Zitronenseitling - das große Sterben

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mariapilz
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Re: Zitronenseitling - das große Sterben

Beitrag von mariapilz » Sonntag, 19. August 2018 10:00

ohkw hat geschrieben:Hmm hast du einen Hepafilter in dem Raum laufen? Was vorkommen kann ist, dass der Filter selbst schimmelt und dann statt steriler Luft Sporen verteilt.
kein hepa

habe jetzt alles rausgeschmissen! Die 5 unisäcke sind noch da und mit der neuen Brut bin ich auch gestern fertig geworden. Über Nacht habe ich beide Fenster offen gelassen, sodass es richtig durchzieht.

Die Bedingungen die der Pilz braucht, kenne ich ganz genau. Die Glückspilze schreiben ja zu ihren Strains alles genau dazu, auch Substrat. Deswegen habe ich mir ja auch keine Sorgen wegen der Hitzewelle gemacht.

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Lauscher
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Re: Zitronenseitling - das große Sterben

Beitrag von Lauscher » Sonntag, 19. August 2018 13:14

Ein Gedanke: Durch die kontinentalweite Dürre der letzten Monate wurden die immer vorhandenen und neu entstehenden Schimmelsporen praktisch nie aus der Luft ausgewaschen.
Normalerweise spült der Regen die Luft durch, und die Sporen keimen aus, wo auch immer sie landen.
Diesen Sommer blieben die Sporen trocken, konnten nirgendwo keimen, und wurden wahrscheinlich immer wieder neu vom Wind umhergetragen, auch wenn sie sich schon einmal gesetzt hatten.

Es kann einfach sein, daß wir diesen Sommer eine ungewöhnlich hohe Sporenbelastung in der Luft hatten und vielleicht noch haben.
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Re: Zitronenseitling - das große Sterben

Beitrag von Ständerpilz » Montag, 20. August 2018 20:47

Auf der anderen Seite entsteht durch extrem Trockenheit auch weniger Schimmel. Was sonst vergammelt, vertrocknet bei der Hitze nur. Und wie ja auch schon gesagt wurde: In der Natur wachsen Pilze trotz Schimmel. Ich glaube daher, dass das mit dem Schimmel ein Irrweg ist. Aber: Kann man ja testen! Einfach mal Nährböden im Kulturraum für 30 min offen stehen lassen und dann gucken, ob was drauf wächst. Wahrscheinlich reichen auch 10 Minuten. Die Platten dann inkubieren und dann nach ein paar Tagen die Kolonien zählen. Profis nehmen einen Probennehmer, der eine definierte Menge Luft ansaugt, die durch einen Filter geleitet wird. Dieser Filter wird dann auf einer Petrischale "abgeklatscht" und danach bebrütet.

Was ist denn mit dem Substrat? Kann das nicht eher daran liegen? Oder ist das ein Substrat, welches sich für diese Pilzart tausendfach bewährt hat? Mit was anderem würde ich in solchen Fällen nicht herum experimentieren.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit ... ich würde mir ja einen Logger besorgen. So teuer sind die ja nicht. Rätselraten ist immer schlecht.
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Re: Zitronenseitling - das große Sterben

Beitrag von mariapilz » Dienstag, 21. August 2018 21:41

Hy Kater :D
Ständerpilz hat geschrieben:Kann man ja testen! Einfach mal Nährböden im Kulturraum für 30 min offen stehen lassen und dann gucken, ob was drauf wächst.
ja genau! Mal schauen ob ich mir das die nächsten Tage mal antue. Obwohl... Die nächste Impfsession beginnt in ein paar Tagen, denn die Brut ist schon fast durch.
Ständerpilz hat geschrieben:Was ist denn mit dem Substrat? Kann das nicht eher daran liegen? Oder ist das ein Substrat, welches sich für diese Pilzart tausendfach bewährt hat?
Naja. Das Stroh und Sägemehl war immer vom gleichen Ballen das zuvor keine Probleme gemacht hat. Das einzige was ist, daß es der letzte Rest vom Ballen ist und daher kleiner/feiner gehexelt als sonst (mir hat das aber gut gefallen ) Natürlich ist es auch nicht entstaubt. Was auch sein könnte ... daß mir in der Zwischenzeit eine streunende Katze (trotz darübergespanntem Netz reingepisst hat.
Ständerpilz hat geschrieben:Temperatur und Luftfeuchtigkeit ... ich würde mir ja einen Logger besorgen. So teuer sind die ja nicht. Rätselraten ist immer schlecht.
Was ist das denn?

Lauscher. .. Wenn deine Überlegung zutrifft, dann ist das höhere Gewalt. Dagegen bin ich machtlos. Das mag ich gar nicht!
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Re: Zitronenseitling - das große Sterben

Beitrag von Ständerpilz » Dienstag, 21. August 2018 23:00

mariapilz hat geschrieben:Naja. Das Stroh und Sägemehl war immer vom gleichen Ballen das zuvor keine Probleme gemacht hat.
Jaaaaa, bei anderen Pilzarten hat das vielleicht keine Probleme gemacht. Wird das denn so auch für diese Art empfohlen? [/quote]
mariapilz hat geschrieben:Was ist das denn?
Na der loggt die Daten, also schreibt sie auf einen Speicher und man kann sich den Verlauf später am PC angucken. Aber auch ein Gerät, wo du nur die aktuelle Temperatur und Luftfeuchtigkeit ablesen kannst, wäre ausreichend.
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Re: Zitronenseitling - das große Sterben

Beitrag von mariapilz » Donnerstag, 30. August 2018 10:39

Ich bin jetzt davon überzeugt, daß es die Hitze war. Ich Trottel habe kein Thermometer im Schrank gehabt.

Heute ist es bei mir arschkalt. Regen und keine 20 Grad. Im Zimmer wo meine Inkubatorschränke stehen ist immer das Fenster gekippt. Im Schrank zwischen den Säcken habe ich soeben 28 Grad gemessen. ~3 Tage nach Impfung ist die Hitzeentwicklung durch das Myzelwachstum enorm. Jeder Sack hat wie immer min. 5 cm Abstand zum nächsten.

Jetzt glaube ich auch zu wissen warum die 5 Unicorn Säcke - die einzigen vermeintlich Überlebenden - nicht fruchten wollen. Weil sie ebenfalls dem Hitzetot erlegen sind! Nur haben die nicht angefangen zu schimmeln weil sie eben durch den Sack hermetisch abgeriegelt sind.

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Re: Zitronenseitling - das große Sterben

Beitrag von mariapilz » Dienstag, 04. September 2018 09:20

Es war doch nicht die Hitze. :cry: Habe heute wieder - nach 10 Tagen durchwachsen - die ersten zu Komposthaufen getragen. Ich weiß gar nichts mehr.

Als nächstes kommt ein ks aufs Substrat, wenn der auch stirbt, dann verkrieche ich mich. Neue Adresse: Riesen Ding
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Re: Zitronenseitling - das große Sterben

Beitrag von mariapilz » Samstag, 13. Juli 2019 17:58

Weil einige geradezu gierig darauf warten zu helfen...

In den letzten 2 Wochen habe ich 90 kilo zitrone auf Stroh zu seiner letzten Ruhestätte (Komposthaufen) getragen. Das geht mir jetzt so auf den Zeiger daß ich ihn als nächstes im Unicornsack auf supplimentiertem Sägemehl machen werde.

Ich habe aber noch einen großen Ballen Stroh und eine Rose will ich eigentlich nicht machen. Fruchtet zwar gut und bringt schöne Pilze aber schmeckt nicht so... denke ich.

Wie GENAU baut ihr eure Zitrone an?
Ich hatte wieder 27 Grad zum durchwachsen. War das Schuld? Der shii der auch im selben Raum war hat es überlebt.
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Re: Zitronenseitling - das große Sterben

Beitrag von geer » Sonntag, 14. Juli 2019 11:56

Hallo Mariapilz,
Zitronenseitlinge, Austern und auch Lungenseitlinge kann man sehr gut auf Stroh anbauen.
Ich mache das folgendermaßen, vorausgesetzt du hast einen Liter Brut der genannten Arten :
Das Stroh weiche ich 2 Tage ohne jegliche Zusätze in Wasser ein (ich nehme dazu einen 30 Liter Behälter).Es sollte aber komplett mit Wasser bedeckt sein.
Nach diesen zwei Tagen wird das Wasser abgeschüttet und einen ganzen Tag zum abtropfen umgekippt.
Jetzt kannst du es in einen geeigneten Plastikbeutel schichtweise beimpfen,....also eine 4-5cm starke Schicht Stroh und dann eine kleine Schicht Substrat.
Der Sack wird dann zugebunden und mit einer Fleischgabel rund herum eingestochen.
Das ganze kommt dann in eine blauen Sack und wird zum durchwachsen in einen geeigneten Raum gestellt.
Nach etwa 3-4 Wochen kommen dann die Primordien aus den Löchern und du kannst ihn zum fruchten in einen kühleren Raum stellen.
Ich wende diese Methode schon einige Jahre mit sehr großen Erfolg an.

Viele Grüße Gerhard
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Re: Zitronenseitling - das große Sterben

Beitrag von mariapilz » Sonntag, 14. Juli 2019 13:55

Sobald meine Brut (diesmal habe ich halb Sägemehl halb Körner gemacht) durchgewachsen ist werde ich das genau so probieren.

In den 2 Tagen hat da die Gärung schon angefangen? (Steigen Blasen auf?)

... blauer Sack... Gute Idee. Mein Durchwachsraum ist nicht der sauberste. Also werde ich die fertig abgepackte Schlauchfolie in einen großen Müllsack geben. "Luftraum" im Müllsack und oben fest zumachen?!

In welchem Abstand machst du mit der Gabel Löcher?

Danke Dir. Ich schöpfe wieder Mut :D
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Re: Zitronenseitling - das große Sterben

Beitrag von geer » Sonntag, 14. Juli 2019 21:40

Hallo Maria,
die zwei Tage reichen wirklich,....du wirst es erleben.
Den blauen Sack nicht zubinden, einfach umschlagen.
Die Löcher mache ich wahllos hinein (rund herum, auch unten und oben)

Viele Grüße Gerhard
geer
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Re: Zitronenseitling - das große Sterben

Beitrag von geer » Dienstag, 16. Juli 2019 11:18

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Re: Zitronenseitling - das große Sterben

Beitrag von mariapilz » Sonntag, 04. August 2019 16:15

der Vollständigkeit halber: mir gammelts immer alles weg weil.... die Brut nicht richtig durchwachsen war. :?

Das habe ich im allerersten Beitrag geschrieben:
mariapilz hat geschrieben: Freitag, 03. August 2018 13:58 Das Myzel wächst nicht so dicht wie bei einer Auster oder Ks.... Ist das normal für die Zitrone?
draufgekommen bin ich weil ich einfach keinen Bock mehr hatte die letzten 2 Brutsäcke zu verimpfen. Ich habe sie einfach stehengelassen. Jetzt habe ich gesehen, dass es nach dem "leicht weiß" - "dicht weiß" nachkommt. Ich bin es gewohnt dass das "dicht weiß" sich nach und nach alles einverleibt.
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