Perfektes Dinner - bzw. schmecken Morcheln wirklich?

Rezepte, Tipps zur Aufbewahrung und vieles mehr sind hier richtig. Teilt anderen doch euer Lieblingsgericht mit!

Moderator: Mycelio

Antworten
KrauseGlucke
Neuling
Beiträge: 1
Registriert: Dienstag, 12. September 2006 17:26

Perfektes Dinner - bzw. schmecken Morcheln wirklich?

Beitrag von KrauseGlucke » Dienstag, 12. September 2006 17:35

Vielleicht hat jemand von Euch Erfahrungen mit Morchel-Rezepten und kann mir etwas Aufschluss geben.
Bislang habe ich getrocknete Morcheln (frische sind ja kaum zu bekommen und meine Pilzkenntnisse reichen nur zum Sammeln von Steinpilzen, Maronen, Pfifferlingen und meinem Nick) z. B. an Geschnetzeltes oder Sossen mit anderen Pilzen gegeben und fand sie ganz lecker.
Nur darin ist der Geschmack ja nicht pur ...

Habe das Siegerrezept vom "Perfekten Dinner" auf VOX nachgekocht, weil sich das so lecker anhörte:

Morcheln (getrocknete) in Wasser eingeweicht
1 Zwiebel mit Butter angebraten
mit Champagner (habe Sekt genommen) abgelöscht
und mit Süßer Sahne gekocht.
Etwas weisser Pfeffer und Salz

Dazu frische Bandnudeln

Ich hatte mich richtig darauf gefreut und dann war das Ergebnis eine Enttäuschung, von Gaumenfreude und Genuss keine Spur. Würde eher sagen fast ungenießbar.
Jetzt frage ich mich, ob ich vielleicht schlechte Morcheln (obwohl lt. Packung haltbar bis August 2008) erwischt habe, oder sie einfach so gar nicht mein Geschmack sind. Wie schmecken denn Morcheln?

Für mich hat die Sosse rauchig-muffig geschmeckt, eine Freundin fand sie eher "metallisch".
Eine andere Freundin war nach dem "Genuss" von einem halben Teelöffel (nachgespült mit einem kalten Bier) den Geschmack nach einer halben Stunde noch nicht los.

Na ja, im Fernsehen waren alle begeistert ...

Ich bin jedenfalls froh, dass ich keine Gäste eingeladen hatte! Wenn man dann auch noch bedenkt, dass 35 g ca. 12, 99 Euro kosten ...

Kennt jemand von Euch (Pilzexperten) den typischen Geschmack von Morcheln, oder bessere Rezepte?
Ich habe nämlich noch welche von den teuren "Stücken".

Würde mich über Antworten sehr freuen!
dynamicVision
Neuling
Beiträge: 44
Registriert: Freitag, 13. Januar 2006 23:17

Beitrag von dynamicVision » Samstag, 28. Oktober 2006 09:06

Ich habe gemerkt, das es bei Morcheln besser ist besser weniger als mehr zu benutzen. Der Geschmack ist doch recht penetrant. (Aber lecker)

Ebenso kannst du mal versuchen die Pilze in warmer Milch einzuweichen, das macht sie auch etwas milder.

Ansonsten würde ich dir empfehlen das obenstehende Rezept nochmal zu kochen. Süsse Sahne ist schonmal gut, Creme fraiche etc. ist durch die Säure meist nicht so gut. Aber lösche statt mit Sekt mal mit Gemüsebrühe ab und gebe kurz vor dem Ende des Kochens einen Schuss Cognac in die Sosse.

Und eben weniger Pilze nehmen, ich nehme nur ca 5-8 Pilze, je nach Grösse (Wenn es Winzlinge sind sollten es schon 10 Stk. sein) bei 2-3 Personen.

Wenn du diese Sosse nicht magst, gehörst du zu den Morchel-Nicht-Mögern, die es wie bei den Trüffeln halt gibt ;)

Berichte mal wies geklappt hat.

Gruss
Bastian
Wenn man sich die Zeit nie nimmt, wird man sie auch nie haben.
Waldfrieden
Pilzfreak
Beiträge: 183
Registriert: Mittwoch, 11. Oktober 2006 09:48

Beitrag von Waldfrieden » Mittwoch, 02. Januar 2008 21:51

da gebe ich dir völlig recht. Morcheln sind sehr, sehr intensiv im Geschmack. BIn auch der Meinung weniger ist mehr. Als Hauptzutat bin ich ehrlich gesagt sowieso nicht überzeugt von den Morcheln, ich nutze sie eher als feiner Hintergrund zum bei Morchel Ravioli, Pastete, Terrinen oder ähnlichem. So das man den Geschmack zwar wahr nimmt, aber nicht penetreant im vordergrund, sondern eher fein im Hintergrund.


naja, Morcheln sind grundsätzlich nicht so mein ding.... betrachte den Igelstachelbart und vor allem Eierschwämmchen und den Steinpilz als viel bessere Pilze, wie auch der Mandelegerling
schopfmorchel
Foren - Mitglied
Beiträge: 63
Registriert: Mittwoch, 21. November 2007 15:38
Wohnort: Salzburg

Beitrag von schopfmorchel » Sonntag, 06. Januar 2008 18:36

Hallo,
also mein Rezept für einen kleinen Fund Morchel

1 -2 Morcheln je nach Größe ganz fein hacken
und mehrere Stunden oder über Nacht in 2 frische rohe verquirllte gesalzene Eier einlegen.
Dann einen Topf Wasser zum Kochen bringen und eine Stahl-Rührschüssel
in das Wasserbad geben.
Etwas Butter in die Schüssel geben und verteilen, dann das Ei-Pilzgemisch
reingiesen und schlagen.
Ich verwende eine abgezwickte Aerolattespitze in einer Minibohrmaschine (zb.: Proxon mit ca.10000 U/min); damit wird es sehr schaumig. Wenn es zu stocken bzw. gerinnen beginnt gebe ich 2 Esslöffel Mascarpone dazu und schlage weiter.
Nach ein paar Minuten wird auch diese Masse etwas fester, bleibt aber flaumig.
Auf vorgewärmten Tellern servieren, (sieht so aus wie eine Portion Eis) und mit etwas schwarzen Pfeffer aus der Mühle bepfeffern.

Beim abschmecken des Salzes darf es ruhig eine spur zu salzig sein, da der Mascarpone es ja später "verdünnt".

selbes Rezept wende ich auch für einen Minifund Eierschwammerl (Cantharellus cibarius) oder auch für Trüffel an.

Hier reicht dann eine kleine Trüffel für einige Portionen Pasta, wenn man die Masse dafür verwendet, da die Eier den Geschmack hervorragend übertragen.

Ulrich
Antworten

Zurück zu „Pilze in der Küche“