Frage zu meinen ersten Kulturen.

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Patrick
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Beitrag von Patrick » Samstag, 22. November 2008 15:24

Bilder hätte ich wenn nur noch von einer leeren Tüte wo die Brut drinn war. Die Brut habe ich bei Krämer gekauft(shiitake) und sie Roch nicht nach anis oder irgendwie schön...Sie duftete eher muffig. Ich habe eben auch mal eine E-mail dort hin geschrieben ob andere Kunden auch Probleme hatten aber noch keine Anwort.

BildBild

Kommt es denn öfter vor das Brut nicht mehr benutzbar ist?

Patrick
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Beitrag von Mycelio » Samstag, 22. November 2008 16:56

Mit Brut von shiitake.de habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Frau Krämer wird bestimmt Anfang nächster Woche antworten.

Der muffige Geruch ist schon verdächtig, allerdings sieht das Mycel in der Petri wie das einer Auster aus und auf den ersten Blick sind keine Kontis zu sehen. Ich denke, du solltest noch eine Woche abwarten, ob sich im Brutglas und in den Beuteln was tut. In dem Glas sieht man ja unten zwei weiße Stellen.

Nur so ne Idee, aber du könntest das Glas mal etwas kühler stellen, es gibt auch Austernstämme, die bei Zimmertemperatur besser wachsen.


Grüße, Carsten
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Beitrag von Patrick » Samstag, 22. November 2008 17:04

Ja Frau Krämer war auch sehr freundlich also ich bestellt habe. Ich denke wenn es wirklich an der Brut lag dann sind da sicher mittel und wege das zu lösen. Ich werde die Gläßer mal kühler stellen und abwarten. Sobald ich wieder was neues erfahre werde ich mich melden!

Ich danke euch erst mal für die Hilfe sonst hätte ich warscheinlich in 2 Wochen noch auf wachstum gewartet :)

Wünsche euch noch ein schönes Wochenende

Gruß Patrick
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Beitrag von Patrick » Dienstag, 25. November 2008 12:01

Moin,
Frau Krämer hat sich bei mir gemeldet und kann sich auch nicht erklären warum die Brut nicht wachsen möchte. Sie hat gesagt das der Brutdurchsatz bei Ihr so hoch ist das es nicht passieren kann das z.B. alte Brut versendet wird.
Als Ursache kann sie sich jetzt noch falsche Pellets vorstellen. Ich habe die Pellets im Raifeisenmarkt gekauft und habe auch schon mehrere Berichte gelesen das darauf Pilze gewachsen sind. Also schließe ich persönlich auch diese Möglichkeit aus.
Heute habe ich einfach mal die Beutel auf gemacht und sie in Eimer geschüttet um zu kontrolieren ob evtl im inneren ein Myzel wächst. Aber weder beim Limonen noch beim Austernseitling ist etwas zu sehen.

Meine einzige Petrischale mit dem Austermyzel hat gestern eine kleine Konti am Rand gehabt. Ich habe sofort Brutgläßer Autoklaviert und 2 kleine Stücke vom reinen Myzel dort rein gemacht.

Auf dem Beutel mit dem Limonenseitling(Holzgemisch) ist etwas weißer Flaum. Ich würde aber fast sagen es wird Schimmel werde in 2 Tagen mal ein Bild von machen und hier zeigen.

Naja sollte alles nix werden lasse ich mich davon aber nicht unter krieg
en. Ich werde dann ein 2tes mal Brut bei Shiitake bestellen und unter den selben vorraussetungen ansetzen. Sollte dann etwas wachsen war es doch die Brut ;).

Nebenbei werde ich weiter Versuche mit MEA und Brutgläßern durchführen um irgendwann so sauber zu arbeiten, dass ich mich selber mit Brut versorgen kann.

Eine Frage habe ich noch: Wie macht ihr das mit der übrigen MEA? Das Rezept ist ja immer für 1,1L. Ich habe den rest einfach in ein Glaß gefüllt und wenn ich jetzt etwas benötige nehme ich mir da etwas raus. Kann man das so machen?

Liebe Grüße

Patrick
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Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 26. November 2008 15:35

Hallo,


deine MEA-Frage kann vielleicht jemand anderes beantworten, ich arbeite selbst nicht mit Agar.

Falls du nochmal Brut bestellst, hätte ich aber einen Tip. Du kannst testen, wie vital sie ist, wenn du erstmal ein wenig Brut in ein kleines Glas auf feuchtes Küchenpapier oder Wellpappe gibst. Danach den Deckel drauf, damit die Luftfeuchtigkeit hoch bleibt und in eine dunkle Ecke stellen, Zimmertemperatur reicht völlig. Wenn dann nach einigen Tagen dichtes Mycel aus den Körnern wächst, weiß man wenigstens, daß die Brut OK ist, bevor man sie verarbeitet. Es sollte zwei oder drei Tage brauchen, wenn die Brut beim Transport arg geschüttelt wurde, dauert es allerdings länger, bis sie sich erholt hat.

Oder du holst dir ein paar frische Austernpilze aus dem Supermarkt bzw. Bioladen und klonst Mycel aus den Stielen...


Grüße, Carsten
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Beitrag von Hephaistos » Donnerstag, 27. November 2008 10:29

Hallo Patrick!
Patrick hat geschrieben:Eine Frage habe ich noch: Wie macht ihr das mit der übrigen MEA? Das Rezept ist ja immer für 1,1L. Ich habe den rest einfach in ein Glaß gefüllt und wenn ich jetzt etwas benötige nehme ich mir da etwas raus. Kann man das so machen?
Ich hätte da Bedenken dass dir der übrig gebliebene MEA wegschimmelt..
Früher rechnete ich die Menge immer zurück auf das was ich wirklich benötigte und machte immer frisch ab (ich nehme 20mL für die Standardpetris).
Mittlerweile habe ich massenhaft Petrischalen, so dass ich jetzt meist 30 Petris auf einmal gieße:
1) Leere Glaspetris im Trockenschrank (Backrohr) bei 220°C für 3 Stunden sterilisieren.
2) Petris gießen nach AndreasTyrols Anleitung (ist hier irgendwo im Forum zu finden)
3) Petris im 5-erPack Vakuumverpacken: => VORSICHT, wenn du zu viel Vakkum anlegst, bersten dir die Schalen, bzw. beim Öffnen des Beutels wird viel zu viel kontaminierte Luft in die Schalen gesogen. (Ideal wäre natürlich unter Schutzgas und leichtem Überdruck anstatt des Vakuums...)
4) Bei Bedarf einen Beutel öffnen und Petris verwenden

Da ich ohne HEPA/GloveBox oder ähnlichem arbeite, verende ich immer 5 Petris/Ansatz um sicher zu gehen, dass ich mindestens 1 Schale (meistens sind es ohnehin 3-4) ohne Kontis erhalte.

Gruß,
Hary
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Beitrag von Waldemar » Donnerstag, 27. November 2008 13:19

Patrick hast du die Beutel mit Einstichen belüftet?

http://www.youtube.com/watch?v=ZihPzUsG_aM
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Beitrag von Patrick » Donnerstag, 27. November 2008 23:02

Nein habe ich nicht. Ich war mir unsicher da ich öfter gelesen habe das der Beutel erst mal durchwachsen sollte? Da sonst eine hohe Konti gefahr besteht, zumindest wenn kein fermentiertes Stroh verwendet wird. Warum sollte man sonsta auch einen Beutel Autoklavieren das macht ja wenig sinn wenn ich direkt wieder Löcher rein mache?!
Aber ich kann das gerne beim nächsten Versuch machen.

Gruß Patrick
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Beitrag von Waldemar » Freitag, 28. November 2008 16:07

:D Ja aber ich dachte du sprichst von Austernseitlingen. Probiere es doch erst mal diesen Pilz unstriel bzw. Teilsteril mit Pasteuriesiertem bzw. Fermentierten Subtrat anzuziehen.


Es ist natürlich klar das man Autoklavierte Beutel nicht ansticht. Aber ich ging
von einem unsterilem Austernversuch aus.

Subtrat bei 60Grad 1 Stunde erhitzen, 24 Stunden trockenen und gut abgetropft mit Brut vermengt in Beutel füllen. Und so wie es von vielen geschrieben wird fängt die "Myzelierung" :wink: nach ca. 48 Stunden an

Jedenfalls klappt das so bei mir.

Autoklvieren kann unter Umständen erstmal völlig unverhoffte Ergebnisse bringen die teils nicht erwünscht sind.

Selbst auf meinen Buchenchips die ich eigentlich als neue Brut benutzen wollte kommen schon Fruchtkörper unter unsterilen Bedingen.

(Bild folgt)
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Beitrag von Patrick » Samstag, 29. November 2008 10:40

Guten Morgen,

Erst mal vielen Dank an Hephaistos ich habe den Beitrag erst grade gesehen ...sry....ich werde das dann auch mal so versuchen!

Ich bekomme von Frau Krämer einen Liter Gratis Brut nach wahl und muss nur die Versandkosten Tragen. Ich habe den Limonenseitling erneut gewählt und zusätzlich noch einen Liter Ulmenseitling. Der Austernpilz(klon) wächst ganz toll in 2 Brutgläßern und ich denke das ich den in ein paar Tagen darauß benutzen kann.

Bilder mache ich heute noch von den Brutgläßern. Bin aber grade erst aufgestanden ;)

Gruß Patrick
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Beitrag von Patrick » Samstag, 29. November 2008 11:05

So hier ist das Bild was ich versprochen hatte:
Brutglas mit Auster Tag 5

Bild

Man sieht am Rand das Stückchen Agar wenn man genau hinschaut.
Dazu habe ichauch direkt eine Frage in dem Glas wächst auch auf der anderen seite schon das Myzel da ich einmel vorsichtig geschüttelt habe. Soll ich jetzt nochmal schütteln oder besser wachsen lassen.

Bei dem anderen Glas musste ich nochmal etwas schütteln da nur um das Stück Agar Myzel war. Und ich dachte es ist besser wenn es an 2 oder besser noch mehr stellen gleichzeitig wächst.
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Beitrag von davidson30 » Samstag, 29. November 2008 18:06

hallo patrick


das mit den schütteln ist so eine sache ...

schütteln verteilt das myzel im ganzen glas ... was ein schnelleres durchwachsen zur folge hat :D
da es doch mehrere bis viele myzelwachstumsausgangspunkte (hab ich jetzt ein wort erfunden ??? ) zur folge hat .

auf der anderen seite kommen beim schütteln auch kontis ins glas oder werden vom deckel oder den rand ins glas befördert.... :(
gefährlich ist es überhaupt wenn das glas nicht beim schütteln nicht luftdicht :idea: verschlossen ist .... da sich im glas sowas wie ein blasebalgeffekt bildet ... wenn die brut wie ein kolben luft aus und dann wieder ins glas pumpt ... und so kontis ins glas gesaugt werden .

ich bin gut damit gefahren ... das ich gewartet habe bis ein "euro-münzen" grosses stück an myzel im glas war und dann habe ich einmal das ganze kräftigst geschüttelt (auch das kleinste myzelstück wächst wieder weiter... )


gut kulturpilz

fritz
Zuletzt geändert von davidson30 am Sonntag, 30. November 2008 16:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Patrick » Sonntag, 30. November 2008 12:09

Danke! Wieder was dazu gelernt. Das mit dem "Blasebalg" ist logisch, aber hätte ich so nie dran gedacht.

Gruß Patrick
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Beitrag von Patrick » Dienstag, 09. Dezember 2008 13:01

Huhu,

Derzeit habe ich nicht so viel Zeit da ich am Renovieren bin. Aber ich wollte euch kurz etwas zeigen. Ich habe meine Kulturen nicht weggeworfen da sich ja keine Kontis gezeigt hatten.

In meinen ersten Brutgläßern vom 24.11 ( MEA Versuche von gekaufter Austern Körnerbrut) wächst etwas. Es wächst sehr langsam wie ihr ja am Datum erkennen könnt.

Bild

Bei einem 2ten Glaß ist auch ein wenig was gewachsen aber bei weitem nicht so viel wie in dem.


In einem Beutel (Auster auf Holz) passiert nach so langer Zeit doch irgendwas???

Bild

Bild

Bei dem Strohsubstrat was ich ja in Eimer umgeschüttet hatte, ist nix dolles passiert ....Beim Limonenseitling absolut garnix, bei dem Auster is ein ganz heller Flaum zu sehen aber ich glaube kaum das es ein Speisepilz wird...

Bild

Ich würde mich noch über die ein oder andere Antwort freuen was ihr von den "Fortschritten" haltet. Ich habe für mich selber beschlossen das diese Brut wohl nicht sehr Vital gewesen ist da sie auch in den Gläßern nur sehr langsam wachsen will.

Damit würde ich meine ersten Versuche für abgeschlossen erklären und einen neuen Thread eröffnen sobald ich neue Brut bekomme und diese so wächst wie ich es erwarte ;) ( Brut is schon bestellt).

Lieben Gruß

Patrick
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Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 10. Dezember 2008 00:15

Hallo Patrick,


das Glas mit Getreide ist mysteriös. So hätte es es ein oder zwei Tage nach der Beimpfung aussehen sollen.
Zwei Dinge fallen mir auf:
- Das Getreide erscheint sehr trocken.
- Das Glas ist sehr voll.
Trockenheit könnte das langsame Wachstum erklären. Wenn keine Löcher im Deckel sind, würde ein solcher Füllstand auch dazu führen, daß das Mycel nur sehr wenig Sauerstoff zur Verfügung hat. Ich fülle meine Gläser bloß bis zur Hälfte und verzichte auf Löcher in den Deckeln. Getreide bringe ich auf die richtige Feuchtigkeit, indem ich es ich über Nacht einweiche und es dann kurz aufkoche.

Die Mycelflecken im Beutel mit Holzspänen sehen durchaus nach Austernmycel aus. Dichte weiße Mycelfäden, die geradeaus wachsen sind typisch. Seltsam, daß es stellenweise nur hauchdünn wächst und daß aus den meisten Körnern nichts gewachsen ist. Wenn möglich würde ich beim nächstenmal gröbere Späne dazugeben, das Substrat kann ruhig lockerer sein.

Auf dem Stroh scheint das Mycel nicht so dicht und geradeaus zu wachsen. Sollten sich in den nächsten Tagen schwarze Punkte auf dem Mycel zeigen, ist es schwarzer Köpfchenschimmel, dann solltest du das Substrat schnell entsorgen und besser nicht daran riechen.


Grüße, Carsten
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