Pilze an "lebenden" Bäumen

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Fasan
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Pilze an "lebenden" Bäumen

Beitrag von Fasan » Sonntag, 14. März 2021 22:58

Hallo,
in meinem Garten stehen 5 Birken, ca. 60-jährig, die ich spätestens in 15 Jahren fällen muss, da Sie zu mächtig werden. Ich will nun diese "lebendigen" Bäume mit Myzel-Brutdübeln impfen. Funktioniert das? Oder geht das nur mit den Stämmen gefällter Bäume? Wer kann mir da einen Rat geben?
Gruß Fasan
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mariapilz
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Re: Pilze an "lebenden" Bäumen

Beitrag von mariapilz » Mittwoch, 17. März 2021 07:30

Hallo Fasan

eine richtige Antwort habe ich leider nicht...Eher eine Einschätzung.

Deine Bäume sind alt und offenbar gesund. Ein Parasit dürfte es schwer haben einem gestandenen Baum etwas anzuheben.

Wenn du jetzt den Stamm mit sagen wir 100 Bohrlöcher versiehst und der Pilz wächst tatsächlich ein (die Chancen stehen nicht gut meiner Meinung nach) ...Wenn es aber gelingt. Dann wird der (riesige) Baum sterben/morsch und könnte umfallen. Im Garten nicht so toll.

Wenn du an Pilzen interessiert bist - und nicht die Priorität, den Baum loszuwerden besteht - dann kannst du mal nach Chaga oder Reishi suchen. Aber insgesamt glaube ich nicht, dass ein genießbarer Pilz einen gesunden Baum besiegt.
Ständerpilz
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Re: Pilze an "lebenden" Bäumen

Beitrag von Ständerpilz » Mittwoch, 24. März 2021 17:39

Hallo Fasan,

es gibt auch Schwächeparasiten unter den Pilzen, aber warum sollte man das tun? Das sind in der Regel ja Baumschädlinge. Unter Umständen kriegst du da gewaltigen Ärger, wenn du solche Pilzkrankheiten absichtlich verbreitest, wie z. B. Hallimasch.
Wenn du das darfst und für sinnvoll hältst, dann könntest du die Bäume töten, indem du rundherum einschneidest, durch die Borke ans Holz, genauer Phloem. Nur kann der dann später auch unkontrolliert umkippen. IMHO ist das alles nicht sinnvoll. Lass die Bäume einfach stehen und wenn sie irgendwann zu groß werden, dann kannst du sie immer noch fällen und das Holz später mit Pilz beimpfen. Speisepilze sind meist (aber nicht immer, siehe Hallimasch) reine Saprobionten, ernähren sich also von totem Material. Ich würde Schnittimpfmethode empfehlen, nicht Dübel.

Grüße

Oliver
Ständerpilz
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Re: Pilze an "lebenden" Bäumen

Beitrag von Ständerpilz » Mittwoch, 24. März 2021 17:44

Nachtrag: ich habe Bäume fällen lassen, deren Holz und Stumpf ich nun nach einigen Wochen beimpfen werde. Insbesondere bei den Stümpfen bin ich gespannt, ob und wie gut es funktioniert. Allerdings: Pilze brauchen ein schattiges Plätzchen mit hoher Luftfeuchtigkeit. Wenn die Sonne draufknallt, wird das nichts.
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