Einheimische klonen

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Christoph
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Einheimische klonen

Beitrag von Christoph » Sonntag, 23. September 2007 19:24

Hallo,
ich war gestern draußen im Wald und habe Pilze gesammelt (wobei ich eigentlich nur 2-3 Arten sammle). Neben 2 Parasolhüten fand ich einige leckere Schopftintlinge. Heute habe ich wieder mal Brut angelegt und bei der Gelegenheit mal die beiden Arten geklont. Vom Pilzsammelseminar, dass ich am Freitag besuchte hatte ich noch ein Stückchen Reifpilz übrig, den habe ich auch mal auf Agar gebarcht. Mal schauen was draus wird.
Was für ein Substrat braucht eigentlich die Krause Glucke?
Viele Grüße,
Chris
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Beitrag von davidson30 » Montag, 24. September 2007 19:43

hallo


hab im forum im geplauder diesen link gefunden ....
http://agrar.seibertz.de/pilze/PILZ.html



aus dem link ...

Krause Glucke
Sparassis crispa
Steckbrief:
Die Krause Glucke ist ein Pilz des Hochsommers und Herbstes. Sie wächst etwa von Juli bis November. Krause Glucken sehen eigentlich wie echte Badeschwämme aus.

Krause Glucken riechen sehr intensiv nach Kiefern(-/Fichten)harz.
Verwendung:
Mit Speck und Zwiebeln angebraten sind Krause Glucken den Pfifferlingen geschmacklich sehr ähnlich.
Kultivierung:
Die Brutscheiben werden an einer etwa meterlangen Kiefernstange (größer 12 cm Durchmesser) befestigt. Mit dem Brutende voran werden die Stangen in den Boden versenkt.

Möglicher Weise fällt die Ernte gröpßer aus, wenn der Pilz an lebenden Kiefern oder Fichten schmarozten kann.
Ernte:
Krause Glucken können Sie ohne Bedenken wachsen lassen. Sie werden im Alter nicht unschmackhafter. Spätestens wenn erste Hüte einen braunen Rand bekommen ist es Zeit den Pilz zu ernten.

Da die Krause Glucke um Gegenstände herumwächst ist es sinnvoll, wenn man beim Auftauchen der Fruchtkörper den Wuchsort reinigt. Damit spart man sich sehr viel Putzarbeit, die bei Krausen Glucken mühsam sein kann.



nachdem was da steht kiefernholz ..
dann sollten kiefernholzspäne wohl das richtige sein .





grüsse

fritz
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Christoph
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Beitrag von Christoph » Dienstag, 25. September 2007 08:45

Danke, dann probier ich das mal aus!
Viele Grüße,
Chris
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Beitrag von Tea For One » Montag, 01. Oktober 2007 16:58

Hallo!
Ich wollte erstmal ein kräftiges "HALLO" los weden, ich bin neu hier. :D

Ich fange grade erst an dieses Hobby zu entdecken...
Naja nicht ganz, ich hab schon immer gerne als Kind mit meinem Vater Pilze im Wald gesammelt.
Ich fange aber grade erst mit der Kultur an. :wink:

Ich habe mir im Internet gestern durchwachsenes Austernseitling Substrat bestellt, welches ich
dann mit eingeweichten Strohpellets zu kultivieren versuchen werde, wenn das Substrat angekommen ist.

Aber zur eigentlichen Sache:

Da jetzt bald die Hallimasch Saison bei uns in NRW beginnt, möchte ich davon auch gerne
welche kultivieren da sie ja nunmal sehr schmackhaft sind. :P

Ich frage mich nur wie ich das am besten mache:
- Sporenabdruck -> Glas mit Getreide (denke Roggen?) -> Mycelbildung abwarten
- Klonen (also ich glaub Substrat-kleinkehackte Hutstücke-Substrat?)

Und welches Subtrat ab besten für Hallimasch geegnet ist bzw. was ich als Deckschicht verwenden kann. (Strohpellets, Holzspäne bzw. Sägemehl?)

Ich wäre euch sehr dankbar für ein paar Tipps!

mfg Tea For One :wink:
Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht übersteigt, erst dann wird die Welt endlich wissen, was Frieden heißt

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Beitrag von davidson30 » Montag, 01. Oktober 2007 18:48

hallo

grüsse an den neuen


würde dir raten am anfang pilze zu klonen ...
das heisst unter sterilen bedienungen ein stück aus der mitte eines frischen, nicht geschnitten sondern aufgerissenen pilzes zu entnehmen und auf eine ebenfalls sterile agarplatte zu bringen ... so erhältst du eine reinkultur die musst du dann vermehren .. brut herstellen und substrat damit beimpfen ... ...


sporen sind etwas schwieriger ... die müsstest du verdünnen so das nur einige wenige bis eine auf sterilen agar keimen .. dann von einer keimstelle wieder unter sterilen bedingungen ein stück entnehmen und vermehren .. brut herstellen und substrat damit beimpfen ...


für den hallimarsch kannst du kartoffel , malz und hundefutteragar verwenden .... ( wenns falsch ist kommt eh gleich ein dementi :wink: )

für die brut körner oder sägespänesubstrat

und substrat kannst du aus sägemehl und hackgut herstellen .....

und das mit der deckschicht ... wenn du ein beet anlegst dann verwende torf oder was ähnlich nährstoffarmes ..

wie es geht hab ich selbst erst in diesen forum gelernt ....

das meisste solltest du finden und wenn nicht dann frag in der dazugehörigen forumunterteilung ( dann finden es die anderen ,die antorten sollen, und die nach dir das selbe wissen wollen , deinen beitrag schneller :wink: )

aber über kurz oder lang wirst du einen autoklaven oder zumindest einen ddkt (dampfdruckkochtopf) ein paar petrischalen, eine impfkiste , ein paar gläser , desinfektionsmittel , skalpell und pinzette uvm ... benötigen .


kostet nicht die welt ....ofnnet aber die tür in eine neue.... <--- ist von mir :)


jedenfalls glückwunsch zum neuen hobby


fritz
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Beitrag von Tea For One » Montag, 01. Oktober 2007 19:17

Danke für die Hilfe!
Zitat von davidson30:
sporen sind etwas schwieriger ... die müsstest du verdünnen so das nur einige wenige bis eine auf sterilen agar keimen .. dann von einer keimstelle wieder unter sterilen bedingungen ein stück entnehmen und vermehren .. brut herstellen und substrat damit beimpfen ...
Kann ich nicht einfach Roggen 24h in Wasser quellen lassen, danach abtropfen lassen
und dann 1:1 mit Wasser in ein Einmachglas geben (z.B. im DDKT serilisieren) und dann ein paar Sporen abkratzen und schnell ins Glas schmeißen,
Deckel drauf und warten?

Das macht man mit Psilocybe Cubensis so, womit ich aber keine Erfahrungen habe... (Ist glaube ich auch illegal)
Zitat von davidson30:
würde dir raten am anfang pilze zu klonen ...
das heisst unter sterilen bedienungen ein stück aus der mitte eines frischen, nicht geschnitten sondern aufgerissenen pilzes zu entnehmen und auf eine ebenfalls sterile agarplatte zu bringen ... so erhältst du eine reinkultur die musst du dann vermehren .. brut herstellen und substrat damit beimpfen ... ...


Entschuldigung, aber ich glaube das ist mit ein bisschen zu viel Fachsprache. :oops: ^^

Kannst du das vielleicht für Anfänger erklären? Is nicht böse gemeint, aber ich weiß nich so recht was du meinst, wäre nett.

Trozdem vielen Dank schonmal!!

mfg Tea For One
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Beitrag von Christoph » Montag, 01. Oktober 2007 19:49

Das Klonen geht so: Du hast sterile, d.h. völlig keimfreie Agarplatten und den Pilz. dann brauchst du noch einen völlig keimfreien Arbeitsplatz, z.B. eine Reinbank. Letztere ist so aufgebaut, dass ein starkes Gebläse (z.B. Radialgebläse) durch einen Hochleistungsfilter (HEPA-Filter) Luft bläst. Der entstehende Luftstrom ist völlig von Kontaminationen wie z.B. Bakterien und Sporen anderer Pilze (v.a. Schimmelsporen!) gereinigt. Diese absolute Sterilität ist wichtig, da sich sonst auf dem Nährboden der Petrischale (besteht v.a. aus Agar, einem Geliermittel und Malzextrakt, d.h. versch. Zuckerarten) Schimmel oder Bakterien schneller als der gewünschte Pilz ausbreiten und diesen einfach überwuchern.
Du hast also die genannten Bedingungen. Nun nimmst du den Pilz und reißt ihn auf. Wichtig ist, das man reißt, nicht schneidet: Auf der Außenhaut des Pilzes hängen jede Menge Kontis. Beim Schneiden kommen diese an die Schnittfläche. Beim Reißen jedoch wird das sterile Innere des Pilzes freigelegt, ohne dass durch ein Schneidwerkzeug Kontis hinkommen können. Nun entnimmt man mit einem sterilen Skalpell ein kleines Stückchen dieses Inneren und legt es auf Agar. Dann Deckel drauf und warm halten.
Nun fängt dieses Stück Pilz an, nach einigen Tagen oder Wochen (je nach Art) Myzel auszubilden, das sich auf der Petri ausbreitet- ohne von Kontis gestört zu werden.
Wenn die Petri gut durchwachsen ist, entnimmt man ein Stück von dem Nährboden. Auf diesem haftet nun Pilzmyzel. Dieses Stück gibt man wieder unter sterilen Bedingungen auf z.B. eine andere Petri oder aber auf steriles Brutsubstrat wie z.B. Getreide. Nun breitet sich der Pilz dort aus und man kann die Brut wieder auf z.b. Kulturen überimpfen.

Ein bischen Begriffklärung:

Reinkultur= Petri nur mit dem Myzel des gewünschten Pilzes- frei von kontis wie z.B. Schimmel oder Bakterien

Agar-Agar= Gerliermittel; wird aus einer Alge gewonnen und kann, im Gegensatz zu z.B. Gelantine, auf bis zu über 120 Grad erhitzt werden (sterilisieren), ohne dass die Gelierfähigkeit verloren geht

Sterilisieren= Abtöten aller Keime, geschieht v.a. durch Hitze bei Kulturen. Dazu erhitzt man diese auf 121- 134 Grad für meist 1-2 Stunden, wobei dadurch auch hitzeresistentere Bakterien (bzw. deren "Rettungskapseln", sog. Endosporen) abgetötet werden


Malzextrakt= Extrakt aus Malz, das zum Bierbrauen verwendet wird. Enthält v.a. versch. Zuckerarten, die Pilze zu ihrer Ernährung aufnehmen können

Autoklav= Gerät zum sterilisieren; arbeitet mit Überdruck, so können Kulturen auf übr 100 Grad erhitzt werden
Viele Grüße,
Chris
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Beitrag von Tea For One » Montag, 01. Oktober 2007 20:38

Okay, danke für alle Antworten!

Ich werde mich sicher noch oft hier vorbeischauen. :wink:

Eine kleine Frage bleibt mir noch offen:
Zitat von davidson30:
für die brut körner oder sägespänesubstrat
Also kann ich Roggen oder einfach nur Sägespäne (z.B. von Kleintierstreu), natürlich
vorher sterilisiert, für das Brutsubstrat verwenden?

Danke nochmal! :)

mfg Tea For One
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Beitrag von Christoph » Dienstag, 02. Oktober 2007 15:31

Sägespäne gehen auch. Mahc sie abe nicht zu feucht und vor allem schön locker, dann sind sie in null komma nix durchgewachsen.
Viele Grüße,
Chris
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Beitrag von Tea For One » Dienstag, 02. Oktober 2007 19:19

Danke! :D

Ich berichte dann ob alles geklappt hat.

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Beitrag von Tea For One » Sonntag, 07. Oktober 2007 12:20

Hallo!

Ich habe jetzt 2 Sporenabdruck von 2 Hallimasch Hüten gemacht. :)

Jetzt hab ich noch eine kleine frage zur Brut:
Ich will Sägespäne verwenden, soll ich sie vorher einfach ein bisschen kochen und dann abtropfen lassen,
oder besser eine Woche fermentieren?

Danke Tea For One :)
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Beitrag von davidson30 » Sonntag, 07. Oktober 2007 16:49

hallo


also für die brut verwende ich buchensägemehl und etwas gröbere kleintierstreustücke vermischt .... (wegen dem auflockern)
die gewässert bis beim zusammendrücken von einer handvoll zwischen den fingern sich gerdae einige wassertropfen bilden und das der klumpen nicht gleich wieder auseinander fällt ....
nur nicht zu nass .. :!:
du kannst auch bis zu einen drittel weizenkleie dazugeben .... ( würde ich dir aber nur raten wenn du steril arbeitest ....da zuschlagstoffe den schimmel und kontis fördern) .

einweichen halte ich nicht für nötig wenn du das ganze in einen ddkt gibst da beim kochvorgang das wasser gut eindringt ... andere sagen hackstücke 24 stunden einweichen ...

fermentieren brauchst du das ganze nicht ( nur stroh .... aber das ist was anderes :wink: )

das ganze so schnell wie möglich verarbeiten ... da sonst kontis einen vorsprung haben .......




willst du die brut mit sporen impfen ??



grüsse

fritz
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