Morchelbrut

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Re: Morchelbrut

Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 17. Februar 2021 14:40

Yep, das mit den Patenten sehe ich auch so. Will man der einzige bleiben und die Konkurrenz behindern, bleibt man in wichtigen Punkten vage und lässt etwas entscheidendes weg.

Das patentierte Verfahren hat - das stimme ich GrafDracula ebenfalls zu - scheinbar sowieso nicht zuverlässig geklappt, wobei der ausschlaggebende Einfluss wohl bis heute unbekannt blieb. Mills hatte sich irgendwann auf den Kompostierungsprozess zur Herstellung des unsterilen Substrates für die Fruchtung der Sklerotien konzentriert, zuletzt auf dessen mikrobielle Zusammensetzung, wobei aber auch nichts wesentliches herauskam.
Gerade in diesem Zusammenhang finde ich es sehr beachtlich, dass der Typ von Midnight-Harvest es geschafft hat, Primordien direkt in Petrischalen zu erhalten, ohne erst Sklerotien zu ernten, sie in ein anderes Substrat zu bringen und mit kaltem Wasser zu überfluten.


Und kein Problem Maria, das Thema ist doch sehr komplex und ich freue mich über den Austausch und die neuen Anregungen. Vielleicht können wir das demnächst mit der Glucke wiederholen.
mariapilz hat geschrieben: Mittwoch, 17. Februar 2021 08:24 ....The results suggested that M. importuna T4 and M. sextelata T6 exhibited systemic senescence manifested as 24 and 17 subcultures and lifespan of 3048 and 2040 h, respectively. .....

.....Regression analysis showed a strong negative correlation between time of subculturing and yield in two morels....

Ich muss ein Trottel sein.....Zwischen subculturing (Impfung auf Substrat???) und Ernte? 3000 Stunden? Was soll das heißen?
Unter "Subculturing" verstehe ich überimpfen auf die nächste Petri. Das heisst dann bloß, dass sie z.B. mit dem Stamm T4 von M. importuna 24x in Folge überimpfen konnten, bzw. das Myzel 3048 Stunden wachsen lassen konnten, bis es zusammenbrach. Alles natürlich bezogen auf die Nährstoffe in ihrem Medium und ihre speziellen klimatischen Bedingungen.
Und dann zeigte sich bei zwei (anderen?) Morchelstämmen, dass die Ernte um so geringer ausfiel, je länger das Myzel vorher auf Agar gewachsen war.

mariapilz hat geschrieben: Mittwoch, 17. Februar 2021 08:24 Und noch was: ua. steht im Seneszenz link geschrieben, daß das Myzel dunkler wird. Ich habe den ganzen cultivation thread auf shroomery gelesen. Dort wird es begrüßt, wenn das Myzel dunkelbraun wird -> Reifwerdung. Ist das jetzt Unsinn?
Oh, oh, der Morel-Cultivation-Thread... Der ist mir zu religiös. Kann aber gut sein, dass sich das gar nicht widerspricht und dass es viele Gründe gibt, die das Myzel dunkler werden lassen. Neben Reifung und Seneszenz würde mir z.B. noch eine Reaktion auf Licht einfallen.

mariapilz hat geschrieben: Mittwoch, 17. Februar 2021 08:24 Und. Auf beispielsweise einer Multidporen-Ks Petri, würde ich es mir zutrauen einen schönen Sektor aussuchen zu können (selektieren). Wie schaut denn ein schöner Sektor bei morcheln aus? Da wo die kleinen Knötchen sind, oder doch eher die filigranen, davonlaufenden Hyphen?
Puh... aus dem Bauch heraus würde ich sagen beides, also schnell wachsende Hyphen, die später viele Knötchen bilden. Chinesische Züchter sollen ja nach Anzahl und Masse der gebildeten Sklerotien selektieren.
In meinen Augen hängt das aber gefährlich stark von Art, Stamm und angebotenen Nährstoffen ab. Denk nur mal an die Morchelstämme, die nur dann Sklerotien bilden, wenn sie von einem nährstoffarmen in ein nährstoffreiches Gebiet vordringen. Wenn ich mich recht erinnere, fruchtete bei norm gerade die Morchel in seinem Garten, die in Beuteln mit holzlastigem Brutsubstrat kaum Sklerotien bildete.

Jedenfalls würde ich für mich aus den bisherigen Infos folgende Strategie ableiten:
- Immer wieder mit Sporen beginnen.
- Möglichst schnell Brutsubstrat bzw. Substrat beimpfen oder den Agar gänzlich überspringen.
- Allen Medien und Substraten Humus und evtl. Erde zugeben, Hefeextrakt sowieso.

LG
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Re: Morchelbrut

Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 17. Februar 2021 17:40

Hier gibt es ein paar grobe Hinweise zur Outdoor-Zucht:
http://www.cn-localfoods.com/download/M ... ocess.html
- Einen Monat vorher pflügen und den Boden mit ungelöschtem Kalk behandeln.
- Zwei oder drei Wochen später Schattierungszelte bauen.
- Im September oder Oktober Brut in die Erde bringen.
- Ein paar Wochen später Beutel mit sterilem Getreide nachlegen.
- Im Frühling fluten, abwarten und ernten.
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Re: Morchelbrut

Beitrag von Mycomane » Mittwoch, 17. Februar 2021 17:46

Mist, da war Carsten mal wieder schneller.

@Dracula:
Ja, Graf Dracula, was das mit dem Patent angeht, da hast du sicherlich Recht.
Aber so weit ich weiß war Ower der Erfinder und Mills der Unternehmer.
Das mit Mykopia wusste ich nicht, was macht der Mills denn da so ...?
Muss ich nachlesen.
Bleibt aber die Frage, ob das für Mills überhaupt noch ein gutes Geschäft werden kann,
nachdem jetzt die Chinesen mit den Morcheln richtig loslegen...
Wer soll denn mit deren Preisen noch mithalten können?
Das ist wie mit den Tomaten in Dosen. Die kommen mittlerweile auch alle aus China.
Selbst wenn „Mamma Mia“ und „Bella Italia“ draufsteht.
Und Morcheln werden eben meistens getrocknet verkauft.
Von Daher hat man keine Chance, wenn man nun Morcheln frisch „Made in Germany“
(oder eben „Made in USA“) verkaufen möchte.

@Maria-Pilz
Liebe Maria, klar sind die Morcheln absolut interessant.
Ich war auch vor langer Zeit schon ganz deprimiert, dass keiner mehr auf der Suche nach dem heiligen Graal zu sein schien.
Beschäftige mich seit einer halben Ewigkeit mit dem Thema.
Bin aber zu dem Schluss gekommen, dass all das Lesen, zumindest mir damals nichts gebracht hat. Werde das alles mal anschauen was ihr da so gepostet habt.
Aber wahrscheinlich geht in diesem Fall Probieren über Studieren.
Und man muss systematisch vorgehen.
Anders werden es die Chinesen auch nicht gemacht haben.

Wer hat schon mal mit Morcheln gearbeitet?
Wer hat eine Kultur auf Lager?
Wer hat welche Beobachtungen gemacht?
Können die anderen die Beobachtungen bestätigen, wenn sie das Gleiche ausprobieren?
Hat jemand schon mal dieselbe Kultur benutzt wie jemand anders?
Etc...

@Carsten & Maria-Pilz:
So leid es mir tut das zu sagen..., aber diese Senescence-Hypothese (ohne jetzt die neusten Papers gelesen zu haben) halte ich für Quatsch.
Morcheln sollen nach jahrelangem Ruhen in der Erde ganz plötzlich zu tausenden aus der Erde sprießen, nachdem z.B. ein Waldbrand etc. passiert ist.
Wie gut passt das mit einem Pilz zusammen, der sofort eine Vergreisung erfährt, sobald man ihn schief anguckt?
Wenn jedes Jahr eine Fruchtung mit neuen Sporen nötig wäre, um ein gesundes Mycel zu erhalten, dann wären die Morcheln schon ausgestorben.
Und wofür gibt es überhaupt die Sklerotien, wenn das Genom so schnell mutiert und altert?
Meine erste Morchel Kultur schien auch irgendwann „gealtert“ zu sein. Jetzt ist sie wieder fit.
Wie äußert sich denn diese Senescens?

So, jetzt ist erstmal Schluss... sonst erzähle ich euch noch ungewollt das Geheimnis der Morchelzucht 😉 und verdiene keinen Cent daran.

Also das mit euch beiden, Maria und Carsten, das geht mir eindeutig zu schnell...
Aus uns wird kein flotter Dreier!
Ach so, ... ihr habt mich gar nicht eingeladen?!? 😉
Na, dann bin ich erst recht beleidigt! ☹
Kaum taucht Carsten aus der Versenkung auf, wickelst du ihn um den Finger, meine liebe Maria, und sofort will Carsten mit seinem treuesten Jünger nichts mehr zu tun haben.
Erst Stockschwämmchen Zucht im industriellen Maßstab ..., dann Morcheln ... , und dann auch noch Glucken. Und das alles in kurzem zeitlichen Abstand!?!
Wenn ihr mich fragt, dann seid ihr eindeutig mit Mills im Bunde 😉
Und alles nur weil er nicht weiß, wie man Morcheln züchtet und sich die Morchel Zucht wegen den Chinesen ohnehin nicht mehr lohnt.
Deswegen hat Mills jetzt Euch rekrutiert, um seine neue Firma hochzuziehen.
Morcheln, Glucken und Stockschwämmchen!
Und das Ganze alles auf einmal!!
Also, dass Carsten jetzt größenwahnsinnig werden könnte, hat er ja selbst eingeräumt.
Aber, dass es so schnell gehen würde ... hätte ich nicht gedacht. 😉
Und Maria, dass du das auch noch unterstützt!!!
Hätte ich nie von dir gedacht 😉

Ok, ok ... ich kapituliere.
Was hat Mills euch gezahlt? Was braucht ihr für Materialien und Geräte?
Vielleicht kann ich ihn überbieten.

@Carsten:
Carsten, woher hast du eigentlich all die Kompost- Infos über Mills?
Kommen die von den religiösen Shroomery-Fanatikern?
Ich hatte vor längerer Zeit mal nach allem rund um Mills gesucht. Bin aber nur immer wieder auf Shroomery gestoßen. An sonsten hielt der Mann sich ziemlich bedeckt.
Und Carsten, warum empfiehlst du ausgerechnet „den Agar gänzlich“ zu „überspringen“, obwohl doch dieser amerikanische Junge Primordien auf Petrischalen herstellen konnte?
Oder was habe ich da falsch verstanden? Die Bilder habe ich doch selbst gesehen.
Wenn da nicht mal Mills im Spiel ist!!! 😉

Also entweder ihr seid beide Mills‘ Spitzel oder ihr arbeitet nicht systematisch zusammen.

Fragen über Fragen ...

Ich bitte darum meine Kommentare humoristisch, aber dennoch ernsthaft zu betrachten!

Bis dahin ...
Liebe Grüße,
Fabian
Fruchtbar ist die Hyphe noch ... aus der da einst die Spore kroch ...
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Re: Morchelbrut

Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 17. Februar 2021 20:44

Ach Fabian-Schatzi, nun sei doch nicht so.
Das mit Maria ist alles nur platonisch.
Wirklich.

Und bzgl. Stockschwämmchen, Morcheln und Glucke...
Dir zeig ich's noch! Du wirst schon sehen.
Ich muss bloß noch an frische Sporen oder Myzel von denen kommen. In meiner Sammlung von Sporenabdrücken ist leider kein einziger, bei dem die Sporen noch keimen wollen. Das hatte ich mir vor zehn Jahren irgendwie anders vorgestellt...

Danke, dass du ein wenig Humor hier rein bringst. Ich neige ja eher zum trockenen, ernsthaften Umgang mit den Themen. Was ich auch gleich wieder fortsetzen will, denn bei der Seneszenz hast du mich wohl missverstanden.
Es geht mir da um eine nicht rückgängig zu machende Schädigung des Myzels, also schlechterer Ertrag bis zum Verlust der Fruchtungsfähigkeit, geringerer Widerstand gegenüber Kontis, langsameres Wachstum bis zum kompletten Absterben, usw. Scheinbar hast du dein Myzel noch nicht oft genug überimpft.
Zum dem Thema hatte ich kürzlich im Rahmen der Stockschwämmchen-Recherche eine erhellende Veröffentlichung gelesen.
Lack of a correlation between the vitamin requirement
and the ecological position of wood-decay fungi
G. Gramss, 1989
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs ... 3620300603
Kurz gesagt testet der Autor, wie abhängig die Myzelien verschiedener Pilze von Thiamin und Biotin sind, was passiert, wenn man ihnen diese Vitamine vorenthält und ob man eventuelle Schäden rückgängig machen kann.
Die ursprüngliche These, dass parasitäre Pilze abhängiger von externen Vitaminen sind, hat sich zwar nicht bestätigt, aber es zeigten sich interessanterweise große Unterschiede zwischen verschiedenen Stämmen einer Art und er konnte wirklich Schädigungen hervorrufen, die endgültig waren.
Was ja logisch betrachtet nicht weiter verwunderlich ist. Wenn ich mich ausschließlich von Zuckerwasser ernähren würde, würde ich auch schnell auf dem letzten Loch pfeifen und wäre irgendwann nicht mehr vermehrungsfähig bzw. dermaßen tot, dass auch eine sofortige Vitaminspritze nix mehr bringen würde.
Und genau so klingen für mich die Berichte über kultivierte(!) Morchelmyzelien, die langsamer wachsen, weniger bis gar nicht fruchten oder ganz absterben. Da das - genau wie du schreibst - in der freien Natur nicht passiert, schließe ich messerscharf daraus, dass im Agar wohl irgendetwas wichtiges fehlt. Solange noch nichts näheres darüber bekannt ist, würde ich den jugendlichen Schwung einer frischen Multisporenkultur nutzen.
Jetzt fällt mir ein, dass es genauso gut klappen sollte, wenn man von einem frischen Pilz klont. Daran hatte ich vorhin gar nicht gedacht.

Nach den Berichten über Primordien in der Petrischale scheint es ja sehr wohl möglich zu sein, sein Morchelmyzel vernünftig zu ernähren, aber der besagte Glückspilz wird seine Agar-Mixtur todsicher nicht veröffentlichen.

Von Mills und anderen hatte ich mir im letzten Jahr eine Veröffentlichung runtergeladen.
Fungal and bacterial community dynamics in substrates during the cultivation of morels (Morchella rufobrunnea) indoors
Reid Longley, Gian Maria Niccolo Benucci, Gary Mills, Gregory Bonito
2019

Er beschäftigte sich auch mit der Unterscheidung der einzelnen Morchelarten incl. genetischer Vergleiche und wie ich gerade sehe, war er auch an der Entdeckung des Urprungs der Morcheln in der Kreidezeit beteiligt. :D
Phylogeny and historical biogeography of true morels (Morchella) reveals an early Cretaceous origin and high continental endemism and provincialism in the Holarctic
Kerry O’Donnell, Alejandro P. Rooney, Gary L. Mills, Michael Kuo, Nancy S.Weber, Stephen A.Rehner,
2011

Zu den drei Arbeiten finde ich jetzt gerade keinen Download-Link.

LG


PS:
Ach ja, wegen Mills' Herstellung des Fruchtungssubstrates...
Ich erinnere mich an die Kompostierung von "Cotton Gin Waste", also die holzigen Teile sowie Kerne von Baumwollblüten, finde jetzt aber nur Infos im Morel-Cultivaton-Thread bei Shroomery. Dann hatte ich es wohl dort mal gelesen.

PPS:
Morcheln aus der Kreidezeit, PDF-Download:
https://www.researchgate.net/publicatio ... _Holoartic
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Re: Morchelbrut

Beitrag von mariapilz » Donnerstag, 18. Februar 2021 11:09

Huch! Ich wollte bei Null anfangen und nicht bei minus 1000000 in der Kreidezeit.
Aber lasst uns mal logisch philosophieren:

Das Seneszenz Ding wird schon stimmen, wenn es die Gelehrten beobachtet haben.

Das Myzel wächst rasend schnell. Rückwärts betrachtet (Pilz-Myzel-Sporen) ist das Leben eines Pilzes sehr kurz. Wäre unser Leben so kurz, wäre die Evolution schnell durch. Und die Morchel war sehr erfolgreich, sie ist ja weltweit zu finden. In jedem Klima. Sie passt sich immer wieder an. Um anpassungsfähig zu bleiben (!) braucht man frisches Genmaterial. Am besten ist ein "in der Fremde ansässiger Partner", der die notwendigen Informationen um hier zu überleben, teilt. Deshalb auch so viele Arten. Vielleicht ist eine Sklerotie nicht nur dafür da um widrige Zeiten zu überstehen, sondern auch um sich Fortzubewegen. Eine Sklerotie wird an der Erdoberfläche gebildet und liegt da. Sie kann zb von Regenwasser dem Berg hinuntergespühlt werden...

Mycelio hat geschrieben: Mittwoch, 17. Februar 2021 14:40 - Immer wieder mit Sporen beginnen.
Exakt! man kann nicht riskieren, dass man erfolglos bleibt wegen einer nicht fruchtungsfähigen kultur. Problem: man hat jedesmal einen ganz neuen strain. Es ist denkbar, dass jedes "Kind" - unter Anbetracht dessen, dass die Morchel weltweite Verwandschaft hat - weit auseinander gehende Anforderungen/Voraussetzungen hat. Das würde auch die Brutherstellung verkomplizieren, verlängern und somit teuer machen.... Und es würde auch erklären, wiso es einmal funktioniert und dann wieder nicht.

Es ist nur zu Hoffen, dass es wirklich ein "fehlender Stoff" in der Kultur ist, denn den kann man finden.
Mycelio hat geschrieben: Mittwoch, 17. Februar 2021 14:40 - Möglichst schnell Brutsubstrat bzw. Substrat beimpfen oder den Agar gänzlich überspringen.
Agar überspringen! super idee. Ich habe mich schon auf eine Petrischlacht vorbereitet, denn ich habe keinen Hepa. Das probiere ich auf jeden Fall. Mit system. dh. keine Erde/Kompost .... aus dem Garten, denn man weiß die Zusammensetzung nicht. Aber ich muss mich erst mit dererlei Substraten auseinandersetzen. Meine Sporen sind vom Mai 2018. Ihr könnt eure Frauen schon mal darauf vorbereiten, dass es bald heißt: Pilze suchen. Mariechen braucht frische Sporen!

Aber zuerst muss ich obige Dissertation von Siyi Ge lesen. So spannend wie ein Roman.

Lieber Fabian, ich bin offen für einen Dreier. Auch Andere können gerne zu uns stoßen. Ready for gangbang. Jungs. :mrgreen:
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Re: Morchelbrut

Beitrag von Mycomane » Donnerstag, 18. Februar 2021 20:39

@Carsten ...
Ach Fabian-Schatzi, nun sei doch nicht so.
Das mit Maria ist alles nur platonisch.
Wirklich.
Na, dann bin ich ja wieder beruhigt.
Und bzgl. Stockschwämmchen, Morcheln und Glucke...
Dir zeig ich's noch! Du wirst schon sehen.
Herausforderung angenommen!
Oder muss ich da schon wieder eine Verschwörung wittern?
Der Wettkampf muss aber nach bestimmten Regeln ablaufen.
Darüber sollten wir diskutieren.

Also auf: „ Kein Hepafilter erlaubt“, lasse ich mich nicht ein.
Auf „ Kein Autoklav für Substrate“, würde ich mich einlassen.
Habe da eine hoch geheime Technik entwickelt, unabhängig von der Menge der Zuschlagsstoffe.
Sehr interessant kann ich nur sagen...
Ich muss bloß noch an frische Sporen oder Myzel von denen kommen. In meiner Sammlung von Sporenabdrücken ist leider kein einziger, bei dem die Sporen noch keimen wollen. Das hatte ich mir vor zehn Jahren irgendwie anders vorgestellt...
Dann entscheide dich bitte, wie deine Prioritäten sind.
Stockschwämmchen, Morcheln, oder Glucken?
Auf einen drei Fronten-Krieg lasse ich mich nicht ein!

Mycelien oder Sporen zu bekommen sollte für dich doch nicht so schwierig sein!
Von Maria kannst du bestimmt eine Glucke bekommen.
Ansonsten munkelt man du hättest einst großmütig Berliner-Klone von einem Kuehneromyces Stamm in der Weltgeschichte verteilt.
Ebenso hättest du angeblich noch Sparassis Kulturen unter die Leute geworfen, obwohl die für dich anscheinend recht schwierig zu bekommen gewesen seien sollen.
Warum nur, bei dir im Nord-Osten müßten doch nach meinen derzeitigen Informationen einige Kiefernwälder zu finden sein, wo relativ häufig Sparassis Spezies zu finden sein sollten.
Fragen über Fragen ...
Falls du wirklich Probleme hast Kuehneromyces oder Sparassis Kulturen zu bekommen, dann melde dich bei mir.
Habe da einen Tipp, wem du sie zugeschickt haben könntest und wer sie dir gerne zum Dank zuschicken würde.

Ansonsten bin ich gewappnet für dein Duell...
Habe heute eine frische Palette von Buchenholzbriketts erhalten.
Dazu sind noch viele Säcke von Buchen-Eichen Holzpellets vorhanden, um das Substrat anzusetzen.
Zuschlagsstoffe reichen vermutlich, solange ich leben werde ...

Welche super effektiven Stockschwämmchen Kulturen hast du also auf Lager für das Duell?

Was die Glucken angeht... da ist mein Substrat noch nicht völlig ausgereift,
(für den industriellen Maßstab).
Hätte aber ein ganz schönes erstes Video von einer ausgereiften, sauberen Glucke, die komplett im Beutel gewachsen ist.
Wollte das Video schon gerne veröffentlichen, habe aber eine Abneigung gegen Informations- bzw. Datenkraken wie YouTube.
Gibt es irgendeine Alternative?

@Maria
Das Seneszenz Ding wird schon stimmen, wenn es die Gelehrten beobachtet haben.
Was die Gelehrten beobachtet haben, interessiert mich weniger stark.
Dafür habe ich schon mit zu vielen Gelehrten oder zukünftigen Gelehrten zusammengearbeitet.
Es ist sicherlich ganz nett die hochheiligen Informationen zu lesen, aber meine Hand würde ich dafür nicht ins Feuer legen.
Hast du schon mal Anzeichen für die Seneszenz bei Morcheln beobachtet?
Klar gibt es grundsätzlich so etwas wie Seneszenz.
Das möchte ich nicht bezweifeln, aber das sollte man differenziert betrachten.

Es ist nur zu Hoffen, dass es wirklich ein "fehlender Stoff" in der Kultur ist, denn den kann man finden.
Ich glaube den „fehlenden Stoff“ kann man nur sehr schwer finden.
Aber die richtigen Bedingungen, die vielleicht den „fehlenden Stoff“ hervorbringen, die kann man finden, auch wenn man kein Gelehrter ist.
Agar überspringen! super idee. Ich habe mich schon auf eine Petrischlacht vorbereitet, denn ich habe keinen Hepa. Das probiere ich auf jeden Fall.
Na ja, wenn es euch hilft ...
Ich persönlich habe keine Probleme mit Agar.
Das liegt aber vielleicht auch daran, dass ich einen HEPA-Filter habe.
Würde gerne diesen Part übernehmen, wenn es helfen würde.
Denn ... einzelne Strains/Hyphen aus Sporen zu isolieren ohne Petrischalen zu benutzen, könnte schwierig werden.
Das mit dem künstlichen, definierten Kompost, was du angesprochen hast, finde ich sehr vernünftig.
Meine Sporen sind vom Mai 2018.
Das ist doch super ...
Carsten wird sich freuen mit den Sporen zu arbeiten.
Oder willst du die alle nur für dich alleine haben?
Ihr könnt eure Frauen schon mal darauf vorbereiten, dass es bald heißt: Pilze suchen. Mariechen braucht frische Sporen!
Ja, ebenso …
Woher weißt du, dass ich eine Frau habe? Wäre ich dann so freizügig?
In der Tat würde meine Frau alles andere lieber tun als mit mir Morcheln zu suchen.
Aber warum bist du so sicher, dass wir Frauen haben?
Welche Frau will schon einen Pilz-Nurd wie uns?
Und ansonsten ... vielleicht stehen wir auch gar nicht auf Frauen...
Kein mating-type sollte sich ausgeschlossen fühlen!
Lieber Fabian, ich bin offen für einen Dreier. Auch Andere können gerne zu uns stoßen. Ready for gangbang. Jungs.
Dass du offen für einen Dreier bist, finde ich gut! Aber für einen gangbang bin ich fast schon wieder zu schüchtern...
Da müsste erstmal geklärt werden, wer alles in die Gang aufgenommen werden sollte.
Wie du vielleicht schon gesehen hast, kann ich sehr eifersüchtig werden.

Aber an der Diskussion über unser Thema möge sich natürlich gerne jeder beteiligen, der Lust dazu hat!!!

@Carsten:
Falls deinerseits Mangel an Morchel-Kulturen besteht, bitte melde dich...
Habe nicht nur meine erste Morchelkultur auf Lager.

Habe jetzt mal einfach darauf verzichtet zu kennzeichnen, wo der Humor an- oder ausgeschaltet werden sollte.
Hoffentlich könnt ihr das selbst einschätzen.
Ansonsten bitte gerne nachfragen!

Bis dann...
Liebe Grüße,
Fabian
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Re: Morchelbrut

Beitrag von Mycelio » Donnerstag, 18. Februar 2021 22:22

Hallo Gang!

Ich habe das Eiszeit-Paper mal überflogen und fand es gar nicht so uninteressant. Sie hatten eine Genanalyse von Morcheln von weltweiten Fundorten vorgenommen, um daraus einen Stammbaum der Arten herzuleiten und abzuschätzen, wann sich Spitz-, sowie Speisemorcheln von M. rufobrunnea (die von Ower, Mills und Malachowski), bzw. Käppchen- von Speisemorcheln abgespalten haben. Auch sie fanden bei Spitz- und Speisemorcheln jeweils mehrere Arten, die sich optisch nicht sicher unterscheiden lassen. Nebenbei ließen sie Sporen keimen, interessanterweise auf Wasser-Agar (also ganz ohne Nährstoffe), um Kontis auszuhungern. Besonders spannend fand ich die Erwähnung, dass sie keine Sporen zum Auskeimen bringen konnten, die älter als fünf Jahre waren. Das hat mich ziemlich erstaunt, da bei vielen anderen Pilzen schon nach zwei Jahren nichts mehr geht.
So, jetzt wisst ihr bescheid.

Mehrere ununterscheidbare Arten könnten Marias Pläne bzgl. Paarung unterschiedlicher Exemplare erschweren. Manche Arten gehen wohl auch Symbiosen mit Bäumen, andere mit Gräsern ein, wobei mir nicht klar ist, ob sie das können oder müssen. Egal, es spricht so einiges dafür, mehrere Morchelstämme parallel zu testen, anstatt sich auf einen zu konzentrieren. Von daher wäre so ein gemeinschaftliches Sammelprojekt, wie Maria es vorschlägt, eine hervorragende Idee.

Maria, sollte von der getrockneten M. esculenta aus Norms Garten noch ein kleines Stück zu haben sein, hätte ich wirklich großes Interesse.

Fabian, lass uns wegen den nicht-Morchel-Themen privat schreiben, bevor es hier noch uferlos ausartet.
Und sicher, du darfst gern mit Petrischalen arbeiten und Strains isolieren, für alle ohne HEPA habe ich gerade bei meiner alten quick-and-dirty-Anleitung die Bilder neu hochgeladen.
Morchelsklerotien aus getrockneten Pilzen


Grüße, Carsten
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Re: Morchelbrut

Beitrag von mariapilz » Freitag, 19. Februar 2021 10:44

Mycelio hat geschrieben: Donnerstag, 18. Februar 2021 22:22Hallo Gang!
:lol:

Der schmutzige quickie ist super. Beindruckende Fotos!
Ich muss mal zum Baumarkt fahren und mir dort ua. die scheiße pellets anschauen.
Mycelio hat geschrieben: Donnerstag, 18. Februar 2021 22:22 Mehrere ununterscheidbare Arten könnten Marias Pläne bzgl. Paarung unterschiedlicher Exemplare erschweren. Manche Arten gehen wohl auch Symbiosen mit Bäumen, andere mit Gräsern ein, wobei mir nicht klar ist, ob sie das können oder müssen. Egal, es spricht so einiges dafür, mehrere Morchelstämme parallel zu testen, anstatt sich auf einen zu konzentrieren.
Ich glaube da liegt ein kleines Missverständnis vor. Ich wollte eigentlich nicht die Sporen um 2 zu kreuzen, sondern einfach nur um frische und verschiedene zu haben. Mit der obigen "Evolutionsgeschichte" habe ich versucht logische Gründe für Fakten (zb die weite Verbreitung) zu finden, um die Morchel zu verstehen. So nach dem Motto wenn Opa ein zb nadelbaumsymbiont war könnte Enkerl ein Laubbaumliebhaber sein, weil Mama mittels Sklerotie weit gereist ist. (So. Das war ein kleiner Schnappschuss der wirren meines Gehirns.)

Da jetzt ziemlich sicher klar ist, dass selbst eine Monokultur fruchtungsfähig ist..... super einfach, oder? Aber ein Schäufelchen von jenen Sporen und ein Schäufelchen von anderen gemeinsan auf das Medium zu schmeißen klingt gut! Einzelne Hyphen aufeinander loszulassen traue ich mir nicht zu.

Mit dem größten Vergnügen schicke ich - gerne auch anderen Interessenten - ein Briefchen mit einem Stück Trockenmorchel. Es ist aber nicht die Norm-Morchel, sondern die :
https://www.kulturpilz.de/viewtopic.php ... 9&start=15

Mycomane hat geschrieben: Donnerstag, 18. Februar 2021 20:39 Na ja, wenn es euch hilft ...
Ich persönlich habe keine Probleme mit Agar.
Das liegt aber vielleicht auch daran, dass ich einen HEPA-Filter habe.
Würde gerne diesen Part übernehmen, wenn es helfen würde.
Denn ... einzelne Strains/Hyphen aus Sporen zu isolieren ohne Petrischalen zu benutzen, könnte schwierig werden.
ein aufrichtiges Dankeschön für das Angebot, vielleicht komme ich noch darauf zurück. Der fehlende Hepa ist ein Manko.. ich arbeite selten mit Petris. .. vor allem habe ich keinen Bock mich auf die Suche nach den passenden Lüfter usw. zu begeben. das nervt. Vielleicht läuft mir mal einer zu.
Mycomane hat geschrieben: Donnerstag, 18. Februar 2021 20:39 Ich glaube den „fehlenden Stoff“ kann man nur sehr schwer finden.
Aber die richtigen Bedingungen, die vielleicht den „fehlenden Stoff“ hervorbringen, die kann man finden, auch wenn man kein Gelehrter ist.
ah ja. guter Punkt. Dh. Mit der Dokumentation sehr sorgfältig umgehen. Und alles schön messen. Wie soll man den Feuchtigkeitsgehalt des Fruchtungssubstrats messen? Ich meine ich kann ihn anfangs einstellen, aber der bleibt halt nicht so...Zuerst überschwemmen und dann solls 50% (oder so)Feuchtigkeitsgehalt haben. Aber das muss ich noch genauer planen.
Mycomane hat geschrieben: Donnerstag, 18. Februar 2021 20:39 Hast du schon mal Anzeichen für die Seneszenz bei Morcheln beobachtet?
Klar gibt es grundsätzlich so etwas wie Seneszenz.
Das möchte ich nicht bezweifeln, aber das sollte man differenziert betrachten.
Bei einer Morchel nicht, aber bei shii und Auster. Aus Unwissenheit habe ich früher immer wieder auf gleiches Substrat überimpft. Nach ca. 2 Jahren wuchs er nur noch sehr langsam. Es schwirrt hier ein oder sogar zwei threads herum, die davon handeln.

Fabian...hoch geheime Technik? Geheimnisse rauben mir den Schlaf. Du gehörst mal ausgekitzelt. :D

Das mit euren Frauen habe ich einfach im Urin.
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Re: Morchelbrut

Beitrag von Mycelio » Samstag, 20. Februar 2021 01:51

Na dann werde ich meine Frauen mal fragen, was sie davon halten. :lol:

Inzwischen haben meine Beiträge im Thread "Morchel-Sklerotien züchten" auch wieder Fotos.
viewtopic.php?f=71&t=1142&start=15

mariapilz hat geschrieben: Freitag, 19. Februar 2021 10:44 Mit dem größten Vergnügen schicke ich - gerne auch anderen Interessenten - ein Briefchen mit einem Stück Trockenmorchel. Es ist aber nicht die Norm-Morchel, sondern die :
https://www.kulturpilz.de/viewtopic.php ... 9&start=15
Ach so, deine Rindenmulch-Spitzmorchel. Gerne, ich schreibe dir gleich ne PN.

mariapilz hat geschrieben: Freitag, 19. Februar 2021 10:44 Wie soll man den Feuchtigkeitsgehalt des Fruchtungssubstrats messen? Ich meine ich kann ihn anfangs einstellen, aber der bleibt halt nicht so...Zuerst überschwemmen und dann solls 50% (oder so)Feuchtigkeitsgehalt haben. Aber das muss ich noch genauer planen.
Vielleicht übers Gewicht? Also erst die leere Schale wiegen, dann mit normal-feuchtem Substrat incl. Sklerotien.
Ich frage mich da eher, wie man verhindert, dass nach der Flutung anaerobe Mikroben übernehmen. Das wird knifflig.

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Re: Morchelbrut

Beitrag von malda » Samstag, 20. Februar 2021 10:47

Mycelio hat geschrieben: Donnerstag, 18. Februar 2021 22:22 Und sicher, du darfst gern mit Petrischalen arbeiten und Strains isolieren, für alle ohne HEPA habe ich gerade bei meiner alten quick-and-dirty-Anleitung die Bilder neu hochgeladen.
Morchelsklerotien aus getrockneten Pilzen
Morschel ist bis jetzt völlig an mir vorbei gegangen, aber wenn ich mir das mit den Pferdeäpfeln angucke krieg ich fast Lust... sieht ja total einfach aus sie so in Kultur zu nehmen oder gibt's da einen Haken?
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Re: Morchelbrut

Beitrag von Mycelio » Samstag, 20. Februar 2021 12:05

Nö, solange man nicht mehr als Sklerotien erwartet, ist es ein schneller Spaß.
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Re: Morchelbrut

Beitrag von Mycomane » Samstag, 20. Februar 2021 12:18

Na dann werde ich meine Frauen mal fragen, was sie davon halten. :lol:
Super Carsten! Du hast es doch drauf mit dem Humor!! Nicht so schüchtern!!!
Jetzt kennen wir deinen mating-type. :oops: :D :twisted:
Artificial cultivation of true morels: current state, issues and perspectives, 2017,
Liu Qizheng Chinese Academy of Sciences, Husheng Ma, Ya Zhang, C.-H. Dong Chinese Academy of Sciences
https://www.researchgate.net/publicatio ... rspectives
Kannte ich schon..., aber hab ihn nochmal gelesen. Man übersieht gerne mal etwas Wichtiges.
Was die eigentliche Kultivierung angeht gibt es leider nicht so viele neue Informationen. Zitate der üblichen Verdächtigen ... und an sonsten behandelt der Text recht ausführlich das Thema wie außergewöhnlich und wertvoll die Morcheln sind und auf wie vielen Hektar Land wie viele Morcheln ich China angebaut werden, dass die Ernten aber nicht zuverlässig sind und wie wichtig es auch für die chinesische Morchel-Wirtschaft ist, in Zukunft mehr Geld in Forschung über Morcheln zu stecken.
Die Veröffentlichung scheint sich primär an chinesische Geldgeber oder Politiker zu richten.

Über das was dort wirklich Neues zur Kultivierung steht, sollten wir uns aber auch noch austauschen.
Effect of Aging on Culture and Cultivation of the Culinary-Medicinal Mushrooms Morchella importuna and M. sextelata (Ascomycetes)
Peixin He, Miao Yu, Yingli Cai, Wei Liu, Wensheng Wang, Shaohua Wang, Jing Li
http://www.dl.begellhouse.com/journals/ ... fe743.html
Könnte vielleicht interessant sein, aber nur der Abstract, reicht nicht um mich davon zu überzeugen, dass der Artikel mir persönlich 35,95$ Wert ist. Aber vielleicht hat „meine Institution“ einen kostenfreien Zugang. Mal sehen...
Mixed-reproductive strategies, competitive mating-type distribution and life cycle of fourteen black morel species
Xi-Hui Du, Qi Zhao, En-Hua Xia, Li-Zhi Gao, Franck Richard & Zhu L. Yang
https://www.nature.com/articles/s41598-017-01682-8
Ja Carsten, in der Tat interessant. Scheint auch solide Wissenschaft zu sein. Werde das nochmal intensiv lesen.
Du hast Recht Maria, das ist etwas schwerere Kost, wenn man kein Biologe ist oder nicht im Thema drinsteckt.

Also Maria, ich muss dir sagen: Du bist wirklich ein Goldschatz! :D :D :D
ich habe noch eine Dissertation gefunden. PDF. Da ist sogar ein gelungener Versuch dabei
Ist für mich vielleicht sogar der bisher brauchbarste Text über Morcheln den ich kenne. :!:
Oft lernt man beim Lesen von Dissertationen oder wie hier sogar „nur“ einer Masterarbeit viel mehr als durch „echte“ „wissenschaftliche Paper“ also Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften.
Hätte dem Text an deiner Stelle noch eine zusätzliche Beschreibung gegeben.

So in etwa:

USA: Studentin* mit asiatischen Wurzeln (vermutlich Chinesin*) spioniert chinesische Morchel-Farmer aus „(personal communication)“, um an wertvolle wissenschaftliche Informationen zur Morchel Kultivierung zu gelangen. :lol:

Vielleicht lesen dann mehr Leute den Text.
* Habe den Namen nicht gegoogelt, habe aber irgendwie im Urin, dass es eine Frau ist. :wink:

Den Text muss ich auf jeden Fall bald noch zu Ende lesen.
War gestern Abend dann doch schon zu müde für den gesamten Text.
Schön, dass ihr so fleißig Literaturrecherche betreibt.
Lese das alles sehr gerne, finde das Heraussuchen nur oft so zeitraubend bzw. habe vielleicht nicht so viel Übung oder mache etwas dabei falsch.
Von daher super, dass ihr das tut!
Dann bleibt für mich mehr Zeit, Einzelsporenkulturen anzulegen.
Ach, ... bevor ich es vergesse, Maria, kannst du mir auch etwas von den Morchel-Sporen zuschicken?
Bekommst dann Einzelsporen-Kulturen als Retoure.

Carsten, wie schaffst du das? Mehrere Frauen und alle lieben dich, obwohl, oder gerade, weil du so ein Pilz-Nurd bist? Ok, ok, will jetzt nicht zu persönlich werden... :lol: :D :wink:

Schöne Grüße,
Fabian
Fruchtbar ist die Hyphe noch ... aus der da einst die Spore kroch ...
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Re: Morchelbrut

Beitrag von mariapilz » Samstag, 20. Februar 2021 13:42

aber Hallo, klar Fabian bekommst auch ein Stück vom Glück äh Pilz. Und... muchas gracias.

Na malda? wenn ich schon auf die Post fahre,.... hmm?

Mir ist es jetzt zu mühsam schöne Sätze mit überleitung usw zu schreiben

Sicherheitshalber: kann man Speiseöl autoklavieren? Speiseöl pur im Glas

Die Schleierdame (irgendeine Stinkmorchelart) lat. Weiß ich jetzt nicht. Ich kenne jemanden, der die gezüchtet hat. Kann es helfen? Ich will ihn nicht fragen? Will es jemand von euch machen?

Carsten, Fabian ihr habt sicher ein Mikroskop. Es wäre so schön Bilder von Sporen zu sehen. Vielleicht eins von norms Exemplar, eins meiner. Und dann noch jeweils eines kurz nach dem keimen?

(ei ei. klingt ziemlich unverschämt. denkt euch einfach die Blumen drumherum dazu. wenns nix ist ists auch wurst)

lg
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Re: Morchelbrut

Beitrag von Mycomane » Samstag, 20. Februar 2021 21:10

Hallo Maria,

Schleierdamen im Morchelbrut Threat? 8) :lol:

verstehe zwar gerade noch nicht was das Speiseöl mit den Schleierdamen zu tun hat, aber du kannst es sicherlich in den Autoklaven tun.
Nur ob es dort steril wird, wäre die Frage ... ?
Ich glaube eher nicht so einfach.
Aber wer weiß ... ist vielleicht eine Frage der Zeit und der Kontaminationen?
Also subststrat mit (zu viel) Öl wird im Autoklaven weniger gut steril.
Darüber hat Carsten schon mal etwas geschrieben, kann ich dir aber auch aus eigener Erfahrung versichern.

Also Glycerin z.B. wird im Dampfkochtopf nicht so gut steril, soweit ich gehört habe.
Deswegen wird es z.B. bei 200°C im Backofen sterilisiert.
Wie lange, weiß ich gerade nicht.
So etwas in der Art könnte bei Speiseöl auch funktionieren, so lange das Gefäß die Temperatur aushält.

Was soll jemand gerne ausprobieren möchten?
Speiseöl sterilisieren, oder Schleierdamen züchten?

Pass auf Maria ... ;-) sonst ermahnt dich gleich Carsten, weil Schleiereulen und Speiseöl nicht zum Thema Morchelbrut passen. :lol:
Womit er absolut recht hat :wink: :lol:
Vielleicht sollten wir auch einfach alles morchelige in einen anderen Thread verschieben und hier lieber über Schleiereulen ... ähm ... Schleier-Damen philosophieren :lol:
Was können die denn so außer stinken :?
Habe glaube ich mal ein Bild von denen auf der Seite von Unicorn gesehen.
Sollen nicht viele Japaner scharf auf Schleierdamen sein, oder habe ich das geträumt?
Fragen über Fragen ...

Bis dann ...

Schöne Grüße,
Fabian
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Re: Morchelbrut

Beitrag von mariapilz » Samstag, 20. Februar 2021 21:53

Mycomane hat geschrieben: Samstag, 20. Februar 2021 21:10 Pass auf Maria ... ;-) sonst ermahnt dich gleich Carsten, weil Schleiereulen und Speiseöl nicht zum Thema Morchelbrut passen. :lol:
Womit er absolut recht hat :wink: :lol:
Vielleicht sollten wir auch einfach alles morchelige in einen anderen Thread verschieben und hier lieber über Schleiereulen ... ähm ... Schleier-Damen philosophieren :lol:
Was können die denn so außer stinken :?
ist doch eine Morchelart? passt doch gut.

Was die Dame noch, ausser stinken kann... Wenn ich mich recht erinnere steigert sie die Libido. :lol:
(Aber nicht gegessen, sondern nur die ausdünstung) glaube ich

Ich habe meinen Sporensammelkarton inspiziert. Und - ich hatte es total vergessen - Norm hatte mir 2 morcheln geschickt. Ich hatte sie wieder ins original Säckchen getan. Er hatte sie beschriftet mit einmal spitz und einmal speisemorchel.
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die anderen sind die meinen
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