Safranschirmling

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elmar
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Safranschirmling

Beitrag von elmar » Samstag, 18. April 2009 21:22

Hallo!

Habe im letzen Jahr (Sept.) einen fruchtenden Safranschirmling aus dem Wald in ein eine Plastikbox umgesetzt. Nun habe ich aus dieser Box Mycel auf Petrischalen übertragen, 10 Stk auf Malzbier-Agar. 8x verschimmelt, 1x kein Wachstum, 1x ein Erfolg.
Ich Habe nun die durchwachsene Petri mit fermentieren Körnern gefüttert, es wird gut angenommen.
Bild
Passt das Mycel zum Safranschirmling oder wird das ein Mega-Konti ?

mfg
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 28. April 2009 13:24

Hallo Elmar,

leider kann man das Mycel auf dem Foto nicht genau erkennen. Wenn es immer noch weiß ist und nach ein paar Tagen verdickte Mycelstränge sichtbar wurden, wie beim Champignon oder Parasol, sieht es gut für dich aus.

Grüße, Carsten
Röde Orm
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Beitrag von Röde Orm » Dienstag, 28. April 2009 16:20

Ganz ganz fest Daumen drück !!!!

Hoffentlich klappt es!!
elmar
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Beitrag von elmar » Dienstag, 28. April 2009 20:31

Das Mycel ist heute immer noch sauber weiß,ziemlich fest und wächst langsam auf den Körnern weiter. Ich habe mal auf eine neue Petri geimpft falls was passiert.
Habe diese Petri schon oft geöffnet, also sollte Schimmel schon längst aufgefallen sein. Der Geruch an den Schnittstellen vom Impfen ist 'pilzig', eher scharf, jedenfalls komplett anders als der muffelige Schimmelgeruch.
Habe nochmal ein Foto versucht, dabei ist meine Kamera aber leicht überfordert.

Bild

Liebe Grüße
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Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 29. April 2009 00:34

Wenn ich mit Parasolmycel vergleiche, würde ich sagen der Geruch kommt hin, nur das Mycel ist mir irgendwie zu dicht, zu gleichmäßig und zu kurz. Kann aber gut sein, daß der Safranschirmling anders wächst.

Grüße, Carsten
blubb0211
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Re: Safranschirmling

Beitrag von blubb0211 » Sonntag, 03. Oktober 2010 16:50

Hmm ich hab jetzt auch Safranschirmlingsmyzel geklont. Mein Myzel hat aber etwas schwarzes drin. Was kann das denn sein?
alle 4 Petris, die ich angesetzt habe, haben diesen schwarzen schimmer. Nach Konti sieht das ja nicht wirklich aus.... Evtl ist PDYA nicht geeignet für safranschirmlinge?
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Re: Safranschirmling

Beitrag von Mycelio » Sonntag, 03. Oktober 2010 23:35

Auf Kartoffelagar sollte eigentlich fast alles wachsen, daran kann es nicht liegen. Gerade Kompostpilze und Bodenbewohner kommen damit besser klar als mit MEA. Übrigens habe ich letztens auch Stücke von Safranschirmlingen auf verschiedene Substrate gegeben, das Mycel wächst überall extrem langsam.

Ich kann auf dem Bild nur verfärbten Agar erkennen. Sollte da noch was anderes sein, kannst du ja von ganz außen nochmal überimpfen.

Gruß, Carsten
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Re: Safranschirmling

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 16. August 2011 12:30

So, will mal weiter berichten...
Mein geklontes Mycel ist überall extrem langsam gewachsen, oft nur 1mm pro Woche. Den Winter über hat es nach und nach das Wachstum komplett eingestellt und auf unbesiedelten Bereichen ist Schimmel aufgetaucht. Habe dann im März einen Rettungsversuch unternommen und aus einem Glas kleine Mycelproben in neue Gläser mit Kompost und altem Austernsubstrat übertragen. Ca. sechs Wochen später begann dann in einem Glas Mycel zu wachsen, wieder quälend langsam. Irgendwann im Sommer fing es dann plötzlich an, rasant zu wachsen, ich mußte aber wg. Schimmel wieder überimpfen. Glücklicherweise blieb es bei der erhöhten Geschwindigkeit. Ich nehme an, daß irgendwelche Bakterien oder Hefen eingedrungen waren, welche wohl für das Mycel nötige Stoffe produzieren, ganz so wie bei Tukkers Riesenbovist.
Habe letztens nochmal einen Pilz vom gleichen Fundort geklont, um nochmal das Mycel zu vergleichen. Die neuen Klone zeigen zwar wieder nur minimales Wachstum, Aussehen und Geruch passen aber, also gehe ich mal davon aus, daß das schnelle Mycel immer noch vom Safranschirmling ist und nicht etwa eine Austernkonti.
Das Mycel ist viel dichter als das vom Parasol, nach der kompletten Substratbesiedelung wächst es hoch in die Luft und bildet erst dann wenige, aber dickere Rhizomorphen. Etwas frisches Stroh im Kompostsubstrat schein dem Safranschirmling am besten zu schmecken. In einem kleinen Glas bilden sich gerade kleine, dichte Knoten am Rand des Substrates, mal sehen, was daraus wird. Ich werde weiter berichten, wenn sich was tut.

Gruß, Carsten
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Re: Safranschirmling

Beitrag von Geier » Samstag, 20. August 2011 18:05

Wo ich das hier gerade lese.

Ich hatte mal 5 - 6 Gläser voller Safranmyzel aus der Stielbasis gezogen. Völlig unsteriel.
Einfach den Stielfuss auf den Boden gelegt und gewartet..... wenn mir nur noch wieder einfallen würde was da alles gemischt war....Alzheimer lässt grüßen. :roll:

Ich hatte den Inhalt der Gläser vor 5 Jahren im Garten verbuddelt. War wohl nicht die richtige Stelle oder der passende Boden aber beim unkraten sehe ich immernoch was weisses im Boden. Ich sollte das mal im Auge behalten. Fruchtkörper hatte das jedenfalls noch nie.

Roland
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Re: Safranschirmling

Beitrag von Mycelio » Donnerstag, 25. August 2011 11:43

Tja... in einem Glas mit dem vermeintlichen, schnellen Safranschirmlingsmycel kann ich plötzlich den typisch süßlichen Geruch von gesundem, unverletztem Austernmycel erschnüffeln. In einem anderen sind sogar langgestreckte Primordien auf der Oberfläche aufgetaucht. :twisted: Tja, da habe ich mich mal wieder selbst reingelegt...
Nur seltsam, daß das Mycel kein Stroh mag und lieber auf Kompost/altem Austernsubstrat wächst.

Naja, irgendwann werden wir es noch hinbekommen. Im Shroomery-Forum gab es ab und zu mal Berichte von Leuten, die einfach das untere Stielende in feuchten Resten vom Rasenmähen vergraben hatten (einmal hieß es, es wäre mehr Moos als Gras gewesen) und dann nach wenigen Monaten eine Fette Ernte eingefahren hätten. Leider war nie korrekt beschrieben, wie frisch bzw. zersetzt ihr Heu war...

Grüße, Carsten
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Re: Safranschirmling

Beitrag von Mycelio » Donnerstag, 25. August 2011 23:57

Noch ein Bild von einem Klon vom 31.07. auf einer Mischung aus Kompost, Heu und altem Austernsubstrat mit Reis:
Bild
Das Mycel quält sich eher langsam durch das Substrat, da scheint etwas wichtiges zu fehlen.

Grüße, Carsten
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Re: Safranschirmling

Beitrag von Geier » Sonntag, 28. August 2011 15:23

Misch mal Buchenlaub mit drunter. Herbstlaub trocknen, zerrebbeln und steril machen. Das war in der Mischung die ich mal hatte. Rötelritterlinge sind da auch gut drauf gewachsen.

Roland
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Re: Safranschirmling

Beitrag von Mycelio » Sonntag, 28. August 2011 22:58

Danke Roland, werde mir dann mal etwas Material aus dem Wald mitnehmen.

Gruß, Carsten
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Re: Safranschirmling

Beitrag von Mycelio » Donnerstag, 03. November 2011 17:21

Bin letztens auf ein paar Bilder einer erfolgreichen Zucht gestoßen. Angeblich sollen es Parasole sein, ich sehe da aber eindeutig Safranschirmlinge.
http://galeria.grzybland.pl/main.php?g2_itemId=72077

Grüße, Carsten
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Re: Safranschirmling

Beitrag von Geier » Montag, 07. November 2011 20:45

Für mich sind das auch eher safrans. Parasol ist meisst heller und schade das man keine Schnittstelle sieht. Der Safranschirmling verfärbt sich rötlich im Schnitt und riecht auch anders.

Was mir aber nun an den Bildern aufgefallen ist, Das ist ein Mischsubstrat aus Laub/Nadeln und nochwas. Ich habe deutlich Kiefernnadeln erkannt und Buchen oder Kirschblätter die noch nicht zersetzt waren.

Da wo ich die Safrans finde sind meisst auch Laub und Nadelbäume recht dicht bei einander oder es wurden junge Laubbäume auf eine alte Nadelholzfläche gepottet wurde.

Da ich ja gerne mal Myzel klaue von Mutter Natur, bekomme ich nun einen Gedankengang.

Myzel vom Safran fand ich immer an den gleichen Stellen. Also wandert der nicht und braucht seinen bestimmten Ort. Der war immer sehr schattig aber im Sommer recht warm.

Myzel war im Laub des Vorjahres immer zu finden. Auch tiefer in der Erde. Weis und kompackt. Die Erde bestand allerdings bei meinen Fundstellen aus Waldboden ohne/mit Kompostanteil. Wenn man sagen kann, wenn man einen Waldwegwassergraben aushebt und auf eine Stelle schmeisst, das das nun Kompost ist. Aber da wächst der Safran.
Oder ernährt sich. Solche Gräben werden jährlich ausgehoben.


Altes Laub war auch voller Myzel. Nur das alte nicht das frische und wenn ich einen Pilz rausgedreht hatte war der immer tiefer verwurzelt.

So, Wenn ich mir nun so die Säcke ansehe....

Sind die so an die 15 - 20 Liter groß und haben ein Gemisch auch gut verotetem Kompost aus Walderde und Fichten/Kiefern/Buchen odersonnstwas Laub und Nadeln.
Da lebt der Pilz.
Zum Füttern legt man eine Schicht der Nadel/Laubmischung drauf. Das aber Jahr für Jahr.

Safran frisst langsam. Parasol bestrimmt auch. Der Fruchtkörper kommt aus dem im Erdreich fest sitzenden Pilz.

Soweit mal meine Vermutung.

Gruß Roland
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