Ist dawirklich so schwer?

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bill_tuer
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Ist dawirklich so schwer?

Beitrag von bill_tuer » Sonntag, 09. April 2006 07:25

Hallo,
ich versuche mich seit einiger Zeit an Pilzen. Bis jetzt habe ich aber immer fertige Brut benutzt.
Nun habe ich mich mal ein wenig umgeschaut, wie ich von einem Sporenabdruck zur Brut komme.
Ist es wirklich so aufwendig wie beschrieben?
Ist die Sterilität wirklich so ein grosses Problem?
Ich meine Pilze wachsen ja auch im Wald. Hat jemand hier(hat bestimmt jemand) schon selber Brut hergestellt?
Wenn ja würde mich interessieren wie er es gemacht hat, und ob man nicht ohne Op-bedinungen hinkriegt.
mirko
bill_tuer
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Beitrag von bill_tuer » Dienstag, 11. April 2006 07:08

Ist die Frage so doof oder weiss das keiner?
mirko
flavus
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Ist das wirklich so schwer ?

Beitrag von flavus » Dienstag, 11. April 2006 18:11

Hallo Mirko,

erst einmal willkommen im Forum ! Die Frage ist nicht "doof" sondern zu pauschal gehalten und riecht nach "Nimm doch mal die Suchfunktion" ;-)
Ist es wirklich so aufwendig wie beschrieben?
Aufwändig- ja - jeder findet mehr oder weniger "seinen" Weg ... Aber es macht eben Arbeit und dauert so seine Zeit bis man sich das nötige Know-how beigebracht hat und dazu braucht man halt Geduld und Durchhaltevermögen.
Ist die Sterilität wirklich so ein grosses Problem?
Nicht wenn du Bakterien oder Schimmelpilze haben möchtest, ansonsten kommt es darauf an, was du gerade womit machst. Aggar supersteril, Getreidebrut herstellen supersteril, Brut in Substrat einwachsen lassen möglichst steril. Je nach Art ist der Pilz wachstumsfreudiger od. nicht z.B.
sind Austernpilze für Beginner gut geeignet, weil sie sich gut gegenüber anderen Pilzen z.B. Schimmel durchsetzten...
Faustregel "Je leichter die Organismen an die Energie rankommen ungrößer ist die Gefahr einer Kontarmination." z.B. MEA (Malz Extrakt Agar) Malzzucker, Aggargerüst, eine Pries Traubenzucker, alles so lecker das man es als Kind als die pure Explosion des Süßen erlebt hat. Denk nur mal an Malzbonbons. Kein Wunder also, wenn dort schnell wachsende Schimmelsporen oder Bakterien schneller auskeimen und wachsen als die doch etwas langsamer wachsenden "Nutzpilze". Im Wald wachsen Pilze auch nur dort wo die Bedingungen für sie ideal sind und wo sie sich gegen andere durchsetzten können. Und da ist noch die Geschichte mit der Symbiose, z.B. Steinpilze haben ihre Namen nach ihrem symbiotischen Partner Fichtensteinpilz, Birkenpilz - klar. Deshalb ist es höchst anspruchsvoll solche Pilze zu Züchten. Aber er gibt noch eine ganze Mengen von Pilzen die "Folgezersetzter" sind und damit leichter zu Züchten. Am Anfang ist fertige Brut doch O.K., z.B. Austernpilz, Limonenpilz oder Kräuterseitling - dann kannst du das Equippment besorgen - mit Clonen von "deinen" eigenen frischen Pilzen anfangen, dann Getreidebrut herstellen... Wenn das alles klappt dann kannst du dich immer noch mit den "schwierigen" Pilzen befassen.

Cio Frank
bill_tuer
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Beitrag von bill_tuer » Dienstag, 11. April 2006 20:46

Ja klar Brut ist ok. Aber ich habe da eigendlich ein kulinarisches Problem. Ich habe mir mit Rindenmulch vor 2 Jahren Frühjahrsmorcheln in den Garten "eingeschleppt".
Die würde ich gerne verstärkt anbauen, weil die mit Lachs und Spargel einfach nur gut sind. Aber im Moment reicht das höchstens für 2 Mahlzeiten.....wenn sie den dieses Jahr wieder kommen.
Mirko
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Beitrag von bill_tuer » Dienstag, 11. April 2006 20:47

Achso danke für die Antwort und die netten Worte.
mirko
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AK_CCM
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Beitrag von AK_CCM » Mittwoch, 12. April 2006 07:57

Hallo Mirko,
bill_tuer hat geschrieben:Ich habe mir mit Rindenmulch vor 2 Jahren Frühjahrsmorcheln in den Garten "eingeschleppt".
Die würde ich gerne verstärkt anbauen, weil die mit Lachs und Spargel einfach nur gut sind. Aber im Moment reicht das höchstens für 2 Mahlzeiten.....wenn sie den dieses Jahr wieder kommen.
Mirko
Morcheln, die auf Rindenmulch wachsen, fristen i.d.R. ein kurzes Dasein. Nach dem ersten Jahr, in dem das Mycel meist sehr viele Fruchtkörper hervorbringt, tauchen nur noch vereinzelte Exemplare auf. Länger als 3 Jahre wirst Du auf Rindenmulch keine Morcheln finden, weil dann das Substrat erschöpft ist. Dann heißt es nachmulchen.

Falls in Deinem Garten die ein oder andere Fichte steht, kannst Du ja ein paar ältere Morcheln aus dem Wald sammeln, halbieren und mit der Außenseite nach unten dort auslegen, vielleicht hast Du Glück und es entsteht ein Mycel. Dann könntest Du regelmäßig ernten.

Gruß, Andreas
Entoloma.de – Rötlinge, Wiesenpilze und andere Schwammerln
https://www.entoloma.de/
flavus
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Morcheln

Beitrag von flavus » Mittwoch, 12. April 2006 08:51

Hallo Mirko,

jetzt wirds konkret - Frühjahrsmorcheln. Da gab es mal was. Klickst Du:
http://www.pilze-forum.de/viewtopic.php?p=2447&
Morchel Indoorzucht

Da sind wir wieder bei der Geschicht mit der Symbiose und im Experimentellen Bereich. Was ich geschmacklich sehr empfehlen kann
ist Shiitake. Frisch vom eigen Substratblock gefplückt ist das was ganz anderes als das latischige Zeug was man im Handel bekommt. ich mag den nussigen ganz leicht knoblauchartigen Geschmack.

Ich habe auch noch hier was gefunden http://www.gruenekraft.com/permalink:rk38.html
Dort ist auch die "Pflichtlektüre" ;-) Bert Marco Schuldes & Sam Lanceata
Das PilzZuchtBuch beschrieben. Eine Ausgabe die sich auf jeden Fall lohnt und vor allen praktisches Wissen liefert.

Auszug:.
Einige der gefragtesten Pilzarten gelten (noch) als unzüchtbar: so z.B. der Steinpilz und der Pfifferling. Die Zucht von Morcheln beherrscht auf der ganzen Welt nur ein einziger Züchter. Wer diese Geheimnisse der Natur knackt, der hat finanziell ausgesorgt

Cio Frank
bill_tuer
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Beitrag von bill_tuer » Freitag, 14. April 2006 05:54

erstmal danke....und naja das mit den morchelv werde ich dann mal verschieben.
aber nur bis ich das geld brauche....oder mehr erfahrung habe.
mirko
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dieter32
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Beitrag von dieter32 » Sonntag, 18. Februar 2007 11:14

Hallo,
auch wenn ich hier was altes aus der Kiste krame, möchte ich meinen Einfall niederschreiben:

Irgendwo habe ich gelesen, wie traditionell Shiitake gezüchtet wurde, das ging auch ganz unsteril und in freier Natur. In der Mitte hat man fruchtende Baumstämme, und um diese herum positioniert man die Baumstämme die geimpft werden sollen. Man setzt darauf dass die Sporen überfliegen, was wohl auch gut funktionieren kann ....

Habe habe auch gehört, dass es möglich sein soll auf Pferdedung Sporen unsteril auskeimen zu lassen (ohne dass Kontaminanten regieren). Wer also äußerst geduldig und experimentierfreudig ist, für den gibt es durchaus Spielraum im Rahmen unsteriler Keimung und Vermehrung.
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