Kontaminierte Pilzbrut weiter verwenden? Paar Probleme

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Kontaminierte Pilzbrut weiter verwenden? Paar Probleme

Beitrag von Chemiefreak » Sonntag, 21. April 2013 16:34

Hallo.
Ich habe bei Zuchtbedarf.de u.a. ein Beutel Pioppino-Substrat für ca. 10€ gekauft.
Einige Tage später kam in einem einzelnen Karton einen kleinen ~1L Filterbeutel mit durchwachsenen Stroh.
Aufkleber und eine Anleitung von Pilzmännchen war auf der Tüte - das wird wohl der Hersteller sein.
Ich konnte außen unten ein paar kleine unauffällige gelbliche Flecken sehen aber habe mir erstmal nix dabei gedacht, da die nur an einer Stelle ganz unten sichtbar waren.
Dann habe ich verschiedene Substrate damit beimpft.
2x kleine Menge ster. Roggen pur im kleinen Glas mit Filterdeckel
1x Ster. Roggen/Buchenholz Gemisch
3x Petrischalen mit MEA
1x Pasteurisiertes Buchenholz in Filtertüte

Bei 27°C in Styrobox temperiert ließen sich auf dem Agar schon nach 2 Tagen deutliche Kontaminationen sehen.
Bei 2 der Petris haben die Kontaminationen den Pilz nach 3 Tagen überwuchert und abgetötet.
Hier die überlebende Petri:
Bild

Bild

Bild

Weiß jemand was diese Kontamination sein könnte? Ist das nur Hefe oder evtl. was bakterielles?
Die Roggenmischungen wuchsen anfangs ganz gut, dann garnicht mehr und fingen an ungewöhnlich zu riechen. Die Mycel die am Anfang zu sehen waren sind verschwunden und nur noch an einzelnen Stellen Pilz zu sehen. Habe die jetzt weggeschmissen.
Nur auf dem Holz scheint es weiter leichtes Wachstum zu geben und bis jetzt ist auch noch keine besonderer Geruch wahrnehmbar.

Nun meine Fragen dazu:
-Auf dem Buchenholz scheint sich der Pilz ja einigermaßen durchzusetzen, er wächst zwar langsam aber er wird nicht von der Konti "überwuchert" - kann man es weiter Wachsen lassen oder sollte man es auch vorsichtshalber lieber auch wegschmeißen?

-Ich würde das eigentlich gerne reklamieren.... aber ich kann der Herrn von Zuchtbefarf.de einfach nicht erreichen.
Beide Telefonnummern sind Tot bzw. das Handy ist ausgeschaltet, Handy-Mailbox wird ignoriert und E-Mails an info@zuchtbedarf.de kommen einfach mit Fehlermeldung zurück. Von der Bestellung sind ein paar Sachen (Agar Agar, Impfports etc.) immernoch nicht angekommen :( Ist jetzt über ne Woche her die Bestellung. Ne Idee wie ich den erreichen kann oder was man sonst so machen kann?
Oder sollte ich probieren mich zumindest schonmal wegen dem Substrat direkt am Pilzmännchen wenden?

-Ich habe parallel auch noch die Aufzucht aus Sporenspritzen am Laufen. Auf meinem MEA wächst der Pilz nur mäßig schnell und vor allem extrem "flauschig" (teilweise 0,5-1cm hoch) wie Watte.
Gibt es einen besseren Agar für Pioppino?
Komerzieller MEA von Zuchtbedarf.de: http://www.flickr.com/photos/54671350@N ... /lightbox/
Eigener MEA: http://www.flickr.com/photos/54671350@N ... /lightbox/
Der komerzielle Agar lässt den Pilz fast doppelt so schnell aber auch komischer weise viel ungleichmäßiger und rein optisch nicht so schön wachsen. Ist das OK?
Zuchterfolge: Pioppino, Shiitake, Kastanienseitling, Kräuterseitling, Flamingoseitling, Austernseitling, weißer Kultur-Champignon, Enoki
In der Mache: Verschiedene Stockschwämmchen, Limonenpilz, Nameko, Reishi, Stipticus Leuchtpilz, V. Bombycina, Hallimasch

Habe viel Pilzmaterial tauschfertig!
Suche Material: Flamingoseitling (meine Kultur ist tot!), alle essbaren Morcheln, Braunkappen, Leuchtpilze, Exoten, Mandelegerling oder andere Champignons die ohne Kompost wachsen (Ich tausche gerne!)

Tauscht eure Strains, z.B. hier:
http://www.bemushroomed.com
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Re: Kontaminierte Pilzbrut weiter verwenden? Paar Probleme

Beitrag von Pilzhaus » Sonntag, 21. April 2013 17:27

Bei den Wassertropfen die du da auf der Schale hast, da fliessen die Bakterien ja förmlich mit rein !!! Alles was riecht hat meist Bakterien und diese werden es auch wohl sein. Eingeschleust durch die zu hohe Feuchtigkeit.

Agarschalen sollten ohne Wasserrückstände sein, sonst ist das alles nur Zeitverschwendung.

Wenn er nicht erreichbar ist dann schick ihm doch nen Einschreibebrief mit Rückschein sofern du schon bezahlt hast ! Mycel wirst du auf Garantie wohl nicht wandeln können, das ist generell verderbliche Ware und fast überall vom Umtausch usw. ausgeschlossen. Und ganz ehrlich, so wie ich das sehe würde ich sagen dass du es dir wohl selbst eingefangen hast.

Grüsse
Chemiefreak
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Re: Kontaminierte Pilzbrut weiter verwenden? Paar Probleme

Beitrag von Chemiefreak » Sonntag, 21. April 2013 18:20

Pilzhaus hat geschrieben:Bei den Wassertropfen die du da auf der Schale hast, da fliessen die Bakterien ja förmlich mit rein !!! Alles was riecht hat meist Bakterien und diese werden es auch wohl sein. Eingeschleust durch die zu hohe Feuchtigkeit.

Agarschalen sollten ohne Wasserrückstände sein, sonst ist das alles nur Zeitverschwendung.

Wenn er nicht erreichbar ist dann schick ihm doch nen Einschreibebrief mit Rückschein sofern du schon bezahlt hast ! Mycel wirst du auf Garantie wohl nicht wandeln können, das ist generell verderbliche Ware und fast überall vom Umtausch usw. ausgeschlossen. Und ganz ehrlich, so wie ich das sehe würde ich sagen dass du es dir wohl selbst eingefangen hast.

Grüsse
Erstmal danke für die Antwort
Die Wassertröpfchen habe sich aber erst von Gestern auf Heute gibildet. Und wie gesagt, die Kontis bzw. gelbliche Stelle ließen sich auch schon sehen bevor ich die OVP-Filtertüte aufgeschnitten habe. Hätte ich vielleicht lieber gleich anrufen sollen, aber das war das erste mal das ich so ein Substrat (Stroh oder Pferdedung oder ne Mischung oder so) hatte und dachte es wäre vielleicht normal bzw. unbedenklich. Außerdem habe ich alles in einer zuverlässigen Glovebox gemacht und habe da sogar immer eine Kontroll-Petrischale offen drin, an der ich auch mein Werkzeug teste um unsauberes Arbeiten auszuschließen - daran ließen sich keine Kontis feststellen.
Zudem ging die Konti ganz klar von der Mitte in der Petrischale Substrat aus und nicht von den Rändern wo das Kondenswasser viel leichter hinkommen kann.

Wie verhindert man am eigentlich am besten, dass sich Wassertropfen in Petris bilden? Ich lege die Petris deswegen gerne auf den Kopf, damit das Wasser wenn überhaupt nur auf dem Agar kondensiert und sofort wieder aufgenommen wird. Gelegentlich lege ich die aber versehentlich "richtig rum" zurückt, wodurch dann diese Kondenswasserreste wie oben auf dem Fotos zu sehen entstehen.
Ansonsten habe ich keine Probleme. Hier Pio aus Sporen am selben Tag angesetzt und nicht falsch rum reingelegt:
Bild*
Das Problem habe ich noch nicht so ganz im Griff. Habe nur ca. 0,8-1,5°C Temperatur-Differenz in meiner Styrobox von Hitzequelle/Wasserbad zum Deckel, die das verusachen. Würde ein Lüfter helfen? Oder gibt's noch andere Tricks?

Habe bisher nur beruflich mit Bakterien-Kulturen zu tun und da Kondenswasser das iwiw nie ein Problem ^^ Vermutlich wegen die sauteuren Inkubationsschränken ^^

*PS: Die Bläschen auf dem Foto sind keine Wassertropfen sondern nur Luftbläschen im Agar
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