kräuterseitling auf kiefernsubstrat ???

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davidson30
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kräuterseitling auf kiefernsubstrat ???

Beitrag von davidson30 » Sonntag, 25. November 2007 10:30

hallo



wollte eigentlich einen sack gefüllt mit kiefernspäne und 20 % kleie mit glucke beimpfen .

leider war als ich mit dem kräuterseitling fertig war mehr kein sustratbeutel übrig ....

bei der kontrolle der mit KS beimpften säcken ... bemerkte ich das ich auch den sack mit kiefernspäne beimpft hatte .



nun das ganze heute .....

Bild


und im vergleich mit buchensubstrat (buche links ...Kiefer rechts ..)

Bild





jetzt meine grosse verwunderung das das kiefernsubstrat schon fast durchwachsen ist .... und die buchenspäne erst halb ....



fragen ....

wächst das myzel nur schneller weil weniger nährstoffe für den pilz enthalten sind ??

lebt das myzel nur von der weizenkleie 20% ???

wird da überhaupt was fruchten ??








grüsse

fritz
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Hephaistos
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Beitrag von Hephaistos » Montag, 26. November 2007 13:08

Hallo!

Ich denke das schnelle Durchwachsen kommt auch daher, dass Kiefernholz im Gegensatz zu Buchenholz sehr weich ist.

LG Hary
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Beitrag von LPasteur » Mittwoch, 30. Januar 2008 17:51

und, Fritz, wie war denn das Ergebnis?
Wie hat sich das Kiefernzeug als Substrat für KS bewährt?
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roland
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Beitrag von roland » Mittwoch, 30. Januar 2008 18:49

Hallo Fritz
ich habe ein Rezept von einem Züchter erhalten , der nur Kiefernspäne benutzt für
den Kräuterseitling.
Alles Trockengewicht :
10 kg Strohpellets
3 kg Sägemehl Kieferoder Fichte ( da funktionieren auch die im Baumarkt erhältlichen Holzpellets super,falls du sonst kein Sägemehl hast )
3,5 kg Getreide ( vorzugsweise Gerste ) das Getreide lässt du
ca.36-48 Std.in kaltem Wasser aufquellen. Wichtig:Das Getreide muss immer von Wasser bedeckt sein.!!!!

Die Stroh und Holzpellets werden auch gut gewässert.Nachdem die Pellets gut entwässert wurden ( nicht zu nass!!)alles miteinander vermischen und in den Beuteln autoklavieren.Ein Beutel wird dann mit ca.200ml Getreidebrut beimpft.Gut vermischen und nach 2 Wochen sollte der Block gut durchwachsen sein.Dann den geschlossenen!!!Beutel bei 14-18 Grad und Tageslicht aufstellen.Nach 1 Woche sollten sich dann Primordien bilden bzw. gebildet haben.Erst wenn die Pilze eine Grösse von ca.2-3 cm haben,
den Beutel aufschneiden und bei ca.85-90%Luftfeuchte aufstellen.Nach weiteren 5-7 Tagen sind sie dann Erntereif.

Ich hoffe Du kannst damit was anfangen.

Bis bald Roland
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Beitrag von davidson30 » Mittwoch, 30. Januar 2008 19:52

hallo


kann nur positives berichten ...


war bis jetzt mein bester sack mit kräuterseitlingen ....
auf alle fälle besser als mein buchensubstrat :?


@ roland :D das ist ja fast das gleiche rezept das ich das nächste mal verwenden wollte nur statt dem getreide wollte ich kleie nehmen ...
( doch das mischungsverhältnis pellets-späne hätte ich gerade umgekehrt versucht ... )

die stroh-pellets haben bei meine bisherigen versuchen den unterschied zwischen erfolg und enttäuschung geliefert ....
das kiefernsägemehl ist bei mir eindeutig besser als die buche .....




ähmm wo liegt eigentlich der unterschied zwischen getreide und kleie ???

dachte bis jetzt das es besser ist kleie zu verwenden..... da es der pilz schneller zu seinen benötigten nährstoffen umwandeln kann ...
liege ich da falsch ??




gut kulturpilz

fritz
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Beitrag von roland » Mittwoch, 30. Januar 2008 20:05

Hallo Fritz
Du kannst ja Fragen stellen.Keine Ahnung ich weiss nur , dass das Rezept vorzüglich
funktioniert, besser als alles andere was ich bis jetz schon probiert habe.

Ich bin jetzt dabei es mit Shiitake zu versuchen , aber mit 50/50 Stroh/Holzspäne.

Ich hab übrigens auch die Weichholzbriketts aus dem Baumarkt .

Und Gerste nehme ich mittlerweile auch als Brutgetreide , Roggen bekomme ich hier nur im
Reformhaus.

Bis bald Roland
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Beitrag von Das-Pilzimperium » Mittwoch, 30. Januar 2008 20:14

davidson30 hat geschrieben: ähmm wo liegt eigentlich der unterschied zwischen getreide und kleie ???

dachte bis jetzt das es besser ist kleie zu verwenden..... da es der pilz schneller zu seinen benötigten nährstoffen umwandeln kann ...
liege ich da falsch ??
moin moin

nun kleie ist ja im grunde auch nur getreid, welches nur grob geschrotet ist

durch dieses aufbrechen sind die nährstoffe schneller zu erreichen :P
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Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 30. Januar 2008 20:14

Ah, eine Gelegenheit zum Klugscheißen. :D

Kleie ist die äußere Schicht der Getreidekörner, die bei der Herstellung von weißem Mehl entfernt wird.

Genaueres über Inhaltsstoffe gibt's hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kleie


Grüße, Carsten
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Beitrag von davidson30 » Freitag, 22. Februar 2008 13:08

hallo


der kräuterseitling und das nadelholz


anscheinend mag er 50 - 50 mischungen aus hart und weichholz ... und eine pelletszugabe .....

ist bis jetzt mein bestes substrat ....


Bild


die sind gewachsen bis sie sich selber gepflückt haben ....


Bild


was gebt ihr euren KS zum futtern ??

gibts noch leckerbissen die ich meinen substrat zugeben kann ??



gut kulturpilz

fritz
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Re: kräuterseitling auf kiefernsubstrat ???

Beitrag von Lauscher » Mittwoch, 23. November 2016 18:19

Diesen Thread muß ich doch mal nach oben holen ...
... Der Kräuterseitling mag Nadelholz! :shock: Wer hätte das gedacht? Das ist nun wirklich weit weg von seinem Ursprungsubstrat in der Natur.

Das werde ich bei Gelegenheit mal austesten!
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Re: kräuterseitling auf kiefernsubstrat ???

Beitrag von Trudchen800 » Donnerstag, 24. November 2016 06:55

Na ich auch hihi. Muss mir jetzt mal Nadelholz besorgen, in kleineren Mengen.
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Re: kräuterseitling auf kiefernsubstrat ???

Beitrag von mariapilz » Donnerstag, 24. November 2016 10:45

Gut gemacht Lauser! Das muss ich auch mal testen.

Ich glaube jedoch dass zwischen sägemehl und pellets ein unterschied ist.

Ich zitiere (allgemein über schüttsubstrate)...auch mit Fichte sollen gute Erfahrungen gemacht worden sein. Allerdings wird hier empfohlen, zuvor seine Harze und phenolischen stoffe chemisch oder mikrobiologisch zu entfernen. Japanischen untersuchungen zufolge soll der hohe Anteil coniferylalkohol in nadelhölzern (bis zu 90 % des Lignins) der Grund für die geringere Akzeptanz durch den shii sein....zitat ende.

Coniferylalkohol... klingt als ob das gerne verdampft... Leider wird auf den "Entfernungsprozess" nicht näher eingegangen.

Aber obiges Rezept vom züchter ist anscheinend mit unbehandeltem sägemehl.
Ständerpilz
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Re: kräuterseitling auf kiefernsubstrat ???

Beitrag von Ständerpilz » Donnerstag, 24. November 2016 13:52

Ne, Verdampfen kann man vergessen, da Coniferylalkohol einen recht hohen Siedepunkt hat und weil es Bestandteil des Lignins (Makromolekül) ist und nicht rein vorliegt. Lignin kann verdammt groß sein! Es würde vermutlich kaum einer annehmen, dass ein Molekül überhaupt so groß sein kann. https://de.wikipedia.org/wiki/Lignin
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Re: kräuterseitling auf kiefernsubstrat ???

Beitrag von mariapilz » Donnerstag, 24. November 2016 17:21

Wär ja auch zu schön gewesen.
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Re: kräuterseitling auf kiefernsubstrat ???

Beitrag von mariapilz » Freitag, 25. November 2016 13:09

Habe was interessantes zu lignin und kalk gefunden:

Zitat:"Der Schlüssel für diese Ertragssteigerung ist das kalkwasaer, da ein grossteil des lignins in diesem gelöst wird. ........ Als zusätzlicher positiver Effekt erfolgt eine Unterdrückung diverser schadpilze, da offenbar die kalziumquelle durch das intensive aufweichen des strohs mit kalkwasser erhöht wird ( Wembacher und Groos, 2007) ." Zitat Ende

Forscher aus China haben (für austern) gehexeltes stroh in kalkwasser (ph 13 - 14) getaucht ( 24 - 48 stunden). :"Ausserdem wurde maismehl mit kalkwasser vermengt, bis ein Feuchtigkeitsgehalt des strohs von 70% und ein ph wert von 8 - 9 erreicht wurde."

Gruss maria
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