Statt Petrischalen kann man auch kleine Gläser mit Schraubdeckel nehmen. Statt Agar mit Nährstoffen reicht bei Austern braune Wellpappe. Die hat sogar den Vorteil, daß auf ihr weder Bakterien noch Schimmel gut gedeihen.
Der Vorteil bei einem flachen, festem Nährboden ist, daß eventuell reinfallende Sporen (Schimmel, Hefe, Bakterien) dann nur lokale Kolonien bilden und sich deutlich vom gewünschten Mycel unterscheiden. Im Falle einer Kontamination ist es dann leicht möglich, sauberes Mycel auf einen neuen Nährboden zu übertragen. Selbst wenn das Ausgangsmaterial verseucht war, wächst das Pilzmycel oft schneller als die Kontis, so daß man dann durch Überimpfen seine Kultur reinigen kann.
In flüssiger Nährlösung geht sowas nicht. Da versaut dir jede noch so kleine Konti gleich alles.
Deswegen ist es üblich, gekaufte Pilze, die ja schon ein paar Tage vor sich hingammeln, erstmal auf ein festes Medium zu bringen, bevor man eine Flüssigkultur mit garantiert reinem Ausgangsmaterial ansetzt.
Das nur als Erklärung, ich wünsche dir natürlich trotzdem Erfolg mit deinen Versuchen!
Zum Thema Sporenspritzen:
Dazu hab ich noch eine Kurze frage. Da ja, wie ich gelesen hab diese nur mit destilierten wasser Hergestellt werden. Jedoch ist der Pilz auf der z.B. Alufolie liegt auch nicht steril. Können so nicht auch viele Keime auf die spritze übertragen werden ?
Ja genau, aus diesem Grund ist es ratsam, steriles Wasser zu verwenden und nur sehr wenige Sporen. Bei Indoor-Pilzen ist das Problem nicht soo groß, bei Prints von Wildpilzen aber schon.
Auch wird oft bei einer Mycel spritze mit einer 0,03 % H202 (Wasserstoffperoxid) Lösung gearbeitet um fremde sporen zu töten. Das Mycel würde diesen vorgang überleben und weiter wachsen. Was könnt ihr mir dazu sagen? Anscheind ist für mycel ja geeignet .. nur für sporen(spritzen) nicht
Ja, im Gegensatz zu Sporen kann Pilzmycel Enzyme produzieren, die es vor dem Wasserstoffperoxid schützen. Ob 0,03% wirlich etwas ausrichten, weiß ich nicht, da ich kein H2O2 benutze.
Grüße, Carsten