Reinkultur??

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blubb0211
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Reinkultur??

Beitrag von blubb0211 » Donnerstag, 19. November 2009 23:39

Hmmm, also ich bin etwas verwirrt. Ich sehe oft in Online-Shops, dass diese Körnerbrut einigermassen günstig anbieten, aber eine Reinkultur kostet hingegen um die 100€?!? aber wo liegt denn der Unterschied von einem Reinkultur zur Körnerbrut? Ich mein, erhalte ich nicht eine Reinkultur, wenn ich ein Körnchen vom Körnerbrut auf Agar lege? Dann könnte ich ja 1000 Körner auf Agar legen, das würde 1000 Reinkulturen geben, was dann für 100'000€ verkauft werden kann? Ist Geldmachen so einfach?
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davidson30
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Beitrag von davidson30 » Freitag, 20. November 2009 00:28

hallo


so einfach ist das nicht ... da müsstest du das korn später wieder rausnehmen ;)


gut kulturpilz

fritz
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blubb0211
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Beitrag von blubb0211 » Freitag, 20. November 2009 01:13

Na so schwierig is das ja auch nicht XD Korn rein, wenn Myzel wächst, Korn raus, und schwups habe ich meine Reinkultur?
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Beitrag von bishop » Freitag, 20. November 2009 01:48

so weit ich das bisher begriffen hab, hat das was mit der "potenz" dieser kultur zu tun

kann mir auch vorstellen, dass es aehnlich wie zb bei pflanzenkreuzungen ist

wenn man zb saatgut kauft und die samen davon wieder einpflanzt, erhaelt man nicht die pflanze die man angebaut hat.

um diese zu erhalten muss man rueckkreuzen und das ist endstress.

das ist wohlgemerkt nur vermutet.

hinzu kommt sicherlich, dass die reinkultur steril spezialverpackt kommt..

kein plan wie es sich mit der brut verhaelt.. da man die ja oft vegetativ vermehrt, hat man ja genetische klone.. das geht zb bei den tomaten auch undzwar erstaunlich gut!

bei den tomaten ist jedoch nach 1 jahr feierabend. wie lange man die pilzbrut "weiterzuechten" kann und ob die mutiert, entzieht sich komplett meiner kenntnis.
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Beitrag von Waldfrieden » Freitag, 20. November 2009 10:44

angeblich sind die Brutsäcke oft überproduktionen, wohingegen die Reinkulturen auf Petri frisches, kräftiges Myzel ist. Alleine dass die Brutsäcke schon 3 Wochen alte sind zum durchwachsen...

Ich persönlich kaufe stets nur Sporenspritzen und nehme dann selber von den schönsten Pilzen wieder die SPoren, bzw selektiere das Myzel. Haber selber schlechte erfahrungen gemacht mit Brut Säcke, von Substrat ganz zu schweigen
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Beitrag von blubb0211 » Freitag, 20. November 2009 13:52

hmmmm ich bin immer noch etwas verwirrt. heisst das, dass Myzel nicht gleich Myzel ist? wenn ich jetzt Pilze klone erhalte ich nicht das gleiche Myzel? Bei den Pflanzen is es ja nicht wirklich das selbe. Pflanzen werden ja befruchtet und das gibt dann die neue Pflanze. Aber Myzel wird ja nicht befruchtet, sondern das wächst und wächst, oder? Verliert dann das Myzel an Vitalität oder wird es degeneriert oder? Hmmm über Vitalität habe ich hier im Forum schon gesucht, jedoch bin ich daraus nicht wirklich schlau geworden.... hmmmm :-| Fragen über Fragen...
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Beitrag von Waldfrieden » Freitag, 20. November 2009 14:58

Myzel wächst und wächst, ist aber im prinzip immer das gleiche Myzel. Wie der Mensch altert, altert auch das Myzel: es wächst langsamer , ist allfälliger auf Kontaminationen etc.
Aus diesem Grund ist es euch wichtig, frisches Myzel zu verwenden, da alleine schon mit der schnelleren Wachstum viele Kontaminationen schon gar keine Chance haben. Es ist ein gewaltiger unterschied, ob es 2 Wochen oder 4 Wochen dauert bis ein Sack durchwachsen ist, das sind 2 Wochen, in denen sich fremde Pilze ansiedeln können.

Stamets schreibt auch etwas davon, dass das Myzel nach der Wacshtumsphase (also denn, wenn der Sack durchwachsen ist) sich verändert und andere Enzyme produziert.
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