Braunkappe Indoor Zuchtbericht
Verfasst: Donnerstag, 30. Januar 2014 16:27
Hallo erstmal,
ich bin der Arnoldz, neu hier im Forum, seit langem stiller Mitleser und lasse euch hier an meinem Zuchtbericht von Stropharia rugoso-annulata also Braunkappen teilhaben.
Zunächst einmal bestellte ich mir ein Glas Körnerbrut bei einer bekannten Kulturpilzfirma. Anschließend kaufte ich im Tiergeschäft einen Strohballen. Diesen habe ich über Nacht untergetaucht in einem Wasserbecken mit Regenwasser inkubiert. Am nächsten Tag habe ich die Starterkultur etagenweise in das Stroh eingearbeitet:
Eine circa 3 cm dicke Lage Stroh auf Haushaltsfolie in beliebiger Länge ausgebreitet und plattgedrückt (damit nicht zuviel Wasser überbleibt). Dann das Glas Körnerbrut aufschütteln aber zunächst geschlossen halten. Dann Latexhandschuhe angezogen und mit 70 % Etoh „desinfiziert“. Deckel der Körnerbrut ebenfalls. Dann Deckel geöffnet und die Körner mehr oder weniger gleichmäßig über die erste Lage Stroh ausgebreitet (beinahe ausnahmslos Einzelkörner). Anschließend mit einer neuen Lage (3 cm) Stroh überdecken und den ganzen Spaß nochmal wiederholen (ausdrücken nicht vergessen!). Ich glaube das waren 7-8 Lagen. Schwer zu sagen im Nachhinein.
Als keine Körnerbrut mehr vorhanden war, habe ich das Ganze annähernd luftdicht mit Haushaltsfolie verpackt. Diese haftet ausgezeichnet auf sich selbst, auf diese Weise habe ich beobachtet verpacken Bauern ihre Heuballen zur Fermentation. Damit das Mycel Luft kriegt habe ich eine Präparationsnadel über einem Bunsenbrenner erhitzt, bis sie glühte, mit dieser habe ich ca. alle 5 cm ein Loch ins Plastik gepiekst. Das Ganze habe ich ca. 2 Monate bei Raumtemperatur ~21 °C inkubiert, bis alles durchwachsen war (teils stark ausgeprägtes rhizomorphes Wachstum).
Als das geschehen war, habe ich eine große Plastikschale (ehemaliges Schubfach aus einer Tiefkühltruhe) genutzt, um den durchwachsenen Strohballen hineinzudrücken und mit 3 Händen voll Erde locker und dünn zu überdecken. Wenn die Erde trockener wurde (wird merklich heller, habe ich mit einem Stoßsprüher ca 20 ml Wasser gleichmäßig gesprüht.
Nach ca. 1 Monat abwarten und Daumen drücken kamen dann die ersten Primordien und dann auch Fruchtkörper. Achja: Das als Vergleich verwendete Geodreieck hat als Maximum jeweils 12 cm. Der größte Fruchtkörper war also knapp 24 cm lang!
Dann war ich so frei mir im Dampfdruckkochtopf auf einer erhöhten Platte 2 Petrischalen aus Glas mit Alufolie auszulegen und 1,5 h zu sterilisieren. Nach abkühlen der Petrischalen habe ich diese aus neben einem Bunsenbrenner möglichst steril mit jeweils einem kleinen Hut bestückt und 1 Tag inkubiert. Daraufhin mit einer sterilen Spritze und einer sterilen Injektionsnadel sowie sterilem Wasser aus dem Dampfdruckkochtopf unter möglichst sterilen Bedingungen (Bunsenbrenner) die herabgerieselten Sporen aufgeschwemmt und in die Spritzen aufgenommen.
Mittlerweile habe ich auch 2 Gläser Roggen und 1 Glas Stroh annähernd komplett durchwachsen lassen (vom ursprünglichen Myzel).
Greetz Arnoldz
ich bin der Arnoldz, neu hier im Forum, seit langem stiller Mitleser und lasse euch hier an meinem Zuchtbericht von Stropharia rugoso-annulata also Braunkappen teilhaben.
Zunächst einmal bestellte ich mir ein Glas Körnerbrut bei einer bekannten Kulturpilzfirma. Anschließend kaufte ich im Tiergeschäft einen Strohballen. Diesen habe ich über Nacht untergetaucht in einem Wasserbecken mit Regenwasser inkubiert. Am nächsten Tag habe ich die Starterkultur etagenweise in das Stroh eingearbeitet:
Eine circa 3 cm dicke Lage Stroh auf Haushaltsfolie in beliebiger Länge ausgebreitet und plattgedrückt (damit nicht zuviel Wasser überbleibt). Dann das Glas Körnerbrut aufschütteln aber zunächst geschlossen halten. Dann Latexhandschuhe angezogen und mit 70 % Etoh „desinfiziert“. Deckel der Körnerbrut ebenfalls. Dann Deckel geöffnet und die Körner mehr oder weniger gleichmäßig über die erste Lage Stroh ausgebreitet (beinahe ausnahmslos Einzelkörner). Anschließend mit einer neuen Lage (3 cm) Stroh überdecken und den ganzen Spaß nochmal wiederholen (ausdrücken nicht vergessen!). Ich glaube das waren 7-8 Lagen. Schwer zu sagen im Nachhinein.
Als keine Körnerbrut mehr vorhanden war, habe ich das Ganze annähernd luftdicht mit Haushaltsfolie verpackt. Diese haftet ausgezeichnet auf sich selbst, auf diese Weise habe ich beobachtet verpacken Bauern ihre Heuballen zur Fermentation. Damit das Mycel Luft kriegt habe ich eine Präparationsnadel über einem Bunsenbrenner erhitzt, bis sie glühte, mit dieser habe ich ca. alle 5 cm ein Loch ins Plastik gepiekst. Das Ganze habe ich ca. 2 Monate bei Raumtemperatur ~21 °C inkubiert, bis alles durchwachsen war (teils stark ausgeprägtes rhizomorphes Wachstum).
Als das geschehen war, habe ich eine große Plastikschale (ehemaliges Schubfach aus einer Tiefkühltruhe) genutzt, um den durchwachsenen Strohballen hineinzudrücken und mit 3 Händen voll Erde locker und dünn zu überdecken. Wenn die Erde trockener wurde (wird merklich heller, habe ich mit einem Stoßsprüher ca 20 ml Wasser gleichmäßig gesprüht.
Nach ca. 1 Monat abwarten und Daumen drücken kamen dann die ersten Primordien und dann auch Fruchtkörper. Achja: Das als Vergleich verwendete Geodreieck hat als Maximum jeweils 12 cm. Der größte Fruchtkörper war also knapp 24 cm lang!
Dann war ich so frei mir im Dampfdruckkochtopf auf einer erhöhten Platte 2 Petrischalen aus Glas mit Alufolie auszulegen und 1,5 h zu sterilisieren. Nach abkühlen der Petrischalen habe ich diese aus neben einem Bunsenbrenner möglichst steril mit jeweils einem kleinen Hut bestückt und 1 Tag inkubiert. Daraufhin mit einer sterilen Spritze und einer sterilen Injektionsnadel sowie sterilem Wasser aus dem Dampfdruckkochtopf unter möglichst sterilen Bedingungen (Bunsenbrenner) die herabgerieselten Sporen aufgeschwemmt und in die Spritzen aufgenommen.
Mittlerweile habe ich auch 2 Gläser Roggen und 1 Glas Stroh annähernd komplett durchwachsen lassen (vom ursprünglichen Myzel).
Greetz Arnoldz