Champignon-Kompost

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apel
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Champignon-Kompost

Beitrag von apel » Montag, 19. Januar 2009 20:45

Hallo...

so sehen meine Champignon-Substrate oder besser gesagt Kompostsaecke aus, wenn sie nach dem Spicken mit Körner-Brut die 18-22 taegige Durchwachszeit vollendet haben.....

Bild

Hier ganz rechts sieht man einen gerade mit Abdeckerde (Torf) befüllten Sack....

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Gruss
Baha
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Beitrag von Mycelio » Montag, 19. Januar 2009 21:49

Hallo Baha,


unglaublich, was du uns hier und im 'Flüssigbeimpfung'-Threat zeigst! Ich bin ja schon froh, wenn mein Substrat nach langsamem Durchwachsen ein paar wenige Champignons hervorbringt...
Mehr demnächst, bin krank und kann nicht lange am Computer sitzen.

Freut mich aber, daß es bei dir so gut klappt!


Grüße, Carsten
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Beitrag von Manitari » Dienstag, 20. Januar 2009 07:17

Hallo Baha ,

das sieht richtig gut aus und macht mir Hoffnung, dass ich das eines Tages auch schaffen werde, allerdings nur für den Eigenverbrauch.

Gruss Christiana
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Beitrag von Manitari » Dienstag, 20. Januar 2009 07:18

Hi Carsten,

gute Besserung. Sollte Dich eine fette Grippe erwischt haben, steh bloss nicht zu früh auf.

Gruss Christiana
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 20. Januar 2009 14:10

Manitari hat geschrieben:gute Besserung. Sollte Dich eine fette Grippe erwischt haben, steh bloss nicht zu früh auf.
Danke, genau das ist passiert und die Folgeerkrankung ist natürlich schlimmer als die Virusgrippe...


@Baha
Ich vermute mal, daß du das Substrat in größeren Mengen und korrekt kompostiert hast. Glückwunsch, war sicher nicht ganz einfach und brauchte mehrere Versuche.

Was ich gern mal wissen würde:
  • Wie schnell wächst das Champignonmycel in so einem optimalen Substrat?
  • Hast du die Körnerbrut selbst hergestellt? War das reines Getreide oder hast du Substrat zugesetzt?
In meinem Amateursubstrat schafft das Mycel gerade mal 1 - 3mm pro Tag, nur die Deckschicht wird schnell und kräftig durchwachsen.


Grüße, Carsten
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Beitrag von apel » Dienstag, 20. Januar 2009 18:05

Mycelio hat geschrieben:
@Baha
Ich vermute mal, daß du das Substrat in größeren Mengen und korrekt kompostiert hast. Glückwunsch, war sicher nicht ganz einfach und brauchte mehrere Versuche.

Was ich gern mal wissen würde:
  • Wie schnell wächst das Champignonmycel in so einem optimalen Substrat?
  • Hast du die Körnerbrut selbst hergestellt? War das reines Getreide oder hast du Substrat zugesetzt?
In meinem Amateursubstrat schafft das Mycel gerade mal 1 - 3mm pro Tag, nur die Deckschicht wird schnell und kräftig durchwachsen.

Grüße, Carsten
Hallo Carsten,

ja, Du hast recht, kompostieren ist keine leichte Sache aber so schwer, wie allgemein angenommen ist es nun auch wieder nicht...
Ich will hier in Kürze eine Bild-Dokumentation diesbezüglich starten, natürlich im Kleinformat....

Zu deinen Fragen: Das Champignon-Myzel in so einem Sack von ca. 10-12kg waechst bei 24-26 C. Substrat-Temperatur in ungefaehr 16-18 Tagen durch, aber manchmal kann es auch laenger dauern. Es dauert oft 10-12 Tage, bis man endlich das Myzel von aussen sehen kann, da es sehr dünn waechst. Die Körnerbrut kann ich vorerst nur zum Teil selber herstellen.
Zum Spicken benutze ich nur reine Körnerbrut und wie ich spaeter noch darauf eingehen werde benutze ich für die eigene Brutherstellung immer nur ganze, unbehandelte (ungeschrotete) Gerste.
Mit Substrat zu impfen waere für mich zu riskant.

Gruss
Baha
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 20. Januar 2009 20:01

Hallo Baha,


danke für die Infos. Dann warte ich mal gespannt auf die Folgebeiträge. Wird sicher noch andere brennend interessieren. :D

Zum Spicken muß ich nochmal nachfragen. Vergräbst du Walnußgroße Stücke Körnerbrut oben im Substrat? (Ich hätte gern eine ungefähre Vorstellung wie weit das Mycel in den 16 - 18 Tagen durch das Substrat wachsen muß.)
apel hat geschrieben:Mit Substrat zu impfen waere für mich zu riskant.
Witzig, ich arbeite momentan nur mit Substratvermehrung, ganz ohne Getreide. Durch die Körner hast du aber bestimmt viel größere Erträge.


Grüße, Carsten
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Beitrag von davidson30 » Dienstag, 20. Januar 2009 20:16

hallo


auch ich warte ganz gespannt auf die folgebeiträge ... :)

habe die champizucht schon fast aufgegeben .... so viel arbeit und nur einen pilz bis heute geerntet :( .... auch meine kompostierungsversuche konnte ich wegen privater gründe nicht fortsetzen ....
(denke mein kompost ist immer noch im komposter .. :roll: )


also lasse dich mal von nichts aufhalten :wink:


gut kulturpilz

fritz
"Mädchen sind wie Pilze - die schönsten sind die giftigsten"
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Beitrag von apel » Dienstag, 20. Januar 2009 21:56

Mycelio hat geschrieben: Hallo Baha,

Zum Spicken muß ich nochmal nachfragen. Vergräbst du Walnußgroße Stücke Körnerbrut oben im Substrat? (Ich hätte gern eine ungefähre Vorstellung wie weit das Mycel in den 16 - 18 Tagen durch das Substrat wachsen muß.)
Nein, ich fülle immer eine Lage Kompost in den Substrat-Beutel, danach streue ich die Brut drauf, insgesamt drei Lagen. Die Brut auf der obersten Lage, arbeite ich in den Kompost ein, so , dass sie richtig eingemischt ist. Danach wird fest aufgedrückt und die überstehenden Beutelraender zugeklappt.
Mycelio hat geschrieben:
apel hat geschrieben:Mit Substrat zu impfen waere für mich zu riskant.
Witzig, ich arbeite momentan nur mit Substratvermehrung, ganz ohne Getreide. Durch die Körner hast du aber bestimmt viel größere Erträge.
Witzig? Was ist daran witzig? Myzeldurchwachsener Champignon-Kompost ist sehr sehr empfindlich. Da, wo Du es anfasst wird das Myzel durch die hohe Feuchte im Substrat matschig und zerstört, ganz abgesehen von der Kontigefahr. Es würden mindestens 4 Tage vergehen, bis sich das Myzel erholen würde und darin liegt das Risiko. Die Substrat-Brut liesse sich bei der Sack-Kultur nicht so gut und homogen im Kompost verteilen, wie die Körner-Brut. (Meine Meinung!) :wink:

Gruss
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 20. Januar 2009 22:56

apel hat geschrieben:Nein, ich fülle immer eine Lage Kompost in den Substrat-Beutel, danach streue ich die Brut drauf, insgesamt drei Lagen. Die Brut auf der obersten Lage, arbeite ich in den Kompost ein, so , dass sie richtig eingemischt ist. Danach wird fest aufgedrückt und die überstehenden Beutelraender zugeklappt.
Ok, als ich deine Fotos in deinem ersten Beitrag gesehen hatte, dachte ich das Mycel würde so rasant wachsen wie bei Austernseitlingen. Scheint dann aber doch etwas langsamer zu sein.
apel hat geschrieben:Witzig? Was ist daran witzig? Myzeldurchwachsener Champignon-Kompost ist sehr sehr empfindlich. Da, wo Du es anfasst wird das Myzel durch die hohe Feuchte im Substrat matschig und zerstört, ganz abgesehen von der Kontigefahr. Es würden mindestens 4 Tage vergehen, bis sich das Myzel erholen würde und darin liegt das Risiko. Die Substrat-Brut liesse sich bei der Sack-Kultur nicht so gut und homogen im Kompost verteilen, wie die Körner-Brut. (Meine Meinung!) :wink:
Ich fand es bloß amüsant, daß wir so gegensätzlich vorgehen. Die Substratvermehrung klappt bei mir auch nur wenn ich alles mit nem Löffel vorsichtig klein brösele und gründlich mit der gleichen Menge abgekochtem Substrat vermische. Ich nutze dazu Strohpellets und Pferdemistpellets, da sind dann bloß wenige Millimeter Substrat zu bewachsen. Daß das Champignonmycel extrem empfindlich ist, macht es schon schwierig. Etwas zu fest gedrückt, zu wenig Belüftung und alles ist hin.


Grüße, Carsten
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Beitrag von apel » Mittwoch, 21. Januar 2009 16:57

davidson30 hat geschrieben:

auch ich warte ganz gespannt auf die folgebeiträge ... :)

habe die champizucht schon fast aufgegeben .... so viel arbeit und nur einen pilz bis heute geerntet :( .... auch meine kompostierungsversuche konnte ich wegen privater gründe nicht fortsetzen ....
fritz
Hallo..
ich kann mich an einen deiner Beitraege erinnern, wo Du ein Substrat in einem grösseren Behaelter endogen erhitzen lassen hast, das war schon ein guter Anfang des kompostierens... :wink:

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Beitrag von apel » Sonntag, 25. Januar 2009 01:15

Hallo,

Hier sind meine frisch gespickten Champignon-Substrate oder besser gesagt
Kompost-Saecke zu sehen, die waehrend der Durchwachs-Phase mit Folie bedeckt sind, um eine gewisse CO2 Konzentration zu erreichen und gleichzeitig den Feuchtegrad zu schützen:

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Gruss
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Beitrag von apel » Sonntag, 01. Februar 2009 20:31

Hallo,

hier ist die Abdeckerde, der Torf zu sehen, dessen Menge je nach Kulturraumgrösse abweicht und jeweils kurz vor dem Gebrauch vorbereitet werden muss.

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Zuerst wird der pH-Wert mittels CaCO3 auf 7,5-7,8 gebracht.
Dann muss der Torf pasteurisiert werden, dazu kann man zwei Wege gehen:
Pasteurisation mit Dampf = z.B. 3h bei 60 o C oder das chemische "Pasteurisieren" mit Formaldehyd (35%) = 1,5L/m3 .
Ich verwende das Letztere, wobei ich zuerst die Menge an Wasser errechne, die nötig ist, um den Torf auf ca. 70% Feuchte zu bringen und genau diese Menge Wasser in einen Tank fülle. Danach löse ich darin 1,5-2 Lt Formalin pro m3 Torf. Mit diesem Formalin-Wasser-Gemisch wird die Erde unter mehrmaligem wenden besprüht, danach abgedeckt und für drei Tage (bei min.20 o C) so belassen. Zuletzt wird so lange gewendet, bis das Formalin völlig aus dem Torf entwichen ist. Die Substratsaecke werden mit einer 5cm dicken Schicht Torf abgedeckt.... :wink:

Gruss
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Beitrag von apel » Montag, 02. Februar 2009 16:42

Übrigens, bezüglich der Kompost-Herstellung habe ich momentan mehrere Versuche am Laufen, wo ich die kleinste Menge des noch kompostierbaren Substrats heraus finden möchte. Danach werde ich ausführlich darüber berichten.

:wink:

Gruss
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Beitrag von apel » Dienstag, 03. Februar 2009 21:03

Hallo,

hier sind die Substratsaecke ca. am 9-10 Tag nach dem abdecken mit Torf, dem casing zu sehen. Am 8.-9. Tag nach dem casing, wo das Myzel ca. zur Haelfte die Abdeckerde durchwachsen hat, wird die Erde bis knapp auf die Kompost-Oberflaeche aufgekratzt (mit Handraechen oder den blosen Fingern) und homogen durchgemischt um eine gute bzw. gleichmaessige Verteilung des Myzels zu bewirken.

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Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob ihr das interessant findet aber ich stelle mal weiterhin Bilder hier rein.
Über allzu viel Kommentare, kann ich mich im Moment jedoch nicht beklagen.
:?

Gruss
Baha
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