Sterilisieren von Kontaminationen vor Entsorgung

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fabi
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Sterilisieren von Kontaminationen vor Entsorgung

Beitrag von fabi » Donnerstag, 25. März 2021 10:14

Guten Tag liebe Gemeinde,

und zwar habe ich immer wieder gelesen, dass man seine kontaminierten Substrate, besonders Agar vor der Entsorgung sterilisieren soll, damit man keine mutierten Killer auf die Welt loslässt.

Ich persönlich halte das aber für übertrieben.
Die Bakterien, Pilze oder Viren die man sich einfängt, schwirren in der Luft rum bevor sie sich auf dem Medium niederlassen und sobald man diese Eindringlinge bemerkt, handelt man ja sowieso. Da sie sich nicht ewig weiter vermehren ist es doch unwahrscheinlich, dass sie überhaupt mutieren, besonders in eine Variante, die in der freien Wildbahn überlebensfähig ist oder sogar einen klaren Vorteil hat.

Bei einem vom Grünschimmel überzogenen Brutglas hätte ich auch die Sorge, dass die Sporen durch das kochen vor dem Abtöten aus dem DDT geschleudert und schön verteilt werden.

Überseh ich was? Bin ich zu leichtsinnig? Wie ist eure Meinung dazu?
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Lauscher
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Re: Sterilisieren von Kontaminationen vor Entsorgung

Beitrag von Lauscher » Donnerstag, 25. März 2021 11:35

Ich sage auch: maßlos übertrieben. Und eine Energievergeudung+Umweltsünde noch dazu.
Krankenhäuser müssen OP-Reste autoklavieren, damit keine Krankheitserreger herausgetragen werden, das ist sinnvoll. (Daher eignen sich "Hazard Waste"-Beutel auch für Pilzzucht.)
Der gleiche Aufwand für gewöhnliche Schimmelsporen&Co ist Unsinn.
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Re: Sterilisieren von Kontaminationen vor Entsorgung

Beitrag von Ständerpilz » Donnerstag, 25. März 2021 22:19

Man sollte darauf achten, dass man die Sporen nicht selbst einatmet. Ansonsten ist da nichts Schlimmes dran. Kann auf den Kompost, in die braune Tonne. Selbstverständlich ohne Glas oder Kunststoff. Oder in den Hausmüll.
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Re: Sterilisieren von Kontaminationen vor Entsorgung

Beitrag von Mycomane » Sonntag, 28. März 2021 15:57

Ja klar ist das übertrieben.
Habe auch schon einmal irgendwo geschrieben, dass ich kontaminierte Petrischalen vor der Entsorgung ordnungsgemäß sterilisiert habe. :oops:
Im Labor ist das üblich, aber im privaten Bereich unnötig. :oops: :roll:
Verseuchtes Substrat oder Petrischalen sollte man trotzdem nur draußen öffnen und entsorgen, weil die Sporen sonst unter Umständen lange Zeit in der Wohnung ihr Unwesen treiben. :twisted:
Das ist für die weitere Pilzzucht nicht wünschenswert.
Ansonsten hast du Recht, wir kultivieren ja keine Milzbranderreger oder ähnliches und auch keine genveränderten Organismen oder antibiotikaresistenten Bakterien!

Dennoch schadet es nicht zu überlegen, bevor man ein kontaminiertes Glas etc. im Haus öffnet, besonders wenn Schimmel im Spiel ist.

Schöne Grüße, Fabian
Fruchtbar ist die Hyphe noch ... aus der da einst die Spore kroch ...
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