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case04
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Beitrag von case04 » Montag, 23. Oktober 2006 23:41

Hi Gerald,

Gut zu wissen, dass es da noch andere von der Sorte gibt ;) Und dieser Bastel- und Tüftelwahn ist bei mir schon fast manisch, nicht nur bei Pilzen, auch in anderen Bereichen. So interessiere ich mich z.B. auch für alte Handwerkskünste ... ist einfach spannend zu sehen, was die Menschheit vor der Industrialisierung schon so allles machen konnte, etwa Maschinen aus Holz und dergleichen. Wobei ich manche moderne Errungenschaft aber auch durchaus zu schätzen weiss, soll heissen, ich bin kein "Purist" bei dem immer alles authentisch alt sein muss, es ist eher so, dass alte Techniken einem oft günstige Wege aufzeigen, irgendwie an Dinge ranzukommen, die sonst nicht erschwingliich wären. Und eine der dollsten Erfindungen der Neuzeit ist m.E. die SPAXschraube ;) Was man aus ein paar Dachlatten und SPAX alles machen kann, ist schon faszinierend, dazu mal kurz ein Link auf meine HP, wo ich ein paar Bilder von einer selbstgebauten Käsepresse aus Dachlatten und Spax untergebracht habe - funktioniert echt super das Ding und nebenbei benutze ich es noch als Belichtungsmaschiene, wenn ich für Microkontrollerschaltungen doppelseitige Platinen ätzen möchte ;)

http://ono.sendai.de:8180/lintaxhome/st ... index.html

Achja, und wo wir gerade bei Dachlatten und Spax sind, hier ist noch ein Link auf das in der letzten Msg erwähnte Gewächshaus.

http://ono.sendai.de:8180/lintaxhome/st ... index.html

Übrigens, kann es sein, dass Du nen neuen Avatarpilz hast, oder vertu ich mich da ?
Auf jeden Fall gefällts mir, das alles hier im neuen Forum steht. ohne Spam, und Viagra!
Ooohjaaa, das war schon echt ne Pest !!!

Wobei, was Viagra betrifft: Es gibt doch etliche medizinische Anwendungen für Heilpilze usw. gibbet da eigentlich nicht vielleicht auch ne Pilzsorte, die das leisten kann, was Viagra verspricht ? (Ich frag nur mal so aus allgemeinem Interesse, nicht weil ich konkreten Bedarf hätte ;))

gruss, oliver
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geriull
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Beitrag von geriull » Dienstag, 24. Oktober 2006 11:51

Hi!

Ja, das ist ein neuer Avatar!

Und... Mal sehen, wer als erstes von uns den Viagra-Pilz züchtet. Der ist dann reich und macht für uns eine Pilzbrut-tombola! :D :D :D :P 8)

Coole Sache, deine Basteleien...!
Photoresisttechnologie war übrigens eine Spezialfrage bei meiner Diss-Verteidigung.

Liebe Grüße!

Gerald
Hoi,... meine alte Signatur funkt nimma....kommt sicher mal wieder eine neue!
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case04
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Beitrag von case04 » Dienstag, 24. Oktober 2006 22:51

Hi Gerald,
Photoresisttechnologie war übrigens eine Spezialfrage bei meiner Diss-Verteidigung.
Ah, damit bekomme ich eine Idee, was man als technischer Chemiker so treibt.

Ich finde Platinenätzen auch äusserst faszinierend, obwohl ich von Elektrotechnik selbst eigentlich auch kaum Ahnung habe ;) Aber es hat für mich zum einen einen fast künstlerischen Aspekt (habe auch schon mal spasseshalber Fotos in Platinen geätzt) und zum anderen begeistert mich auch hier wieder die Möglichkeit, etwas quasi auf dem Wohnzimmertisch tuen zu können, was sonst meist eher in industriellen Prozessen geschieht, also etwa feinste Strukturen im Bereich von 30 bis 100 Mue herstellen und kontrollieren zu können.Ähnlich siehts mit uControllerschaltungen aus, für mich sind das einfach kleine Computis die man sich sogar als relativ ahnungsloser Laie selbst zusammenstricken kann. Naja, vielleicht find ichs auch einfach nur deshalb so toll, gerade weil ich von haus aus so wenig von e-technik verstehe. Aber ist schon doll, was man heutzutage so alles für Möglichkeiten hat und vielleicht kann mans ja auch hier und da mal sinnvoll zur Pilzzucht nutzen, Stichwort Messungen und Steuerung für Klimakontrolle. Da gibts sicherlich genug Raum für das eine oder andere schöne Selbstbauprojekt.


gruss, oliver
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Pilzhaus
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Beitrag von Pilzhaus » Freitag, 27. Oktober 2006 01:20

Hallo Oliver,

mein Gewächshaus ist ein Aluhaus mit Stegplatten. Eine Feldeinheit ist etwa 1,10 gross und somit ist es mit 2 Dachfenstern einem grossen Seitenfenster und einer 2 teiligen Tür ausgestattet. Die Höhe beträgt etwa 3 Meter und die Seitenteile sind 2 Meter hoch. Das war mir wichtig um viele Säcke rein packen zu können. ;)

Ich weiß nicht ob Noppenfolie ausreicht denn meistens ist es darin genauso so kalt wie draussen auch wenn der Winter mal erst da ist und die Sonne fehlt. Und meine Heizung bleibt definitiv erst mal aus. Wie es im kommenden Jahr aussieht weiß ich nocht nicht aber dieses Jahre heitze ich nicht. Das lohnt nicht und wird garantiert sehr teuer nur 10 Grad zu erreichen. Aber testen werde ich die Heizung mal für ein paar Stunden. :)

30-40 Grad finde ich passend wenn man die entsprechenden Pilze dazu hat kann das sehr praktisch sein !! ;)

Ja ich habe auch so ein Dörrgerät aus dem Handel. Ich kriege da allerdings in 6 Lagen etwas mehr rein und er ist auch schnell. Nur um es richtig trocken zu bekomen sind 5 - 6 Stunden auch notwendig. Allerdings kann man nach nur einer Stunde 50 % nachpacken ! Schneller geht es zudem auch wenn man ab und an mal die Lagen austauscht. Von unten nach oben usw. Dennoch müsste ich mehr davon haben wenn ich alles trocknen wollte. Daher habe ich ja noch die Gefriertruhe nur für Pilze. Und bei 240 Liter oder was da rein geht, ist schon einiges möglich. Für Petrischalen habe ich mir gestern noch einen Kühlschrank bestellt. Meiner ist einfach nur noch randvoll. Nun kostet der zwar auch wieder Energie aber irgendwo muss ich die Schalen ja lagern können. Ich habe das früher immer mit Einmachgläsern gemacht, aber da geht mir der Vorrat und Platz aus :(

Ansonsten ist dieses System super geeignet, besser als Petrischalen in einem Kühlschrank ! Nur wenn man halt für jeden Pilz 2 Gläser hat dann sind bei 10 Kulturen schon 20 Gläser belegt und ich habe aktuell etwa 460 Einmachgläser und alle sind fast voll mit diversem Pilzmycel. Es werden zwar wieder welche dazu kommen wenn die Kirschen, Bohne usw. raus sind nur es reicht nicht mehr und neue gehen nicht wegen dem anderen Format.

Ich baue auch vieles selber oder denke über preiswerte Alternativen nach nur manchmal ist das auch der falsche Weg. Es kann auch sehr hilfreich sein B - Ware zu nehmen. So habe ich die von mir verwendeten Regale zum Beispiel für einen Spottpreis geschossen. Und bei 70 % unter Normalpreis denke ich nicht mehr and die paar hundert Euro sondern schlage sofort zu. Es ist mir im Prinzip doch vollkommen egal ob mein neues Regal Kratzer hat oder nicht, sofern es vernünftig verzinkt ist und auch die 5 Tonnen Traglast nicht dadurch leiden. Durch solche Aktionen kann man auch sparen und sollte ich es mal verkaufen kriege ich zumindest das wieder was ich gezahlt habe, da bin ich mir fast sicher. Das Teil ist ein Industrieregal und steht wie eine 1. Da braucht man keine Angst haben das es bei Überladung mal zusammen bricht und das Pilzhaus ggfs. noch mit umhaut. Das bewegt sich nicht mal einen Millimeter wenn es leer ist und sollten mal böse Buben in Zukunft versuchen es umzureissen, man weiß ja nie was manche Leute sich so einfallen lassen, dann hält es mit Sicherheit beladen auch einer ganzen Horde noch stand. ;)

So nun wird es aber Zeit für mich.

Viele Grüsse
Andreas
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case04
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Beitrag von case04 » Sonntag, 29. Oktober 2006 00:04

Hi Andreas,

tja, nach ner vernünftigen Regallösung habe ich mich auch vor kurzem umgesehen, aber nichts passendes gefunden. Einige hundert Euro für ein Schwerlastregal konnte ich mir leider nicht leisten, andererseits sollte das Regal nicht aus Holz sein, d.h., zumindest irgendwie abwaschbar.

Letztlich ist es dann so gekommen, dass ich für den Durchwachsraum doch etwas aus Holz gebaut habe, da von der Idee her hier die Beutel eh nur ne zeitlang rumliegen und sobald die Fruchtung einsetzt, in den Keller kommen sollten. Ich hab noch ne einfache Plastikplane auf die Holzböden getackert, damit sie zumindest abwischbar sind, falls doch mal ein Tröpfchen "braune Soße" aus den durchlöcherten Breuteln sickern sollte - was aber eigentlich eher selten geschieht.

Im Keller hingegen kam das Regalproblem voll zum tragen, denn hier sollte alles wassertauglich und abwaschbar sein, also nix mit Holzregal. Ich hab im Internet und bei eBay rumgesucht, aber nix gefunden, was halbwegs billig war, auch kein Material, mit dem ich mir ersatzweise etwas hätte bauen können - etwa gelochte Winkelprofile. Die gibts übrigens auch im Baumarkt nicht, ich hab mich schon gefragt, ob das vielleicht Absicht ist, damit die ihre völlig überteuerten Kuchenblech-Regale besser verkaufen können.

Aber anscheinend hat der Baumarkt wohl selbst schon festgestellt, dass die Kundschaft sich nicht gerade um die Dinger reisst, denn neulich gabs die dann in einer Sonderangebotsaktion vergleichsweise billig und da hab ich dann zugeschlagen.

Wenn auch nicht mit nem sonderlich guten Gefühl, weil die Bezeichnung "Kuchenblech" noch echt geschmeichelt ist, denn ein Kuchenblech ist mindestens doppelt so dick. Der Ausdruck "Schwabbelblech" triffts wohl schon eher.

Hab mich dann damit getröstet, dass zumindest laut Verpackung der einzelne Regalboden miit bis zu 30 Kg belastet werden kann und das sollte für meine Zwecke ausreichend sein; ich packe da jeweils drei Beutel zu je 3 Kg drauf, damit bin ich also locker im grünen Bereich.

Aber besonders toll sind die trotzdem nicht, zumal auch nicht verzinkt sondern lackiert. Aber was solls, Hauptsache aus Metall und abwischbar und für den Anfang wirds erst mal gehen. Vielleicht sehe ich ja irgendwo mal bessere zu einem für mich erschwinglichen Preis.

Und was die Holzregale angeht: ich werde im kommenden jahr einige Quadratmeter mit Färberwaid anbauen, der eignet sich nicht nur gut zum färben, sondern der dabei entstehende bzw. abfallende Waidsaft soll eine recht gute und natürliche Holzlasur sein, deren herausragendes Merkmal eine besonders hohe antifungizide Wirkung ist.

Sollte sich dies in der Praxis bewähren so hätte ich damit schonmal eine gute Lösung für meine Holzregale. Und für meine Draussen-Regale, die auch aus Holz sind.

gruss, oliver
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Pilzhaus
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Beitrag von Pilzhaus » Sonntag, 29. Oktober 2006 00:34

Hallo Oliver,

ich hatte damals auch bei Ebay geschaut und google gequält und nichts passendes gefunden. Aber Vitamine helfen manchmal auch und so bekam ich dann eine Telefonnummer von einer Firma die solche Regale ab und an sehr günstig verschleudert.

Da hatte ich dann angerufen und einige Wochen später waren die dann hier.
Somit habe ich meine Regale echt billig bekommen nur leider ging meine Planung nicht auf. Das macht aber auch nichts ! Ich habe dann den fünften Boden einfach von einem fortlaufenden Meter genommen und somit bekam ich auch meine 5 Böden zusammen. Die beiden Meter die übrig blieben habe ich im Keller montiert. Genug für 150 - 200 Säcke :)

Und in Kürze werde ich dann einfach nochmals 5 Meter bestellen. Meine Böden sind 60 cm tief und auf der anderen Seite möchte ich jetzt doch 80 cm Tiefe haben. Da bekomme ich noch mehr unter.

Ansich wollte ich Platz lassen um in der Mitte des Gewächshauses Bodebeete anlegen zu können. Leider ist der erste Versuch aber vollkommen schief gegangen. Kann ja nun am Substrat liegen, wer weiß ! Ich meine nach diesem Schleimpilz kann ja einiges and Substrat kaputt sein und am Anfang wuchs der Pilz ja auch ein. Nur aktuell ist die Dritte Brut auch wieder verkümmert und die letzte Auster war ein sehr pflegeleichter Ganzjahrestyp.

Somit muss ich jetzt die 320 Kilo Substrat entweder für Kompostpilze im Frühjahr verwenden oder aber ich schaufele alles raus und mache Säcke davon die ich im oberen Substratbereich nochmals mit Zuschlagstoffen auffrischen könnte. Mein letzter Gedanke war mal erst einen Sack zu machen und den nach der Sterilisation einfach mal anzuimpfen um zu schauen was passiert. Es wundert mich nur das in meiner Kiste gar kein Leben mehr drin ist, da wächst wirklich nicht mal mehr ein Tintling drin.

Grüsse
Andreas
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case04
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Beitrag von case04 » Montag, 06. November 2006 18:59

Hi.

Mal wieder ein kurzes Update: Gestern habe ich 12 Stämmchen mit Dübeln beimpft. Irgendwie geht diese Arbeit ganz schön auf den Rücken, ich glaube, beim nächsten mal sollte ich mir dafür aus Holz einen Bock bauen, wo man das bequem im Stehen erledigen kann. Diesmal hatte ich leider keinen Bock, weil ich keinen Bock auf Bock-bauen hatte ;) aber am Ende hab ichs doch ziemlich bereut. Na egal, jetzt sind sie jedenfalls beimpft und werden den WInter über im Keller eingelagert.

Das mit den Dübeln ging auch eigentlich recht normal und unspektakulär ab, lediglich die Dübel der Sorte Hericium waren butterweich - entweder ist dieser Pilz ein besonders starker Holzzersetzer, oder es war einfach nur per Zufall eine etwas ältere Charge von Seiten des Herstellers, die anderen Dübel waren jedenfalls normal hart.


@Andreas: Komisch eigentlich, am Anfang liefs doch ganz gut mit Deinen Austernpilzen im Bodenbeet. Eigentlich würde ich ja erwarten, dass die das Beet mit Myzel durchzigen haben und der Schleimpilz rein konkurrenztechnisch eher schlechtere Karten hätte. Aber vielleicht parasitiert er ja auf Austern-Myzel. Das mit den Säcken würde ich glaubich tendenziell eher lassen (am Ende schleppst Du dir noch den Schleimpilz in deine Zuchträume ein), ist zwar schade um die große Substratmenge, aber das würde ich dann als Lehrgeld verbuchen und zum Ausgleich lieber besondere Mühe bei der Ursachenforschung aufwenden. Falls Du es aber doch machen willst, so halte ich die Idee mit dem Testsack vorher für gut. Und den Gedanken, den Platz im Gewächshaus für Regal statt Bodenbeet zu nutzen, finde ich auch nicht schlecht, immerhin hast Du dann ein Vielfaches an Fläche und vielleicht kommen auch die Schleimpilze nicht so gut dran (falls die nicht, wie Du vermutest, bereits vorher im Substrat waren). Ich selbst habe noch keine weitreichenden Erfahrungen mit Bodenbeeten im Gewächshaus, obwohl es mich für Sorten wie Braunkappen oder auch Champignons (kurz, alles, was man irgendwie casen muss) schon interessieren würde. Allerdings seh ich alles, was ebenerdig liegt (und nicht nur Pilze, sondern das gilt z.B. auch für Zucchini-Setzlinge), als willkommene Einladung an die Schnecken-Fraktion, auf meine Kosten eine wilde Party zu feiern. Aber veilleicht probiere ich es mal im nächsten Jahr, wenn ich mich vorher dazu durchringen kann, in einen Schneckenzaun zu investieren.


Meine Austernpilze draussen lassen jetzt übrigens langsam aber sicher nach, ich glaube der erste Frost hat denen nicht besonders gut getan. Ich frage mich aber dennoch, ob es wohl ok ist, die Säcke im Winter draussen stehen zu lassen, in der Hoffnung, dass es dann im Frühjahr ev. weitergeht. Immerhin heisst es ja bei Holzstämmchen-Kultivierung, dass dem Myzel der Winter bzw. der Frost nichts ausmacht, sofern sich das Myzel vor Winterbeginn ordentlich im Stamm ausbreiten konnte.


gruss, oliver
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