Egerling, aber welcher ?

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case04
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Egerling, aber welcher ?

Beitrag von case04 » Freitag, 18. Mai 2007 18:36

Hallo,

ich habe gestern im Wald ein paar Pilze gefunden, die in einer Gruppe beieinanderstanden und extrem große Hüte hatten, teilweise deutlich über 20cm Durchmesser.


Aufgrund meines Pilzbuches würde ich (als absoluter Nichtfachmann) die am ehesten als Egerling ansprechen, d.h., sie ähnelten den Abbildungen von Anis- , Schaf- und Karbolegerling (habe leider grad kein Foto zur Hand, aber kann das ev. noch nachliefern.) braunlila Lamellen, die mit zunehmendem Alter immer dunklerbrauner werden, relativ glatter Stil, mit Resten von etwas, das mal ein Ring gewesen sein könnte, sehr helle Oberfläche mit schwacher Andeutung eines Schuppenmusters, beim älteren Exemplar hellbraun.


Jetzt ist das Problem, das Karbolegerling giftig ist und ich frage mich wie ich zwischen ihm und den andern Sorten eineindeutig unterscheiden könnte.

Der Anisegerling soll nach Anis riechen, ich konnte aber keinen beosnders ausgeprägten Anisgeruch feststellen. Der Karbolegerling soll unten im Stilbereich chromgelbliche Verfärbungen aufweisen und der Stil sich auf Druck auch sofort ins chromgelbliche verfärben, beides schien mir eher nicht der Fall zu sein.

Hinzu kommt noch, das bei beiden Sorten in meinem Buch ne Durchschnittliche Größe (Hutdurchmesser) von 10cm angegeben war, die gefundenen hatten aber fast alle mehr als 20cm Durchmesser.

Die größe deutet vielleicht auf den Schafegerling hin, der etwas größer sein soll.

Ein letztes Unterscheidungsmerkmal wäre, den zu essen, wenns in Folge heftiges Erbrechen auslöst, wars wohl der Karbolegerling ...aber ehrlich gesagt bin ich zu feige, es auf diese Weise zu testen ;)

Na, ich hab auf jedenfall mal einen Sporenabdruck genommen und etwas Myzel davon in die Petrischale getan. Wenns ein essbarer Pilz sein sollte wäre das klasse, nicht nur aufgrund der Größe, sondern er roch eigentlich auch recht pilzlich-appetitlich.

Gruss, Oliver

PS: was ich noch fast vergessen hätte: bei einem jungen Exemplar war der Hut noch komplett geschlossen. wenn man den von unten betrachtetete, dann wies das, was später mal zum Ring wird, eine Art sternenförmige Zacken auf ...also so ähnlich wie ein Zahnrad.
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Beitrag von Das-Pilzimperium » Freitag, 18. Mai 2007 20:33

Nabend!
Von essbaren Champignons wie dem Wiesenchampignon oder dem Schafchampignon unterscheidet sich der Karbolegerling am sichersten, wenn man das knollige Ende des Stils durchschneidet. Findet man dort eine chromgelbliche Zone, so darf der Pilz nicht gegessen werden. Der widerliche Karbolgeruch, der ein wenig an Lösungsmittel erinnert, entfaltet sich insbesondere, wenn an den Lamellen des Pilzes gerieben wird.
Beim Schafchampignon würden jedoch die braunen schuppen nicht passen!
hmmmmmm würd ja eher aufn Waldchampignon tippen, wobei ich mir da auch erst sicher bin wenn ich die bilder gesehen habe!
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Beitrag von Das-Pilzimperium » Freitag, 18. Mai 2007 20:35

NICHTS ESSEN WAS IHR NICH KENNT

HAB IN DER UNI JEDES JAHR SOLCH SCHLAUBERGER DIE ALLES SAMMELN UND DENN MIR IMMER MEHR ARBEIT BRINGEN.....
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Beitrag von case04 » Sonntag, 20. Mai 2007 01:05

Hi Pilzimperium,


Neenee, essen werd ich den bestimmt nicht, eh ich da nicht Klarheit habe. Bilder werden noch nachgereicht.

Karbolgeruch an den Lamellen war nicht festzustellen und auch nix gelbes an der Knolle, wobei es aber sein kann, dass der Knollenzustand nicht mehr ganz optimal war...war hellbraun und irgendwie löchrig.


Gruss, Oliver
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Beitrag von case04 » Sonntag, 20. Mai 2007 01:25

Hi,

hier die
Bilder.

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Gruss, Oliver
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Beitrag von Das-Pilzimperium » Sonntag, 20. Mai 2007 06:53

Morgen!
Also für mich siehts aus wien Scjafchampignon

aber in natura sehen se meistens anders aus :lol:

vor allem das erste bild spricht dafür
geer
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Beitrag von geer » Sonntag, 20. Mai 2007 10:51

Hallo Oliver,
das könnte der Schafschampignon sein.
Probier doch mal ein Stück roh und spucke es, wenn du den Geschmack hast, gleich wieder aus. Davon stirbt man nicht. Sollte er wie ein Champignon schmecken sind sie essbar.
Der Karbol schmeckt widerlich.
Hier mal zum Vergleich, heute im Garten gesammelt:

Bild

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Viele Grüße

Gerhard
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Beitrag von case04 » Mittwoch, 23. Mai 2007 23:22

Hallo Gerhard,

schön, was da auf Deiner Wiese so wächst.

Von Form und Größe her könnte es ja so hinkommen, allerdings sind bei mir die Lamellen etwas dunkler.

Das mag aber vielleicht auch daran liegen, dass der Pilz nicht auf der Wiese sondern in einem kleinen Wäldchen gewachsen ist.

Geschmacksprobe konnte ich nicht mehr machen, weil ich das Exemplar schon entsorgt hatte, allerdings kann ich vom Geruch her sagen, dass es ziemlich genau wie ein Champignon gerochen hat und überhaupt nicht unangenehm, auch dann nicht, wenn man an den lamellen oder am Stiel gerieben hat.

Ich werd die Geschmacksprobe aber ev. noch nachholen können, zumindest wenn es klappt, den zu kultivieren.

Gruss, Oliver
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Beitrag von Das-Pilzimperium » Donnerstag, 24. Mai 2007 15:55

Ich hab hier mal was aus dem Buch "Der große Kosmos PILZFÜHRER Speisepilze und ihre giftigen Doppelgänger"

Schafchampignon
(Agaricus arvensis)
Vorkommen:
Frühling bis Herbst in Wäldern,auf grünen Wiesen und Weiden, in Parkanlagen, an grasigen Plätzen

:wink:
geer
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Beitrag von geer » Donnerstag, 24. Mai 2007 21:21

Hallo Oliver,
die Lamellen werden mit zunehmenden Alter immer dunkler bis fast schwarz.

Die Pilze standen auch nicht direkt auf der Wiese, sondern im Gebüsch unter Obstbäumen.
Mein ganzer Garten wird von solchen Hecken umsäumt(etwa 2-3m breit und zirka 100m lang)
Seit einigen Jahren entsorge ich meine Champignonabfälle immer unter diesen Hecken.
Jetzt wachsen in vier Hexenkreisen zwei verschiedene Champignonarten.

Viele Grüße

Gerhard.
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Beitrag von case04 » Donnerstag, 24. Mai 2007 21:30

Hi Gerhard,

Gibts denn da keine Probleme mit Schnecken oder können Deine Laufenten da überall hin ?

Gruss, Oliver
geer
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Beitrag von geer » Donnerstag, 24. Mai 2007 21:36

Hallo Oliver,
ja, meine Laufenten kommen überall hin, ...sie fressen wenn sie keine Schnecken finden sehr gerne frische Pilze. :lol:

Viele Grüße

Gerhard
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