Fruchtkörper reifen nicht ganz aus

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Christoph
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Fruchtkörper reifen nicht ganz aus

Beitrag von Christoph » Sonntag, 10. Dezember 2006 18:34

Hallo,
ich habe mal eine Frage zum Igelstachelbart: Ich halte ihn in Gläsern (ca. 0,7 Liter) auf Pellet-Weizensubstrat im Keller, wobei die Fruchtkörper immer rund herum am Rand erscheinen (daher handelt sich es eigentlich um einen zusammenhängenden Fruchtkörper). Nun tritt immer folgendes Problem auf: Während ein Teil des Fruchtkörpers schon gelblich- also erntereif- ist, sind andere Teile noch nicht einmal halb ausgebildet. Was kann ich dagegen tun? Liegt das eventuell an falscher Haltung? Ich habe das Gefühl, dass diese Art sehr lange braucht, bis die FK reif sind, oder liegt das an falscher Haltung?
Viele Grüße,
Chris
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Beitrag von Pilzhaus » Freitag, 22. Dezember 2006 22:02

Hallo Chris !

Dein Problem kenne ich auch ! :( Meine Versuche mit dem Igel haben ergeben das er bei den Pellets sehr schnell fruktifiziert aber auch oben genanntes Problem entsteht. Ich bin daher wieder auf Holzspäne umgestiegen.

Was ich so gesehen habe stirbt ein Teil des Pilzes ab und dann wächst ein Neuer daneben nach. Da im Glas nicht viel Platz ist sieht es dann aber wie ein Pilz aus nur es sind wohl mehrere. Wechsel mal auf Holz und dann lass den Deckel ab sobald er anfängt zu fruktifizieren. Wenn der CO2 Gehalt durch den Deckel runter geht dann mag er es nämlich gar nicht mehr in dem Glas. Zumindest waren das meine Resultate bei diesem Pilz. Gleiches Resultat hatte ich bei mehreren Stämmen, also muss was dran sein.

Weihnachtliche Grüsse
Andreas
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Beitrag von Christoph » Samstag, 23. Dezember 2006 14:24

Hallo Andreas,
danke für deine Hilfe! Ich habe dein Foto von deinem Igerlstachelbart gesehen, das ist ja echt ein Monstrum! Welche Spangröße hast du so? Ich habe hier Sägemhel (Pellets), Sägespäne (ca. 1-2 mm) und dann kann ich zur Not auch noch größere "Körnungen" herstellen.
Viele Grüße,
Chris
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Beitrag von Pilzhaus » Samstag, 23. Dezember 2006 16:43

Hallo Chris,

ich habe verschiedene Buchenspäne. Hatte die bislang immer aus einer Holzfabrik bezogen und bekam dann immer das was die gerade verarbeitet haben. Also manche waren so gross wie Hobelspäne, andere wieder wie feinstes Pulver. Das habe ich dann ggfs. immer etwas gemischt damit ich mehr Wasser rein bekam. Zum Mischen habe ich Eichenspäne und Fichtenspäne genommen. Da komme ich nämlich kostenlos dran :D

Nun habe ich eine andere Bezugsquelle und mittlere Stärke. Ich sehe es als perfekt an, aber ob es wirklich so ist wird erst der Zuchtversuch zeigen. Vielleicht werde ich aber auch noch meinen alten Spänen hinter weinen, wer weiß ? Wichtig ist nur eines, nicht zu feine Späne, damit das Mycel atmen kann. Bei Pulver hatte ich immer schlechte Erfahrungen.

Ich gebe Dir mal einen Weihnachtstipp da Du ja gerne mit Gläsern arbeitest. Nimm ein 1,5 Liter Glas und fülle den Boden zu 1/3 mit Spänen der feinsten Stärke, also ganz feines Pulver !! Wichtig ist hier auch das mehr Wasser als nötig drin ist und das der Pilz nicht so schnell auf den Boden wachsen kann !! ( Erreicht er diesen stoppt er warum auch immer das Wachstum :( ) Dennoch sollte das Wasser nicht drin stehen, also matschig ist ideal. Den Rest bis zum Glasrand, ( so hoch wie eben möglich !! ) füllst Du mit Weizenkörnern auf. Diese lässt Du zuvor seperat 24 Stunden einweichen. Dann etwa 2,5 Stunden sterilisieren und auf die Späne geben. Die 2,5 Stunden sind hier wichtig denn bei anderen Zeiten hatte ich nicht diesen Erfolg und bekam Schimmel rein. So nun nachdem Du alles zusammen hast sterilisierst Du alles zusammen nochmals eine Stunde.

Dann impfst Du den Igel drauf und beobachtest mal was passiert :)
Auf diese und wirklich nur auf dieser Art und Weise der Zubereitung hatte ich Fruchtkörper die satte 8 cm im Durchmesser betrugen. Meistens hatten sich am oberen Rand dann 3 - 4 Fruchtkörper gebildet und die ganze Glasöffnung war dann voll. Aber dafür muss das Glas bis oben hin voll sein damit er auch raus wachsen kann und sich nicht am Glasrand der engeren Öffnung nach oben schieben muss.

Nimm den Deckel ab sobald er anfängt und ziehe eine neue ( saubere !! ) Tüte darüber das der CO 2 Gehalt hoch bleibt ;) Falls Du einen hast, dann natürlich vor dem Hepa arbeiten !

Weihnachtliche Grüsse
Andreas

PS : VORSICHT VOR KONTIS WENN DU ES SO MACHST !! Das Getreide ist sehr anfällig obwohl der Igel es auch schnell schaffen kann es zu umzingeln. ;)

PPS: Ggfs. kann man durch eine geringere Einweichzeit die 2,50 Stunden nach unten drücken. Das habe ich noch nicht versucht ! Allerdings hatte ich bei reiner Brut auf Getreidebasis immer schlechte Noten wenn ich unter 3 - 3,5 Stunden lag. Ich sterilisiere im Autoklaven und erst nach ca. 2,5 Stunden fängt das Getreide an zu riechen. Ich mag diesen Geruch aber manche sagen es stinkt. Wie auch immer, dann wenn man es riecht ist es perfekt :) Diese Zeitangabe bekam ich übrigens per Email von einem Mitarbeiter von Stamets. Also sollte was dran sein ;) Und der Geruch hat auch nichts mit verbrutzeln zu tun, das nur mal anbei für alle die nun glauben ich verbrenne das Getreide.
Christoph
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Beitrag von Christoph » Samstag, 23. Dezember 2006 18:12

Hallo Andreas,
danke für deine ausführliche Hilfe! Ich werde es erst mal mit groben Spänen probieren, da mir der Kochaufwand für das Getreide zu hoch ist (wenn man so viel kocht geht der Dichtungsgummi im DDKT zu schnell kaputt). Mal schauen ob es dann nicht endlich klappen wird :lol: !
Viele Grüße,
Chris
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Beitrag von Pilzhaus » Samstag, 23. Dezember 2006 18:21

Hallo Chris,

wie gut das mein Autoklav keinen Dichtungsring hat :D

Aber mein grosser DDTK läuft auch mindestens 6 Stunden am Tag und dies seit Jahren. Also es mag ja am Hersteller liegen nur mein Dichtgummi ist immer noch bei allen 3 DDKT´s gut . Hast Du da andere Erfahrungen ?
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Beitrag von Christoph » Sonntag, 24. Dezember 2006 12:56

Ja, bei unserem Topf (er ist eigentlich für die Küche bestimmt, aber ich nutze ihn regelmäßig auf andere Art :wink: ), geht der Dichtungsgummi zwischen Deckel und Topf regelmäßig kaputt. Da die neuen auch recht teuer sind, ist das auf Dauer lästig, aber immer noch billiger als ein Autoklav. Was für Töpfe hast du denn? Wie alt sind die denn? Ich bin zur Zeit auch auf der Suche nach einem eigenen Topf nur für die Pilzzucht, weiß aber nicht so recht, welche Marke was taugt und wie viel man dafür ausgeben sollte...
Viele Grüße,
Chris
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Beitrag von Christoph » Sonntag, 24. Dezember 2006 13:23

Hallo,
habe eben bei ebay zugeschlagen: http://cgi.ebay.de/STERILISATOR-Chirurg ... dZViewItem
Jetzt muss es nur noch ankommen, dann kanns richtig losgehen!
Viele Grüße,
Chris
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