Das ist richtig. Und auch gut so. Denn wer will schon Medikamente, über deren Nebenwirkungen man nichts weiß?Lauscher hat geschrieben:Doch, es gibt ein Problem:Ständerpilz hat geschrieben:Wo soll denn das Problem für die Pharmaindustrie sein, einen Wirkstoff zu isolieren und in Pillenform zu pressen? Da gibt es keins.
- Um den Wirkstoff zu exrahieren und als Medizin zu verkaufen, müssen sehr teure Prüfungen und Zulassungsverfahren durchlaufen werden.
Patentieren lässt sich aber möglicherweise das Gewinnungs- oder Aufreinigungsverfahren. Es wäre auch möglich, ein Derivat herzustellen, z. B. bei Salicylsäure (natürlich, in Weidenrinde von _Salix alba_) und Acetylsalicylsäure ("Aspirin").- Der Wirkstoff läßt sich nicht patentieren, da er ein bereits bekannter Teil eines Naturproduktes ist.
Auch ein Patentschutz währt nicht ewig. So z. B. die Acetylsalicylsäure oder auch Sildenafil (Viagra). Von beidem kann man Generika kaufen.- Jeder kann anschließend das Naturprodukt als Medizin anpreisen und verkaufen. Die Firma bleibt auf Ihren Kosten für Prüfung und Zulassung sitzen.
Zum anderen: Was will man bitte an Reishi-Pulverpräparaten (zum Beispiel) patentieren? Das ist ja nicht nur ein Naturstoff, nein, der ist ja auch schon seit Tausenden von Jahren bekannt. Da kann sich natürlich keiner hinstellen und sagen "Ich habe das aber entdeckt". Man kann an die gesundheitsfördernde Wirkung glauben und es als Nahrungsergänzungsmittel nehmen, aber einen Wirksamkeitsbeweis gibt es nicht. Das liegt aber auch daran, dass solche Studien sehr aufwendig sind.
Klar, das sind Konzerne und keine Heiligen. Dennoch: Wenn ich "die Pharmaindustrie" schon höre. Man darf nicht vergessen, dass es genau diese Pharmaindustrie ist, die Medikamente entwickelt, die vielen Menschen helfen. An vielen Krankheiten ist man noch vor 20 Jahren verreckt, die man heute gut behandeln kann. Ob HIV/AIDS oder Krebs. Wohingegen es für die meisten behaupteten Wirkungen der "Alternativmedizin" (Homöopathie etc) keinerlei Wirkungsbeweis gibt.Diese Erklärung kommt ohne Verschwörung und ohne gut/böse aus. Es ist eine einfache Geldfrage.
Eine Prüfung kann mehrere Hunderttausend bis Millionen Euro pro Wirkstoff kosten. Diese dem Gemeinwohl zu spenden, ohne eigenen Gewinn davon zu haben, wird keine Firma tun. Wenn der Wirkstoff außerdem in Konkurrenz zu eigenen patentierten Medikamenten steht, verliert die Firma sogar noch Umsatz.
Kann man so sehen. Funktioniert so aber immer noch etliche male besser, als der Kommunismus.So etwas könnte nur vom Staat auf Basis von Steuergeldern durchgeführt werden. Der Fehler im System ist hier am ehesten, daß Pharmabetriebe privatwirtschaftliche Unternehmen sind, die auf Gewinn angewiesen sind. Die Wirtschaftlichkeit ist dadurch zwangsläufig wichtiger als die Gesundheit der Menschen.
Man darf auch nicht vergessen, dass die "Alternativmedizin" auch gutes Geld erwirtschaftet. Zwar bei weitem nicht so viel, wie die Pharmaindustrie, dafür aber überwiegend mit Humbug. Moralisch verwerlich daran ist, dass die nicht selten mit den Ängsten der Leute spielen, diese sogar bewusst schüren und dann ausnutzen.