Da derzeit einige interessiert sind und ich gerade meinen ersten Gucken-Klonversuch am Laufen habe, möchte ich dazu mal einen neuen Thread aufmachen.
Ich habe am 15.8. das Glück gehabt ein schönes Exemplar einer Krausen Glucke zu finden. 0,5 kg, kompakter Wuchs, hervorragender Geschmack. Sie ist aus einem Fichten(!!!)stumpf gewachsen, in einem Fichten-Kiefernwald im nördlichen Waldviertel (Niederösterreich). Fichte ist ungewöhnlich, da die Glucke normalerweise eher auf Kiefer wächst. Möglicherweise wäre die Isolation eines Fichtenstrains besonders interessant, weil man Fichtenholz bzw. Späne leichter bekommt als Kiefer.
Die Fruchtung wurde wohl durch Regen und einen Temperatursturz von sommerlicher Hitze auf 15-19° induziert.
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Ich habe mich nach langer Recherche entschieden, einen Potatoe-Fructose Agar mit pH 5 zu machen. 1% Fructose, zugegeben als sterilfiltrierte Lösung nach dem Autoklavieren. Fructose schmilzt ja schon bei 105° und ist deshalb nicht zum Autoklavieren geeignet. Den pH Wert mit Essig eingestellt.
Von 15 Petris waren 14 kontaminiert. In fast jeder Petri war eine andere Kontamination. Schleimpilze, Bakterien, Mucor-ähnliches war alles dabei. Ich glaube, dass die Glucke, bedingt durch ihre Wuchsform Erdpartikel auch in den dickfleischigeren Strunk einschließt.
Die eine, nicht-kontaminierte Perti ist sehr vielversprechend. Nach 4 Tagen schon 1-2 mm Mycel. Nun werden wir sehen wie es weitergeht.
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Glucke 20.8.17.jpeg [ 181.05 KiB | 4312-mal betrachtet ]