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Schopftintlingbrut auch ohne Petris?

Verfasst: Donnerstag, 19. Oktober 2006 21:12
von Geier
Hallo an alle.

Habe mich seit gestern in den Schopftintling verliebt und habe durch @Olliver gelesen das der auch kultiviert werden kann.

Nur habe ich leider nicht die Möglichkeiten auf Petries steril zu impfen und bei dem ist ein Sporenabdruck gleich Tinte.

Giebt es eine andere Möglichkeit oder ein anderes medium zur Brutherstellung?

Die Tinte über Stroh giessen? Vielleicht mit irgend welchen Zuschlägen?

Würde mich sehr stark interessieren was man da machen könnte.

Gruß Roland

Verfasst: Donnerstag, 19. Oktober 2006 22:51
von Jinx
Wieso klonst du denn nicht ein Exemplar?
Aber würd mich auch interessieren wie man den Schopftintling über Sporen vermehren kann.

Verfasst: Freitag, 20. Oktober 2006 15:22
von Geier
Hi Jnix

Und willkommen hier im Forum

Zum klonen müsste ich schon Brut oder Myzel haben. Könnte ja welches versuchen auszugraben, aber ich glaube nicht das sowas geht. :(
Ich kenne auch keinen Vertrieb der Tintlingbrut anbieten würde.

Roland

Verfasst: Freitag, 20. Oktober 2006 18:19
von geer
Hallo Roland,

eventuell könnte ich dir beim Schopftintling helfen.
Habe Mycel in Petrischalen und wenn du warten kannst, könnte ich dir auch mal einen Brutbeutel zusenden.

@ Jnix, auch von mir ein herzliches willkommen hier im Forum. :D
Aus Sporen geht bestimmt auch,...hab es leider noch nicht ausprobiert.

Viele Grüße

Gerhard

Verfasst: Freitag, 20. Oktober 2006 20:35
von Geier
Das währe super von dir Gerhard. :lol:

Warten kann wohl jeder der Pilze züchtet. :wink:

Auf welches Substrat willst du denn die Beutel erstellen?
Könnte mich schon mal vorbereiten.

Lasse gerade zwei Tintlinge vorsich hin suppen! Und werde das Ergebniss dann auf Stoh und auf Blumenerde einarbeiten.
Mal sehen.

Roland

Verfasst: Freitag, 20. Oktober 2006 20:47
von Jinx
Ja, genau... Hallo erstmal an alle. :oops:

Wegen "unsterile" Vermehrung von Schopftintlingsbrut - mit 3%igen (oder auch weniger) H202 funktioniert das unsterile Hantieren mit Mycel doch ganz gut. Ob auf Agar oder Roggen. Und Mycel kannst du ja aus einem eingermaßen jungen Pilz rausschnippeln.
Aber wie das Tintlingsmycel auf Peroxyd reagiert weiß ich nicht - jemand Erfahrung?

Gruß Jinx
(Udo)

Verfasst: Samstag, 21. Oktober 2006 00:04
von Pilzhaus
Hallo Udo,

auch von mir Willkommensgrüsse,

der Schopftintling ist halt schnell Tinte, daher funtzt das nicht so einfach mit dem Klonen ! Außerdem wächst er eher sehr langsam. Ich habe auch ein paar Petrischeln am Durchwachsen aber das dauert und dauert .... Wie gut das wir erst einmal den Winter vor uns haben.... da hat er noch Zeit zum Wachsen :D Ansonsten verwende ich generell kein H2O2 auf meinen Agarschalen. Ich bin der Meinung das die Ergebnisse der Substratbeutel nicht ausreichend sind wenn man das Zeug schon in der Mutterbrut 1 verwendet. Mag sein das einige hier andere Erfahrungen gemacht haben aber für mich ist es vom Tisch. Ich nutze das nur in einem Arbeitsgang und nicht als grossartigen Kontischutz.

H2O2 = verflixtes Zeug !!!

Es hift gegen Kontis aber seit blos vorsichtig wenn Ihr damit arbeitet ! Ich habe manchmal das Gefühl das die Gefahren extrem unterschätzt werden.

Auch bei 3 % und weniger kann ein kleiner Spritzer in die Augen zur Erblindung führen ! Also immer Schutzbrille tragen !!!

Gerade im Sommer kann es auch schon mal schnell zu warm für so eine Flasche werden. Ich habe damals vor Jahren meine erste Flasche in der Apotheke auf 3 % mixen lassen. Es hat ganze 2 Tage gedauert, dann gab es einen lauten Knall und die Flasche ist in tausend Glasstücke zersprungen. Gut das keiner im Raum war als es passierte. Das Glas steckte zum Teil in der Wand !! :eek: Heute lasse ich die Deckel immer offen aufliegen, da kann die Luft entweichen.

Ich kaufe heute immer eine Kiste mit 9 * 1 Liter 30 % und mixe es selber aber ganz wohl ist mir nicht dabei und ich bin jedes mal erleichtert wenn eine Flasche wieder leer ist und auf 3 % verdünnt wurde. 30 % kann zB. extrem schnell Brände verursachen wenn es mit Metall in Verbindung kommt !! Das Zeug kann wie eine Bombe einschlagen und extremen Schaden anrichten.

Bitte auch beachten das es stabilisiert ist ! Wenn Ihr also den Ursprungswert durch Verdünnung ändert dann ist die Stabilität nur noch bedingt gegeben. Somit sollte es auch schnell verarbeitet werden denn sonst kann es auch Kontis bringen. Zur Verdünnung unbedingt sterilisiertes Wasser verwenden ! Sonst reagiert das schon eher mit den Microorganismen im Wasser und braucht sich auf.

Also bitte die Gefahren nicht außer acht lassen und vorher aufschlauen denn Vorsicht ist besser als Nachsicht ! ;)


Grüsse
Andreas

Verfasst: Samstag, 21. Oktober 2006 16:02
von Geier
Puh!

Das hört sich ja schlimm an. :shock:

Gut das ich mir das Zeug noch nie geholt habe. :lol:
Alleine wegen meinen Kindern sind mir manche sachen schon zu gefährlich. :!:

Roland

Verfasst: Montag, 23. Oktober 2006 21:12
von geer
Hallo Roland,
alle meine Substratbeutel für den Schopftintling bestehen aus Strohpellets +
Weizenkleie + Gips+ Kalk.
Muss allerdings dazu sagen, das es mein erste Versuch mit Kompostzersetzer war.
Bis Jetzt haben sie 2x fruktifiziert und ich hoffe des sie im nächsten Jahr auch noch mal Pilze bringen.

Im November habe ich dann mehr Zeit für meine Pilzzucht, dann kann ich dir weiterhelfen.

Viele Grüße
Gerhard

Verfasst: Samstag, 04. November 2006 12:52
von Geier
Hallo Leute

Irgend was scheint zu wachsen. :lol:

Ich hatte ja einfach mal Blumenerde mit meier Kaffemixtur vermischt und einfach die Tinte drüber geschüttet.
Sieht nun so aus.

Bild

Bild


Ein feiner weisser Flaum. Ich binn mir zwar nicht sicher, aber ich glaube nicht das daß Schimmel ist. :D

Werde die Sache mal im Auge behalten. :wink:


Roland

Verfasst: Mittwoch, 11. Juni 2008 12:38
von Chrissi123
Man kann Tintlinge auch auf Pappe klonen.
Klappt bei mir wunderbar

Verfasst: Mittwoch, 11. Juni 2008 17:45
von AndreasTyrol
Hallo Chrissi, :)


kannste das mal ein bisschen beschreiben?

Vielen Dank,
Andre.

Verfasst: Donnerstag, 12. Juni 2008 06:35
von Chrissi123
Einfach etwas Pilzmycel auf ein stück feuchte pappe in einer kleinen Plastikdose legen und das Mycel mit einem anderen stück feuchter Pappe bedecken.
Die Box gut verschliesen und einmal am Tag öffnen.

Nach gut einer Woche sieht man überall die feinen Mycelhaar hervor sprießen.

Verfasst: Donnerstag, 12. Juni 2008 17:46
von AndreasTyrol
Hallo Chrissi :)

Aha, vielen Dank! Das funktioniert also genau so wie beim Austernpilzklonversuch auf Pappe.

Genial ! 8)

Werde ich sofort mal ausprobieren, sobald ich heuer meine ersten Schopftintlinge finde. Werde dann mit Fotos berichten.

Vielen Dank für den Hinweis,
Andre.

Verfasst: Freitag, 13. Juni 2008 06:43
von Chrissi123
Bei mir hat es sehr gut geklappt.
Man konnte schon nach einem Tag erkennen wie sich das Mycel auf die Pappe überträgt.