Winterauster zum Fruchten bringen

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apel
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Beitrag von apel » Donnerstag, 02. Juli 2009 19:58

Mycelio hat geschrieben:Ui, da hätte ich Bedenken.
Hallo Carsten...
Ich denke wir Südlaender sind da ein wenig robuster gebaut !? :wink:

Gruss Baha
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Austernfreund
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Beitrag von Austernfreund » Donnerstag, 02. Juli 2009 20:47

Tatsächlich gibt es einige Sorten, die man vorher länger kochen muss. Ich sage nur Hallimasch und früher galt das auch beim Grünling. Der letzte soll ja nun giftig sein nach neueren Versuchen :shock: :shock: :shock:

Habe ich mit Vatter immer als Deli gesammelt und genossen. Wenn jemand weiß, wo ich ne Entschädigung für diese Verfolgung bekomme, bitte melden :lol: :lol: :lol:
Bisher auf Buche geimpft:
3 verschiedene Austernstämme, Flamingo, Shitake, Limonen, Lungenseitling
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Mycelio
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Beitrag von Mycelio » Donnerstag, 02. Juli 2009 21:42

apel hat geschrieben:Ich denke wir Südlaender sind da ein wenig robuster gebaut !? :wink:
Genau! Was einen nicht gleich umbringt, ... :D
Ich will natürlich auch mal ein Stück roh probieren, bloß werde ich sie mir nicht alle paar Tage in den Salat schnippeln.

Konnte es neulich natürlich nicht lassen, ein paar Stielstücke der gammeligen Kastanienseitlinge in Stroh mit Holzspänen einzubetten. Hatte zuerst nicht viel Hoffnung, aber schon nach zwei Tagen war das Mycel richtig am Wuchern, nochmal zwei Tage später mußte ich schon nachfüttern. Und ich dachte immer, mein Austernmycel wäre schnell...
Austernfreund hat geschrieben:Tatsächlich gibt es einige Sorten, die man vorher länger kochen muss. Ich sage nur Hallimasch und früher galt das auch beim Grünling. Der letzte soll ja nun giftig sein nach neueren Versuchen
Habe gerade nochmal gegoogelt. Bei Austernseitlingen wird immer nur das Hämolysin beschrieben, richtige Vergiftungen scheinen aber nicht vorzukommen.
Bei den Grünlingen gab's wohl in Frankreich ein paar Todesfälle nach übermäßigem Genuß. Das 'Grünlingsgift', das gerade durch die Presse geistert, wurde bisher nur in einer japanischen Täublingsart nachgewiesen, die aber die gleichen Symptome verursacht.

Ist schon gruselig, besonders Pilzgifte, die sich im Fettgewebe anreichern und dich irgendwann später von den Socken hauen, wenn du mal abnimmst...

Grüße, Carsten
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Beitrag von GhostDog » Freitag, 03. Juli 2009 15:06

Man kann auf Austernseitlinge aber hochgradig allergisch reagieren, meine Oma zb. verträgt alle Pilze als sie allerdings mal Austernseitlinge gegessen hat wäre sie fast krepiert.
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Mycelio
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Beitrag von Mycelio » Freitag, 03. Juli 2009 18:27

Stimmt, Allergien sind oft nicht ohne. Vor den Austernpilzsporen sollten wir uns auch lieber in acht nehmen. Viele Pilzzüchter entwickeln irgendwann allergische Reaktionen darauf. Meist heißt das Asthmaanfälle und Migräne. Hatte selbst schon ein paar heftige Hustenanfälle wenn die Austern in der Wohnung fruchteten, muß demnächst unbedingt früher ernten.

Grüße, Carsten
Gary
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Beitrag von Gary » Sonntag, 05. Juli 2009 21:38

Mycelio hat geschrieben:Vor den Austernpilzsporen sollten wir uns auch lieber in acht nehmen. Viele Pilzzüchter entwickeln irgendwann allergische Reaktionen darauf.
Zufall?
Keine Ahnung!

Mit 41 hab ich Asthma bekommen - genau 1,5 J. nachdem ich mit Pilzzucht angefangen hab (Shii, Austern-erfolglos, Kräuterseitling, Pioppino)...
Muss jetzt ständig "Asthma-Dings" vorrätig haben :(
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Beitrag von Mycelio » Sonntag, 05. Juli 2009 23:44

Oh, tut mir leid, das zu hören. Neben Austern- werden oft auch Shiitakesporen als Auslöser genannt, aber allergisch werden kann man ja gegen alles.

Hast du mal darauf geachtet, ob die Hustenanfälle immer zu Erntewellen auftreten?

Grüße, Carsten
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Beitrag von Gary » Montag, 06. Juli 2009 21:33

Mycelio hat geschrieben:... ob die Hustenanfälle immer zu Erntewellen auftreten?
Ja Carsten - das sowieso (plus jede kleine Erkältung)!
Übrigens - mit Pio-Fruktifizierung hat das damals angefangen (ca. nach eine Woche).

Austern hin, Shiitake her - glaube spielt keine Rolle mehr, weil man bekommt Asthma nur ein einziges Mal - und dann für ewig...


Gruß
Gary
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Beitrag von hegaupilz » Dienstag, 07. Juli 2009 10:23

Würd das Asthma das aufeinmal auftritt nicht unbedingt auf die Aupi schieben. Kann genauso auch von etwas anderem ausgelöst werden. Ich ernte nur noch mit Maske. Die Luft kannste schneiden wenn 4 t Aupi-Substrat gleichzeitig fruchten. Auf den Ventilatorflügeln liegt dann ne Schicht sporen bestimmt 1 mm hoch.

Mach das jetzt schon 7 Jahre und hab bisher noch kein Asthma, dafür bin ich schwerhörig kommt davon wenn man keine Ohrenschützer trägt.(hängt aber nicht mit Pilzen zusammen die verhalten sich eher ruhig :lol: )

Deshalb vorsichtshalber Schutzmaßnahmen ergreifen.

Denke aber 10 bis 20 Subtratblöcke werden nicht so wild sein.

Grüße
Holger
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Beitrag von SchwammeRulz » Samstag, 10. Oktober 2009 12:19

Hallo zusammen

hab gestern mit Freuden entdeckt, das der Winterausterstamm anfängt zu fruchten. Hatte einen neuen Beutel gemacht, weil die alten immer irgendwie am Rand angefangen haben zu schimmeln. Somit hab ich die anderen beiden verbuddelt.

Der sieht gut aus. Werde in den nächsten Tagen mal paar Bilder reinstellen.
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Beitrag von SchwammeRulz » Sonntag, 11. Oktober 2009 18:34

Hey zusammen

hier die Bilder.
Und so wie es aussieht, scheinen es auch einige zu werden. Hab da mal auf einen Tip von Mycelio gehört. Er meinte es bringt was wenn man paar Tropfen Pflanzenöl (Olivenöl) mit reingibt. Das habe ich getan.

Bild
Bild
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Beitrag von Mycelio » Montag, 12. Oktober 2009 18:57

Hallo,

interessante Form, sieht aber sehr gut aus, schön kräftig durchwachsen.

Grüße, Carsten
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Beitrag von SchwammeRulz » Montag, 12. Oktober 2009 20:00

Hallo

war einfach ein 10l Müllbeutel, hat so dünne Folie, mit Strohpellets und Chipsis und etwas Öl. Und natürlich 1l durchwachsenes Substat. Allerdings war der Beutel natürlich nicht voll. :-)

Aber es ist eben alles sehr gut durchwachsen gewesen.
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jirgel
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Beitrag von jirgel » Dienstag, 13. Oktober 2009 11:10

Mal eine frage mit was autoklaviert ihr solche Mengen an Substrat habt ihr alle Profigeräte daheim ober arbeitet ihr auf 2 - 3 Kochvorgänge, eventuell unsteriel ?
Wer erzieht hier eigendlich wem ?

Ich zu meinen Katzen.
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Beitrag von SchwammeRulz » Dienstag, 13. Oktober 2009 14:27

Hallo

also das ist alles unsteriel. Kurz erklärt wie ich das gemacht habe.

- Winterauster im Wald gefunden - total gefrohren
- Über Nacht im Kühlschrank zum auftauen
- nächsten Tag, 3 Boxen, Klonen auf Pappe
- hat funktioniert, immer mit etwas aufgeweichten Strohpellets nachgefüttert
- 2 Boxen hab ich dann in Beutel weiterbeimpft (leider Schimmel)
- 1 Box - Birkenstamm beimpft (hat funktioniert)
- leider hatte ich dann keine Substat zum weitersetzten mehr
- also hab ich eine Box genommen, etwas feuchte Pappe rein und vom Birkenstamm etwas Myzel entnommen, da es rausgewachsen ist und an der Oberfläche zu sehen war
- das hat erst nicht funktioniert, ist nicht weitergewachsen
- erst nach der Zugabe von feuchten Stohpellets gings wieder los
- dann, immer eine 1l Eimer durchwachsen lassen und damit weiterbeimpfen
- hab 2 kleine Boxen, die ich dann immer weitersetzte
- so hab ich immer Substat übrig

Leider muß man bei der Beimpfung von Beuteln immer aufpassen, das man nicht zu viel frisches Substat hat, da es sonst echt übel gährt und auch gern schimmelt, weil es relativ zügig vom Pilz durchwachsen sein sollte. Hab auch die Fälle schon oft genug gehabt und hab sie noch. Da hatte ich zum Glück nicht ganz so viel frisches Substat. Ich tue das immer in den Beutel, Wasser hinzu, quellen lassen und dann beimpfen. Hier ist eben noch etwas Olivenöl mit drin. Da muß man aber noch mehr aufpassen, da solche Zusätze auch das Schimmeln beschleunigen. Aber meiner Meinung nach, ging es in dem Beutel deutlich schneller und besser mit dem durchwachsen.
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