Frage zu meinen ersten Kulturen.

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Patrick
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Frage zu meinen ersten Kulturen.

Beitrag von Patrick » Mittwoch, 05. November 2008 21:52

Hallo zusammen,

ich bin neu in diesem Forum! Ich habe in den nächsten Tagen vor meine ersten Pilzkulturen an zu setzen und freue mich, wenn ich noch ein paar Tipps dazu bekommen könnte.

Erst mal möchte ich kurz auflisten was ich für die ersten versuche zur verfügung habe:

Strohpellets
Buchensägemehl
Buchenspäne
Roggen
Gerstenmalz
Agar
Gips oder kalk werde ich noch besorgen

Zubehör:
Schnellkochtopf
10 liter PE Beutel
Petrischalen
Reagenzgläser

Zum Durchwachsen der Kulturen hätte ich genug platz in einem Raum der immer sehr warm ist, da dort nur Reptilien gehalten werde und dementsprechend eine gewisse grundwärme immer vorhanden sein muss.

Nach dem Durchwachsen hätte ich einen Raum der unter 20°C hat.

So das wären erst mal die Grundinformationen die ich geben kann. Ich hoffe das ich mit den Sachen erst mal auskomme?

Jetzt aber zu den kommenden Pilzkulturen.
Ich habe mir gedacht das ich mit 2 Sorten anfangen werde, dem Austern und Limonen-Seitling(werde ich montag bestellen habe lieferbarkeit schon erfragt).

Ich hatte erst nur eine Sorte geplant und deswegen vor 2 Tagen 2,5kg Strohpellets mit ca. 8L wasser angesetzt.
Da ich aber doch eine 2te Sorte dazu haben möchte ist nun die Frage lege ich einfach noch 2,5kg Pellets in Wasser oder Teile ich beide Sorten und Versuche noch ein anderes Substrat z.B aus Sägemehl , Spänen und etwas Gips? Ich glaube wenn ich verschiedene Substrate verwende ist es wesentlich interessanter.

Ein wenig von der Brut die ich kaufen werde möchte ich dann auch gleich versuchen wieder zu vermehren mit dem vorhandenen Roggen. Anleitungen gibt es dazu ja ein paar im Forum. Auch möchte ich direkt versuchen Myzel der 2 Sorten auf MEA zu Lagern um sie evtl später wieder benutzen zu können. Die Petrischalen werde ich auch nach einer Anleitung hier im Forum mit MEA befüllen ( mit den Reagenzgläsern im Schnellkochtopf).

Mir ist bewusst das ich ganz viel wiederholt habe was hier bestimmt schon einige male beschrieben wurde. Aber irgendwann macht man sich einfach selber verrückt wenn man jeden Tag andere sachen liest und braucht dann eine kleine bestätigung das man auf dem richtigen weg ist ;)

Ich freue mich über jeden Beitrag!

Gruß
Patrick
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ted_man2001
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Gehversuche

Beitrag von ted_man2001 » Donnerstag, 06. November 2008 00:08

Hallo Patrick,

erst mal Willkommen im Forum. Du hast Dir ja schon eine Menge für kommende Pilzzuchtexperimente beschafft! Doch nun zu Deiner Frage. Mir ist noch nicht so ganz klar geworden wo Dein Problem liegt. Ob Du noch mehr Strohpellets ansetzen sollst??Wie setzt Du sie an??Ich nehme an Du vergärst das Stroh, indem Du es mehrere Tage unter Wasser setzt oder die Luft am Zutritt hinderst ??
Hier ein kleiner erster Hinweis: Es gibt auch Forumsteilnehmer die giessen einfach nur heißes Wasser auf das Substrat, lassen es Abkühlen, pressen aus und impfen dann sofort. Andere pasteurisieren mit Dampf usw. Sie ersparen sich so die Geruchsbelästigung und die Wartezeit bis das Substrat gebrauchsfertig ist. Hierzu findest Du ne Menge Tips im Forum. Die Frage, wieviel Substrat Du ansetzen sollst, um die ankommende Brut optimal zu verwerten, hängt von Deinem "Produktionsverfahren" ab. Ich verwende bei Getreidebrut in der Regel rund 10-15 Prozent des Substratfeuchtgewichtes (= Gewicht des Substrates nach dem Übergießen mit heißem Wasser, Abtropfen oder Auspressen des Überschüssigen Wassers.) Bei Substratbrut (z.B Sägemehlbrut) verwende ich rund 10-15 Prozent des Substratvolumemens gemessen in Liter. Wenn man sehr Kontifreies Substrat hat, kommt man auch mit weniger Brut aus. Wenn die Kontigefahr groß ist, also z.B. wenn man die Heißwassermethode statt die Dampfmethode anwendet kann man auch etwas höher gehen mit dem Brutanteil, dann besiedelt der Kulturpilz das Substrat schneller und unterdrückt eher die Konkurrenz, d. h. er kann sich besser durchsetzen. Wieviel Brut Du bei der Vergärungsmethode einsetzen sollst beschreibt Nicola Krämer auf ihrer Homepage unter Anleitungen. Vlt guckst Du hier:

http://www.shiitake.de/anleitung_pellets.pdf

Ich sehe sie gibt an 1 Liter Brut auf 2.5 kg Pellets. Das bedeutet: Wenn Du zwei Liter von zwei verschiedenen Brutsorten erwartest und Du möchtest die zeitnah verarbeiten, dann bräuchtest Du zwei mal 2.5 kg Strohpellets mit jeweils 8 Liter Wasser. Aber mach Dich nicht verrückt. Die Brut kann, wenn sie was taugt, auch ne ganze Weile im Kühlschrank ohne allzu großen Vitalitätsverlust überstehen, bis sie zum Einsatz kommt. Ich persönlich fände es vor diesem Hintergrund durchaus interessanter die jetzt angestzen Pellets zu teilen und mit dem Rest der Brut weitere Experimente z.B. mit der Heißwassermethode zu machen. Auch Mischungen von Stroh- und Sägemehlpellets sind interessant, weil sie die Kulturdauer verlängern. Wenn Du die Suchfunktion oben benutzt erhälst Du ne Menge Stoff für solche Experimente.

Ich hoffe die Hinweise helfen Dir bei Deiner Entscheidung weiter. Falls nein, frag einfach !!

viele Grüße aus Trier
Waldemar
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Beitrag von Waldemar » Donnerstag, 06. November 2008 11:52

Hi @ all

Ich habe mir vor kurzem auch mit Erfolg eine Ulmenseitlingskultur angesetzt.
Meine Zutaten waren:

Baumwollkapseln, Buchenchips, Strohpellets, Gips und Kalk

Habe Baumwolle Buche und Stroh in einem grossen Gefäss bei 60 Grad eine Stunde erhitzt, das ganze in einem Leinensack über Nacht abtropfen und abkühlen lassen und am andren Tag mit Gips und Kalk (je 2 Teile des gesamtgewichts) vermischt und anschliessend zusammen mit der Brut in Folienschläuche gefüllt (150mm und 300mm Durchmesser)

Die ersten Primordien zeigten sich nach 10 Tagen.
Evtl. als kleine Hilfestellung Patrick :wink:
Patrick
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Beitrag von Patrick » Donnerstag, 06. November 2008 15:00

Huhu,

Vielen dank für die schnellen Antworten!
Einige unsicherheiten sind jetzt beseitigt. Das Substrat mit heißem Wasser zu übergießen finde ich eine gute idee und werde es mit einem anderem Substrat versuchen.

Im Grunde ist es also jedem selber überlassen was man als Substrat nimmt? Jeder muss für sich selber testen was am erfolgreichsten ist? Vorrausgesetzt natürlich das, dass Substrat die Grundbedürfnisse der Kultur erfüllt.

Ich habe mir auch ein Buch bestellt allerdings ist das immer noch nicht angekommen :( "Pilzanbau in Haus und Garten von Jolanda Englbrecht"

Ich denke da werde ich auch noch ein wenig was lernen können.

sollten weitere Fragen auftauchen werde ich sie hier stellen....

Gruß
Patrick
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Beitrag von Patrick » Freitag, 21. November 2008 22:31

huhu,

Nach wieviel Tagen sollte man denn normalerweise sehen das in den Beuteln etwas wächst? Oder besser ab wann sollte man sich gedanken machen wenn sich absolut nix verändert?

Durchwachtemperatur 25°C

Gruß Patrick
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Mycelio
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Beitrag von Mycelio » Freitag, 21. November 2008 22:59

Hallo Patrick,

das kommt darauf an...
Beschreib doch erstmal, welches Substrat du verwendet hast, wie beimpft wurde und wann.

Grüße, Carsten
Patrick
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Beitrag von Patrick » Samstag, 22. November 2008 11:10

Der erste Beutel wurde am 12.11 beimpft. Das Substrat is ein gemisch aus Buchenmehl und Buchenstückchen (Repilien Bodengrund) und etwas Gips. Ein weiterer Beutel mit dem selben Gemisch wurde am 14.11 angesetzt. ( einer mit Limonenseitling einer mit Auster)

Es folgten am 15.11 2 weitere Beutel mit dem fermentierten Strohpellets. Wieder einer Auster einer Limonenseitling.

Die Beutel haben alle 10 Liter.

Da ich etwas mehr Limonenbrut hatte habe ich einen kleinen ca 1Kg Beutel mit einem Kaffeesatzgemisch angesetzt.(15.11)

Ich habe alle Beutel unter möglichst reinen Verhältnissen mit Körnerbrut beimpft. Einfach beutel kurz auf Körnerbrut rein und dann den beutel mit einem Gummiband fest verschlossen.Dann so gut es geht die Brut untergemischt.

Ich habe auch 2 Brutgläser angesetzt mit ca 2 EL Brut. Auch hier ist bis jetzt nix passiert. Heute habe ich noch nicht nachgeschaut sollte sich etwas verändert haben dann werde ich es nachher berichten.

Das Auster Myzel wächst aber ganz toll in einer Petrischale mit MEA ;)

Gruß Patrick
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Beitrag von Mycelio » Samstag, 22. November 2008 12:39

Hallo Patrick,

da sollte eigentlich längst was passiert sein. Körnerbrut von Seitlingen müßte nach zwei bis drei Tagen Mycel hervorbringen.
Ist denn überhaupt nichts zu sehen?

Grüße, Carsten
Patrick
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Beitrag von Patrick » Samstag, 22. November 2008 12:57

nein garnix :( habe grade nochmal geschaut
aber uach keine Konti also wird wohl die Brut schuld sein oder kann ich irgendwas ganz schlimmes falsch gemacht haben
Patrick
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Beitrag von Patrick » Samstag, 22. November 2008 13:02

Mir fällt grade noch ein die körnchen der brut waren klein rund und schwarz aber schon mit weißem myzel durchzogen. Ich könnte auch mal ein paar Bilder machn aber da wird man ja ncith vel sehen :P
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Beitrag von Mycelio » Samstag, 22. November 2008 13:18

Mal überlegen...

Reptilieneinstreu müßte Buchenholz sein, also gute Pilznahrung für Seitlinge. Wenn die Späne sehr fein sind oder Kaffeesatz dabei ist, sollten sie locker und nicht zu naß sein, sonst bekommt das Mycel keine Luft. Steht Wasser in den Beuteln?
Zu trocken wäre auch ne Möglichkeit. Wie hast du die Späne vorbereitet?

War die Brut eingetrocknet? Dann könnte es ein paar Tage länger dauern.
Kannst du mal ein Foto von dem Mycel in der Petrischale machen?
Lagert die auch bei 25°C?


Grüße, Carsten
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Beitrag von Patrick » Samstag, 22. November 2008 13:27

Ja, lagert alles bei 25 Grad! Ok wenn das mit dem Holz nicht klappt wär das ja garnicht so schlimm, aber auf dem Stroh hatte ich mit einer sehr hohen warscheinlichkeit gerechnet das es Funktioniert.

Ich werde gleich ein Bild machen muss jetzt nur kurz einkaufen dann werde ich sofort ein paar Bilder machen. Hast du evtl icq dann geht das alles etwas schneller mit den Bildern?

Gruß Patrick
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Beitrag von Mycelio » Samstag, 22. November 2008 14:00

Hast recht, wenn's auf Holz nicht funktioniert, müßte es zumindest auf dem Stroh klappen. Ähm, du hast es nach dem fermentieren fest ausgepreßt und locker in die Beutel gefüllt?

Stell das Foto ruhig hier rein. Ich schaue später nochmal, evtl. möchte sich ja auch noch jemand anders dazu äußern.

Carsten
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Beitrag von Patrick » Samstag, 22. November 2008 14:59

Hier sind mal ein paar Fotos:
BildBild

BildBild

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Ja das Stroh ist ausgepresst worden und dann habe ich es in die säcke gefüllt übermäßig gepresst(im Beutel) wurde es nicht nur ein wenig zum formen.

Gruß Patrick
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ted_man2001
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Brut

Beitrag von ted_man2001 » Samstag, 22. November 2008 15:14

Hallo Patrick,

von meiner Seite soviel:

Vitale Brut der Ausis zeigt spätestens nach zwei bis drei Tagen sichtbare Wachstumsprozesse. Um die Brutkörner bilden sich deutliche "Mycelstrahlenkränzchen". Das Mycel lebt dann noch von der Brutgrundlage. Dann adaptiert das Mycel eine Weile die fremde Nahrung. Es scheint zu stocken. Nach einigen Tagen (2-4 weitere)geht bei gutem Substrat dann die Post ab. Es wächst ins Substrat und läßt es sich schmecken. Tut sich nix:

a.Dann war meist die Brut nicht vital.

b. Tut sich was aber danach nicht mehr so richtig lustvoll: dann könnte auch was mit den Substraten nicht stimmen (zu sauer, zu feucht, zu trocken, falsche Nährstoffe, kein Sauerstoff usw.)

Aber das dürfte bei der Vielzahl der Substrate die du testest eigentlich nicht sein. So wie Du es schilderst deshalb die Frage:

Woher kam die Brut?? War es u. -U. tatsächlich Trockenbrut??Die gibt (gab?) es auch. Damit habe ich selber keine guten Erfahrungen gemacht. Oder war sie überlagert? Wie roch das Zeugs als Du es geöffnet hast? Frisch, irgendwie angenehm nach Anis??Oder dumpf ??

Bilder wären sehr hilfreich!

Grüße aus Trier
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