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Körnerbrut im Schlauchbeutel - Beimpfen mit Silikonpistole

Verfasst: Montag, 23. Dezember 2013 19:19
von Christoph1988
Hallo Zusammen,
nach der Idee von Holzwurm im Thread: Bohrlöcher in Holzstämmen mit Körnerbrut füllen, durchwachsene Brut mittels Silikonpistole direkt in die Bohrlöcher im Stamm zu injezieren, dachte ich mir: warum die Brut dann nicht gleich im Schlauchbeutel züchten.
Gesagt, getan. Ich habe mir erstmal bei eBay Sterilisationsfolie aus Polyamid bestellt. Allerdings erstmal zum probieren 40mm breite. Wenn das Ganze wie geplant funktioniert, kommt der nächste Stoß in diese 75mm breite Folie. Die hat dann gefüllt einen Durchmesser von 50mm (Breite mal pi/2) und passt genau in besagte Silikonpistolen.
23122013098.jpg
Hier ist das Ergebnis der ersten versuche mit der 40mm-Folie. Substrat ist eine Mischung aus Gerstenmalz und Kaffeesatz. Wichtig beim Autoklavieren ist es, die Körner vorher ausreichend quellen zu lassen. Den Schlauch sollte man etwa 1,5 mal so lang abzuschneiden wie nötig um die Körner locker darin zu verteilen.

Vier Schlauchbeutel habe ich heute mit Shii-Take beimpft und auf die restlichen vier lasse ich morgen den Kräuterseitling los. Mal sehen, ob alles klappt, wie ichs mir vorstelle. Ich halte auch auf jeden Fall auf dem Laufenden und bin auf Anregungen und Kritik gespannt.

Beste Weihnachtliche Grüße
Christoph

Re: Körnerbrut im Schlauchbeutel - Beimpfen mit Silikonpisto

Verfasst: Mittwoch, 25. Dezember 2013 14:10
von klopsi
Viel Glück mit deinen Versuchen!

Eine frage: wieso versuchst du es nicht mit holzspäne? Kaffeesatz gibts ja nicht in grossen Mengen zu kaufen.

Re: Körnerbrut im Schlauchbeutel - Beimpfen mit Silikonpisto

Verfasst: Mittwoch, 25. Dezember 2013 18:45
von Azureus
Kaffeesatz gibt's in grossen Mengen sogar gratis. :wink:

Re: Körnerbrut im Schlauchbeutel - Beimpfen mit Silikonpisto

Verfasst: Donnerstag, 26. Dezember 2013 10:43
von Christoph1988
Vielen Dank für die Antworten.
Kaffeesatz nehme ich erstmal primär, weil ich ihn da habe :D
Für Sägespäne müsste ich mal zu meinem Nachbarn, was allerdings den Nachteil hätte, dass die Späne einen geringen Anteil Öl enthalten, der zum Schmieren der Kettensäge notwendig ist. Gibt es da Erfahrungen zu, ob dieses Öl das Pilzwachstum in irgendeiner Art beeinträchtigt?

Ach ja, prinzipiell geht es mir um die Methode. Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich elegant, die Brut direkt im Schlauchbeutel wachsen zu lassen und die durchwachsene Brut dann ohne Zwischenschritte direkt mit der Pistole steril zu verarbeiten.
Allerdings habe ich noch etwas recherchiert und festgestellt, dass die Sauerstoffdurchlässigkeit von Polyamid, woraus die Schläuche bestehen ziemlich gering ist. Daher denke ich, dass ich die nächste Charge in den längeren Schläuchen durchwachsen lasse, die ich zum autoklavieren ohnehin benötige. Darin liegen die Körner dann lockerer und haben mehr Luftkontakt. Vielleicht reicht aber auch die so enthaltene Luft und das bisschen, was durch die Folie diffundiert, mal sehen. Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.

Viele Grüße und schöne Weihnachten
Christoph

Re: Körnerbrut im Schlauchbeutel - Beimpfen mit Silikonpisto

Verfasst: Mittwoch, 05. Februar 2014 21:42
von Mycologo
Hallo Christoph, eine Frage habe ich dann doch - wie willst du das mit den Schläuchen beim beimpfen machen? Gruß Wolfram :?

Re: Körnerbrut im Schlauchbeutel - Beimpfen mit Silikonpisto

Verfasst: Donnerstag, 06. Februar 2014 23:09
von Christoph1988
Hallo Wolfram,
das Beimpfen habe ich über eine Spritze mit ca 3mm dicker Kanüle gemacht (die sind auf dem 50ml Perfusorspritzen zum Aufziehen drauf). Sprich die Wurst gefüllt, autoklaviert und im abgekühlten Zustand die Stelle vorher mit Ethanol abgewischt 2-3ml Flüssigmycel rein und Klebchen drauf. Das gab bei keiner Wurst sichtbare Konterminationen.
Leider habe ich die Würste im warmen Wohnzimmer offen rumliegen lassen, sodass sie nach 2-3 Wochen komplett ausgetrocknet waren. Beim nächsten Mal müsste man sie dann in eine Styroporkiste zusammen mit etwas wassergetränktem Seramis oder ähnlichem geben um ein Austrocknen zu vermeiden.

Gruß
Christoph