Champignonanbau

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Re: Champignonanbau

Beitrag von Mycelio » Sonntag, 03. Oktober 2010 23:43

Kratzen kann man, wenn die Deckerde zum größten Teil durchwachsen ist. Muß man aber nicht machen, kann auch schiefgehen. Schau mal in den Thread von Baha, der hat es irgendwo erwähnt.

Ob du jetzt mehr lüften solltest, ist ohne weitere Infos unmöglich zu sagen. Mach doch mal ein Foto von der ganzen Sache.

Gruß, Carsten
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Re: Champignonanbau

Beitrag von Pilzboy » Mittwoch, 06. Oktober 2010 13:52

Die Vorläufer( ich hoffe doch, dass es welche waren und die eigentliche Welle noch kommt) wurden am Wochenende abgeerntet und ergaben gut 2kg, wobei die größten über 150 g hatten. Auf den Bildern sieht man den großen mittleren Raum des Kellers. Davon links und rechts befindet sich jeweils ein kleinerer Raum, in denen je ein kleines Fenster(siehe Bild) für Frischluft sorgt(sorgen soll). Die beiden Fenster im mittleren Raum blieben bisher geschlossen.
Frische, geöffnete Champis sind übrigens absolut nicht mit gekauften vergleichbar. Bei Interesse zeige ich weitere Bilder.
Mein Ziel bei der ganzen Aktion ist es, billiger zu produzieren als einzukaufen, d.h. ich müsste bei meinen Ausgaben so ca. 30kg ernten damit ich bei +-0 bin.
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Re: Champignonanbau

Beitrag von Mycelio » Donnerstag, 07. Oktober 2010 11:39

Hallo Carsten,

vom ersten Versuch sollte man nicht zuviel erwarten, hätte auch komplett schiefgehen können. Mit der Zeit wird die Kompostherstellung und die Kulturführung garantiert besser klappen.

Wenige, große Fruchtkörper können ein Anzeichen für hohe Temperaturen und geringe Feuchtigkeit sein. Letzteres wäre vielleicht möglich, die Deckschicht scheint ja stellenweise trocken zu sein. Beim Befeuchten mußt du aber aufpassen, daß sich kein Wasser unten in den Säcken sammelt.

Gruß, Carsten
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Re: Champignonanbau

Beitrag von Pilzboy » Samstag, 16. Oktober 2010 15:30

Das waren wohl doch nur Vorläufer. Momentan sieht es schon ganz anders aus. Ich hoffe, das interessiert hier überhaupt jemanden.

LG, Carsten
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Re: Champignonanbau

Beitrag von Dewald » Sonntag, 17. Oktober 2010 20:27

Hallo Pilzboy
Also ich bin beindruckt von deinen Erfolgen und den Fotos.Der Weg ist richtig,
immer weiter so. Jeder große Erfolg war zuerst eine kleine Idee. :!: :lol:
Gruß Dewald
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Re: Champignonanbau

Beitrag von Mycelio » Montag, 18. Oktober 2010 22:57

Hallo Carsten,

na also, jetzt legen sie doch noch richtig los. Bin gespannt, wieviel du diesmal erntest.

Gruß, Carsten
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Re: Champignonanbau

Beitrag von Pilzboy » Dienstag, 19. Oktober 2010 07:46

Hallo!

Hoffentlich bleibt das auch noch ein bisschen so. Am Sonntag haben wir 1kg und gestern 1,6kg geerntet, damit sind dann 6,7 kg geerntet. Morgen oder übermorgen kommen dann schon die nächsten runter. Ich ernte, wenn die Hüte sich gerade geöffnet haben oder kurz davor sind. Mir ist aufgefallen, dass die Größe bei den Champis erheblich schwankt. Das könnte an der nicht allzu hohen Luftfeuchtigkeit liegen, durch die die Deckerde ziemlich fix austrocknet. Aber dafür lassen sie beim Kochen kaum Wasser aus.

Bin jedenfalls schon ziemlich zufrieden mit den Erträgen.
Dem violetten Rötelritterling scheint der Champignonkompost auch trefflich zu munden, ein unsteriler Klonversuch reißt mich zu dieser Aussage hin.

LG, Carsten
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Re: Champignonanbau

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 19. Oktober 2010 17:23

Hey, das klingt, als wären dir 15 - 20kg schonmal sicher. Wenn dann beim nächstenmal das Kompostieren besser klappt und du früher abdeckst, wirst du bestimmt noch sehr viel mehr ernten können.

Ich hoffe, daß ich dir bis zum Frühling Mycel von weiteren Champignonarten schicken kann. Falls dir der Rötelritterling gelingt, wäre das aber auch genial.

Gruß, Carsten
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Re: Champignonanbau

Beitrag von Pilzboy » Sonntag, 31. Oktober 2010 10:57

Hallo.
Also die erste Welle scheint jetzt beendet zu sein, jetzt ist nämlich so ziemlich Ruhe auf den Säcken. Aber 17,6kg haben wir schon geerntet, ich denke, dass die Chancen ganz gut stehen, die 20 kg Marke zu knacken.

Schönes Restwochenende wünscht

Carsten
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Re: Champignonanbau

Beitrag von Pilzboy » Freitag, 05. November 2010 12:36

Hallo!
Es wäre auch zu schön, wenn alles ohne Probleme funktionieren würde. Ich bin mit der Deckerde im Moment ziemlich unzufrieden. Erstens bildet sich auf zwei der Säcke etwas grüner Schimmel (wurde bereits entfernt) und zweitens werden stellenweise ganze Clusters von Primordien braun und sterben ab und es scheint, als ob sie den Kontakt zum Mycel verloren haben, also bloß noch lose auf der Deckerde stehen.
Könnte das vielleicht daran liegen dass die Deckerde im (nicht sehr luftfeuchten) Keller zu schnell austrocknet, sich der Torf ausdehnt und die Mycelstränge abreißen?
Ich glaube außerdem, dass ich bei der Ernte schon zu viel viel Deckerde abgetragen habe und plane am Wochenende neue Deckerde aufzubringen. Die Frage ist nun ob ich versuche, die alte runterzubekommen und dann die neue auftrage, oder ob ich die neue einfach drauf mach.
Außerdem tummeln sich seit kürzere Zeit dort kleine Insekten, die verdammt nach Trauermücken aussehen. Ich meine aber gelesen zu haben, dass sich ihre Larven nur bei mehr als 20 Grad entwickeln können, ist das richtig?
Jedenfalls war bei der gestrigen Ernte keiner der Pilze madig. Ich hoffe, dass ich wenigstens noch eine schöne Welle krieg...

LG, Carsten
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Re: Champignonanbau

Beitrag von Mycelio » Samstag, 06. November 2010 15:39

Löcher in der Deckerde sollte man wieder füllen. Inwieweit ein kompletter Austausch Sinn macht, weiß ich nicht.

Trauermückenbefall ist leider normal. Mit den 20°C hast du wohl was verwechselt. Die Larven der normalen TMs findet man eigentlich nur in der Deckschicht und im Substrat. Du könntest Nematoden (Steinernema feltiae) oder Raubmilben (Hypoaspis) bestellen und dir ein BTI-Präparat (Neudorf Stechmückenfrei) besorgen. Erstere bringst du in die Deckschicht ein, letzteres gibst du in das Wasser, mit dem du die Deckschicht immer wieder befeuchtest. Hundertfüßler und kleine Spinnen können auch ein klein wenig helfen, werden die zu erwartende Epidemie aber nicht unter Kontrolle bekommen. Ich wünschte, ich würde mal rausbekommen, wer bei meinen Outdoor-Kulturen die TMs in Schach hält.

Wegen den braunen Clustern kommt noch einiges mehr in Frage, Trauermücken, Milben, Bakterien, Schimmel... Mit Fotos und ner genauen Beschreibung könnte man versuchen, einiges auszuschließen. In 'The Mushroom Cultivator' von Stamets und Chilton findest du detaillierte Beschreibungen und Hinweise zu allen möglichen Ursachen.

Gruß, Carsten
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Re: Champignonanbau

Beitrag von BlackRabbit » Montag, 27. Dezember 2010 15:27

Hallo Champignon-züchter

wage mich nun auch an den Champignon. Zumindest einmal versucht haben diesen Pilz zu züchten ist doch fast Pflicht.......

Habe vor Monaten mal mit meinem Bruder einen halben Kofferraum voller Pferdemist beim Reithof geholt, dabei möglichst nur die äpfel ohne Stroh mitgenommen und das ganze getrocknet. Leider hat sich dabei ein weisser Flaum ausgebreitet. Um eine gründliche Sterilisation werde ich wohl nicht herumkommen. Und die letzten Monate waren zu turbulent um noch Pilze zu züchten - daher stand der Mist nur rum.

Jetzt zu meinem Plan: Vor mehreren Wochen habe ich braune Champignons aus dem Supermarkt geklont - lief wie am Schnürchen. Doch das Mycel wollte auf Weizen nicht so recht, hat Ewigkeiten gedauert bis er durchwachsen war. Nun ist alles weiss, wenn auch eher feinfaserig bewachsen, nicht ein weisser Klumpen wie beim Shimeji zum Beispiel.

Morgen und übermorgen muss ich arbeiten, am Donnerstag werde ich aber den Pferdemist mit Strohpellets vermengen und einweichen. Dann steht wohl am Freitag das sterilisieren und beimpfen an. Juhuuuu!

Inputs freuen mich immer, gruss

Rino
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Re: Champignonanbau

Beitrag von chris » Dienstag, 11. Januar 2011 21:40

Hallo Rino,

wie verläuft dein Versuch?
Ich möchte dämnächst das selbe ausprobieren.
Komme zwar ohne Probleme an Pferdemist ran, aber das Kompostieren ist mir zu aufwendig.


Gruß
Christoph
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Re: Champignonanbau

Beitrag von BlackRabbit » Dienstag, 18. Januar 2011 17:46

Hey Chris und alle anderen Pilzzüchter

na, wie beschrieben, hab ich meinen Mist nur mit Stroh vermengt, angemessen gewässert und sterilisiert. Nichts mit kompostieren. Bin ja mal gespannt ob daraus etwas wird. Auf jeden Fall hab ich dann das sterilisierte Substrat mit Weizenbrut beimpft und habe nach einem Tag nicht schlecht gestaunt: Die Brut war von weissem Flaum übersäät. Und das über eine einzige Nacht. Eine Woche später hat sich das Mycel schon ziemlich stark ausgebreitet.

Eventuell ist die Brut so langsam durchwachsen aus Sauerstoffmangel, wobei beim beimpfen wieder genügend Sauerstoff zur Brut kam und ein extremes Wachstum auslöste? Seltsam an dieser These ist nur, dass ich alle Brut gleich mache und zum Beispiel der Shimeji und der Samtfuss scheinen mehr als genug Sauerstoff bekommen zu haben.

Naja, letztes Wochenende hab ich durchgearbeitet und meine Pilze nicht gesehen. Bin extrem auf Freitag gespannt.

Gruss und schönen Abend

Rino
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Re: Champignonanbau

Beitrag von davidson30 » Dienstag, 18. Januar 2011 20:08

hallo



das ist normal das es auf kompost so schnell geht mit den champis ... sind halt kompostzersetzer.


auch bei mir ist es immer an den körnern gescheitert .... auch körner die ich mit pferdeapfeltee zubereitet habe wurden nur ganz langsam wenn überhaupt besiedelt.

lelly schreibt das kompost der phase 1 als brutsubstrat nicht geeignet sei .... ich habe da jetzt andere erfahrungen gemacht .... kompost so wie du schreibst ... autoklaviert und nur ein paar kleine stücke agar drauf .... funzt bei mir besser als alles was ich zuvor verwendet habe . (warte mal was da im frühling noch kommt :wink: )





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