Ganoderma lucidum: Substrat, Weiterkultur, Vermehrungsversuc

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Sandsofie
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Ganoderma lucidum: Substrat, Weiterkultur, Vermehrungsversuc

Beitrag von Sandsofie » Freitag, 14. November 2008 14:08

Guten Tag!

Ich bin Neuling, nicht nur in diesem Forum, sondern auch in der Pilzzucht, und deswegen habe ich auch direkt eine Frage:

Kürzlich hat ein Gartencenter zu Dekorationszwecken Ganoderma Lucidum angeboten. Genauer gesagt handelt es sich dabei um Pilze, die auf Lindenholz soweit kultiviert worden sind, daß sie einige hübsche "Frucht"körper hervorgebracht haben, dann ist das ganze in einen mit Sand aufgefüllten dekorativen Glastopf verfrachtet und oben mit irgendeinem ebenfalls dekorativen kleinkörnigen Kies abgerundet worden (wobei ein Teil des Holzstumpfes freiliegt).
Ich hätte jetzt große Lust, zu versuchen, ob man die Pilze nicht noch weiter kultivieren kann - vielleicht bringen sie dann noch mehr Fruchtkörper hervor? - und frage mich, ob das
a) überhaupt noch möglich
b) wenn ja, auf welchem Substrat idealerweise zu kultivieren ist,
c) ob ich statt dessen versuchen sollte, die Methode mit den Pilzstücken in der Anzuchtpackung zum Einsatz zu bringen

zu Frage c): statt Kaffeesatz Kokohum verwenden? funktionieren Strohpellets auch bei Baumpilzen, oder sind da nur Buchenholzpellets angeraten? Wie steht es mit Pinienmulch - insbesondere wenn da teilweise Moder (Schimmel) sich gebildet hat, weil das Zeug lange im Gartencenter herumgelegen hat? Ist der Rindenmulch dann nach Trocknen verwendbar, oder für Kulturpilze gar nicht mehr verwendbar?

Bei dem Lindenholz fürchte ich zumindest in einem Fall, daß die Rinde von dem Stamm entfernt worden ist. Obendrauf (also um die Füße der Pilze herum auf den "Kopf" des Holzes) hat man irgendeine Paste geschmiert , ich kann aber nicht identifizieren, woraus die ist und ob die einfach nur gut aussehen, nur irgendwie gegen Schimmel schützen oder aber gerade weiteres Pilzwachstum verhindern soll.
Bei den Pilzen stand dabei , daß die Pflanze so nicht weiter wachsen würde, aber man soll sie regelmäßig feucht besprühen - also scheinen die Teile irgendwie auch noch zu leben, sonst wäre letzteres ja nicht nötig.

Habe schon im Forum gestöbert, aber nichts gefunden, was mir weitergeholfen hätte.
Weiß jemand Tips?

Bedanke mich vorsichtshalber schon einmal, und viele Grüße!

Anke
afringi kanosa
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Beitrag von afringi kanosa » Sonntag, 30. November 2008 20:43

Hallo Sandsofie,

schätze du brauchst eine relativ Sterile Umgebung zum weitervermehren ...

welches Equipment hast Du denn ?

Falls da noch was leben sollte (durchaus möglich, Pilze sind zäh) benöttigen sie spezifische Parameter was Luftfeuchtigkeit, Belüftung und Temperatur angeht. Einfach nur ansprühen dürfte nicht reichen ...

Hatte auch mal nen Reishi auf Mischsubstrat, in einem Kasten in dem Feuchtigkeit, Temp und Lüftung reguliert wurden. Dennoch Waren die Furchtkörper eher suboptimal ...

Magst Du ein Foto von Dem Teil einstellen ?

wahnsinn, dass es sowas in Garencentern gibt, habe ich noch nie gehört ...
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Hephaistos
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Beitrag von Hephaistos » Montag, 01. Dezember 2008 10:39

Hallo!

Klickt mich!

Gruß,
Hary
Sandsofie
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Beitrag von Sandsofie » Montag, 01. Dezember 2008 19:13

Danke für eure Antwortenl!

@ Hephaistos (Harry): ja, genauso sieht das bei mir auch aus, nur daß der Topf eckig ist, nicht rund. Daß die Teile mit Heißklebestift aufgeklebt worden sind, habe ich nicht erkannt. Der Holzstumpf war von unten hohl und am oberen Ende dann die Paste. Das paßte so schöne exakt zu einer Anleitung zum Selbstziehen von Ganoderma, daß ich gar nicht gewagt habe, die Heißklebepaste näher zu untersuchen, weil ich sie für Pilz-Impfung (oder wie man das nennen möchte) gehalten habe. Auf dem beigefügten Schild stand auch, daß die Dinger auf Tilia (also Lindenholz) stünden (oder meinten die: gezogen wären?), das korrespondierte auch so schön der Anleitung zum Selberziehen aus dem Internet. Da habe ich dann gar keine Bastelarbeit mehr vermutet!
Hab' Deinen Beitrag nicht von allein gefunden, sonst hätte der mir gleich ein paar Fragen geklärt...

@ afringi kanosa:
Der Link von Hephaistos zeigt etwas, das ziemlich genauso wie meine Erwerbung aussieht (Habe leider selbst keine Digitalkamera, noch nicht mal am Handy).
Also: Habe derzeit null Erfahrung und auch keine sonst wie spezielle Ausstattung für Pilze, nur eben die Pilze, einen Balkon und viel Erfahrung mit (exotischen) Pflanzen, die sich geschlechtlich vermehren. Sowie Strohpellets von den Kaninchen, Stroh von den Kaninchen (natürlich noch unbenutzt!) Pinienrindenmulch, der gelegentlich bei meinen anderen Pflanzen das Substrat ergänzen muß, Pinienrinde aus Orchideenerde, immer jede Menge Kaffeesatz...

Die Beiträge unter dem Link von Harry beantworten eigentlich schon die erste Frage: Daß nämlich eine Weiterkultur auf dem Holz nicht möglich ist.
Dann müßte ich wohl erst mal versuchen, die Pilze selbst als Sporenträger wie ein Saatgut zu verwenden, den Teilen ein vollkommen neues Substrat geben und dieses mit den Pilzen zu beimpfen versuchen.

Zum Glück waren die Teile (wie bei Harry/Hephaistos) auch aus dem Abverkauf, und ich habe zwei davon erworben... Einer kann dann weiter als moderne Kunst meine Wohnung verschönern, der andere als Experimentiertmasse dienen.

Danke erst mal!

Anke
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Hephaistos
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Beitrag von Hephaistos » Dienstag, 02. Dezember 2008 10:51

Hallo nochmal!
Sandsofie hat geschrieben:Dann müßte ich wohl erst mal versuchen, die Pilze selbst als Sporenträger wie ein Saatgut zu verwenden, den Teilen ein vollkommen neues Substrat geben und dieses mit den Pilzen zu beimpfen versuchen.
Du könntest versuchen die Fruchtkörper dazu zu animieren, dass sie Ihre Sporen fallen lassen; falls noch Sporen in den Fruchtkörpern sind, werden sie dies auch tun. Ein Klonvorhaben wie du oben beschreibst, wird wahrscheinlich nicht funktionieren, da die Pilze schon zu alt sind. Ich habe so was mal mit Judasohren versucht, funktionierte aber auch nicht. Du könntest die Sporengewinnung folgendermaßen versuchen:

1) von einer Alufolienrolle ca. 2-3 Lagen abwickeln und wegwerfen, da diese kontaminiert ist.
2) Von der Alufolie ein größeres Stück abtrennen.
3) Auf die Alufolie stellst du einen kleinen Behälter (Untertasse, Dessertschüssel oder ähnliches) und stellst den Holzblock mit den Pilzen drauf (Sand und ähnliches musst du natürlich wegmachen)
4) Behälter mit Wasser auffüllen
5) Pilze und Alufolie mit einem größeren Behälter abdecken (Salat-, Rührschüssel oder ähnliches).
6) An einen warmen Ort stellen und warten.

Durch die Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit wird der Pilz die Sporen freigeben. Ich machte dies schon erfolgreich bei einem Lackporling, hab aber leider kein Foto gemacht. Lackporlingssporen sind braun und sehen in etwa so aus (am Bild sind die Sporen aber von einem Nameko-Block, wo der Erntezeitpunkt übersehen wurde...):

Bild

Gruß,
Hary
Gonzo
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Beitrag von Gonzo » Sonntag, 28. Dezember 2008 12:50

habe gestern versucht nen reishi zu klonen denke aber das es nicht funktionieren wird da sich der pilz sofort nach dem einschneiden braun färbte. vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen

gruß henning
Gonzo
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Beitrag von Gonzo » Dienstag, 30. Dezember 2008 10:52

hat sich erledigt die braunfärbung ist in weiss übergegangen und wächst auch fleissig :D
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