Bitte um Bestimmungshilfe

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Tukker
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Bitte um Bestimmungshilfe

Beitrag von Tukker » Montag, 02. November 2009 11:16

Liebe Pilzgemeinde,

unter einer Blautanne in meinem Garten zeigen sich seit gestern, nach einer kalten Nacht ( ~ -2 °) diese Pilze

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Der größte in der Gruppe ist, gemessen ab Oberkante Erdreich 6,5 cm hoch und 2,0 cm breit.

Einen Pilz, welcher freistand und sehr jung war, habe ich abgeschnitten. Schnittstelle ist weiß und milchen tut er nicht.

Ist das was essbares, oder sollte man sich das nicht antun ?

M. f. G.
Harry II
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Beitrag von Mycelio » Montag, 02. November 2009 12:17

Hallo Harry II,

das sind ganz eindeutig Schopftintlinge, sehr leckere Speisepilze. Das gute an denen ist, daß man sie nicht mit was anderem verwechseln kann. Bloß Spechttintlinge haben die gleiche Form, sind aber anders gefärbt. Schopftintlinge sind aber nur solange genießbar, wie sie geschlossen und weiß sind. Beim Öffnen der Hüte werden die Lamellen erst rosa, dann zerlaufen sie zu schwarzer Tinte. Das passiert auch im Kühlschrank, also besser sofort verarbeiten und nicht erst lagern.

Das Mycel läßt sich auch recht einfach aus Stücken vom unteren Stielende züchten, ist aber oft nur schwer zur Fruchtung zu überreden.

Grüße, Carsten
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Beitrag von Tukker » Montag, 02. November 2009 17:50

Hallo Carsten,
Danke für die sehr schnelle Antwort.

Werde dann mal morgen in der Früh die unverhoffte Ernte einbringen
bevor sich alles in Tinte auflöst.

Frage: auf welchem Substrat würdest Du den Schopftintling klonen?

m.f.G.
Harry II
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Beitrag von Hephaistos » Montag, 02. November 2009 18:33

Hallo!

Gleich wie Champignon; Hundefutter-Agar geht ganz gut. Substrat hatte ich eine Mischung aus Gerste, Buchenspänen und Maiskolbenschrot.

Gruß,
Hary
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Beitrag von Mycelio » Montag, 02. November 2009 19:01

Genau. Alllerdings frißt der Schopftintling fast alles. Ich klone ihn am liebsten auf feuchter Wellpappe oder ganz wenig Stroh. Als Substrat geht alles von Holz- über Stroh- bis zu Kompostmischungen. Zum Fruchten braucht's dann aber Deckerde und Geduld.

Grüße, Carsten
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Beitrag von Hephaistos » Montag, 02. November 2009 19:21

Hallo!
Mycelio hat geschrieben:Ich klone ihn am liebsten auf feuchter Wellpappe oder ganz wenig Stroh.
Das ist interessant, ich machte einmal einen Versuch in einem Gurkenglas:
Unten eine Schicht feuchte Rinderdungpellets, darauf die Stielenden des Schopftintlings und darauf eine Schicht pasteurisiertes Stroh. Das Mycel wuchs ausschließlich in den Dung ein. Naja, vielleicht ist ja die Wachsschicht der Strohhalme nicht zerstört worden.

Gruß,
Hary
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 03. November 2009 00:53

Das kann sein. Ich benutze immer Strohpellets, die sollten beim Pressen schon stark erhitzt worden sein. Außerdem bieten die feinen Schnipsel natürlich mehr Angriffsfläche.

Grüße, Carsten
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