unsichtbare konti in petris ???

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unsichtbare konti in petris ???

Beitrag von davidson30 » Samstag, 03. November 2007 23:27

hallo


habe aus aktuellen grund eine frage .....


kann das sein das ich eine konti in einer kultur habe die reinweiss ist ??

hab da nämlich einen südlichen schüppling ( flauschiges myzel) von einer petri auf 3 brutgläser übertragen .... welche ebenfalls weiss und unauffällig gewachsen sind .
und mit diesen habe ich dann 3 substratsäcke beimpft in verschiedenen arbeitgängen ...
hab dazwischen in der reinbank auch andere säcke beimpft ....
aber alle 3 säcke haben jetzt kontis ... :evil: ..
die anderen keine einzige ....

den einzigen zusammenhang gibt es nur bei der petrischale .


ist das alles nur ein bl**er zufall`??? :?:

oder kann das übel schon in der petri begonnen haben ??? :?:



grüsse

fritz
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Re: unsichtbare konti in petris ???

Beitrag von Nico » Samstag, 03. November 2007 23:44

davidson30 hat geschrieben:oder kann das übel schon in der petri begonnen haben ??? :?:
Theoretisch ist es sicher möglich, jedoch hätten verborgene Kontis in der Petri meist schon in den Brutgläsern auffällig werden müssen, es sei denn die Brutgläser waren ein völlig anderes Substrat, das den Kontis absolut nicht schmeckte. Ich tippe eher auf eine Schwachstelle bei der Sterilisation der Substratsäcke.
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Beitrag von davidson30 » Samstag, 03. November 2007 23:55

hallo
brut war körnerbrut .....roggen
substrat waren späne-kleie

hab meine säcke eigentlich immer gleich lange im autoklaven .

da glaub ich passt alles ....



grüsse

fritz
Zuletzt geändert von davidson30 am Sonntag, 04. November 2007 00:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Nico » Sonntag, 04. November 2007 00:12

davidson30 hat geschrieben:hab meine säcke eigentlich immer gleich lange im autoklaven .
Wie lange und bei welcher Temperatur autoklavierst du?
Hast du neue Chargen an Substratzutaten verwendet?
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Beitrag von davidson30 » Sonntag, 04. November 2007 00:19

hallo



ich autoklaviere die säcke rund zweieinhalb stunden ..
bei 1.2 bar und ca 121 C .

funzte bislang immer ...


hatte schon eine konti in der mutterpetri ( aber eher am rand ) ... welche ich aber durch überimpfen wegbekommen habe ( glaub ich halt ) ...... das myzel stammte von einen substratglas welches ich vergessen hatte ..... :roll:
( war so eine art wiederbelebungs versuch :) )


grüsse

fritz
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Beitrag von Nico » Sonntag, 04. November 2007 01:38

Ok. Die Sterilisation sollte auf alle Fälle ausreichen, um so ziemlich allles plattzumachen. 8)
Wenn es auch noch die gleiche Konti wie einst war, ist es schon wahrscheinlich, daß sie weiter verschleppt wurde. Wenn man unterschiedliche Nährmedien hat, kann es gut sein, daß ein Überimpfungsvorgang sie nur scheinbar entfernt, indem dort das Mycel siegt, sie aber noch vorhanden ist und erst im nnächsten Substrat die Überhand gewinnt.
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Beitrag von davidson30 » Sonntag, 04. November 2007 02:11

hallo



also kann das sein das myzel eine konti zwar überwächst aber die konti nicht tot ist sondern noch wie eine zeitbombe schlummert ??


wenn ich öfters überimpfe ... kann ich dann das risiko senken ?? oder überimpfe ich kontaminiertes myzel weiter ??



grüsse

fritz
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Beitrag von Nico » Sonntag, 04. November 2007 02:45

davidson30 hat geschrieben: also kann das sein das myzel eine konti zwar überwächst aber die konti nicht tot ist sondern noch wie eine zeitbombe schlummert ??
Das hängt vom Nährboden ab, ob Konti oder Mycel das Wettrennen gewinnt. Wenn man zum Überimpfen immer unterschiedliche Substrate hat (was ja bei dir Petri(z.B. MEA)-Körnersubstrat-Endsubstrat wohl der Fall war), kann es durchaus sein, daß beim ersten Überimpfen das Mycel gewinnt, beim zweiten oder beim dritten der kleine Rest einer Konti. Eine scheinbar saubere Petri muß keine sonst sterile Reinkultur sein. Mehrfaches Überimpfen auf gleichem Substrat senkt das Risiko auf alle Fälle. Wenn man die Konti kennt, sollte man einen Selektivnährboden nehmen, um ihr das Leben besonders schwer zu machen. Bei bakteriellen Kontis nehme ich Gentamycin-Agar und denke beim pH daran, daß die meisten Bakterien neutrales oder schwach alkalisches Mileu bevorzugen, das Mycel aber mit schwach sauren absolut kein Problem hat.
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Beitrag von case04 » Sonntag, 04. November 2007 21:25

Hi Fritz,

ich glaube, der südliche Schüppling ist auch besonders empfindlich.

Ich hatte bislang denselben Effekt und ich habs schon zig-mal versucht mit dem.

Anfangs siehts immer ganz gut aus, Myzel in der Petri ist reinweiss, aber am Ende hab ich immer verschimmelte Säcke.

Habs bislang erst ein einziges mal geschafft, den bis zum fruchten zu bringen, und zwar in nem Brutglas.

Mag sein dass die Kontamination beim zweiten oder dritten überimpfen passiert, aber irgendwie scheint mir der auch ganz besonders empfindlich zu sein.

Gruss, Oliver
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Re: unsichtbare konti in petris ???

Beitrag von AndreasTyrol » Montag, 12. November 2007 18:59

davidson30 hat geschrieben:habe aus aktuellen grund eine frage .....
kann das sein das ich eine konti in einer kultur habe die reinweiss ist ??
Hallo Fritz! :)


Ich habe möglicherweise dasselbe Prob. wie du. (?)

Seit einer Woche beschäftige ich mich intensiv mit rein weißen Kontaminationen.

Mein Austernpilz zeigt auf Kaffee eine solch starke Wucherung (ich nenne ihn deshalb "Iro" - von Irokesen - Haarschnitt, weil so viel Luftmyzel vorhanden ist), dass mir das nicht mehr ganz geheuer vorgekommen ist und ich an eine Kontamination dachte. Stamets beschreibt die weißen Kontaminationen sehr gut. Es könnte ein Mucor sein, dann Myzelia sterilia, und noch eine Gattung, die mir jetzt nicht mehr einfällt. Auf Malzagar wird oft nicht sporuliert und das Kontaminationsmyzel bleibt weiß. Auf Brot überimpfen habe ich schon versucht (wo dann sporuliert wird und die schwarze Farbe der Sporen die Konti verrät), keine Reaktion.

Ich bin jetzt gezwungen den umgekehrten Weg zu gehen: nämlich weiß bleibende Schimmelarten auf Lebensmitteln (Obst, Brot, Kaffee) "herzustellen" (unsteril lassen), und dann schauen, ob sie auch auf Kaffee bzw. auf Pappe wachsen, und wenn ja, wie schnell. Falls alle weißen Schimmelarten nicht z.B. auf Pappe wachsen, oder nur sehr langsam, dann würde das bedeuten, dass "meine" weiße "Irokesen" Kultur immer noch unkontaminiertes Austernpilzmyzel ist.

Ein endgültiger Beweis ist wohl nur dann zu führen, wenn man eine mögliche weiße Kontamination zum Fruchten bringt und Austernpilze gebildet werden: in diesem Fall war es keine Kontamination. :)
Doch wer will schon ein solches Risiko eingehen und mit dem möglicherweise-Kontaminationsmyzel alles vollkommen verkeimen. Sowas bekommt man auch durch eine Generalputz-Aktion längere Zeit nicht mehr weg! Nee ...

Schöne Grüße von Andre.
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Beitrag von Waldfrieden » Montag, 12. November 2007 19:39

Und warum bist du dir so sicher das du nicht sauber genug gearbeitet hast?

ich für meinen teil habe eigentlich immer die gleichen 2 verschiedenen kontis. und da ich immer 2 säcke unbeimpft und ungeöffnet lasse, weiss ich, ob ich schlecht sterilisiert habe oder ob die kontis durch unsaubere arbeisweise hineingearten sind.

am besten machst du mal einen sack auf und riechst an ihm. im normalfall solltest du den geschmack via richorgan feststellen könen, ob das dein gewünschter pilz iist oder nicht.
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Beitrag von AndreasTyrol » Montag, 12. November 2007 19:50

Hallo Waldfrieden ! :)

Waldfrieden hat geschrieben:Und warum bist du dir so sicher das du nicht sauber genug gearbeitet hast?
Eben, bin ich mir nicht sicher, das ist ja das Problem! Beim Überimpfen kann immer eine Kontamination hinzukommen, das kann man nie ausschließen.
Waldfrieden hat geschrieben: am besten machst du mal einen sack auf und riechst an ihm
Daran riechen. Hmm ... Einerseits keine schlechte Idee, andererseits, wenn du beide Pilze in der Petrischale / Brutglas / Sack hast, dann hilft dir das Riechen nichts. Allerdings könnte man abimpfen und dann riechen. O.k. das wäre eine Möglichkeit. Vorsichtig daran riechen ... (Eine Ladung Kontis direkt in die Lunge, naja, nicht ganz ungefährlich wenn die Kontamination noch nicht bekannt ist.)

Ich werds in meine Überlegungen mit einbeziehen!

Vielen Dank für den Tip, :)


Andre.
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Beitrag von Waldfrieden » Montag, 12. November 2007 19:56

Vorsichtig daran riechen ... (Eine Ladung Kontis direkt in die Lunge, naja, nicht ganz ungefährlich wenn die Kontamination noch nicht bekannt ist.)



nana, so schlimm ist ja nicht.... es sind erst die sporen die nicht so gesund sind... langsam rantasten. evtl riecht er relativ stark, dann weiss du es ja schnell woran du bist. sonst kannst ja das zeugs essen, dann komts nicht in die lungen :twisted:
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Beitrag von AndreasTyrol » Montag, 12. November 2007 20:44

Hallo nochmal,


ich glaube die Frage hat sich für mich erledigt.

Ich habe gerade eine Aufnahme von Mycelio (Carsten) entdeckt, die den kleinen Bruder meines "Irokesen Austernpilz" zeigt.


Bild
Austernpilz-Foto aus dem Beitrag von Mycelio (viewtopic.php?p=5576#5576).

Genau so sieht mein "Iro" aus, nur dass die "aufgestellte Frisur" noch etwas höher ist, als hier auf dem Foto von Carsten. Doch im Prinzip ist mein "Iro" mit sehr großer Wahrscheinlichkeit doch keine Kontamination, sondern einfach ein üppig wachsender Austernpilzclon.

Doch ich werde wachsam bleiben: denn das Imperium schlägt immer wieder mal zurück ! :lol:

Übrigens, Kontis zum Mittagessen, nee vielen Dank. Das überlasse ich meinen Leuten zu Hause, die mir nicht glauben wollen dass Aflatoxine wirklich gefährtlich sind. Die meinen echt, dass ich nur übertreibe! Was solls, man kann als Einzelner nicht die ganze Welt retten ...


Schöne Grüße von Andre.
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Beitrag von davidson30 » Montag, 12. November 2007 21:54

hallo


schaut schön flauschig aus ....

zum knuddln :D


hab zur vorsicht mal alles entsorgt .... und starte jetzt nochmal mit einer neuen kultur durch .... ( sollte mir zusätzliche backups anlegen .. :!: )


wäre doch gelacht wenn grad der südl schüppling der einzige ist der bei mir nicht will ... :lol:


grüsse fritz
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