Grüner Schimmel und Ungeziefer bei Pilzzucht. Was tun?

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Mathduck
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Grüner Schimmel und Ungeziefer bei Pilzzucht. Was tun?

Beitrag von Mathduck » Montag, 28. Januar 2008 14:42

Hallo an alle,

Bin Freizeitzüchter und wäre für ein paar Tricks von erfahreneren Züchtern sehr dankbar.
Ich kaufe seit einiger Zeit Pilz-Fertigkulturen (von Hawlik) fürs Haus und habe nur begrenzt Erfolg:

Champignon - Das einzige was immer wächst selten schimmelt und recht gute Erträge bringt.
Shiitake - Bringt eine Welle und ist dann meistens grün verschimmelt und fängt an zu stinken
Igelstachelbart - Bringt eine Welle und ist dann meistens grün verschimmelt und fängt an zu stinken
Reishi - wächst gar nicht. Habe Feuchtigkeit erhöht und jetzt wächst grüner Schimmel. Ich bin toll :-)

Bislang habe ich die Kulturen in einem ca 18 Grad warmen Zimmer stehen. Champignons wachsen auch im dunklen Gewölbekeller, auch im Winter, dann nur langsamer.
Züchte ich im Gewächshaus mit geöffneten Lüftungsklappen kann ich die Schimmelbildung drastisch beschleunigen :-) Liefert aber teilweise noch eine richtig große Erstwelle.
Derzeit stehen die Pilze beschreibungsgemäß in 0 - 1 cm Wasser innerhalb der oben geöffneten Tüten. Bei den Shiitake führt das zum Austrocknen der Pilze bevor sie ausgewachsen sind, es wachsen auch nur noch Einzelpilze, dafür wächst der grüne Schimmel prächtig weiter.

Ich habe die Kulturen zwecks besserer Lüftung auch schon im Minigewächshaus ins Freie gestellt mit dem Ergebnis, daß zumindest irgendwelche Motten einen prima Zuchtplatz gefunden haben und ich reiche Proteinzugabe in den Pilzen hatte (Maden).
Daraus gelernt habe ich Frühzuchtstoffzeugs (weiß, ganz feinmaschig) über die Lüftungsschlitze geklebt. Interessanterweise hatte ich danach dutzende dieser kleinen Fliegen die auch in feuchter Blumenerde bei Topfflanzen sind INNERHALB des Mini-Gewächshauses, wenigstens keine Motten. Da es aber ein Gewitter gab und ich erst einige Tage später gesehen habe, daß die Kulturen unter Wasser standen waren diese wieder verschimmelt und vergammelt.

Der aufmerksame Leser merkt schon: Nein, ich lüfte nicht ständig und sprühe ungleichmäßig. Teilweise komme ich mal 1-4 Tage nicht dazu mich um die Pilze zu kümmern. Trotzdem würde ich gerne erfolgreicher Pilze züchten. Idealerweise mit einem Aufwand von Fertigkultur kaufen, alle paar Tage befeuchten und in Ruhe wachsen lassen, dann essen :-)
Brauche ich entweder ein komplett luftdicht abgeriegeltes Gewächhaus mit Lüftungs+Filtersystem oder muß mich halt deutlich besser um die Zucht kümmern? Gibts irgendwelche Hilfe gegen grünen Schimmel? Wie haltet Ihr die Pilze feucht, ohne Schimmel zu bekommen? Und wie haltet ihr das Ungeziefer fern und gleichzeitig die Belüftung aufrecht? Gibts überhaupt halbwegs erschwingliche Lüftungs/Heizungs/Gewächshauskombinationen, hat wer einen Link dazu? Mache ich sonst noch was falsch?

Bin für jede Hilfe dankbar.
Christoph
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Beitrag von Christoph » Montag, 28. Januar 2008 15:23

Deine Kulturmethode hört sich nicht sehr ideal an. Ich befeuchte meine Kulturen überhaupt nicht, die enthalten von vorneherein genügend Feuchtigkeit! Muss ich z.B. bei starker Austrocknung trotzdem befeuchten, passiert auch nix.
Ich habe den Verdacht, dass dein Schimmelproblem vom Sprühen kommt. Durch das Wasser werden Unmengen Keime direkt auf und in die obere Schicht getragen, wodurch die Kontaminationsgefahr auf jeden Fall steigen dürfte.
Wie kommen die Beutel denn bei dir an? Wenn sie noch komplett steril verpackt sind, dann lass sie so und stelle sie nicht zu hell (so, dass man gerade noch so bis recht gut Zeitung lesen kann) auf, auf keinem Fall direkte Sonne. Wenn sich unter der Folie Primordien zeigen, machst du lediglich einen kleinen Schlitz in die Folie an dieser Stelle, den Rest erledigt der Pilz selbst.
Derzeit stehen die Pilze beschreibungsgemäß in 0 - 1 cm Wasser innerhalb der oben geöffneten Tüten.
Die Kulturen stehen im Wasser? Absolut tödlich! Pilze sind keine Wasserpflanzen (bzw. überhaupt keine Pflanzen), da ist Fäulnis vorprogrammiert!

Im Übrigen würde ich dir empfehlen eher selber welche zu züchten, die Preise von egal welchem Hänlde sind einfach astronomisch! Mit etwas Stroh und ein bischen Brut kann man schon selber welche züchten.
Viele Grüße,
Chris
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Jinx
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Beitrag von Jinx » Dienstag, 29. Januar 2008 01:41

Hallo erstmal,

also wie Christoph schon geschrieben hat die Beutel in Wasser zu stellen ist schon mal eine sehr, sehr schlechte Idee. Nimm lieber ein paar Zentimeter gut befeuchtetes Seramis auf welches du deine Kulturen stellst. Durch die größere Oberfläche der vielen Körner hast du automatisch eine hohe Luftfeuchte. Wenn dir Seramis zu teuer ist kannst du auch Isoperl, Perlite oder wie diese ganzen Dämmschüttungen zum isolieren von Dachböden heißen, nehmen. Ist um einiges billiger und erfüllt den selben Zweck. Die Box in der das ganze steht einfach einen kleinen Spalt offen lassen - das reicht meistens. Trotzdem so oft wie möglich lüften. Bei dieser Methode habe ich nach ca. 3 Tagen nicht lüften und sprühen immer noch min. 70% Luftfeuchte. Dazu trotzdem nach dem lüften etwas einnebeln. Lieber auch weniger sprühen als zu viel.
Mein selbstgezogener Igelstachelbart fruchtet nach dieser Methode durchgehend ohne Pause (18-20C und steht ziemlich hell).
Für draußen probier doch lieber Baumstämme zu beimpfen. Impfdübel und sonstige Impfmaterialien sind auch unter unsterilen Bedingungen einigermaßen einfach herzustellen -> mal Forum durchforsten, denke da müsste es schon was geben...

Ich glaub man müsste mal einen Leitfaden der unsterilen Pilzzucht anfangen. Damit Pilzzuchtanfänger auch mal erste eigene Erfolge ohne gross Equipment haben und Blut lecken. :lol:

Gruß
Jinx
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Mycelio
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 29. Januar 2008 14:30

Hallo zusammen,


also wenn ein intakter Beutel, der nur oben geöffnet ist, unten im Wasser steht, sehe ich kein Problem. Sollte ständig Wasser im Beutel stehen, ist das allerdings schlecht.
Ich würde auch dazu raten, den Gewächshausboden mit Seramis, Perlite, Vermiculite, Blähton oder ähnlichem porösem Material zu bedecken und dieses feucht zu halten. Eine 0,5cm dicke Schicht reicht schon. Ansonsten würde ich nicht die Pilzkulturen besprühen, sondern nur Boden und Wände des Gewächshauses. Mein eister Shiitakeblock wurde auch ständig grün, weil ich ihn viel zu feucht gehalten hatte. Da half es auch nicht mehr, schimmlige Stellen zu entfernen...
Mit Motten sind wahrscheinlich Trauermücken gemeint. Die sind wirklich eine üble Plage. Die Maden fressen sich durch Mycel und Pilze, die Fliegen verteilen den Schimmel überall... Da ist es bestimmt eine gute Idee, die Lüftungsklappen mit Vlies abzudichten.
Die Minigewächshäuser von Hawlik erscheinen mir auch sehr klein. Besser wären diese Kunststoffkisten aus dem Baumarkt oder von Ikea. Da sie größer sind, hat man einfach einen größeren Vorrat an Frischluft.
Jinx hat geschrieben:Ich glaub man müsste mal einen Leitfaden der unsterilen Pilzzucht anfangen. Damit Pilzzuchtanfänger auch mal erste eigene Erfolge ohne gross Equipment haben und Blut lecken.
Wie recht du hast. Wenn die ersten, aufwändigen Experimente alle fehlschlagen, verliert man schnell die Lust weiterzumachen. Laß uns mal so einen Thread starten, die unsterile Zucht klappt ja nicht nur mit Austernpilzen...


Gruß, Carsten
Mathduck
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Beitrag von Mathduck » Dienstag, 29. Januar 2008 14:49

Hallo,

vielen lieben Dank für die Antworten schonmal. Das mit Seramis/Poroton hört sich nach einer tollen Idee an, werde ich ausprobieren. Ich werde nochmal schauen aber ich meine Hawlik schreibt ausdrücklich in der Anleitung, daß es ok ist wenn Wasser in den Substrattüten steht. Interessant. Den Beweis, daß das nicht sinnvoll ist habe ich ja eigentlich selbst unwissentlich erbracht, danke fürs rausdeuten.

Blut geleckt habe ich ja schon, auch wenn ich mich zwischenzeitlich für zu ungeschickt halte etwas anderes als Champignons zu züchten. Insofern ist so ein Guide vielleicht gar nicht schlecht :-)

Da ich es mit dem gekauften Fertigzeug schon nicht geschaft habe, habe ich mich bislang noch nicht an was eigenes getraut, zumal ich erstmal einen Schnellkochtopf brächte, keine Petrischalen habe, keinen sterilen Kasten habe, etc. Das ist neben den Anschaffungskosten halt auch erstmal ein erheblicher Zeitaufwand. Bei Wasserstoffperoxid gegen Schimmel bin ich jedenfalls sehr skeptisch.
Aber wenn ich mit Seramis/Poroton bessere Ergebnisse erziehle, wage ich mich da auch dran. :wink:
Christoph
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Beitrag von Christoph » Dienstag, 29. Januar 2008 15:39

Hallo,
für die Eigenzucht brauchst du nicht unbedingt eine Reinbank usw.! Mit Wasserstoffperoxid kannst du Brut herstellen, mit der du z.B. Stroh oder Baumstämme beimpfst. Das habe ich vor dem sterilen Arbeiten auch praktiziert, es funktioniert wirklich gut!
Viele Grüße,
Chris
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Beitrag von schopfmorchel » Dienstag, 29. Januar 2008 15:48

Hallo Mathuck,

also ich will hier nicht, irgendwelche Firmen gut oder schlechtreden,
aber ich denke daß bei Fertigkulturen der eine oder andere Lieferant einfach bei der einen oder anderen Kultur mehr Erfahrung und bessere Qualität liefert.
Probier doch einfach einmal am Markt ein bischen herum, wenn du nicht selbst züchten willst.
mir gings anfangs (bin aber immer noch Neuling) auch so.
Fertigkulturen bestellt, tja die waren weder ordentlich durchwachsen, noch steril verpackt. Hat eine schwache ernte gebracht und ist einfach so verschimmelt.
Bei einem andern Pilzzüchter hatte die selbe Sorte (pleurotus eryngii) nur so vor Vitalität gestrotzt, war vollständig durchwachsen, steril Verpackt, eine enorme Ernte gebracht und in der 2ten Welle das Substrat aufgebraucht.
Also dass du mit dem Erfolg nicht zufrieden bist, hat nicht unbedingt was mit Dir zu tun!!!!
Wenn natürlich wer mehr Werbung macht als er liefern kann, leidet die Qualität.
Wobei der Schiiblock vom selben ersten Züchter schon irgendwie so halbwegs gut war.
Also wenn du nicht selber Züchten willst probiere verschiedene Sorten bei unterschiedlichen Lieferanten.
Aber für das Geld weniger Fertigkulturen kannst du dir die Zuchtausrüstung (Reinbank ) selbst bauen. Dann noch ein paar Petries,
DDKT und du kannst fürs erste loslegen und deine Pilze klonen.

Ulrich
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 29. Januar 2008 16:48

Hallo nochmal,


habe nen neuen Thread gestartet und hoffe auf rege Beteiligung. :D
Unsterile Pilzzucht


Gruß, Carsten
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Beitrag von davidson30 » Dienstag, 29. Januar 2008 19:34

hallo


wäre das in verbindung mit einer zeitschaltuhr keine möglichkeit für dich ??? (den luftbefeuchter gibts gebraucht bei einen onlineaukionshaus schon um ~ 10 euros )


als ich noch auswärts gearbeitet habe hat diese lösung mir gute dienste geleistet .


Bild




würde dir aber raten das ganze auf eine bodenwanne zu stellen da einiges an kondenswasser anfällt . :wink:


hatte das ganze in der stunde für 2x10 min laufen ..... funzte prima :)






gut kulturpilz


fritz
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Cantharellus
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Beitrag von Cantharellus » Samstag, 02. Februar 2008 15:08

Hallo Mathuck

Willkommen im Forum !!!
Bin noch nicht lange dabei aber hatte genau die selben Probleme ,habe jetzt für mich eine Lösung gefunden ! Sieht genau so aus wie bei Davidson.30 . Kaufte mir ein Tomatenhaus aus Kunststoff (Gartencenter) im Keller aufgestellt dann ein Regal hinein und jetzt steht unten ein Luftbefeuchter so funktioniert es. Hatte vorher mit besprühen versucht aber dazu war ich wohl zu doof (einmal zuviel oder dann wieder zu wenig).

Ich bin mir sicher das lohnt sich.

Gruss Heinz
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Beitrag von Mycelio » Samstag, 02. Februar 2008 16:53

Hallo,


ich benutze auch so ein kleines Gewächshaus und hatte lange Zeit Probleme mit der Luftfeuchtigkeit. Jetzt habe ich in der unteren Etage zwei große Untersetzer stehen, die ich zweimal täglich mit heißem Wasser fülle, wenn ich lüfte. Nach kurzer Zeit sind die Folienwände beschlagen und die hohe Luftfeuchtigkeit bleibt für etwa 12 Stunden erhalten, so daß ich gar nicht mehr sprühen muß. Klappt prima, man muß sich nur zweimal täglich drum kümmern.

Wie und wie oft reinigt ihr eigentlich eure Gewächshäuser? Meins wird langsam schmuddelig. Innen auf der Folie sammeln sich Kalkflecken und Pilzsporen, die langsam vor sich hingammeln... Wenn ich da jetzt mit Schwamm und Alkohol durchgehe, bekomme ich doch niemals alle Ecken sauber...

Da haben diese Plastikboxen mit Deckel schon einen Vorteil. Sie lassen sich so schön einfach säubern.


Grüße, Carsten
Christoph
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Beitrag von Christoph » Samstag, 02. Februar 2008 17:02

Hallo,
ich wollte nur mal folgendes anmerken: Ich stelle meine Kulturen z.T. einfach in die Waschküche, Lf< 70%, meist 60%. Trotzdem fruchten die Kulturen ohne jedliches Sprühen. Ich muss aber dazu sagen, dass nicht alle Arten damit klar kommen, aber v.a. Pleuroten tolerieren dies gut.
Viele Grüße,
Chris
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Re: Grüner Schimmel und Ungeziefer bei Pilzzucht. Was tun?

Beitrag von w_ciossek » Freitag, 05. Februar 2010 12:32

Hallo Mathuk,
Mir fällt auf, daß vor allem Schimmel hier ein Problem ist. Viele gekaufte Kulturen haben bereits Schimmel und die Sporen verpesten die ganze Umgebung. Also immer darauf achten, daß diese Kulturen auch in Ordnung sind. Notfalls nimmt man ein starkes Vergrößerungsglas. Ich besprühe meine Kulturen nicht, da eh das Wasser schlecht in das Mycel eindringt, weil es oft Wasserabweisend ist. Stattessen nehme ich eine Arztspritze und eine sehr lange Kanüle und spritze damit Wasser tief in das Innere einer Kultur, bis einige Tropfen auf der Oberfläche des Substrats erscheinen. Das hat bei mir immer gut geklappt und brauchte deswegen auch nicht eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, weil die Fruchtkörper das Wasser aus den Substratblock ziehen. Falls doch eine kleine Schimmelstelle sich zeigt, dann muß man sie sofort abwischen, oder rausschneiden und mit dreiprozentigen H2O2 behandeln. Auch das ging bei mir immer recht gut.
Kulturen, die aus fermentierten Substrat (mit Milchsäurebakterien aus einem Sauerteig) bestehen, verschimmeln bei mir nie, stattdessen muß gut gelüftet werden, damit Brut gut einwachsen kann.

Ich hoffe, sie bekomme das Schimmelproblem in Griff, ganz wird man es wohl nie beseitigen können.

Gruß Wolfgang
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Re: Grüner Schimmel und Ungeziefer bei Pilzzucht. Was tun?

Beitrag von Mathduck » Freitag, 18. Juni 2010 15:11

Ich hatte in letzter Zeit wenig Zeit für Pilze aber ein (für mich) interessantes Experiment gemacht:

Buchen-Feuerholz (unbehandelt) gekauft, in eine Gewächshauswanne gelegt. Mit kochendem Wasser (1 Ladung aus dem Wasserkocher) übergossen, kurz gewartet (abkühlen) und mit den letzten sterilen Shiitake-durchwachsenen Getreidekörnern überstreut und das alles in einen gelben Sack geschoben und diesen zugebunden.
Bislang sieht es weiß durchwachsen ohne grüne stellen aus. Vielversprechend. Traue mich aber noch nicht es aufzumachen. Ca 3/4 Jahr alt.

Noch eine Frage: Habe einige Baumstämme Buche mit Shiitakedübeln geimpft. Das Ganze steht in einem Gewölbekeller mit Lehmboden. Leider bildet sich grauer Flaum auf den Schnittstellen. Sieht also aus als hätte ich neben grünem Schimmel auch ein Händchen für grauen. Mal schaun ob ich auch schwarzen schaffe :(
Jetzt sind die Stämme 90 cm lang und ca 20 cm dick, insofern sollte das hoffentlich noch nicht das Aus sein.
Was sollte ich unternehmen?
Zwei kleine Fenster sind gekippt, insofern ist immer ein wenig Luftaustausch da. Der Keller ist halt feucht und dunkel, so ein richtig alter Gewölbekeller rundgemauert mit Ziegelsteinen halt und weißen Kalkrändern, Salpeter und wohl auch Schimmel. Garten habe ich leider keinen.
Kann der Shiitake und der Schimmel miteinander verwachsen? Darf ich die Pilze falls mal welche kommen überhaupt essen? Sollte ich H2O2 auf die Schnittstellen (natürlich nicht auf die Dübellöcher) machen?

Bin weiterhin der Meinung, daß ich mich wohl dappig anstelle aber dankbar für jeden Ratschlag.

Ich könnte einige Stämme auf den Balkon stellen. Da es aber ein Holzbalkon ist und ich in einem Fachwerkhaus wohne, würde ich mich besser fühlen die Pilze im gemauerten Steinkeller zu lassen. Oder mache ich mir da grundlos Sorgen? Fachwerk ist Eiche, vor 150 Jahren ca 1 jahr in Wasser gelegen. Shiitake mögen ja Eiche.....

Danke!
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davidson30
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Re: Grüner Schimmel und Ungeziefer bei Pilzzucht. Was tun?

Beitrag von davidson30 » Freitag, 03. Dezember 2010 14:16

hallo



da hier antworten auf fragen offen sind.... reihe ich diesen beitrag mal wieder ganz oben ein .




gut kulturpilz

fritz
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