Klonen von Pilzen auf verschiedenen Agarnährböden. Ein Versuch...
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Klonen von Pilzen auf verschiedenen Agarnährböden. Ein Versuch...
Da ich in naher Zukunft anfangen möchte meine eigenen Kulturen anzulegen und mich im Bereich der Agar Platten (mit dem Ziel dann daraus Richtung Flümy usw. usw. zu gehen) absehbar einzuarbeiten, habe ich mir drei (hier erhältliche) Sorten Pilze ausgesucht... Austernseitling, Kräuterseitling und Shiitake die ich von der Pike auf klonen und kultivieren möchte. Für die ersten Versuche wollte ich die beiden erstgenannten in Betracht ziehen.
Das geplante Vorgehen wäre wie folgt:
4 verschiedene Agar-Rezepte. MEA MYA und PDA zusätzlich ein eigenes Rezept aus einer Kombination der 3 zuvor genannten (im folgenden RKA genannt) um zu testen ob mehr mehr bringt
Von jeder Variante werden im 1ten Schritt 9 Petrischalen gegossen (4x9=36 Stück over all und auch schon hier bei mir ) und pro Agar-Variante jeweils 3 mit ein und dem selben Pilz (versuche hier also 3 unterschiedlich Pilzmuster je Sorte/Agar zu bekommen) besetzt. Somit hätte ich für jede Agar-Variante/Pilz 9 Schalen aus drei unterschiedlichen Fruchtkörpern (nehme da aus unterschiedlichen Quellen die für mich ansprechendsten Exemplare) was die Beobachtung/Vergleiche wie auch den Schutz gegen eventuelle Ausfälle erleichtern sollte.
Ich werde versuchen das Wachstum wie auch die ganze Entwicklung im Vergleich zu den anderen Agar-Varianten/Fruchtkörper-Varianten festzuhalten und dann im 2ten Schritt das rizomorphe der ersten Reihe auf eine weitere Charge Petrischalen zu übertragen. Auch hier wieder Beobachtungen festhalten etc.
Das wäre bis dato mein Plan. Nun meine Frage an die Erfahrenen unter euch... Habe ich was vergessen übersehen sollte ich etwas anders machen!?!
Ich denke halt das ich so am besten sehe welche Agar-Mischung funktioniert und kann gleichzeitig viel lernen über das Wachstum des Myzels und vielleicht bekomme ich so eine schöne Mutterkultur hin?!? Also raus mit der Sprache ... Was meint ihr?!?
Gleichzeitig werde ich diesen Thread hier nutzen um die Informationen und die Entwicklung zu teilen.
Das geplante Vorgehen wäre wie folgt:
4 verschiedene Agar-Rezepte. MEA MYA und PDA zusätzlich ein eigenes Rezept aus einer Kombination der 3 zuvor genannten (im folgenden RKA genannt) um zu testen ob mehr mehr bringt
Von jeder Variante werden im 1ten Schritt 9 Petrischalen gegossen (4x9=36 Stück over all und auch schon hier bei mir ) und pro Agar-Variante jeweils 3 mit ein und dem selben Pilz (versuche hier also 3 unterschiedlich Pilzmuster je Sorte/Agar zu bekommen) besetzt. Somit hätte ich für jede Agar-Variante/Pilz 9 Schalen aus drei unterschiedlichen Fruchtkörpern (nehme da aus unterschiedlichen Quellen die für mich ansprechendsten Exemplare) was die Beobachtung/Vergleiche wie auch den Schutz gegen eventuelle Ausfälle erleichtern sollte.
Ich werde versuchen das Wachstum wie auch die ganze Entwicklung im Vergleich zu den anderen Agar-Varianten/Fruchtkörper-Varianten festzuhalten und dann im 2ten Schritt das rizomorphe der ersten Reihe auf eine weitere Charge Petrischalen zu übertragen. Auch hier wieder Beobachtungen festhalten etc.
Das wäre bis dato mein Plan. Nun meine Frage an die Erfahrenen unter euch... Habe ich was vergessen übersehen sollte ich etwas anders machen!?!
Ich denke halt das ich so am besten sehe welche Agar-Mischung funktioniert und kann gleichzeitig viel lernen über das Wachstum des Myzels und vielleicht bekomme ich so eine schöne Mutterkultur hin?!? Also raus mit der Sprache ... Was meint ihr?!?
Gleichzeitig werde ich diesen Thread hier nutzen um die Informationen und die Entwicklung zu teilen.
- GrafDracula
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Re: Klonen von Pilzen auf verschiedenen Agarnährböden. Ein Versuch...
Für meinen Geschmack ein bisschen zu viele Variationen in deinem Vorhaben ...
Hier wo ich arbeite (Maschinenbau) spricht man immer von einer 3x3-Matrix wenn man was testet, dabei nimmt man 3 identische Serienmaschinen und baut dort jeweils 3x das gleiche Teil. Diese 9 Teile vermißt man dann hochgenau und kann dann so Rückschlüsse ziehen, ob z.B. ein integriertes Software-Feature überall die gleichen Verbesserungen bringt.
Du willst zwar auch 4 verschiedene Agar's und 3 verschiedene Pilz-Sorten testen, willst aber gleichzeitig auch jeweils einen anderen Pilz verwenden (wenn ich das richtig verstanden habe). Normalerweise sollten die Unterschiede von einem zum nächsten Pilz gering sein, ich würde dennoch eher immer vom gleichen Pilz das Myzel verwenden, einfach um Fehler durch unterschiedliches Wachstum (z.B. genetisch bedingt) auszuschließen:
Pilz 1:
- 3x MEA
- 3x MYA
- 3x PDA
- 3x RKA
Pilz 2:
- 3x MEA
- 3x MYA
- 3x PDA
- 3x RKA
Pilz 3:
- 3x MEA
- 3x MYA
- 3x PDA
- 3x RKA
Und ... so nebenbei ... alles immer schön gut markieren und dokumentieren! ... damit du den Überblick ned verlierst, oder irgendwas vertauschst
Hier wo ich arbeite (Maschinenbau) spricht man immer von einer 3x3-Matrix wenn man was testet, dabei nimmt man 3 identische Serienmaschinen und baut dort jeweils 3x das gleiche Teil. Diese 9 Teile vermißt man dann hochgenau und kann dann so Rückschlüsse ziehen, ob z.B. ein integriertes Software-Feature überall die gleichen Verbesserungen bringt.
Du willst zwar auch 4 verschiedene Agar's und 3 verschiedene Pilz-Sorten testen, willst aber gleichzeitig auch jeweils einen anderen Pilz verwenden (wenn ich das richtig verstanden habe). Normalerweise sollten die Unterschiede von einem zum nächsten Pilz gering sein, ich würde dennoch eher immer vom gleichen Pilz das Myzel verwenden, einfach um Fehler durch unterschiedliches Wachstum (z.B. genetisch bedingt) auszuschließen:
Pilz 1:
- 3x MEA
- 3x MYA
- 3x PDA
- 3x RKA
Pilz 2:
- 3x MEA
- 3x MYA
- 3x PDA
- 3x RKA
Pilz 3:
- 3x MEA
- 3x MYA
- 3x PDA
- 3x RKA
Und ... so nebenbei ... alles immer schön gut markieren und dokumentieren! ... damit du den Überblick ned verlierst, oder irgendwas vertauschst
Pilzzucht-DAU ... hat ganz viel Meinung bei wenig Ahnung
- Herr gib mir Geduld - Aber schnell!!!
- Streite nie mit Idioten, denn sie ziehen dich auf ihr Niveau herunter und schlagen dich mit Erfahrung.
- Herr gib mir Geduld - Aber schnell!!!
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Re: Klonen von Pilzen auf verschiedenen Agarnährböden. Ein Versuch...
Supi... Danke für Deine Meldung
So ähnlich hatte ich mir das gedacht. Nur wie ich oben schrieb werde ich mich um zu viele Variablen zu vermeiden auf 2 Pilzsorten im ersten Schritt beschränken... Die Auster und den Kräuter... Ich wollte auch um mehr genetische Vielfalt zu haben versuchen innerhalb der Art 3 unterschiedlich Fruchtkörper je Pilzart zu bekommen. Was wenn ich dich da richtig verstanden habe auch so ungefähr die 3x3 Methode nur eben ein wenig verschlankt wäre.
So wie ich dich verstehe ist Deine Meinung das zu wenig genetischer Unterschied besteht innerhalb der angebotenen Pilzarten... Das war auch zum Teil meine Befürchtung da ich vermute das die im Handel angebotenen auf eine Art und Weise sicherlich gezüchtete Hochleistungssorten sind die vielleicht sogar meist ursprünglich vom gleichen Anbieter endstammen. Vielleicht könnte ich das vermeiden indem ich über Tausch aus anderen Regionen an unterschiedliche Stämme komme sozusagen um zu vermeiden den halbblinden kleinwüchsigen der Familie für die Versuche genommen zu haben.
Und den Tip mit dem dokumentieren und markieren werde ich beherzigen hab mir dazu schon ein paar Gedanken gemacht und werd das hoffentlich auch so umsetzen können.
Find Deine Meldung jedenfalls klasse und jeder Einwand hilft mir sehr
So ähnlich hatte ich mir das gedacht. Nur wie ich oben schrieb werde ich mich um zu viele Variablen zu vermeiden auf 2 Pilzsorten im ersten Schritt beschränken... Die Auster und den Kräuter... Ich wollte auch um mehr genetische Vielfalt zu haben versuchen innerhalb der Art 3 unterschiedlich Fruchtkörper je Pilzart zu bekommen. Was wenn ich dich da richtig verstanden habe auch so ungefähr die 3x3 Methode nur eben ein wenig verschlankt wäre.
So wie ich dich verstehe ist Deine Meinung das zu wenig genetischer Unterschied besteht innerhalb der angebotenen Pilzarten... Das war auch zum Teil meine Befürchtung da ich vermute das die im Handel angebotenen auf eine Art und Weise sicherlich gezüchtete Hochleistungssorten sind die vielleicht sogar meist ursprünglich vom gleichen Anbieter endstammen. Vielleicht könnte ich das vermeiden indem ich über Tausch aus anderen Regionen an unterschiedliche Stämme komme sozusagen um zu vermeiden den halbblinden kleinwüchsigen der Familie für die Versuche genommen zu haben.
Und den Tip mit dem dokumentieren und markieren werde ich beherzigen hab mir dazu schon ein paar Gedanken gemacht und werd das hoffentlich auch so umsetzen können.
Find Deine Meldung jedenfalls klasse und jeder Einwand hilft mir sehr
Re: Klonen von Pilzen auf verschiedenen Agarnährböden. Ein Versuch...
Hi!
Interessantes Experiment. Das schwierigste daran wird sein, annähernd gleiche Mengen vom Ausgangsmaterial bei der Beimpfung zu verwenden.
Wenn ich von einer Petrischale beimpfe habe ich da je nach Größe des über impften Agarstückes oft deutliche unterschiede, speziell am Anfang in der Anwachszeit. Danach sollte das radiale Wachstum aber annähernd identisch sein.
Deshalb mein Vorschlag, nicht nur Bilder zu vergleichen sondern nach einer Woche oder so das radiale Wachstum in mm/Tag oder so auszuwerten.
Gibst du zu den Hauptbestandteilen auch Mineralien. Ich verwende meist eine Mischung aus Malzextrakt (20g/L), Bierhefe(3g/L), Pepton (3g/L) plus geringe Mengen CaCO2 + MgSo4 (jeweils 0.5g/L).
Interessantes Experiment. Das schwierigste daran wird sein, annähernd gleiche Mengen vom Ausgangsmaterial bei der Beimpfung zu verwenden.
Wenn ich von einer Petrischale beimpfe habe ich da je nach Größe des über impften Agarstückes oft deutliche unterschiede, speziell am Anfang in der Anwachszeit. Danach sollte das radiale Wachstum aber annähernd identisch sein.
Deshalb mein Vorschlag, nicht nur Bilder zu vergleichen sondern nach einer Woche oder so das radiale Wachstum in mm/Tag oder so auszuwerten.
Gibst du zu den Hauptbestandteilen auch Mineralien. Ich verwende meist eine Mischung aus Malzextrakt (20g/L), Bierhefe(3g/L), Pepton (3g/L) plus geringe Mengen CaCO2 + MgSo4 (jeweils 0.5g/L).
Re: Klonen von Pilzen auf verschiedenen Agarnährböden. Ein Versuch...
Danke für den Tip okhw genau an solch ein Vorgehen hatte ich auch schon gedacht... Wenn ich ehrlich bin mache ich mir in letzter Zeit schon sehr viele Gedanken wie ich das alles dokumentieren werde und das Wachstum vielleicht alle 2 Tage mit einer Strichmarkierung und oder Bildern festzuhalten... Aber ich freue mich auch wie Bolle darauf dann im Vergleich echte Ergebnisse sehen zu können
Der Hinweis mit der Masse an aufgebrachtem Pilzmaterial ist richtig aber ich denke das es vielleicht gelingt nahezu gleichgroße Stücke zu platzieren bzw. wird die minimale Schwankung im Gewicht keine Auswirkung im Vergleich innerhalb des selben Nährboden geben. Ich denke Die größten Unterschiede wird es im Nährbodenvergleich geben bzw vielleicht noch in den unterschiedlichen Fruchtkörpern aber genau das wäre von mir auch gewollt.
Die Auflistung der einzelnen Mischungen gibt es beim Start der Versuche und hier versuche ich im ersten Schritt die klassischen Rezepte aber für die Zukunft kann ich mir eine Ausweitung auf Basis der Ergebnisse gut vorstellen. Pepton ist mir trotz ewiger Suche noch keine Quelle untergekommen (werde aber mal unsere Apotheken aufsuchen (meine letzte hoffnung)), in vielen Quellen wird dies aber auch max. Im 1-2 Gramm Bereich genommen... Ob die Auswirkung das dann rechtfertigt wage ich zu bezweifeln bzw. ist die Wirkung vielleicht zu vernachlässigen.
Ich will einfach auch für meine eigene Neugier das Optimum herausfinden und die Prozesse besser verstehen... sollte das ganze nicht in einer totalen Niederlage enden habe ich das dann auch für weitere Arten vor...
Derzeit lese ich mich in sehr viel Literatur über die verschiedenen Agar-Medien ein (und jeder hat sein eigenes Agar-Süppchen am kochen), dazu optimale Temperaturen und und und... Und es ärgert mich teilweise das man dann noch ratloser a!s vorher dasteht
Der Hinweis mit der Masse an aufgebrachtem Pilzmaterial ist richtig aber ich denke das es vielleicht gelingt nahezu gleichgroße Stücke zu platzieren bzw. wird die minimale Schwankung im Gewicht keine Auswirkung im Vergleich innerhalb des selben Nährboden geben. Ich denke Die größten Unterschiede wird es im Nährbodenvergleich geben bzw vielleicht noch in den unterschiedlichen Fruchtkörpern aber genau das wäre von mir auch gewollt.
Die Auflistung der einzelnen Mischungen gibt es beim Start der Versuche und hier versuche ich im ersten Schritt die klassischen Rezepte aber für die Zukunft kann ich mir eine Ausweitung auf Basis der Ergebnisse gut vorstellen. Pepton ist mir trotz ewiger Suche noch keine Quelle untergekommen (werde aber mal unsere Apotheken aufsuchen (meine letzte hoffnung)), in vielen Quellen wird dies aber auch max. Im 1-2 Gramm Bereich genommen... Ob die Auswirkung das dann rechtfertigt wage ich zu bezweifeln bzw. ist die Wirkung vielleicht zu vernachlässigen.
Ich will einfach auch für meine eigene Neugier das Optimum herausfinden und die Prozesse besser verstehen... sollte das ganze nicht in einer totalen Niederlage enden habe ich das dann auch für weitere Arten vor...
Derzeit lese ich mich in sehr viel Literatur über die verschiedenen Agar-Medien ein (und jeder hat sein eigenes Agar-Süppchen am kochen), dazu optimale Temperaturen und und und... Und es ärgert mich teilweise das man dann noch ratloser a!s vorher dasteht
Re: Klonen von Pilzen auf verschiedenen Agarnährböden. Ein Versuch...
Pepton habe ich auch nur im Laborfachhandel bekommen, was als Privatperson oft etwas mühselig ist. Zudem teuer (ca 50€ pro 500g). Da kann man aber als Ersatz wahrscheinlich auch Aminosäure Mix aus dem Bodybuilding Bereich nehmen. Das Zeug ist vergleichsweise billig.
Pepton bringt als leicht erschließbare Quelle für Aminosäuren relativ viel zusätzliches Wachstum. Pioppino geht z.B ziemlich ab im Vergleich zu reinem Malzextrakt Agar.
Pepton bringt als leicht erschließbare Quelle für Aminosäuren relativ viel zusätzliches Wachstum. Pioppino geht z.B ziemlich ab im Vergleich zu reinem Malzextrakt Agar.
Re: Klonen von Pilzen auf verschiedenen Agarnährböden. Ein Versuch...
Im Auge hab ich das definitiv und wie gesagt als nächste Versuchsreihe kann ich mir das durchaus vorstellen... Weil habe ich die Standards durch will ich gerne in das verbessern gehen und zeitgleich werden dann erste Versuche mit dem Agar aus der ersten Reihe in Richtung Flümy gehen... Und da auch wieder diverse Mischungen testenohkw hat geschrieben: ↑Donnerstag, 19. Dezember 2019 13:51 Pepton habe ich auch nur im Laborfachhandel bekommen, was als Privatperson oft etwas mühselig ist. Zudem teuer (ca 50€ pro 500g). Da kann man aber als Ersatz wahrscheinlich auch Aminosäure Mix aus dem Bodybuilding Bereich nehmen. Das Zeug ist vergleichsweise billig.
Pepton bringt als leicht erschließbare Quelle für Aminosäuren relativ viel zusätzliches Wachstum. Pioppino geht z.B ziemlich ab im Vergleich zu reinem Malzextrakt Agar.
Re: Klonen von Pilzen auf verschiedenen Agarnährböden. Ein Versuch...
hier Pepton ab 10 g, kann man sich schon mal leisten....
https://gluckspilze.com/Pepton-GVO-frei-tierfrei
Re: Klonen von Pilzen auf verschiedenen Agarnährböden. Ein Versuch...
Die ersten 36 Petrischalen sind geschafft, leider ist mir das PDA (weil ich mit warmen Wasser angerührt habe) geklumpt und das muss ich morgen nochmal machen.
Ich habe jetzt mit Kräuterseitlingen, Austernseitling und Shiitake angelegt da ich diese auch in Wien gefunden habe und so nun unterschiedliche genetisch Voraussetzung für meine Versuche habe... Für heute nur ein paar erste Bilder… Gib mir ein bisschen Zeit damit ich das alles aufbereiten kann auch für mich selbst und mit Fotos dokumentieren und dann werde ich euch auf dem Laufenden halten…
Zuletzt geändert von Fungizid am Mittwoch, 01. Januar 2020 15:49, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Klonen von Pilzen auf verschiedenen Agarnährböden. Ein Versuch...
Euch allen ein schönes neues Jahr
Die ersten Ergebnisse der Versuche sind da.
Ich habe Austernseitlinge, Shiitake und Kräuterseitlinge aus zwei unterschiedlichen Quellen (Rostock und Wien) auf vier unterschiedlichen Agar Nährböden geklont. Insgesamt 48 Petrischalen die alle unter den gleichen Bedingungen gegossen und bestückt wurden. Brutschrank 24,5 Grad, Dunkelheit.
MEA
250 ml Wasser, 5 g Malzextrakt, 2,5 g Hefe, 6,25 g Agar
MYA
250 ml Wasser, 2,5 g Malzextrakt hell, 1 g Hefeextrakt, 1 g Glukose, 6,25 g Agar
PDA
250 ml Wasser, 1 g Kartoffelstärke, 5 g Glukose, 3,75 g Agar
RKA
250 ml Wasser, 2,5 g Malzextrakt hell, 2,5 g Hefeextrakt, 1 g Glukose, 2,5 g Kartoffelstärke, 6,25 g Agar
Bei RKA habe ich im Grunde alle Bestandteile der ersten drei zusammen gemischt in der Hoffnung dass mehr auch mehr bringt und es war die größte Enttäuschung in den ersten drei Tagen.
Die oberen Bilder sind kurz nach der Erstellung der Petrischalen, die unteren Bilder drei Tage danach.
Die Petrischalen sind oben jeweils immer mit dem Agar Medium beschriftet, danach kommt der Pilz also KS, oder AS, oder SI mit dem Zusatz R oder W für Wien oder Rostock, dann kommt das Datum wann die Schale erstellt wurde und am Schluss wird noch 1A oder 1B genommen um die zwei Varianten der gleichen Pilzsorte auseinander zu halten. Ich weiß es ist ein wenig verwirrend aber wenn man weiß dass drei Pilzarten auf vier Medien und je Pilzvariante A und B (also zweimal) genommen wurde kommt man auf 48 Schalen und so kann ich Ausfälle kompensieren und auch innerhalb der Pilzsorte vergleichen
Da ich nun im zwei Tage Rhythmus Bilder machen werde und auch die Beobachtungen weiterhin aufschreiben werde bin ich natürlich auf weitere Erkenntnisse und die Entwicklung sehr gespannt. Die aussagekräftigsten Bilder habe ich unten angehängt, Bilder die ich nicht gezeigt habe sind gleichbedeutend mit so gut wie keinem Wachstum auf den anderen Nährböden.
Die vier Bilder sind einfach die besten Ergebnisse des jeweiligen Agar Mediums ... Und zeigen das beste Ergebniss innerhalb der drei Tage unabhängig ob es viel oder wenig ist. Bei einigen ist es so wenig das man mit der Lupe suchen muss aus diesem Grund die kleine Zusammenfassung.
Was besonders auffällt dass der Austernseitling sich auf fast jedem Medium gut macht und zum Teil mit exorbitanten Wachstum daherkommt (0,5 cm in 3 Tagen). Das komplizierteste ist wohl der Skitage der sich nur auf eine Medium halbwegs wacker geschlagen hat Ansonsten nur ganz wenige Ausläufer am Boden aufzeigt (ein bis 2 mm). Und dass der Kräuterseitling ebenfalls so seine Probleme hat und nur auf eine Medium in einer Schale wirklich sehr gut gewachsen ist.
Bisher keine Konti sichtbar... Gott sei Dank
Die ersten Ergebnisse der Versuche sind da.
Ich habe Austernseitlinge, Shiitake und Kräuterseitlinge aus zwei unterschiedlichen Quellen (Rostock und Wien) auf vier unterschiedlichen Agar Nährböden geklont. Insgesamt 48 Petrischalen die alle unter den gleichen Bedingungen gegossen und bestückt wurden. Brutschrank 24,5 Grad, Dunkelheit.
MEA
250 ml Wasser, 5 g Malzextrakt, 2,5 g Hefe, 6,25 g Agar
MYA
250 ml Wasser, 2,5 g Malzextrakt hell, 1 g Hefeextrakt, 1 g Glukose, 6,25 g Agar
PDA
250 ml Wasser, 1 g Kartoffelstärke, 5 g Glukose, 3,75 g Agar
RKA
250 ml Wasser, 2,5 g Malzextrakt hell, 2,5 g Hefeextrakt, 1 g Glukose, 2,5 g Kartoffelstärke, 6,25 g Agar
Bei RKA habe ich im Grunde alle Bestandteile der ersten drei zusammen gemischt in der Hoffnung dass mehr auch mehr bringt und es war die größte Enttäuschung in den ersten drei Tagen.
Die oberen Bilder sind kurz nach der Erstellung der Petrischalen, die unteren Bilder drei Tage danach.
Die Petrischalen sind oben jeweils immer mit dem Agar Medium beschriftet, danach kommt der Pilz also KS, oder AS, oder SI mit dem Zusatz R oder W für Wien oder Rostock, dann kommt das Datum wann die Schale erstellt wurde und am Schluss wird noch 1A oder 1B genommen um die zwei Varianten der gleichen Pilzsorte auseinander zu halten. Ich weiß es ist ein wenig verwirrend aber wenn man weiß dass drei Pilzarten auf vier Medien und je Pilzvariante A und B (also zweimal) genommen wurde kommt man auf 48 Schalen und so kann ich Ausfälle kompensieren und auch innerhalb der Pilzsorte vergleichen
Da ich nun im zwei Tage Rhythmus Bilder machen werde und auch die Beobachtungen weiterhin aufschreiben werde bin ich natürlich auf weitere Erkenntnisse und die Entwicklung sehr gespannt. Die aussagekräftigsten Bilder habe ich unten angehängt, Bilder die ich nicht gezeigt habe sind gleichbedeutend mit so gut wie keinem Wachstum auf den anderen Nährböden.
Die vier Bilder sind einfach die besten Ergebnisse des jeweiligen Agar Mediums ... Und zeigen das beste Ergebniss innerhalb der drei Tage unabhängig ob es viel oder wenig ist. Bei einigen ist es so wenig das man mit der Lupe suchen muss aus diesem Grund die kleine Zusammenfassung.
Was besonders auffällt dass der Austernseitling sich auf fast jedem Medium gut macht und zum Teil mit exorbitanten Wachstum daherkommt (0,5 cm in 3 Tagen). Das komplizierteste ist wohl der Skitage der sich nur auf eine Medium halbwegs wacker geschlagen hat Ansonsten nur ganz wenige Ausläufer am Boden aufzeigt (ein bis 2 mm). Und dass der Kräuterseitling ebenfalls so seine Probleme hat und nur auf eine Medium in einer Schale wirklich sehr gut gewachsen ist.
Bisher keine Konti sichtbar... Gott sei Dank
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Re: Klonen von Pilzen auf verschiedenen Agarnährböden. Ein Versuch...
hey frohes neues Jahr Fungi...
alter Schwede da hast du Dir aber viel mühe gegeben
sieht alles picobello aus
grüsse
alter Schwede da hast du Dir aber viel mühe gegeben
sieht alles picobello aus
grüsse
Re: Klonen von Pilzen auf verschiedenen Agarnährböden. Ein Versuch...
Da kann ich mich nur anschließen, viel Arbeit und bis jetzt 1a dokumentiert
Hat es eigentlich einen Grund warum du beim PDA weniger Agar verwendest als bei den anderen Medien?
Hat es eigentlich einen Grund warum du beim PDA weniger Agar verwendest als bei den anderen Medien?
Re: Klonen von Pilzen auf verschiedenen Agarnährböden. Ein Versuch...
Gute Arbeit, klasse beschrieben.
.
Mach weiter so, frei mich immer über experimente und Vergleiche
.
Mach weiter so, frei mich immer über experimente und Vergleiche
Alle Pilze sind essbar , manche nur einmal
Re: Klonen von Pilzen auf verschiedenen Agarnährböden. Ein Versuch...
@wurstpelle... Herzlichen Dank, das freut mich das es gut ankommt…
@malda... ja, den hat es tatsächlich. Da man ja beim Kochen Stärke ebenso zum andicken nimmt, habe ich mich entschieden etwas weniger Agar zu nehmen um ungefähr die gleiche Konsistenz zu erreichen.
@kornpilz... Das freut mich sehr, mir geht es ja genauso.
Hier nun meine abschließenden Erkenntnisse nach einer Laufzeit vom 28. Dezember bis zum 5. Januar inklusive Bildern und kurzen Zusammenfassungen.
Kräuterseitling
Eindeutiger Sieger für diesen Pilz ist definitiv MEA gefolgt von RKA… Auf PDA & MYA war so gut wie kein Wachstum zu beobachten, wobei unter den beiden schlechten Nährböden MYA noch halbwegs vom Mycel besiedelt wurde. Auf alle Fälle ist zu beachten, dass auch bei den erfolgreichen Varianten die Frische der Pilze eine wichtige Rolle spielt wie die Versuchspilze aus Wien gezeigt haben, die wohl einige Tage älter waren wie die, auf dem gleichen Medium verwendeten Rostocker Pilze welche ein deutlich besseres Wachstum gezeigt haben.
Shiitake
Auch hier PDA der absolute Verlierer gefolgt von MYA. Das „Siegeragar“ bei diesen Pilz ist eindeutig MEA gefolgt von RKA. Beide weisen ein fast gleiches gutes Wachstum und Geschwindigkeit auf, wobei die Dichte beim MEA minimalst höher ist. Hier konnte man interessanter Weise keinen Unterschied zwischen der Wiener und Rostocker Variante feststellen.
Austernseitling
Bis auf den ewigen Verlierer PDA kann sich der Austernseitling eigentlich auf MEA, RKA und MYA recht gut durchsetzen. Der Gewinner hierbei ist wiederum MEA dicht gefolgt von MYA.
Ich lasse die Petrischalen jetzt schön weiter durchwachsen, sind diese dann komplett durchwachsen werde ich diese noch mal auf einem anderen Nährboden weiter kultivieren und versuche mich jetzt auch gleichzeitig am Flüssigmycel auf der Basis von MEA.
@malda... ja, den hat es tatsächlich. Da man ja beim Kochen Stärke ebenso zum andicken nimmt, habe ich mich entschieden etwas weniger Agar zu nehmen um ungefähr die gleiche Konsistenz zu erreichen.
@kornpilz... Das freut mich sehr, mir geht es ja genauso.
Hier nun meine abschließenden Erkenntnisse nach einer Laufzeit vom 28. Dezember bis zum 5. Januar inklusive Bildern und kurzen Zusammenfassungen.
Kräuterseitling
Eindeutiger Sieger für diesen Pilz ist definitiv MEA gefolgt von RKA… Auf PDA & MYA war so gut wie kein Wachstum zu beobachten, wobei unter den beiden schlechten Nährböden MYA noch halbwegs vom Mycel besiedelt wurde. Auf alle Fälle ist zu beachten, dass auch bei den erfolgreichen Varianten die Frische der Pilze eine wichtige Rolle spielt wie die Versuchspilze aus Wien gezeigt haben, die wohl einige Tage älter waren wie die, auf dem gleichen Medium verwendeten Rostocker Pilze welche ein deutlich besseres Wachstum gezeigt haben.
Shiitake
Auch hier PDA der absolute Verlierer gefolgt von MYA. Das „Siegeragar“ bei diesen Pilz ist eindeutig MEA gefolgt von RKA. Beide weisen ein fast gleiches gutes Wachstum und Geschwindigkeit auf, wobei die Dichte beim MEA minimalst höher ist. Hier konnte man interessanter Weise keinen Unterschied zwischen der Wiener und Rostocker Variante feststellen.
Austernseitling
Bis auf den ewigen Verlierer PDA kann sich der Austernseitling eigentlich auf MEA, RKA und MYA recht gut durchsetzen. Der Gewinner hierbei ist wiederum MEA dicht gefolgt von MYA.
Ich lasse die Petrischalen jetzt schön weiter durchwachsen, sind diese dann komplett durchwachsen werde ich diese noch mal auf einem anderen Nährboden weiter kultivieren und versuche mich jetzt auch gleichzeitig am Flüssigmycel auf der Basis von MEA.
Re: Klonen von Pilzen auf verschiedenen Agarnährböden. Ein Versuch...
Sehr gut! Also erst mal mea der Sieger. Es kommt auch der Faktor Gewohnheit dazu. Also man kann ja Pilze trainieren gewisse Sachen zu verarbeiten.
Mea hat sich bei mir auch bewährt, ist einfach zu bekommen und easy im handling.
Bei flüssigmycel kannst du mit mea nicht viel verkehrt machen. Auch Honig und Zucker ist ein gutes Medium.
Mea hat sich bei mir auch bewährt, ist einfach zu bekommen und easy im handling.
Bei flüssigmycel kannst du mit mea nicht viel verkehrt machen. Auch Honig und Zucker ist ein gutes Medium.
Alle Pilze sind essbar , manche nur einmal