Samtfußrüblinge (und Winteraustern) Klonen

Klonen, Sporenabdrücke, Beimpfen mit Sporen, Überimpfen, Selektieren

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Florian
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Samtfußrüblinge (und Winteraustern) Klonen

Beitrag von Florian » Sonntag, 08. Januar 2012 11:07

Guten Tag allerseits

vor wenigen Tagen bin ich im Zuge der Vorbereitungsarbeiten zum Anlegen eines Pilzgartens über diese Forum gestolpert. Ich muss schon sagen, hier findet man wirklich einiges an netten Infos.

Ich habe mir schon ne kleine Judasohrenzucht angelegt (nur ein großer Haufen Holleräste, die heuer beim Stauden schneiden angefallen sind, bei uns wachsen die sowieso sofort auf jedem abgestorbenen Stück Hollunderholz) und vor zwei Tagen nen schön fruktifizierenden Buchenklotz mit etwa 120x30cm mit Samtfüßrüblingen in den Garten gebracht. Der bildet zwar viele Fruchtkörper, leider jedoch eher kleinere.

Das bringt mich nun zu dem Punkt auf den ich eigentlich hinauswollte. Ich will mir lieber einen schöner fruktifizierenden Rüblingsstamm clonen und nicht darauf hoffen, dass "meine" sich auf Weichholz besser machen als auf dem Buchenstamm.
Petrischalen habe ich keine zu Hause und ganz ehrlich hab ich auch grade keine Lust mit Agar herumzuplantschen, deshalb werde ich wohl in kleinen Marmeladengläsern (240ml) einen ersten Test starten.
Welche Medien würdet ihr mir raten zu verwenden? Würde es funktionieren die Holzzersetzer gleich auf sterile Pappe zu impfen, oder soll ich mich doch eher an Getreidebrut oder eine Flüssigkultur halten? Wenn Flüssig, welches Nährmedium würdet ihr einsetzen? Dextrose? Malzextrakt? Holzauszug?

Schon mal vielen Dank im Voraus für hilfreiche Antworten
Mfg Flo
Zuletzt geändert von Florian am Donnerstag, 02. Februar 2012 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
Florian
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Re: Samtfußrüblinge Klonen

Beitrag von Florian » Sonntag, 08. Januar 2012 14:25

Dank für die schnelle Antwort

Bin jetzt zwei Stunden unterwegs gewesen und hab auch fünf Samtfußstellen gefunden. Leider finde ich mein Datenkabel für die Kamera gerade nicht, sonst könnt ich zumindest von der Ernte ein Bild reinstellen, während ich draußen unterwegs war hat sich meine Kamera natürlich mal wieder auf dem Küchentisch ausgeruht, wo ich sie extra damit ich sie nicht vergesse hingelegt hatte ;)

Funde sind alle auf Weide und Esche gewesen (denke ich zumindest, bei manchen Ästen is es nicht mehr erkennbar gewesen, sonst wachsen in der Schlucht jedoch kaum andere Baumarten) und man konnte von Mycel zu Mycel gewaltige Unterschiede, besonders in der größe der Fruchtkörper, erkennen. Die meisten waren klein (ausgewachsen bis 3cm), an einem Ast von nur etwa 5-7cm Durchmesser konnte ich jedoch zwei Büschel mit bis zu 8cm großen, dickfleischigen Hüten ernten. Einen jungen Pilz dieses Büschels werde ich klonen und weiterzukultivieren versuchen.


Übrigens meinte ich nicht das unsterile klonen, hatte vorgehabt die Pappe zu sterilisieren! Ich denke die Kontaminationswahrscheinlichkeit könnte man dadurch schon deutlich herabsetzen (im Vergleich zu Getreide). Arbeite leider im "Badezimmerlabor" und möchte deshalb durch den Nährboden meinen Pilzchen doch noch etwas Vorteil gegenüber den diversen anderen Kontis geben.
Außerdem hab ich nur Reis, Dextrose, Pappe und Buchen/Apfel Hexelgut als mögliche Substrate zu Hause, und Sonntag is auch noch.

Ich werd mir mal nen Sud aus Hexelgut für FM bereiten und Pappefetzen sterilisieren
mal schauen was draus wird, bei der Wachstumsgeschwindigkeit die du hier beschreibst sollte ich das ja eigentlich schon schaffen.

Mfg


edit: hab gerade 5 Gläser mit steriler Pappe und 2 Gläser mit Flüssigmedium (Holzextrakt + 2%Dextrose) beimpft... mal schauen was daráus wird.
wenn ich mein Kabel dann mal finde werde ich noch ein paar Bilder hochladen
Florian
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Re: Samtfußrüblinge Klonen

Beitrag von Florian » Dienstag, 10. Januar 2012 16:32

Gerade habe ich noch einen richtig schönen Samtfußrüblingsfund gemacht, welcher von der Wuchsform genau das ist was ich noch an Genetik wollte, neben der mit den großen Fruchtkörpern. Der zweite wuchs in großen, schönen Büscheln auf stehendem Eschentotholz von nur etwa 15cm Durchmesser an der Basis. Die Fruchtkörper fingen erst in etwa 3 Metern höhe an und wuchsen bis auf etwa 6 m Stammhöhe, was das ernten zu einer etwas nervigen angelegenheit gemacht hat. Zum Glück sind die Fruchtkörper so elastisch und überstehen das Runterfallen problemlos, und der "Haselnuss-Einweg-Pilzerntestab" hat sich mal wieder bezahlt gemacht. :lol:
Die alten Pilzkappen die mit runtergefallen sind habe ich dann gleich verwendet um die Eschenstümpfe in dem Waldstück damit einzuschmieren. (vor etwa 3 Wochen wurde dort Brennholz geschlagen)
Mal sehen ob sich auf dem einen oder anderen etwas ansiedelt.

Werde nachher glei noch mal ein paar Minnigläser mit verschiedenen Substraten sterilisieren und nen weiteren Klonversuch starten. Bei denen die ich vor zwei Tagen beimpft habe zeigen sich seit heute schon erste minnimale Härchen, bis ich sie auf ein Bild bekomme wirds aber noch einige Tage dauern.


Mfg Flo

Hier noch mein Tagesfund. Aus dem Büschel Samtfüße rechts unten wird geklont.
Einige Meter neben den Samtfüßen waren auf ner Hollerstaude noch diese wunderschönen großen Judasohren
Bild
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Re: Samtfußrüblinge Klonen

Beitrag von Geier » Donnerstag, 12. Januar 2012 21:32

Hallo und willkommen Florian.

Ich habe die letzten Tage auch fleissig Samtfüße und Ohren gesammelt. :mrgreen:
Letzere aber eher zum Verzehr.

Ich habe einen Holunderast an dem Samptfußrüblinge wachsen gesichert und einige Kappen zum aussporen auf eine Glasplatte gelegt. Vom Glas bekomme ich die Sporen besser runter mit einen Ceranfeldkratzer.

Von dem Holunderast werde ich Scheiben schneiden und in Gläser mit einem Gemisch aus abgekochten Buchenhäcksel, (fein aus der Tierhandlung ) Kaffeesatz und trockener Weizenkleie "einlegen". Verhälltniss 3:1:2.

Mit den abgeschabten Sporen habe ich eigendlich das gleiche vor, wobei ich mir da noch nicht sicher bin ob da auch Kaffeesatz zu kommen soll. Denke werde beides versuchen.
Allerdings werde ich die Sporen so wie sie sind unter das Substrat mischen und nicht als Spritze.

Mal sehen wie das klappen wird. Mit der Stammstückmethode hatte ich vor Jahren mal bei Samtfüßen gute Erfolge gehabt.

Gruß
Roland
Pils kann man nicht klonen.
Florian
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Re: Samtfußrüblinge Klonen

Beitrag von Florian » Freitag, 13. Januar 2012 12:21

Hallo Roland,

die Ohren hab ich auch nur zum essen gesammelt, das mit meinem Asthaufen für die Ohren hab ich eigentlich nur gemacht weil ich den Platz dazu habe und die Stauden im Garten sowieso fast alle irgendwo nen Befall mit Judasohren haben und mir langweilig war :lol:
Sie speziell anzubauen hab ich keine Lust, da sie bei uns der reinste Massenpilz sind. Ich mache mich nicht mal mehr speziell auf die Suche nach ihnen, weil ich jedes Jahr auch so über genug stolpere um den Jahresbedarf locker zu decken...
(und von den ~2 Kg Samtfüßen der letzten Tage sind eigentlich auch, bis auf die zwei Exemplare die ich geklont hab, alle im Topf gelandet die noch frisch waren... sind wirklich hervorragende Pilzchen, auch wenn sie nicht sonderlich ertragreich sind)


Zu deiner Unsterilen Methode wollte ich noch schnell nachfragen ob das mit derartig gutem Schimmelnährboden wirklich Erfolg verspricht? Bei der Auster oder Ähnlichen Arten kann ich mir ja gut vorstellen, dass sie durch die extreme Besiedelungsgeschwindigkeit Schädlingen keine Chance lassen, doch hab ich letztes Jahr schon mal ne Sommerauster geklont (das Projekt is dann wegen Zeitmangel abgebrochen worden) und die hatte in zwei oder drei Tagen schon stark auf den Nährboden übergegriffen.
Meine Samtfußklone zeigen nun, nach 4 Tagen, zwar schon recht deutlichen Flaum an den Schnittflächen, ein Übergreifen auf das Substrat ist jedoch erst im Ansatz bemerkbar, was auf ein deutlich langsameres Wachstum schließen lässt.
Aber das sind natürlich nur meine Persönlichen Beobachtungen aus derzeit noch recht wenigen Erfahrungen.


Und jetzt noch mal schnell zu meinen Projekten...
Wie schon gesagt, in den Gläsern vom 8. ist schon recht schöner Flaum bei 4/5 Papp-klonen zu sehen, sonst is noch nichts spannendes zu berichten. Wegen Wassertropfen an den Glaswänden kann ich leider auch weiterhin keine Fotos machen auf denen etwas erkennbar ist.

Gestern habe ich noch nem Bekannten in seinem Wald geholfen und hab dabei gleich noch vier schöne, dicke, und vor allem gesunde Holunderäste ergattern können (und zwei schöne Stücke Birnenholz), die werden wohl gleich mal als Samtfußsubstrat zur Seite gelegt, doch stellt sich mir gerade allgemein die Frage was ich für den Gesellen noch an Holz besorgen soll. Hab nur Hasel, Buche, Apfel und Birne bereitliegen, und die werden eher mit den Kulturen beimpft die ich mir bestellt hab.

Buche werd ich gar nicht testen, da ich Samtfüße zwar oft an Buche finde, jedoch noch nie ein Stück fand wo es sich auch nur ausgezahlt hätte zu ernten, weil die Fruchtkörper immer so winzig gewesen sind.

Pappel und Weide sind bei uns sehr schwer zu beschaffen, da sie für unsere Region recht untypisch sind, selbst den Uferbewuchs von Gewässern übernimmt hier zu 90+% die Esche

Holunder werd ich, wenn ich etwas stärkere und gesunde Stämme habe auf jeden Fall für diesen Zweck aufheben, weil die Funde hierauf immer recht schön waren (zumindest wenn sie sich mal gegen Judasohren durchsetzen können)

Mein zweiter Favorit is die gemeine Esche, auch wenn ich hier im Forum schon ältere Beiträge fand, in denen sie als "zur Pilzzucht vollkommen ungeeignet dargestellt wurde. Versuchen werde ich es auf jeden Fall, denn hierauf fand ich sowohl oft schon große Mengen mit schönen Pilzen, wie auch recht große Fruchtkörper, und zumindest der Stamm den ich am 10.1 gesammelt hab sollte sie auf jeden Fall mögen. Schließlich hab ich ihn von ner Esche geklont.

Wie es zB mit Birke oder Obstgehölzen aussieht hab ich keine Ahnung, wenn dazu jemand Erfahrungsberichte hat wäre ich sehr dankbar.

MfG
Florian
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Re: Samtfußrüblinge Klonen

Beitrag von Florian » Donnerstag, 19. Januar 2012 12:07

Der Samtfuß scheint ein eher komplizierterer Geselle zu sein, zumindest was das Klonen angeht...

Zwei Kulturen wurden schon wegen kontamination entsorgt (ich denke es sind Bakterien gewesen, die Pilzstücke haben kaum Mycel gebildet und haben sich bald verflüssigt), die anderen dümpeln mit eher schwachem Mycelwachstum vor sich hin und wollen nicht so richtig auf das Substrat übergreifen.

Ich denke mal ich habe drei Fehler gemacht...
- Die Temperatur war anfangs schwankend zwischen 17-21°C, was wie ich denke nicht sonderlich optimal ist, inzwischen habe ich sie umgestellt an nen Platz mit konstant 23-24°C
- Als Substrat habe ich Pappe aus Toilettenpapierrollen verwendet. Könnte der Klebstoff darin evtl das Wachstum negativ beeinflusst haben? Hab die Pappe zuvor sogar doppelt in warmen Wasser eingelegt um ihn rauszuwaschen
- Ich habe die Stücke einfach auf das oberste Blatt der sterilen Pappe falllen lassen, weshalb wohl kein ausreichender Kontakt besteht

Bei den Temperaturen sollten bald die nächsten Samtfüße kommen, dann werde ich auf jeden Fall noch ne Testreihe starten



Zum Glück habe ich vor drei Tagen nen schönen Cluster Tiefkühlaustern gefunden (fast 3kg und im genau richtigen Alter gefroren), die sind schon deutlich dankbarer! Hab sie über Nacht auftauen lassen und die meisten süß-sauer eingelegt, die harten Stielansätze habe ich gleich für die nächste Klonreihe beiseitegelegt. Die beiden unsterilen Klone zeigen inzwischen, nach etwa 2 Tagen, schon deutliches Wachstum, und sogar bei den gestern angesetzten sterilen Klonen (2x Eierkarton, 4x Roggen) zeigen sich heute schon erste Hyphen.
Der sollte mich bei Laune halten während ich mit den Rüblingen experimentiere ^^
Florian
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Re: Samtfußrüblinge Klonen

Beitrag von Florian » Montag, 23. Januar 2012 11:12

Die erste Testreihe wird nun als abgeschlossen bewertet, und die Erfolgsrate war recht übersichtlich bei 0% :?
Auch bei denen die noch besser ausgesehen haben bildet sich das Mycel stark zurück und die Pilzstücke fallen in sich zusammen


Aber dafür sollten die Samtfüße jetzt wieder wachsen wie die sprichwörtlichen Pilze.
Wenn der Regen heut Nachmittag wirklich nachlässt werd ich mich noch mal auf die Suche nach großen Exemplaren machen. Diesmal werde ich versuchen auf Roggen zu klonen


Mfg Flo
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Re: Samtfußrüblinge Klonen

Beitrag von Florian » Mittwoch, 25. Januar 2012 16:49

Auf ein neues 8)

War heute nochmal unterwegs und ich habe wieder Genetik die es wert sein sollte zu klonen

Ich habe mir heute ein mir unbekanntes Gebiet angesehen und anfangs lief es noch sehr schleppend. Wo die Biber den Weiden zuleibe gerückt sind fand ich zwar alle paar Meter Samtfüße, jedoch meist nur kleine oder winzige und auch nur immer sehr wenige Fruchtkörper, dafür alle paar Meter wieder.
Nach einiger Zeit bin ich an diesem Stamm mit schönen Pilzen (Wohl irgend ne Mycena sp.) vorbeigekommen, doch mit Speisepilzen sah es mager aus.
P1250132.JPG
Nach etwa zwei Stunden habe ich aufgegeben und mich langsam damit abgefunden, dass ich mit dem Klonen wohl doch warten sollte bis die mir bekannten Stellen wieder zu fruchten beginnen. Auf dem Rückweg zum Auto habe ich eine etwas andere Route gewählt, doch mit gleichem Ergebnis... bis ich etwa 100m vom Auto entfernt, gleich neben dem Weg etwas aus dem Graben hervorleuchten sah.
Die meisten sind zwar schon recht alt gewesen, aber gefruchtet haben sie wunderschön (Hüte bis 10cm!) und einige Exemplare zum Klonen sind schon noch dabei gewesen.
P1250134.JPG
P1250140.JPG
P1250142.JPG
...und nur 10m weiter noch einige alte Austern, aber meine anderen Austernklone wachsen wunderbar, deshalb hab ich sie nicht mitgenommen, auch wenn sie zum klonen wohl noch geeignet gewesen wären.
P1250145.JPG
Dieses Mal werde ich in 190ml Gläsern, halb gefüllt mit Roggen zu klonen versuchen... hoffentlich bringt das bessere Ergebnisse als die Pappe.
Florian
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Re: Samtfußrüblinge (Winteraustern, Kräuterseitlinge) Klonen

Beitrag von Florian » Donnerstag, 02. Februar 2012 12:32

Is ja doch nicht so schwer gewesen :roll: :lol:

Die Winteraustern habe ich schon gut am wachsen und die Gläser mit steriler Pappe habe ich schon verwendet um einige Gläser mit Aststückchen und Buchendübeln zu impfen. Auf den direkt gemachten Roggenklonen sind sie durch die 500ml Gläser auch fast durch.

Selbst die beimpften Äste und Dübel sind schon sehr stark bewachsen, wenn auch noch sehr flaumig und dünn. Bin mir aber vom Wuchs her fast sicher, dass es sich um die Austern und nicht um Kontis handelt. Das Holz habe ich im Sud in dem ich Roggen gekocht hatte eingeweicht, was wohl die extreme Geschwindigkeit erklären sollte. Kontaminationsprobleme hatte ich kaum, bisher ist mir nur ein Austernglas verschimmelt.



Der zweite Versuch mit den Samtfüßen läuft auch schon deutlich besser an als der erste. Bisher ist nur ein Glas schimmelverdächtig, die meisten zeigen aber schon deutliches Wachstum.


...und was ich grade noch vergessen hatte: gestern habe ich mir auch noch Kräuterseitlinge besorgt und geklont, denn die Jungs würde ich gerne in meinen Hügelbeeten auszuwildern versuchen

Beste Grüße

links: Austernseitling, Klon vom 18.01; rechts: Samtfuß, Klon vom 25.01
P2020127.JPG
Austernseitling, beimpft am 29.01
P2020131.JPG
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Re: Samtfußrüblinge (und Winteraustern) Klonen

Beitrag von Florian » Mittwoch, 08. Februar 2012 11:55

langsam wird es ernst... zumindest bei den Austern

Samtfuß und Kräuterseitling brauchen beide noch etwas länger bis ich anfangen kann mehr Substrat zu beimpfen, hatten inzwischen auch schon zu wenig Luft und wurden umgedreht mit leicht geöffneten Deckeln. Inzwischen habe ich alle neuen Gläser mit Filtern ausgestattet, damit ich nicht extra den Deckel aufmachen muss


Aber nun zurück zu den Austern... nachdem ich das CO2 ablaufen lassen habe wachsen sie wieder wie wild, und zwei der Roggenklonesind schon fast durch. Mit der Pappe habe ich inzwischen schon weitere Substrate beimpft und auch versucht vergorene Substrate zu füttern. Erst am 30.01 habe ich ein 400ml Glas mit Ahornzweigstücken die in Roggensud eingeweicht wurden mit einem Stück Pappe beimpft. Bereits 5 Tage später war alles dünn überwuchert, und inzwischen verdickt sich das Mycel deutlich und bildet "Klumpen".

Nun meine Frage: Kann das wirklich die Auster sein, oder freue ich mich hier momentan eher über eine Konti. Die Bildung dieser Klumpen konnte ich aber auch auf all meinen anderen Pappe- und Holzsubstraten beobachten. Da ich ziemlich steril gearbeitet haben sollte käme mir das doch etwas komisch vor, wenn ich bei all meinen 6 Versuchen den gleichen Fremdpilz reingebracht hätte, auf Getreide und Kaffee hatte ich bei gleicher Arbeitsweise erst einen Ausfall durch Schimmel auf 18 Gläser.

Aber genug geschwafelt, hier kommen mal die Bilder

links: 3x Roggen, inzwischen wieder gut am wachsen, 2. vo li. wurde geschüttelt; rechts: Ahornzweige eingeweicht in Roggensud
P2080001.JPG
hier noch mal ne bessere Aufnahme der Ahornzweige
P2080003.JPG
Beste Grüße
Flo
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