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Monsterpasteurisierungsgerät bzw. Kessel :)

Verfasst: Donnerstag, 06. November 2008 19:51
von raw_n_baze
Hiho,

hab mir schon länger gedacht das diese ganzen winzigen Dinger für Substrat eigentlich relativ ineffizient sind, und meiner Meinung nach muss man bei den meisten Kulturen, wenn man relativ optimal Bedingungen zum Durchwachsen und Fruchten schafft, nicht unbedingt 100% Steriles Substrat haben und kann trotzdem kontifrei arbeiten.
Ganz ohne Sterilisieren gehts ja aber auch nicht...

Deshalb hab ich mal geschaut was man, wenn man in grösseren Mengen Substrat sterilisieren will, alles so verwenden könnte.
Dabei bin ich auf die gute alte Gulaschkanone gekommen.

z.B.:
http://cgi.ebay.de/Schnellkochkessel-Ke ... =72%3A1230


Dieser hier ist im Verhältniss noch klein, meistens haben die so in etwa 150L! :shock:
Warscheinlich kann man so ein Gerät schon gelegentlich recht günstig gebraucht erstehen.



Ein guter Autoklav mit vielleicht in etwa 5-10 Liter Volumen kostet ja auch gleich mal 500€ gebraucht...


Meint ihr dass die 90-100°C die man damit erreichen kann aussreichend sind?

:D


Gruß Lucas

Sterilisation mit Heissluft

Verfasst: Donnerstag, 06. November 2008 23:14
von elmar
Hallo!

Habe jetzt schon einige Beiträge zur Sterilisation von diversem Zubehör gelesen..
Warum sterilisiert man z.B. geschlossene(verklebte) Petrischalen im Druckkochtopf bzw. Autoklav und für Home-Anwendung nicht im Küchen-Heissluft-Backofen?
Ob die Erwärmung durch Wasserdampf oder Heissluft erfolgt, wird der Kunststoffschale egal sein, wir wollen eine bestimmte Temperatur haben, die kann am Heissluftofen noch dazu genauer eingestellt werden als bei einem alten drucktopf..

Was spricht gegen diese Lösung?

mfg elmar

Verfasst: Freitag, 07. November 2008 00:26
von raw_n_baze
Die Tatsache das Wasser nur unter Druck, jenseits von 1 Bar, mehr als 100°C erreichen kann (sonst kocht es halt nur), ist wohl der Hauptgrund, warum man z.b. den Backofen nicht zum Sterilisieren benutzt.
Bei Substanzen deren Wassergehalt nahezu bei 0 liegt, wäre es vielleicht noch möglich.
Ausserdem hat Wasser so ziemlich die beste Leitfähigkeit, darum wird z.B. auch Heizungen das Wasser als Energieträger benutzt, beim Auto ist es das Kühlmittel etc... D.h. die Effizienz dürfte bei Dampf auch deutlich höher sein.

Desweiteren denke ich, dass diese "Trockene-Hitze" vermutlich andere Auswirkungen auf die Petrischalen und deren Inhalt hat, vorallem entsteht in der Petrischale durch das Ausdehnen des Wassers im Agar ja auch Druck und wenn von aussen garkein Gegendruck vorhanden ist, wird das Agar vermutlich austreten und alles versauen, da ist dann nichts mehr mit Sterilisieren... ;)


Aber ich würde das von mir hier angesprochene Gerät, eigentlich auch nur zum Substrat "pasteurisieren" verwenden wollen...

Für absolut reine Angelegenheiten (Agarvermehrung etc), im Bereich der Labortätigkeiten, eignen sich definitiv nur die Autoklaven bzw. mit Dampfdruck arbeitende Sterilisierungsgeräte.


Gruß Lucas

Verfasst: Montag, 10. November 2008 20:24
von elmar
Hallo!
zu deinem gesuchten Gerät, zum Stroh erwärmen bis 90-95 grad, hier eine idee, wenn du technisch ein wenig ahnung hast..
ein 240lt PE-Plastikfass mit Deckel, eine Pumpe und ein Durchlauferhitzer aus einer alten Waschmaschine oder Geschirrspüler nehmen . Am Boden im Faß kommt ein Anschluß mit Sieb rein, in den Deckel eine Brause oder Oberteil einer Gießkanne. Stroh und Wasser rein, Strom dran und laufen lassen. Die Teile halten alle problemlos bis 95 grad aus. und sollten für jedem problemlos erhältlich sein.
Sollte die Leistung der Heizung nicht reichen kann man noch das Fass isolieren (z.B Glaswolle) oder eine 2. Heizung verwenden.

mfg elmar

Verfasst: Montag, 10. November 2008 21:34
von raw_n_baze
Hi,
keine schlechte Idee, der Denkansatz mit Kunststoff gefällt mir, fragt sich nur ob die Durchlauferhitzer-Idee auch Energetisch relevant ist...
In erster Linie würde ich gerne einen Weg finden den Energieverlust, welcher beim Einsatz von einer Kochplatte und einem DDKT o.ä., durch die getrennten komponenten zustande kommt, umgehen kann.
Im Idealfall sollte gleichzeitig ein grösseres Fassungsvermögen dabei rausspringen.

Ich hab da auch schon ein paar Ideen und werde natürlich wenn ich die Zeit finde mal ein wenig zu Basteln auch Bericht erstatten.


Gruß Lucas

Verfasst: Sonntag, 30. November 2008 20:06
von marcos
Hallo Lukas,

macht die Geschichte nicht zu kompliziert !

Ich hier in der 'dritten Welt' pasteurisiere meine Säcke in einem 200 Liter Oelfass. Zuerst hatte ich ein Holzfeuer darunter, war mir aber mit der Zeit zu aufwendig und habe mir eine 1000Watt Heizspirale in das Fass gebaut.

Die Abdeckung sind 2 Hundefuttersäcke mit einem Spanngurt am Fass festgezurrt. Die blähen sich dann auf und Du glaubst nicht was für einen Druck Du hier in das Fass bekommst !!

Bekomme übrigens 18 3kg Säcke in ein Fass.

Ach ja, einen Rost musst Du natürlich auch basteln, der auf dem Fassboden liegt, damit die Säcke ncht im Wasser liegen.

Ich lasse die Säcke immer 6 Stunden drinne ( meist über Nacht ). Habe ca. 1% Ausschuss !

Gruss
Marco

Weitere Angaben

Verfasst: Montag, 01. Dezember 2008 14:41
von ted_man2001
Hallo Marcos,

ich finde Deine Anmerkungen zum low-tec-Pasteurisieren äußerst interessant. Habe selber ein 200 Liter Ölfaß mit Einlegboden ungenutzt hier herum stehen. Wäre deshalb sehr dankbar für weitere Angaben. Meine Fragen: wieviel Wasser füllst Du ein, damit das 6 Stunden dämpft oder füllst Du permanent nach??Diese 1000 Watt-Heizung: Wo bekommt man sowas? Ist das eine Art überdimensionaler Tauchsieder??Wird das Faß von aussen gedämmt, damit nicht soviel Energie verloren geht? Könnte mir vorstellen, daß in unseren Breiten im Winter 1000 Watt bei einem ungedämmtem Faß zu knapp sein könnte Oder??Verwendest Du hitzebeständige Säcke mit Filter oder läßt Du die Säcke nur einfach offen beim dämpfen?Würde mich freuen, wenn Du mir weiterhelfen könntest.

Viele Grüsse aus Trier

Theo

Verfasst: Montag, 01. Dezember 2008 15:14
von Hephaistos
Hallo!

Tauchsieder gibt es z.B. bei ebay bis 3000 Watt.

Gruß,
Hary

Verfasst: Montag, 01. Dezember 2008 18:35
von apel
Hephaistos hat geschrieben:Tauchsieder gibt es z.B. bei ebay bis 3000 Watt.
Das ist keine gute Idee.... Der Tauchsieder würde jedes mal mitpasteurisiert.
Sehr guten Dienst leistet die Heizspirale einer ausgedienten Waschmaschine. Ich benutze auch so ein "Geraet" :wink:

Gruss
Baha

Verfasst: Donnerstag, 04. Dezember 2008 21:22
von Jinx
Wieso nicht mit einem Gasbrenner von unten befeuern?

Verfasst: Donnerstag, 04. Dezember 2008 23:16
von raw_n_baze
Erstmal danke für die ganzen Antworten!

Ich denke das die Heizspirale der Waschmaschine tatsächlich das effizienteste sein dürfte, ich bastel mir dann auch mal sowas und werde das dann mit Fotos dokumentieren und hier Posten.

@marcos ich hab mich totgelacht als ich das gelesen hab :D
Hundefuttersäcke, Ölfass, Spanngurte, Lagerfeuer :D:D:D
AND THE MAC GYVER OSCAR GOES TO marcos ;)
So lange du aus nem Kaugummi und nem Stück Gaffa jetzt keinen Nuclearsprengkörper baust, is alles ok... :D


Ne mal im Ernst, das mit den Fässern is ne feine Sache, muss man schon sagen, hab mir das letztens auch schon gedacht, als meine Kollegen in der Arbeit ein solches Faß zerflext und als Grill genommen haben...


Vielen Dank nochmal!

Gruß Lucas

Verfasst: Samstag, 03. Januar 2009 22:02
von marcos
Hola Lukas !

Danke für die Blumen..... :lol:

Hoffe es kappt bei Euch ähnlich gut wie bei mir ! Wie schon gesagt, lasst die Säcke einfach ein paar Stunden drinne....je länger desto besser !
Die Folie zum Abdecken sollte stabil sein, je stabiler, desto mehr Druck.
Mir hat es zu Anfang die Folie mitsamt dem Spanngurt an die Decke gejagt, habe jetzt 2 kleine Löcher in der Folie die den Druck etwas runterfahren, ansonsten fast ein DDK !! :lol: :lol: :lol:

Wünsche EUCH allen ein erfolgreiches Jahr 2009 !

Grüsse aus Paraguay
Marco