Verfahren gesucht zum Anbau von Pilzen in größerem Maßstab

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Bunkerpilze
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Verfahren gesucht zum Anbau von Pilzen in größerem Maßstab

Beitrag von Bunkerpilze » Mittwoch, 06. März 2019 11:06

​Liebes Pilzforum,
wir sind ein kleines Projekt aus Kassel und setzten uns mit dem Anbau von Speisepilzen auf Kaffeesatz auseinander. In den letzten drei Monaten sind wir schon weit voran gekommen, haben die Stadtpilze Basel, Hut und Stiel in Wien besucht und unsere ersten Low tech Anbauversuche in Eimern tragen Früchte und langsam bekommen wir Platzprobleme...
Aktuell suchen wir nach geeigneten Herstellungsverfahren für Substrat. In Basel wird ein Lescha Zwangsmischer verwendet, in Wien ein größerer Futtermischer. In beiden Betrieben wird das Substrat nicht sterilisiert und sie arbeiten mit relativ geringen Ausfällen.
Wir möchten pro Woche etwa 4t Substrat herstellen und dieses nach der Inkubation zur Fruchtung und Vermarktung an Partner weitergeben und sind daher auf Verfahren/Technologien angewiesen mit denen ein etwas größerer Maßstab gut händelbar ist.
Bei unseren Recherchen sind wir auf folgendes Verfahren gestoßen: https://www.youtube.com/watch?time_cont ... edJhSLo7VY

Kennt das jemand oder hat sonstige Ideen für uns?

Viele Grüße Katrin von den Kasseler Bunkerpilzen​
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mariapilz
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Re: Verfahren gesucht zum Anbau von Pilzen in größerem Maßst

Beitrag von mariapilz » Samstag, 09. März 2019 17:19

Ich verstehe das ganze Video irgendwie nicht.
Zuerst steht:
filling in sawdust, spawn (???), different ingrediends, whater
dann:
boiling mixing cooling
also arbeitet es ohne Druck? Man weiß nicht ob ein Aufwertungsstoff wie Kleie oder dgl. In den "different ingrediends" drinnen sind.
was für ein Gerät soll das sein? Wohl ein Gerät das MMI mothers mycological inventions. ... wie es im Video heißt... erfunden hat??? Von denen finde ...ich zumindest... Nichts. Auch von kornleitner@pilze.at finde ich sonst nichts.

Dann wird im Video noch erwähnt daß das Substrat in PP PE oder in heat resistent tubes gefüllt wird. Als ob es egal wäre welche Säcke. Und wofür heat resistent? Und dann haben die Schläuche auch noch Mikrofilter.

Ich werde nicht schlau daraus.
Bunkerpilze hat geschrieben:​Aktuell suchen wir nach geeigneten Herstellungsverfahren für Substrat. In Basel wird ein Lescha Zwangsmischer verwendet, in Wien ein größerer Futtermischer. In beiden Betrieben wird das Substrat nicht sterilisiert und sie arbeiten mit relativ geringen Ausfällen.
Ich glaube ich stehe heute auf der Leitung. Diese beiden Betriebe mixen ihr Substrat mit verschiedenen Mischern, und beide sterilisieren nicht, dann pasteurisieren die ...oder...??.. mischen die ihr Substrat kalt und verwenden eine unanständig hohe spawnrate?? oder verwenden die sehr wenig Kaffeesatz???

Wäre nett wenn ihr da Licht in mein Dunkel bringen könntet.

edit: Welche Pilze wollt ihr denn anbieten.
Und ... kennt ihr Biomycotek? Die sind 3 Stunden von euch... Wenn ihr das Kassel in Deitschland.... meint... Die produzieren 80 t in der Woche.... Aber nicht low tec... sondern high tec.

Schon wieder was vergessen: da gibt's noch cnc exotic mushrooms die sind auch um die 3 Stunden von euch entfernt... wieviel die produzieren weiß ich jetzt nicht ... sieht aber groß aus.

Aber wenn ihr einen guten Preis für eure Substratsäcke habt dann passts.
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Lauscher
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Re: Verfahren gesucht zum Anbau von Pilzen in größerem Maßst

Beitrag von Lauscher » Samstag, 09. März 2019 21:51

Interessantes Video, danke Katrin!

Soweit ich sehe, ist das Gerät ist Mixer und Kochtopf in einem. Wahrscheinlich ein Selbstbau, ich glaube nicht, daß es eine Mixer/Autoklav-Kombination im regulären Handel gibt. Ich kann mich natürlich auch irren.

Ich denke mal, daß beim Kochen Druck aufgebaut wird. Wieviel Druck und welche Temperaturen erreicht werden, ist natürlich nicht ersichtlich.
Der Deckel ist klein und sehr massiv. Kann sein, es wird viel Druck aufgebaut, und es ist ein vollwertiger Autoklav.

Nach dem Abkühlen wird Impfbrut unter einem sterilen Laminar Flow eingefüllt. Es ist also keine unsterile Vermehrung.

Mischen + Sterilisieren (oder Kochen) + Beimpfen + Abfüllen in einem Gerät ist schon sehr arbeitseffizient.
Das beimpfte Substrat in hitzefeste Säcke abzufüllen ist natürlich irreführend/Blödsinn.

Zu unsteriler Vermehrung:
Ich selbst habe mal überlegt, ob dies möglich wäre:
- Eine große Menge durchwachsene Austernseitlingbrut erzeugen
- Noch im aktiven Wachstum, kurz vor der Verdichtung, Halbe/Halbe mit Stroh vermischen.
- Durchwachsen lassen. Noch im aktiven Wachstum, kurz vor der Verdichtung, halbieren.
- Die eine Hälfte fruchten lassen, die andere Hälfte wieder zum Anmischen neuer Brut Halbe/Halbe nehmen.
So könnte eine endlose unsterile Vermehrungskette aufrechterhalten werden. Da das Substrat massiv mit durchwachsener Brut vermischt wird, ist das Kontirisiko klein.
Das ist aber nur eine Überlegeung, habe ich so nie ausprobiert.
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Bunkerpilze
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Re: Verfahren gesucht zum Anbau von Pilzen in größerem Maßst

Beitrag von Bunkerpilze » Freitag, 03. Mai 2019 19:44

Oh, hier ist ja richtig was passiert.
In aller Kürze, ja alle Betriebe die wir kennen gelernt und besucht haben und professionell auf Kaffeesatz anbauen sterilisieren und pasteurisieren NICHT. Auch wir haben mit dieser "unreinen" Methode mittlerweile Erfolg und relativ wenig Ausfälle. Damit wir ein paar Anschaffungen machen können, machen wir gerade crowdfounding - schaut gerne mal vorbei auch unabhängig Spenden ist unsere Seite ganz informativ https://www.startnext.com/kasseler-bunkerpilz
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kornpilz
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Re: Verfahren gesucht zum Anbau von Pilzen in größerem Maßst

Beitrag von kornpilz » Sonntag, 05. Mai 2019 08:46

Wenn nichts sterilisiert oder gekocht wird . Kommen dann vielleicht Sachen zum Einsatz wie Wasserstoff oder vielleicht echt eine hohe Spawn rate oder ????
Alle Pilze sind essbar , manche nur einmal ;-)
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