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Fermentierung von Heu

Verfasst: Mittwoch, 17. Juli 2019 11:06
von Pilzbeet
Hallo,

heute komme ich mal wieder mit einer Anfängerfrage, welche sicher schon zig mal beantwortet wurde, ich aber nicht fündig geworden bin:

Kann man vergorenes Heu, welches eben nicht nach eingelegten sauren Gurken bzw. Silage riecht verwenden?
Schimmel ist nicht zu sehen. Es war immer komplett unter Wasser.

Beschreiben kann ich den Geruch nicht so recht. Vielleicht trifft es "gewöhnungsbedürftig" noch am besten?

Bei einer früheren Heufermentation hatte ich den typischen Silagegeruch.

VG
Frank

Re: Fermentierung von Heu

Verfasst: Mittwoch, 17. Juli 2019 18:52
von Pilzbeet
Habe es mir eben noch einmal angesehen. Der Geruch erinnert mich stark an Pferdemist bzw. Äpfel. Man könnte denken das Heu ist schon einmal durch ein Pferd gegangen.

VG
Frank

Re: Fermentierung von Heu

Verfasst: Mittwoch, 17. Juli 2019 20:45
von mariapilz
Silage oder Heu fermentiert habe ich nie probiert. Heu pasteurisiert habe ich probiert, auch Heu als Zuschlag für Stroh. Hat bei mir beides nicht funktioniert. Das Heu wird auch so bazig klebrig...

ich denke (!?) dass der (unterschiedliche) Geruch daher kommt, dass einfach etwas andere Bakterien an der Arbeit waren. Die haben jetzt hoffentlich gute Vorarbeit geleistet.

Ich mag solche Experimente. Drück dir die Daumen.

Re: Fermentierung von Heu

Verfasst: Mittwoch, 17. Juli 2019 22:06
von Pilzbeet
Heu hab ich eben reichlich zur Verfügung und bisher wurde es pasteurisiert und auch als Heu-Silage gut vom Austernmyzel angenommen.
Bei der Verwendung von Heu-Silage habe ich unsteril und unter freiem Himmel gearbeitet. Es gab damit noch keine erkennbaren Kontaminationen.
Ob und wie es damit fruchtet, kann ich noch nicht sagen.

Das Fermentieren liegt mir am Herzen, weil ich nicht so viel Energie verwenden möchte.

Heute hab ich dieses nach Pferdeapfel riechende Zeugs in einen Stoffsack zum abtropfen aufgehangen. Morgen setzte ich mal ein Glas Auster zum testen an.

Ein schönes Hobby mit interessanten Lebewesen.

Viele Grüße
Frank

Re: Fermentierung von Heu

Verfasst: Mittwoch, 17. Juli 2019 22:39
von mariapilz
Ich hätte auch viel Heu... Aber es geht bei mir nicht.

Irgendwie glaube ich dass die Begriffe etwas durcheinander geraten. Ich weiß nämlich nicht was du mit "Heu silage" meinst.

Heu = Gras gemäht, getrocknet. Man hat es (wie wir) meist lose im Heu-Viertel liegen

Silage = Gras gemäht, noch feucht in Plastikfolie zu festen Ballen gewickelt.
Pilzbeet hat geschrieben:Bei der Verwendung von Heu-Silage habe ich unsteril und unter freiem Himmel gearbeitet. Es gab damit noch keine erkennbaren Kontaminationen.
ein Foto wäre toll. Ich könnte die Konsistenz des Substrats evtl erahnen

dir auch Viele Grüße

Re: Fermentierung von Heu

Verfasst: Donnerstag, 18. Juli 2019 10:14
von Pilzbeet
Hallo Maria,

bitte entschuldige meine unpräzise Ausdrucksweise.
Mit Heu-Silage meine ich nicht die Gras-Silage aus'nem eingepackten Rundballen vom Bauern.

Ich hatte Heu im "Wasserbad" fermentieren lassen. Bei ca. 20°C war es nach 7 Tagen fertig (abgekühlt). Dieser erste Ansatz roch angenehm, fast wie sauer eingelegte Gurken.

Der letzte Ansatz war auch der Grund für meine Frage, da es nun so anders riecht. Nach 5 Tagen bei ca. 23 °C war es wieder kühl und es hängt zur Zeit zum abtropfen.

Ein Bild habe ich vom ersten Ansatz (welcher angenehm roch). Zu sehen ist abgeerntetes Substrat, welches ich zusammengedrückt habe und fermentiertes Heu nur aufgelegt hatte.

Aufgenommen habe ich das Bild am folgenden Tag. Man sieht vielleicht die weißen Punkte über die ganze Schicht verteilt. Rechts im Bild sind Reflexionen vom Blitzlicht zu sehen.

Ich hoffe das was drauß wird und gebe hier Bescheid.

Viele Grüße
Frank

Re: Fermentierung von Heu

Verfasst: Donnerstag, 18. Juli 2019 20:16
von mariapilz
Super Experiment :mrgreen:

bin mal gespannt was aus den "weissen Pünktchen" wird.

Re: Fermentierung von Heu

Verfasst: Samstag, 20. Juli 2019 18:00
von Pilzbeet
Die weißen Pünktchen haben das fermentierte Heu durchwachsen. Danach habe ich alles etwas zusammengedrückt und mit Kaffeesatz aufgefüllt.

VG
Frank