Agaricus blazei Murill

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Jinx
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Agaricus blazei Murill

Beitrag von Jinx » Sonntag, 22. Oktober 2006 23:40

Hallo Ihr da,

der Agaricus blazei soll ja laut Infos aus dem Internet "DER Wunderpilz" unter den ganzen Vitalpilzen (Maitake, Reishi & Co) sein.
Anscheinend hilft er recht gut bei Krebs, Chemotherapie usw.
Nun gut, dachte mir schaust halt mal ob es denn auch Brut irgendwo zu bestellen gibt.
Wenn er denn so gesund ist würde sich ein Zuchtversuch auf alle Fälle lohnen. Und das umso mehr da ich jemanden in der nahen Verwandschaft mit Leukämie habe dem ich damit sicher einen guten Dienst erweisen könnte.
Tja. das einzige was ich bisher so gefunden hab sind immer nur getrocknete Pilze, Pilzpulver in Kapseln und Extrakte in jeglichen Variationen. Und das halt zu den üblichen Wundermittel-Preisen.

Gibt es denn überhaupt eine Möglichkeit an Brut oder Sporen desselbigen zu gelangen?
Ist dieser Pilz einfach noch nicht lang genug auf dem Markt das man nichts in der Art findet? Bin ich zu blöd zum suchen? :lol:
Oder will sich die Agaricus-blazei-Züchter-Wundermittel-Dealer-Mafia sich dieses tolle Geschäft nicht vermiesen lassen? Die betonen nämlich immer alle wie schrecklich schwer dieser Pilz zu züchten sei - aber ein Hersteller/Vertrieb von Mycobags/Autoklaven usw. schreibt wiederrum die Zucht wäre analog dem Champignon (?!)
Oder wird dieser Pilz nur gehypt weil der Rest der "gesunden" Pilze sich nicht mehr sooo gut verkaufen lässt? (Wobei ja sicher alle konsumierbaren Pilze mehr oder weniger gesund sind :wink: )

Bin nach stundemlangen Surfen nach Infos recht verwirrt, aber sehr neugierig auf diesen Pilz geworden.

Weiß jemand von Euch mehr?

nächtlicher Gruß
Udo
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Beitrag von geer » Montag, 23. Oktober 2006 20:07

Hallo Udo,

das dieser Pilz schwer zu züchten ist kann ich nur bestätigen.
Bei mir hat er trotz intensiver Pflege und optimalen Bedingungen noch nicht fruktifiziert.
Solltest du nichts bekommen, könnte ich dir Mycel oder eventuell Brut abgeben.

Viele Grüße

Gerhard
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Beitrag von Pilzhaus » Dienstag, 24. Oktober 2006 01:41

Hallo Udo,

ich habe auch ein paar Säcke am durchwachsen aber ich weiß schon jetzt das er sehr schwer zu züchten ist. :( Zudem wächst er sehr langsam !!

Ich habe Mycel aber ich habe leider kein sauberes Mycel mehr ( Petrischalendeckel zerbrochen -- ich Schussel :( ). Eine Petrischale bekommst Du bei Edelpilzzucht Henke. Die haben das am Lager wie mir scheint. Zumindest wurde meine Schale gleich verschickt. Es wird aber im Shop nicht erwähnt das die auch Agarschalen preiswert vermarkten, also gezielt anfragen ! ;)

Wenn ich meine Kultur wieder sauber bekomme, was ich doch stark hoffe, kann ich Dir auch was geben. Aber das dauert einige Wochen weil die Besiedelung wirklich lahmarschig ist und noch ist er nicht sauber :(

Grüsse
Andreas
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Beitrag von Jinx » Dienstag, 24. Oktober 2006 20:21

Danke erstmal für eure Antworten und Angebote.

@Pilzhaus:
Der Tipp mit Edelpilzzucht Henke war gut. War zwar schon mal auf deren Seite, war aber wahrscheinlich zu spät für mich und habs anscheinend überlesen. :roll:

Hatte heute ein nettes Telefongespräch mit denen (glaube war Hr. Henke(?!)).
Werde mir von denen mal Brut bestellen, soll aber noch n´paar Tage dauern - bis was fertig ist - aber angenehmer Zeitgenosse.
Scheinen mir aber die einzigen auf dem deutschen Markt zu sein die den A. blazei anbieten - hab sonst echt nix gefunden.

@geer:
Brut wie schon gesagt, bestell ich mir bei denen, trotzdem Danke!
Er meinte nur zu den Zuchtbedingungen: Beim Durchwachsen schön warm (ca. 30°C) und einigermaßen hell halten. Zum Fruktifizieren für 14 Tage die Temperatur auf 22°C absenken und dann wieder hoch auf 30°C. Hoffe ich habs einigermaßen richtig wiedergegeben. Vielleicht hilfst dir ja.

Hab gestern noch etwas bei mushworld.com wegen Bedingungen und Substraten gestöbert. Welche Substrate verwendet Ihr denn beim A. blazei?

So long
Udo
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Beitrag von Waldfrieden » Freitag, 27. Oktober 2006 20:23

hallo jinx


der abm ist tatsächlich schwierig zu züchten. ich brachte ihn 3 mal zum frutifizieren, allerdings waren die erträge reichlich gering. ich bin seit langem auf der suche abm sporen oder myzel.

habe zu hause noch petrischalen. allerdings sind die bereits über 6 monate alt und glaube nicht das die noch was taugen. sonst kann ich dir mal eine senden.

es gibt in holland einen abm züchter. die haben aber nur fertige pilze. habe die vor 2 wochen angeschrieben.

evtl hat fungura was. die hatten aber vor 2 monaten auch gesagt das die den nicht mehr im sortiment haben

wenn dus versuchen willst: viel glück. kommerziel den anzubauen wird ihmo sehr, sehr schwierig. ausserdem benötigt der temperaturen um die 28-30°C. die stromkosten werden also enorm werden


ach ja wegen dem substrat: kauf dir was vorm gärtner und versuch es einfach. eigenltich benötigst du dazu speziell kompostierte erde, die nicht zu warm und nicht kalt haben darf. ich sterilisierte einfach kompostierter mist, schoss die brut in die erde, machte ein casin und der pilz wuchs (wie gesagt, sehr kleine erträge gehabt. geht sicher auch noch besser...


liebe grüsse

matthias
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Beitrag von Jinx » Dienstag, 31. Oktober 2006 21:25

wenn dus versuchen willst: viel glück. kommerziel den anzubauen wird ihmo sehr, sehr schwierig. ausserdem benötigt der temperaturen um die 28-30°C. die stromkosten werden also enorm werden
Danke, Glück kann ich immer gebrauchen. Kommerziell anbauen tue ich aber nicht. :D
Aber ich denk mir durch seine Wärmeverliebtheit wäre er doch der ideale Sommerpilz für draußen. Herbst und Winter kann ich ja anderes züchten - also fällt das mit dem Stromverbrauch weg.
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Beitrag von Waldfrieden » Dienstag, 31. Oktober 2006 21:33

Das grösste problem beim abm ist folgender: dieser benötigt spezielle bakterien für die frutifizierung. Diese leben im kompost. es soll aber auch ohne die gehen, allerdings gibt es dann keine garantie auf frutificierung.

in japan und korea wird der abm übrigens nur outdoor kultiviert. habs selber draussen noch nicht versucht. werde ich aber sicher auch noch nächsten frühling versuchen.
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Beitrag von Jinx » Dienstag, 31. Oktober 2006 23:34

Kompost stellt kein Problem dar. Hab letztens 2 Kubikmeter Kompost für den Garten geliefert bekommen - davon werd ich einige Liter in Säcken für den ABM zurücklegen :).
Ansonsten hab ich noch meinen eigenen Komposter der mir Rohmaterial zum testen liefert.
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Beitrag von Pilzhaus » Mittwoch, 01. November 2006 02:49

Hallo,

in China wird der indoor gezüchtet ! Das mit dem Bakterien ist mir nun ganz neu, kann ich mir ehrlich gesagt nicht so ganz vorstellen ! Dazu habe ich andere Unterlagen die andere Alternativsubstrate ermöglichen. Naja meine Beutel sind zu 60 % durch, in 1 - 2 Monaten weiß ich mehr. Obwohl das auch sicherlich eine Frage des Stammes ist und ich hoffe meiner braucht keinen reinen Kompost ;)

Grüsse
Andreas
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Beitrag von Waldfrieden » Mittwoch, 01. November 2006 08:30

er wird gelegentlich indoor gezüchtet, vorwiegend aber outdoor.

es gibt verschiedene stämme, solche aber auch die etwas tiefere temperaturen benötigen. dass der bakterien benötigt bin ich mir sicher, da ich seit 2 jahren intensiv versuche den zu züchten.

kannst du mir mal die alternativunterlagen senden?

wie gesagt: wir brachten ihn auch zum frutifizieren, allerdings sind die erträge minim.
berichte doch bitte deine erfolge. bin sehr gespannt!

ps: bin gerade am kompostieren, heute nachmittag werde ich noch neue petris ansetzten. werde dann meine erfolge auch hier posten (wenns was gibt ;))

grüsse
matthias
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Beitrag von Pilzhaus » Dienstag, 21. November 2006 00:06

ich sterilisierte einfach kompostierter mist
Na dann sind die Bakterien doch bei Dir auch tot ! ;):D:D

Ich nutze Strohpellets mit Rinderdung und ein paar andere Zuschlagstoffe zur Aufwertung. Angeblich soll es so gehen aber wie gesagt, ich habe noch kein Resultat. Auch beabsichtige ich nicht das Substrat zig mal umzuschichten und Torf, Raps - und Baumwollsamen etc. einzuarbeiten. Also ist Experimentieren angesagt :)

Grüsse
Andreas
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Beitrag von Waldfrieden » Dienstag, 21. November 2006 18:07

ich sterilisierte einfach kompostierter mist, schoss die brut in die erde, machte ein casin

genau lesen: ich liess die kompostierte erde durchwachsen und machte dann ein casing mit nicht kompostierter erde. es soll auch so gehen, da der abm die bakterien lediglich zur frutifizierung benötigt, nicht aber fürs myzelwachstum[/b]
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Beitrag von pilz-kultur » Dienstag, 21. November 2006 23:10

ich sterilisierte einfach kompostierter mist, schoss die brut in die erde, machte ein casin

genau lesen: ich liess die kompostierte erde durchwachsen und machte dann ein casing mit nicht kompostierter erde. es soll auch so gehen, da der abm die bakterien lediglich zur frutifizierung benötigt, nicht aber fürs myzelwachstum[/b]
@Waldfrieden : ...denke sowohl Andreas wie auch ich haben genau mitgelesen :!: ...Du schreibst jetzt aber zweierlei Dinge :?: ...erst kompostierter Mist...dann ist es kompostierte Erde....dass sind aber mal zwei ganz versch. Dinge...aber wirklich !...was den jetzt genau :?:

Richtig ist aber , dass nach Stamets , behandelte Deckerden zu Minder erträgen führen , also eine natürliche Deckerde samt möglichst intakten Eigenleben(Bakterien) zu empfehlen ist..eine gute natürliche Deckerde sollte kein Problem sein :wink:

..die Herstellung eines guten Champi-Kompostes jedoch ist eine Kunst :wink: ..hatte ich schon mal geschrieben..daran scheitert es auch meist..such Dir mal unbeimpften frischen,guten Champi-Kompost u. schiess da mal Brut rein :lol:


Servus
Walter
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Beitrag von Waldfrieden » Mittwoch, 22. November 2006 18:40

hallo pilzkultur!

tschuldigung, mein fehler. hab wieder zu schnell geschrieben. meinte selbstverständlich kompostierter mist....
also es ist so nach eigener erfahrung und nach dem was ich bisher gelesen habe:
er benötigt diese mikroorganismen nicht zwingend, er kann auch ohne diese wachsen, dies ist aber eher dem zufall überlassen. lediglich mit fermentiertem mist/stroh welches nie zu heiss hatte sind die erträge sicher, vorausgesetzt man macht natürlich sonst alles richtig.

champi kompost habe ich bereits gesucht: sagten alle dass die das bereits beimpf aus holland importieren.... hab aber nicht alle gefragt, lediglich die in meiner region (bis 50km)

habe selber angefangen zu kompostieren. dabei nimmt mich gleich folgendes wunder:
worin besteht die schwierigkeit bei der herstellung? habe einige bücher gelesen und verstanden. die beigaben von was wieviel habe ich exakt nach "rezept" gemacht. ich danach immer otimale temperaturen von 58-68°C. nie darunter, nie darüber. nach 3mal kehren sah das ganze so aus wie es im stamets buch steht wie es aussehen sollte. roch auch nach frischem kompost. könnte trotzdem noch was schief gehen, auch wenn es auf den erten blick gut aussieht/sah? die ersten zwei testläufe gingen in die hosen, jetzt der dritte klappte scheinbar wunderprächtig. um antworten bin ich sehr danbar


grüsse
matthias
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Beitrag von pilz-kultur » Samstag, 25. November 2006 16:09

Hallo Matthias ,


...wenn ich jetzt schreibe , es gibt hunderte Möglichkeiten bei der Kompostherstellung etwas falsch zu machen u. wenige die zum Erfolg führen...dann lass Dich nicht entmutigen u. lerne aus Fehlern :wink: !

...dann müßte man mehr wissen....was für Material hast du denn kompostiert ?

Klassischer Champikompost wird aus Pferde-Stallmist hergestellt u. da fängt es bereits an...was für Futter kriegen die Pferde(Frisch/Nass-Trockenfutter)...das hat bereits Einfluß auf die Qualität u. da sind wir noch gar nicht bei der Kompostierung.......

Vielleicht treibst Du ja noch unbeimpften Kompost auf u. arbeitest mal damit...zwischenzeitlich kannst Du ja weiter experimentieren :D !


Gruß
Walter
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