Gluckenexperimente

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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycomane » Sonntag, 28. März 2021 12:54

Waow! :D
Das nenne ich aber eine Bodybuilder-Glucke, die mit dem schwarzen Aktivkohle Medium.
Gehe stark davon aus, dass es dem Exemplar nicht an Nährstoffen fehlt.
Rechne bei dem Nährboden, was die verwertbaren Kohlenstoffquellen angeht, von einem Kohlenhydrat/Protein Verhältnis von ca. 1,76.
Das sollte selbst jeden Kompostzersetzer beeindrucken!
Wenn die Mischung keine dicken Muckis gibt, dann weiß ich auch nicht weiter.
Die geht ja ab, wie Schidts Katze!
Hast du schon die Wachstumsgeschwindigkeit mit den anderen verglichen? Kann man das zahlenmäßig irgendwie angeben?
Wenn das jetzt noch gesteigert werden soll, dann helfen nur noch Anabolika. :lol:

Mensch Maria! Was sagst du zu dieser Glucke? Oder stehst du nicht so auf dicke Muckis? :wink: :lol:

Liebe Grüße, Fabian
Fruchtbar ist die Hyphe noch ... aus der da einst die Spore kroch ...
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycelio » Sonntag, 28. März 2021 21:35

Ich danke euch für die weiterführenden Hinweise!

An schwierige Kompostzersetzer hatte ich auch schon gedacht. OYA erwies sich da aber nur als nicht ganz schlecht und OMYPA habe ich erst vorgestern beimpft. Mehr darüber an anderer Stelle, wenn dabei etwas erwähnenswertes herauskommt.

Zur Wachstumsgeschwindigkeit kann ich erst in ca. einer Woche genauere Zahlen liefern. Dummerweise hatte ich mir nur bei den OYA-Platten notiert, wann die Flächenbesiedelung anfing, aber nun wird täglich nachgemessen.
Die Box mit den Petrischalen steht jetzt bei Zimmertemperatur weit oben im Regal, leider nicht ganz dunkel.
Zwischendurch stand sie für ein paar Tage dunkler und ein wenig kühler.
Momentan kann ich nur sagen, dass das der tägliche Zuwachs auf OYA knapp 1,5mm beträgt, auf OMYPA keinesfalls mehr, eher gleichviel oder etwas weniger.
Ich glaube, ich hatte in irgendeiner Veröffentlichung, in der es um verschiedene Kohlenstoff- und Stickstoffquellen auf Agar ging, eine beeindruckende Zahl von 7mm pro Tag gelesen. Heute denke ich aber, dass sie wahrscheinlich den Durchmesser der Myzelscheibe gemessen haben. In dem Fall müsste man den Wert halbieren, um vergleichen zu können, aber 3,5mm wären immer noch imposant. Mal sehen, ob ich das Paper wiederfinde.

Zu der Fortsetzung mit den Substratgläsern werde ich wohl heute nicht mehr kommen.
LG, Carsten
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 30. März 2021 01:03

Und nun die Fortsetzung.

Vor etwas mehr als drei Wochen hatte ich neben den Petrischalen auch noch ein paar alte Substratgläser beimpft. Die waren alle vorher schonmal im Einsatz und wurden nach Fehlschlägen zwei- oder dreimal sterilisiert. Das Substrat war auch schon ziemlich trocken. Beimpft wurde am 06.03. mit Agarstücken.


Zuerst ein Gruppenfoto der kleinen Gläser:
IMG_20210329_224830.jpg
Von links nach rechts Getreide, 2x mageres holziges Substrat, 2x mit allerlei Zusätzen, 2x frisch beimpftes Getreide.

IMG_20210329_225622.jpg
Hier ist das Getreide so trocken, dass das Agarstück geschrumpft ist. Das Myzel wächst aber noch langsam weiter.

IMG_20210329_225133.jpg
30% Nadelholzspäne, 30% Kaffeesatz, 30% Strohpellets, 10% Getreide. Dieses Glas wurde vor ein paar Tagen experimentell geschüttelt.
IMG_20210329_225159.jpg
IMG_20210329_225215.jpg
Hier - im selben Substrat - ist das Myzel schon halb durchgewachsen und fühlt sich offensichtlich wohl.

IMG_20210329_225251.jpg
IMG_20210329_225313.jpg
In einem Substrat, das zusätzlich Kompost, Mehl und Traubenzucker enthält, wächst das Myzel ebenso kräftig, aber nicht ganz so schnell, was Zufall sein kann.

IMG_20210329_225508.jpg
Hier wurde erst vor drei Tagen beimpft.


Damals hatte ich gleichzeitig auch noch drei große 720ml-Gläser beimpft, die ebenfalls schon mehrmals im Dampfdruckkochtopf waren. Hier hatte ich das reichhaltige Substrat ein wenig komprimiert, um der Glucke weniger Lücken zum Fruchten zu geben. Obwohl alle drei Gläser stark nach Milchsäurebakterien riechen, lebt das Gluckenmyzel noch und wächst vorsichtig in das Substrat ein.
IMG_20210330_001647.jpg
IMG_20210330_001857.jpg
LG
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von mariapilz » Dienstag, 30. März 2021 10:30

sieht vielversprechend aus!
Die Qualität der Fotos ist ausgezeichnet :D
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 30. März 2021 19:52

Ja, mit einer starken Lupe vor der Handykamera und genügend Licht lässt sich ganz gut fotografieren.
Und jetzt weiß ich, dass ich auch mit dem einfachen Substrat weiter testen kann.
LG
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von malda » Dienstag, 30. März 2021 21:21

Das mit der Lupe vor der Kamera merk ich mir :D
In drei Wochen schon so viel Substrat besiedelt ist super - bei mir war /ist sie langsamer (also wenn ich mich Recht entsinne hat sie frühstens nach 3 Wochen beschlossen den Agar zu verlassen)! Das "magere" Substrat scheint der Glucke zu schmecken.
VG Dietmar
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 30. März 2021 23:50

malda hat geschrieben: Dienstag, 30. März 2021 21:21 also wenn ich mich Recht entsinne hat sie frühstens nach 3 Wochen beschlossen den Agar zu verlassen
Hm, es kann schon mal ein paar Tage dauern, bis älteres Myzel wieder in den Besiedelungsmodus umschaltet. Manchmal kommt dann noch eine mehrtägige Bedenkzeit bei Substratkontakt. Bei drei Wochen würde ich aber vermuten, dass der Glucke ein Substratbestandteil nicht schmeckt oder die Feuchtigkeit viel zu hoch ist.
Wobei ich Zimmertemperatur, ausreichende Belüftung und kein starkes Licht voraussetze.
LG, Carsten
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycelio » Samstag, 03. April 2021 18:38

So, heute kann ich Zahlen zur Wachstumsgeschwindigkeit der von ABMkoch geklonten Glucke auf verschiedenen Agarmischungen liefern. Alles bei Zimmertemperatur und bei mäßigem Licht.

Kimmig-Agar:
spät einsetzendes und langsames, aber kräftiges Myzelwachstum,
0,7 - 0,8 mm pro Tag

Haferflocken-Hefe-Agar:
schnelles, aber sehr dünnes Myzel, der Rand ist fast unsichtbar,
1,3 - 1,4 mm pro Tag

Haferflocken-Malzextrakt-Hefe-Protein-Agar:
schnelles und sehr kräftiges Wachstum,
1,3 - 1,7 mm pro Tag

Ich werde jetzt noch ein Experiment mit einer abgewandelten Mischung ohne Proteinpulver, dafür mit mehr Mineralien und einer anderen Zuckerquelle machen. Dass sich das Wachstum auf Agar ohne großen Aufwand weiter beschleunigen lässt, glaube ich aber nicht mehr. Wer sich die Mühe machen will, für konstante 25°C, den für diesen Stamm optimalen pH und für Dunkelheit zu sorgen, kann wahrscheinlich mit 2 - 3 mm pro Tag rechnen.
LG
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 06. April 2021 17:20

malda hat geschrieben: Mittwoch, 17. März 2021 17:14
Mycelio hat geschrieben: Samstag, 08. Januar 2011 17:57 Ich bin mir immer noch sicher, daß in der freien Natur im Kiefernholz zuerst die Hemmstoffe abgebaut werden müssen, damit das Gluckenmycel gut wachsen kann. Hatte letztens eine Studie gelesen, in der ein wässriger Extrakt aus frischem Nadelholz das Mycelwachstum von Glucken auf ein Drittel reduzierte. Das paßt auch gut zu der asiatischen Methode, Nadelholzspäne (meist Lärchenholz) gründlich abzukochen und das Wasser wegzugießen.
Hast Du dazu vielleicht die Zitate/Links? Das würde ich mir gerne mal im ganzen durchlesen.
Bin gerade wieder auf die Veröffentlichung gestoßen.
"Ability of Fungi Inhabiting Larch Trunks with Butt-Rot to Utilize Wood Components in Vitro",
Masashi OHSAWA, Yoshio KURODA, Keizo KATSOYA and Hiroyuki TAKEI, 1992
https://www.jstage.jst.go.jp/article/jj ... 4_300/_pdf
Am Ende des Textes in Tabelle 6 wird das Wachstum verschiedener Pilze auf Agar mit Kaltwasserauszügen von gesundem und verrottetem Lärchen-Kernholz, sowie ganz ohne Nährstoffe verglichen. In 1000ml kaltem Wasser wurden 40g Lärchensägemehl für 16h eingeweicht, abfiltriert und dann mit dem Wasser Nährböden gekocht. Auf dem Wasseragar schaffte das Myzel in 14 Tagen sehr schwach zu einem Durchmesser von 22,1mm zu wachsen, auf dem Agar mit dem Extrakt vom gesunden Holz waren es nur 6,3mm kaum sichtbares Myzel.
LG
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 06. April 2021 18:22

Mycelio hat geschrieben: Sonntag, 28. März 2021 21:35 Ich glaube, ich hatte in irgendeiner Veröffentlichung, in der es um verschiedene Kohlenstoff- und Stickstoffquellen auf Agar ging, eine beeindruckende Zahl von 7mm pro Tag gelesen. Heute denke ich aber, dass sie wahrscheinlich den Durchmesser der Myzelscheibe gemessen haben. In dem Fall müsste man den Wert halbieren, um vergleichen zu können, aber 3,5mm wären immer noch imposant. Mal sehen, ob ich das Paper wiederfinde.
Auch das habe ich gerade wiederentdeckt.
"Studies on Short-term Mass Cultivation and Immune Substance Activity by Enzyme Treatment of Sparassis crispa"
Nam Jung Woo, Jang Hyun-yu, Kyungsoo Jeong, 2004
https://scienceon.kisti.re.kr/commons/u ... t=TRKO&rn=

Es ist aber fast komplett koreanisch geschrieben, d.h. man versteht erstmal nur die Tabellen, kann aber Textabschnitte auswählen, kopieren und in den Google-Übersetzer einfügen. Ab Seite 45 kommen Tabellen mit dem Einfluss von Temperatur, pH, Nährstoffmixtur, Mineralien, Biotin, Thiamin, Fructose und Lärchensägemehlextrakt auf den Myzeldurchmesser nach 12 Tagen. Zuerst vergleichen sie vier Gluckenstämme, um dann mit dem schnellsten die optimalen Bedingungen auszutesten. Am Ende kommen sie zu dem sagenhaften Wert von 98mm/12d, also einem durchschnittlichen täglichen Zuwachs des Durchmessers um fast 8,2mm. Anders gesagt wächst ihr Myzel auf ihrem optimierten MEF-Agar 4,1mm pro Tag.
Das ist aber noch nicht alles. Auf Seite 78 in Tabelle 1 sieht man, dass ihre 850ml-Substratflaschen 46 Tage nach der Beimpfung komplett besiedelt sind, neun Tage später Primordien wachsen und weitere sieben Tage später geerntet wird.
:shock:
Da müssen wir wohl noch ne Weile üben, bis wir so weit kommen...
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von malda » Dienstag, 06. April 2021 21:33

Ah super, das schau ich mir morgen mal genauer an!

Bin auch auf was koreanisches gestoßen:
Ryu et al berichten 2009 von 12 koreanischen Wildisolaten und ihrer Charakterisierung/Prüfung auf Tauglichkeit als Produktionsstamm.
http://koreascience.or.kr/article/JAKO2 ... 40098.page
Sung-Ryul Ryu, K. Ka, H. Park, W. Bak, Bong-hun Lee (2009). Cultivation Characteristics of Sparassis crispa Strains Using Sawdust Medium of Larix kaempferi. The Korean Journal of Mycology, Volume 37 Issue 1 / Pages.49-54.

Substrat war steriles Lärchenholz mit Gerstenmehl und Zucker (?) im Verhältnis 80: 20: 3. Feuchtigkeit bei 65%.
Kultiviert wurde in Flaschen wobei deren Beimpfung über Flüssigmycel in ein vorgefertigtes Loch im Substrat lief (wenn ich das richtig verstanden habe). Bebrütet würde bei 23°. Die Autoren unterscheiden die eigentliche Besiedlungsphase die i.d.R. 2-3 Monate dauerte von der Fruchtungsphase, die dann nochmals 1-2 Monate dauerte, so dass es möglich scheint die komplette Kultur in 3-4 Monaten hinzubekommen.
Zum Einleiten der Fruchtungsphase wurden die Deckel der Flaschen abgenommen...

VG
Dietmar

PS: die Glucke kriegen wir noch :twisted:
Zuletzt geändert von malda am Donnerstag, 08. April 2021 17:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycelio » Donnerstag, 08. April 2021 08:52

Interessant.
Hier ist vom gleichen Substrat die Rede:
"Cultivation of Cauliflower Mushroom (Sparassis crispa) Using Coniferous Sawdust-based Media with Barley Flours"
Park, Hyun; Lee, Bong-Hun; Oh, Deuk-Sil; Ka, Kang-Hyeon; Bak, Won-Chull; Lee, Hak-Ju; 2005
https://www.koreascience.or.kr/article/ ... 438516.pdf

In dem von mir zuletzt verlinkten Paper (Studies on Short-term Mass Cultivation...) bin ich im Kapitel über Gluckenmyzel auf Agar auf seltsame Ungereimtheiten gestoßen. Da ist einiges nicht reproduzierbar, widersprüchlich und die angegebenen Werte für Zusätze sind unglaubhaft. Zusätzlich gibt es das ganze leicht umgestellt und gekürzt, aber mit den gleichen Zahlen und Fehlern in einer anderen, englischen Veröffentlichung von anderen koreanischen Autoren.
"Characteristics of mycelial culture of Sparassis crispa", Chang, Hyun-You; Choi, Seung-Oh; ebenfalls 2004
https://www.koreascience.or.kr/article/ ... 646637.pdf
Keine Ahnung, was man davon halten soll. Für mich sieht es so aus, als hätten weder die einen noch die anderen die Versuche durchgeführt.

Wir sollten auch im Hinterkopf behalten, dass in Korea und China Sprassis laminosa bis vor knapp 10 Jahren für Sparassis crispa gehalten wurde.
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von malda » Mittwoch, 14. April 2021 14:05

Ich häng mich mal hier ran. Ich bin nun auch dabei die Glucke auf verschiedenen Substraten bzw. Substratzusätzen zu testen und will den ersten Zwischenstand berichten:
Angeimpft vor etwa 2,5 Wochen mit einem besiedelten Stück Agar, kann man nun erste Unterschiede in der Besiedlung der Substrate erkennen.
Grundsätzlich lag das Agar Stück zunächst einmal ziemlich leblos herum bis die Glucke nach ca 1 Woche Lebenszeichen zeigte. Anschließend wurden die Agar Stücke zumeist recht pelzig, um nun langsam auf das Substrat überzugreifen.
Basis Substrat ist zumeist eine Mischung aus Nadelholz +10% Weizenmehl. Dann variieren die weiteren Zusätze.
Das erste Ergebniss finde ich schon Mal überraschend. Bisher schnellste Kultur ist der Ansatz der zusätzlich Erde (20%) enthält! :shock:
Mal schauen, ob das so bleibt. Was kann denn da im Boden so Leckeres drin sein. Irgendwelche Salze/Mineralien?
Dateianhänge
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 14. April 2021 21:01

Ich würde genauso an Mineralien denken. In fast allen Veröffentlichungen wird ja auch ein hoher Bedarf an Mineralien erwähnt. Mikroben und organische Reste kämen allerdings auch in Frage.
Lässt sich die Erde vielleicht genauer beschreiben?
Und das Mehl ist wahrscheinlich normales weißes, Typ 405, korrekt?
Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Nun ein kleines Update zu meinen Agar-Experimenten:
In den Petrischalen mit dem mageren Haferflocken-Hefeextrakt-Agar sind die Nährböden komplett besiedelt und das anfangs fast unsichtbare Myzel verdichtet sich langsam, aber ganz ohne Wucherungen an den Impfstücken.
IMG_20210414_200625.jpg

In den Schalen mit zusätzlich Malzextrakt und Proteinpulver wird an den Impfstücken viel Flüssigkeit abgegeben.
Hier am intensivsten:
IMG_20210414_200024.jpg
Und hier am wenigsten:
IMG_20210414_200244.jpg

Auf dem Kimmig-Agar geht es weiterhin langsam voran, dafür kommt es früher zu stärkerer Verdichtung auf dem Agar:
IMG_20210414_195537.jpg

Zuletzt hatte ich noch eine andere Nährstoffmischung getestet, bei der der Kaffeeanteil erhöht und der Malzextrakt durch Ahornsirup ersetzt wurde, um zu schauen, ob mehr Mineralien vielleicht schnelleres Wachstum erzeugen.
1000ml H2O
20g Agar-Agar
20g Haferflocken
20g Kaffeepulver
15ml Ahornsirup
10g Hefeextrakt
1g Aktivkohlepulver
Das Proteinpulver habe ich diesmal weg gelassen und das ganze mit Zitronensäure angesäuert.
Beimpft wurde am 03.04., aber es ist noch zu früh, um etwas zur Geschwindigkeit zu sagen.
IMG_20210414_201323.jpg
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von malda » Donnerstag, 15. April 2021 05:52

Mycelio hat geschrieben: Mittwoch, 14. April 2021 21:01 Mikroben und organische Reste kämen allerdings auch in Frage.
Lässt sich die Erde vielleicht genauer beschreiben?
Und das Mehl ist wahrscheinlich normales weißes, Typ 405, korrekt?
Mikroben schließe ich mal aus, da das ja mit autoklaviert wurde. Anderes organisches Material? Hmm. Kann ich mir irgendwie schwer vorstellen. Wenngleich ich mich mit Böden absolut nicht auskenne scheint mir der verwendete eher arm an Organischem zu sein - es ist vielmehr ein sehr sandiger Boden...
Ja, Typ 405.
Mycelio hat geschrieben: Mittwoch, 14. April 2021 21:01 Nun ein kleines Update zu meinen Agar-Experimenten:
In den Petrischalen mit dem mageren Haferflocken-Hefeextrakt-Agar sind die Nährböden komplett besiedelt und das anfangs fast unsichtbare Myzel verdichtet sich langsam, aber ganz ohne Wucherungen an den Impfstücken.
Ob ein "Mehl Agar" ähnlich aussehen würde, also ganz ohne Wucherungen?
Mycelio hat geschrieben: Mittwoch, 14. April 2021 21:01 Zuletzt hatte ich noch eine andere Nährstoffmischung getestet, bei der der Kaffeeanteil erhöht und der Malzextrakt durch Ahornsirup ersetzt wurde, um zu schauen, ob mehr Mineralien vielleicht schnelleres Wachstum erzeugen.
Das mit dem Kaffee ist interessant. Mit dem Ahorn Sirup hast du vermutlich weiterhin viel Einfachzucker mit drin. Ich habe auch einen Ansatz mit Kaffee, der ganz nett aussieht - mehr kann man leider noch nicht sagen.
VG Dietmar
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