Fragen eines Anfängers

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BlackRabbit
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Re: Fragen eines Anfängers

Beitrag von BlackRabbit » Samstag, 17. Juli 2010 12:19

Hallo Matthias

erst einmal gratuliere ich dir zum Erfolg! Meistens züchtet man am Anfang vorwiegend Schimmel! Bei dir scheints ja optimal zu klappen!

Also zu deiner ersten Frage: Mycel nach dem Aussehen einer Art zuzuordnen ist eine heikle Sache und ich würde es höchstens als Anhaltspunkt heranziehen. Mycel sieht je nach Bedingungen schon total verschieden aus für dieselbe Spezies! Das hängt von der Sauerstoffversorgung, dem Zugang zu Substrat, der Art des Substrats und vielem weiterem ab. Aber was beim Shiitake zu beobachten ist / sein wird ist, dass sich das Mycel braun verfärbt. Seitlingsmycel macht das nicht wenn es gesund ist und nicht fault. Also ich würd auf die Pilze warten, da lassen sich ja Shi und Seitling einfach auseinanderhalten :D

Ich bin mir nicht sicher ob ich deine zweite Frage richtig verstehe. Geht es um geeignetes Substrat für die einzelnen Pilzarten?

Also grundsätzlich wächst fast jeder Zuchtpilz auf den meisten Substraten, nur ist die Frage, wie gross die Ernte ist, wie schnell das Mycel wächst und so weiter. Kennst du das Buch von Stamets (Growing Gourmet and medicinal mushrooms)?

Muss kurz weg, ich kann dir später kurz die geeignetsten Substrate rausschreiben. Aber Stroh und Hartholz kommt eigentlich bei allen Seitlingen gut an :-)

Bis später, gruss

Rino
BlackRabbit
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Re: Fragen eines Anfängers

Beitrag von BlackRabbit » Samstag, 17. Juli 2010 15:15

So, weiter im Text:

Ulmenseitling: Kommt natürlich vor auf sterbenden / totem Holz von Ulme (wen wunderts?), Pappel, Buche, Ahorn, Weiden, Eiche und hin und wieder auf anderen Harthölzern. Gezüchtet wird bevorzugt auf: Eichen-, Erlen- oder Pappelsägemehl angereichert mit Roggenkörner, Reis oder Weizenkleie.

Zitronenseitling: Kommt natürlich vor auf sterbenden / totem Holz von asiatischen Harthölzern, speziell auf Eichen, Ulme, Buche und Pappel. Gezüchtet wird aber bevorzugt auf pasteurisiertem Stroh, Baumwollsamenhüllen, gehackte Maiskolben, Hartholzsägemehl. Aber auch Zuckerrohrbagasse, Papiernebenprodukte, Bananenblätter und Erdnussschalen sind möglich wie auch alle Teile des Kaffeestrauchs.

Rosenseitling (Pl. djamor): Natürlich wächst er auf tropischen und subtropischen Harthölzern, Palmen, Gummibäumen und Bambus. Gezüchtet wird auf Hartholzsägemehl, Getreidestroh, Maisabfälle (Stauden gehackt), Kaffeeabfälle, Baumwollabfälle, Bananendstauden, Palmbestandteile.

Kräuterseitling: Auf / aus dem Boden wachsend an Stellen mit Hartholzwurzeln. Gezzüchtet wird auf den meisten Harthölzern, Weizenstroh. Dieser Pilz ist wählerischer als die anderen Seitlinge!!!

Shiitake: Wächst natürlich auf sterbendem oder totem Holz von "Breitblatt-Bäumen" speziell Shii-Baum...... Gezüchtet wird meist auf hartholzbasierten Substraten angereichert mit stickstoffreichen Produkten wie Kleie von Reis, Weizen, Roggen, Hafer oder Sojamehl. Aber auch Hartholzstücke können direkt beimpft werden.

Also, Du siehst, die Seitlinge wachsen alle etwa auf denselben Substraten. Stroh und Hartholz ist immer gut. Ich habe jetzt nur ein kleiner Auszug frei übersetzt. Wenn Du Englisch kannst und wieter Pilze züchten willst kauf dir doch obenstehendes Buch, das ist sowas wie die Pilzzucht-Bibel.

Hast Du spezifischere Fragen, melde dich wieder.

Gruss Rino
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Re: Fragen eines Anfängers

Beitrag von blubb0211 » Sonntag, 18. Juli 2010 13:53

Waaahhhh deine Austern sehen ja toll aus! Jetzt haste was zu essen!

Hm... Es ist schon nicht gerade optimal, die grünen Flecken im Substrat, und je aufgebrauchter das Substrat ist, desto grüner wird es. Da das Myzel des Rosenseitlings schwächer wird und der Schimmel stärker.
Ich würde den Block (oder Wurst oder so) spätestens nach der nächsten Welle entsorgen.
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Re: Fragen eines Anfängers

Beitrag von Zotti » Sonntag, 25. Juli 2010 11:46

Hallo

also entsorgen würde ich die noch nicht. ich grabe die immer ein und meistens bringen sie dann im folgenden jahr nochmal 1-3 wellen.
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Re: Fragen eines Anfängers

Beitrag von MCnoFear » Sonntag, 22. August 2010 02:25

Zotti hat geschrieben:Hallo

also entsorgen würde ich die noch nicht. ich grabe die immer ein und meistens bringen sie dann im folgenden jahr nochmal 1-3 wellen.

hi,
sry, wo gräbst du sie ein?
In ein Casing oder in die Erde oder in den Garten?
Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist.

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Re: Fragen eines Anfängers

Beitrag von Zotti » Sonntag, 22. August 2010 18:56

ich hab da so ein nettes schattiges plätzchen hinterm hühnerhaus. und da grab ich die einfach so zu 2/3 ohne folie ein. in ganz normale gartenerde. zum teil deck ich dann alles noch ab mit Zeugs was so anfällt im garten Heckenschnitt oder so.
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Re: Fragen eines Anfängers

Beitrag von MCnoFear » Mittwoch, 25. August 2010 00:04

OK, danke
Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist.

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Re: Fragen eines Anfängers

Beitrag von Okeanograf » Dienstag, 05. Oktober 2010 10:41

BlackRabbit hat geschrieben:So, weiter im Text:

Zitronenseitling: Kommt natürlich vor auf sterbenden / totem Holz von asiatischen Harthölzern, speziell auf Eichen, Ulme, Buche und Pappel. Gezüchtet wird aber bevorzugt auf pasteurisiertem Stroh, Baumwollsamenhüllen, gehackte Maiskolben, Hartholzsägemehl. Aber auch Zuckerrohrbagasse, Papiernebenprodukte, Bananenblätter und Erdnussschalen sind möglich wie auch alle Teile des Kaffeestrauchs.

Gruss Rino
Guten Tag ;)
Bei mir sammeln sich jährlich um ein Kilo Haselnussschalen....
Könnte man sie auch dem Substrat untermischen oder eher nicht ? Sind sie nicht zu hart ?
Und welche Pilze würden sie überhaupt gebrauchen...hat jemand Info/Erfahrung darüber ?
Gruß, Andreas
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Re: Fragen eines Anfängers

Beitrag von davidson30 » Sonntag, 01. Januar 2012 17:32

hallo pilzfreunde



habe dieses thema geteilt .... der bericht über die haselnussschalen geht hier weiter .


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