sind da kleinere Mycelinseln auf dem restlichen Substrat? Das wäre schlecht. Naja, ich drücke dir jedenfalls die Daumen. Knoblauchgeruch klingt ja gut. Versuch doch beim nächstenmal die Mengen der einzelnen Zutaten zu beschreiben, dann kann man's vielleicht mal nachmachen.

Gruß, Carsten