Pfifferlinge und Mykorrhiza

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Re: Pfifferlinge und Mykorrhiza

Beitrag von Mycomane » Dienstag, 28. September 2010 23:01

Was meinst du denn hierzu?
Sage aber bitte nicht der gelbliche Saum sei Schimmel.

Bild

Das war einmal der hier:

Bild
Dürfte so etwas wie ein Hexenröhrling sein.
Nur mal so um es mit einem Boletus ausprobiert zu haben.

schöne Grüße
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Re: Pfifferlinge und Mykorrhiza

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 28. September 2010 23:39

Ui, spannend. Der gelbe Rand wirkt irgendwie, als wolle das Mycel Röhren bilden. Bekommt der Tageslicht ab?

Geriull hatte mal nen normalen Steinpilz auf Agar, da begann das Mycel erst nach längerer Zeit mit dem Wachstum. Die Bilder dürften dich interessieren, falls du sie nicht kennst:
viewtopic.php?p=3629#p3629

Gruß, Carsten
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Re: Pfifferlinge und Mykorrhiza

Beitrag von Jinx » Dienstag, 28. September 2010 23:54

Aber dieser Schleim drumrum sieht nach Hefe oder Bakterien aus...
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Re: Pfifferlinge und Mykorrhiza

Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 29. September 2010 00:01

Aber so eckig? Erscheint mir so, als wäre der ganze Klon mit etwas Agar drumherum überimpft worden.
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Re: Pfifferlinge und Mykorrhiza

Beitrag von Jinx » Mittwoch, 29. September 2010 00:23

Weiter beobachten und dann in die Tonne damit. :mrgreen:
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Re: Pfifferlinge und Mykorrhiza

Beitrag von Mycomane » Mittwoch, 29. September 2010 10:42

Eckige Konti gekonnt detektiert und indentifiziert.
Bin schon auf dem Weg zum Mülleimer...............
Ähm ... meine natürlich zum Autoklav um das Material fachgerecht zu entsorgen.

Den Link kannte ich zwar schon, habe ihn aber auch erst Gestern gelesen. Dank der schönen neuen Ordnung!
Aber Mycelio ... Röhren auf Agar? Das wäre doch zu schön um wahr zu sein. Dir als Profi sollte doch klar sein, dass so etwas nur mit Baum funktionieren kann.
Schade dass Geriull nicht weiter berichtet hat. Kann aber verstehen, dass er direkt die Tarnbrille 8) aufgesetzt hat, wenn er gerade einen Steinpilzhain anlegt.

viele Grüße
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Re: Pfifferlinge und Mykorrhiza

Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 29. September 2010 14:47

Ok, die Konti erklärt dann auch die braunen Tropfen als Abwehrmaßmahme. Das mit den Röhren war nur so ne Idee, wirkt halt auf dem Foto, als wären da Poren. Kenne das von Maitake-Ansätzen, die zuviel Licht bekommen. Da wächst manchmal nur eine Porenschicht ohne den dazugehörigen Fruchtkörper.

Zumindest bei Boletus edulis wurde schon über Primordien und fehlgebildete Fruchtkörper auf Agar berichtet. Sowas ist nicht ganz unmöglich, bloß für korrekt ausgebildete Pilze braucht es eine Symbiose mit nem Baum.
Schau mal hier:
http://www.bio.net/bionet/mm/mycology/1 ... 02117.html
In den 90ern hatte eine Forschergruppe aus Bologna mal recht viele Primordien auf Agar.
'Alcuni aspetti della fructificazione in vitro di Boletus aereus, B. edulis e B. reticulatus.'
Leider finde ich die Arbeit nicht im Netz.
Es scheint auch Boletusarten zu geben, die ganz ohne Bäume auskommen.
'Is large scale cultivation of boletes possible?'
Opera Mycologica 2007, vol. 1, page 34:
http://www.karljohanstiftelsen.se/operamycologica.pdf

Gruß, Carsten
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Re: Pfifferlinge und Mykorrhiza

Beitrag von Mycomane » Mittwoch, 29. September 2010 15:02

Erstmal vielen Dank für die Infos.
Wo hast du das nur immer her? Scheinst aber ein Spezialist in Sachen net-searching zu sein.
Muss mir das erstmal ganz genau anschauen.

beste Grüße!
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Re: Pfifferlinge und Mykorrhiza

Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 29. September 2010 17:39

Keine Ursache. Ich suche eben immer mal wieder, wenn mich was interessiert. Gerade bin ich über zwei weitere interessante PDFs gestolpert:

VERS L’INOCULATION CONTRÔLÉE
DES CÈPES ET BOLETS COMESTIBLES ?
http://documents.irevues.inist.fr/bitst ... 22_234.pdf
Da verstehe ich kaum was, aber auf der dritten Seite wird ein winziger weißer Sommersteinpilz auf Agar gezeigt.

Spannender ist das hier:
'Effect of Media and Environmental Factors on Mycelial Growth of Boletus
edulis, Morchella esculenta and Pleurotus geesternaus'
http://www.namdec.gov.bd/download.php?p ... 45dfc5.pdf
Da wird das Mycelwachstum auf verschiedenen Agarmischungen, Zuckerarten, PH-Werten, Temperaturen und Lichtmengen verglichen. MEA und PDA schneiden überraschend gut ab. Ob man deren rasante 3 - 4mm pro Tag mit unseren Steinpilzen jemals erreicht, ist aber fraglich.

Gruß, Carsten
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Re: Pfifferlinge und Mykorrhiza

Beitrag von Mycomane » Mittwoch, 29. September 2010 18:09

Uiuiui das sind aber viele Infos auf einmal.
Und dann noch die fremden Sprachen ...
Spreche leider kein Französisch, werde das bei Zeiten mal jemandem zeigen dessen Muttersprache das ist.
Würde das gerne alles direkt lesen, aber dann dröhnt mir der Kopf. Das kann ich Heute Abend gar nicht gebrauchen, habe Morgen einiges zu tun. Werde das aber Morgen Abend mal genauer ansehen.
Muss wohl mal an einem Kurs teilnehmen " wie finde ich die richtigen Informationen? ".

schöne Grüße
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Re: Pfifferlinge und Mykorrhiza

Beitrag von Mycomane » Freitag, 01. Oktober 2010 13:29

Wollte mich noch mal für die Links bedanken.
Hatte eigentlich vor das schon alles gelesen zu haben, aber momentan bin ich gesundheitlich nicht ganz fit und daher für so komplexe Dinge nicht so gut zu gebrauchen.
Würde jedoch nicht allem was da steht 100%ig vertrauen.
Sieht zwar sehr wissenschaftlich und offiziell aus, habe aber gehört, dass es auch unter Wissenschaftlern nicht immer ganz ehrlich zugeht. Habe zwar keinen wirklichen Einblick in diese Kreise, kann mir jedoch sehr gut vorstellen, dass die auch nicht immer all ihre internen Infos herauslassen, wenn sie sich ernsthaft mit einem Thema auseinander setzen.
Aber nochmal zu den Kulturbedingungen aus deinem post:
Warum wundert es dich eigentlich, dass da MEA oder PDA so gut abschneiden? Glaube allerdings, dass die, wenn das mit Primordien oder sogar rudimentären Fruchtkörpern wirklich stimmen sollte, noch andere Sachen dazufügen, wie z.B. Phyto- bzw. Myco-Hormone. Nur so ne Idee. Macht man das nicht auch bei Kulturen von Pflanzen?
An eine Verschwörung unter Wissenschaftlern kann ich zwar nicht glauben, aber warum sollten die ihre Infos einfach so öffentlich ins Netz stellen und dann auch noch ohne irgendwelche Details zu verschweigen?

viele Grüße
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Re: Pfifferlinge und Mykorrhiza

Beitrag von Mycelio » Freitag, 01. Oktober 2010 18:59

Da hast du völlig recht. Oft fehlen wichtige Details, wobei ich aber eher Blödheit als Ursache sehe. Wer im wissenschaftlichen Bereich weiter kommen will, achtet schon darauf, daß andere seine Experimente wiederholen und zum selben Ergebnis kommen können. Des weiteren stoße ich häufig auf wissenschaftliche Veröffentlichungen, die totale Katastrophen als großen Erfolg darstellen.

Dieser Vergleich von verschiedenen Nährstoffen und Kulturbedingungen schien mir auf den ersten Blich aber recht solide zu sein. MEA und PDA haben mich nur überrascht, weil andere für Mykorrhizapilze immer hochkomplizierte Agarmischungen verwenden und viel schlechtere Ergebnisse bekommen.

Gruß, Carsten
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Re: Pfifferlinge und Mykorrhiza

Beitrag von Mycomane » Sonntag, 03. Oktober 2010 09:28

Hallo Carsten,
du hast bestimmt Recht.Leider konnte ich mich noch nicht weiter mit den Infos beschäftigen.
Muss mir wohl eine Art Magen-Darm Infektion eingefangen haben. Fühle mich daher ziemlich schlecht.
Hoffe keine Probleme mit meinem Arbeitgeber zu bekommen, wenn ich mir für die nächste Woche einen Krankenschein besorge.
Man weiß heut zu Tage ja nie wie der reagieren wird.

schöne Grüße
machs gut...
bis dann
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Re: Pfifferlinge und Mykorrhiza

Beitrag von Mycelio » Sonntag, 03. Oktober 2010 22:59

Nur kein Streß.

Gute Besserung,
Carsten
tcfh
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Re: Pfifferlinge und Mykorrhiza

Beitrag von tcfh » Montag, 01. November 2010 17:50

Die gelbe Konti, könnte das nicht Goldschimmel gewesen sein? http://www.pilzzeit.de/sammler/goldschimmel.html
Scheint sich auf Röhrlingen wohl zu fühlen.
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