Gluckenexperimente

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Mycomane
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycomane » Montag, 07. Juni 2021 16:22

Und hier bildet sich in der Tat Myzel, das vergleichsweise schnell auf Agar überzugehen scheint. Entweder veräppelt mich hier eine Konti ziemlich böse :cry: oder ich hab's geschafft und der Glucke etwas wachsendes entrissen 8). Vom Wachstumsverhalten deutet leider (oder glücklicherweise?) nichts auf eine Krause Glucke hin wie ich sie bisher kennengelernt habe ...
Also ich würde sagen:
Bei deinem erneuten Versuch deutet nichts auf eine herkömmliche (Schimmel)-Pilz Kontamination hin. :)
Das könnte eine Glucke sein. :D
Hattest du bis jetzt die gekaufte Glucke (im Kühlschrank etc.) auf Lager, oder wovon hast du die neue Kultur angesetzt?

Wirf die mit Bakterien kontaminierten Schalen erstmal nicht weg. Es könnte sein, dass dort später noch Gluckenmycel unter den Bakterien auftaucht, wenn diese später nicht weiter wachsen.

Bin kurz davor nach Mannheim zu fahren und eine von den Zuchtglucken zu kaufen.
Aber das ist für mich schon ein Stück zu fahren.
Da ich keine Ahnung habe, ob es die Glucke bei dem Stand immer noch bzw. regelmäßig gibt, habe ich mich noch nicht ins Auto gesetzt.
Würde wohl mehr Sinn machen jemanden aus Mannheim zu fragen, ob es Sinn macht dahin zu fahren.

LG, Fabian
Fruchtbar ist die Hyphe noch ... aus der da einst die Spore kroch ...
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malda
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von malda » Dienstag, 08. Juni 2021 06:02

Mycomane hat geschrieben: Montag, 07. Juni 2021 16:22 Hattest du bis jetzt die gekaufte Glucke (im Kühlschrank etc.) auf Lager, oder wovon hast du die neue Kultur angesetzt?
Den zweiten Ansatz zum Klonen hatte ich 4 Tage nach Kauf der Glucke gemacht. Mittlerweile ist sie entsorgt, aber ich hatte sie schon ein paar Tage im Kühlschrank.
Mycomane hat geschrieben: Montag, 07. Juni 2021 16:22 Bin kurz davor nach Mannheim zu fahren und eine von den Zuchtglucken zu kaufen.
Aber das ist für mich schon ein Stück zu fahren.
Da ich keine Ahnung habe, ob es die Glucke bei dem Stand immer noch bzw. regelmäßig gibt, habe ich mich noch nicht ins Auto gesetzt.
Würde wohl mehr Sinn machen jemanden aus Mannheim zu fragen, ob es Sinn macht dahin zu fahren.
Sollte ich die Glucke tatsächlich auf Platte bekommen haben gebe ich gegen Portokosten gerne was ab. Also ehrlich gesagt wäre ich sogar froh den Pilz etwas zu verteilen, so dass die Zucht Glucke bei einem Gau bei mir nicht verloren wäre.
Wenn du aber selbst Klonen willst musst du wohl den weiten Weg nach Mannheim auf dich nehmen. Ob der Stand jeden Samstag Glucken hat? Keine Ahnung.
VG Dietmar
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von malda » Mittwoch, 09. Juni 2021 19:34

Gluck Gluck - bei der heimischen Glucke tut sich was. :D
Die Mycel-Gebirge/Bollen entwickeln sich etwas, aber ob da noch ein richtiger Fruchtkörper draus wird, da hab ich so meine Zweifel.
Waren sie ursprünglich rein weiß haben sie zunächst mal mehrere Tage ziemlich "geschwitzt" und der Bollen hat die Farbe der "Schwitz"- Flüssigkeit angenommen. Nun nach 14 Tagen unter Fruchtungsbedingungen meine ich erste Zungen/Lappen/Lippen erkennen zu können. Das ist eigentlich sehr ähnlich wie auf der Agarplatte -> die Flüssigkeit scheint die Lappenbildung nicht zu behindern, ganz im Gegenteil man bekommt den Eindruck die Lappen entwickeln sich z.T. aus der Flüssigkeit heraus. Auf der Agarplatte ist der Fruchtkörper sehr klein, ich bin gespannt ob in diesem Glas Ansatz mehr geht....
VG
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von mariapilz » Donnerstag, 10. Juni 2021 12:56

Das sieht phantastisch aus! :D
bin gierig nach Fotos
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycomane » Donnerstag, 10. Juni 2021 20:34

Ja, sieht gut aus.
Wie groß darf ich mir das kleine Glückchen vorstellen?

LG, Fabian
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von malda » Freitag, 11. Juni 2021 18:20

Das Glas hat die Größe eines Honig Glases. Das Gebilde ist etwa 3 x 3 cm.
VG
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycelio » Freitag, 18. Juni 2021 17:49

Hallo zusammen.

@Dietmar:
Sorry, war für ne Weile beruflich sehr eingespannt und kann erst jetzt antworten. Der Vorschlag mit dem Wasseragar hatte den Sinn, den Kontis keine weitere Nahrung zu bieten. Das Gluckenmyzel sollte dann durch den Wasseragar wachsen, Nährstoffe von unten beziehen und im Hyphennetzwerk verteilen. Mit aufgewirbelten Kontis hatte ich allerdings nicht gerechnet. Drüber gegossener Agar würde bloß Bakterien und Hefen behindern, Schimmel und andere Pilzkontis nicht.
Ich befürchte, dass die Außenflächen deiner Markt-Glucke voll mit Sporen anderer Zuchtpilze waren. Von daher würde ich die Identität des wachsenden Myzels anzweifeln, solange es nicht gluckentypisch "duftet".
Wie entwickelt sich denn das kontifreie Stück?

Meine Knubbel haben sich nicht weiterentwickelt und jetzt wird es wohl erstmal zu warm.

LG
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von malda » Freitag, 18. Juni 2021 21:25

Mycelio hat geschrieben: Freitag, 18. Juni 2021 17:49 Sorry, war für ne Weile beruflich sehr eingespannt und kann erst jetzt antworten.
dachte schon du wärst wieder für ein paar Jahre abgetaucht :wink:
Mycelio hat geschrieben: Freitag, 18. Juni 2021 17:49 Wie entwickelt sich denn das kontifreie Stück?
Ich hatte zunächst auch Zweifel mit der Markt Glucke, insbesondere weil das Myzel auf meinem Standard Agar richtige Hyphen ausbildet was bei der bisherigen Glucke nicht der Fall ist. Ich hatte schon überlegt, ob ich mit ihr mal eine Sequenzierung durchspiele... Mittlerweile bin ich aber ziemlich sicher, dass es eine Glucke ist, denn sie verhält sich auch bezüglich des C-Bedarfs genau wie die andere Glucke -> Wenn ich auf meinem Standard Agar den Zucker weg lasse (also Platten nur mit Hefe und Agar) dann wächst die ABMKoch Glucke nicht mehr. Alle anderen getesteten Pilze (mittlerweile 10 ) wachsen auf solchen Platten z.T. sogar sehr gut. D.h. die Pilze nutzen die wenigen Nährstoffe der Hefe für ihr Wachstum nur der Glucke genügt das nicht. Bei der Markt Glucke ist es nun genauso wie bei der ABMKoch Glucke - sie stellt das Wachstum auf solchen Platten vollständig ein.
Zudem wächst bei weiteren Klon Ansätzen Myzel aus dem Bakterien Plaque heraus... sehr ungewöhnlich...! Das sieht aber alles sehr einheitlich aus. Es scheint also einfacher als gedacht die Markt-Glucke zu klonen, manchmal braucht man einfach Geduld und bei der Glucke erst recht....
IMG_20210618_204750.jpg
Mycelio hat geschrieben: Freitag, 18. Juni 2021 17:49 Meine Knubbel haben sich nicht weiterentwickelt und jetzt wird es wohl erstmal zu warm.
Das Wetter ist derzeit auch alles andere als optimal... du hast sie ja draußen stehen, wenn ich dich richtig verstanden habe. Schwitzen die Knubbel denn noch orange-braun?
Ich gebe meinen Ansätzen noch ein paar Tage und dann kommen die nächsten Myzel Gebirge zusammen mit ein paar Kräuterseitlingen zu etwas tieferen Temperaturen.
VG Dietmar
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycelio » Samstag, 19. Juni 2021 23:38

Also wenn ich das Foto betrachte, habe ich keinen Zweifel, dass du da ein gut genährtes Gluckenmyzel hast. Ich bin gespannt, ob es genauso dicht weiterwächst, wenn du ein winziges Stück vom Rand auf eine neue Petri mit deinem Bierhefe-Glucose-Agar oder auf MEA überträgst. Es ist zwar möglich, dass dieser Gluckenstamm generell besser wächst, bzw. die ihm angebotenen Nährstoffe besser verwerten kann, ich befürchte aber, dass im Klonstück Nährstoffe waren, die sonst fehlen oder schlecht zugänglich sind.

malda hat geschrieben: Freitag, 18. Juni 2021 21:25 Das Wetter ist derzeit auch alles andere als optimal... du hast sie ja draußen stehen, wenn ich dich richtig verstanden habe. Schwitzen die Knubbel denn noch orange-braun?
Ja genau, die Box steht draußen im Schatten auf dem Balkon, der sich leider vormittags stark aufheizt. Soweit ich es durch die beschlagenen Wände erkenne, haben die Knubbel das Schwitzen eingestellt und sich nicht weiter verändert. In zwei Gläsern scheinen ein paar kleine, etwas dunklere Knubbel dazugekommen zu sein.
LG
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von malda » Donnerstag, 24. Juni 2021 18:45

Ich habe bisher 3 Mycel-Klumpen Ansätze auf Fruchtungsbedingungen umgesetzt und bei allen dreien zeigt sich früher oder später eine Zungen/Lappenbildung. Auch wenn keine großen Glucken rauskommen – was bei der Substratmenge auch irgendwie verständlich ist - würde ich das schon als Fruchtung bezeichnen. Alles ist aber viel kleiner und filigraner als bei einer ordentlichen Glucke. Hier mal eine kleine Bilder-Zeitreihe eines Klumpen.
29.05.
210529_Glucke_4.jpg
05.06.
210605_Glucke_4.jpg
10.06.
210610_Glucke_4.jpg
18.06.
210618_Glucke_4.jpg
24.06.
210624_Glucke_4.jpg
Bei einem der Ansätze hat sich auch neben dem ursprünglichem Klumpen ein ganz neuer Fruchtungsansatz gebildet.
Ich werde die Ansätze noch ein paar Tage so belassen, möchte dann aber die Bedingungen etwas abändern und weitere Klumpen-Ansätze testen. Ich habe aber das Gefühl, dass die Bedingungen schon gar nicht so schlecht sind und vielleicht eher der Aufbau der Kultur/Kulturgefäße verändert werden muss – was jetzt natürlich nicht mehr geht (ich denke da an die „Kragenglucke“). Und ich sollte die Ansätze etwas größer machen – was mir ohne Flow/Hepa etwas kopfzerbrechen bereitet... :roll:
VG
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von mariapilz » Freitag, 25. Juni 2021 11:57

:D Ich würde es auch als Fruchtung bezeichnen... Was sonst. Schön ist dass sie im Glas schön obendrauf gefruchtet hat und nicht irgendwo hinter der glaswand.

Ist das jetzt dein RotholzSubstrat?
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von malda » Samstag, 26. Juni 2021 06:04

Die Klumpen bilden sich alle brav auf der Oberfläche :) - ich hab bei diesen Ansätzen nur ein Glas wo sich was ziemlich unglücklich am Rand unten im Glas bildet.
Substrat ist in diesem Fall Rotholz mit 20% Weizenmehl (60g Trockengewicht, dazu kommt 90g Wasser-> also recht klein).
Wenn von diesem Pilz in China zig Tonnen/Tag geerntet werden, dann kann der doch eigentlich gar nicht so schwierig sein....?! Der muss machbar sein :!:
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycelio » Montag, 28. Juni 2021 22:51

Gut zu wissen, dass sich auch größere Myzelklumpen noch zu Fruchtkörpern ausdifferenzieren können.
Bei mir klappt das noch nicht so gut. Nach knapp zwei Monaten in der "Fruchtungsbox" auf dem Balkon sehen meine Ansätze leider so aus:
IMG_20210628_231927.jpg
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von malda » Mittwoch, 30. Juni 2021 05:53

Schade das es bei den Klumpen nicht weiterging :( . Das liegt denke ich an den Temperatur-Schwankungen, die da auf dem Balkon vermutlich herrschen. Aber vielleicht ist ja noch nichts verloren, kannst du die Box nicht einfach mal für ein paar Tage rein stellen? Luftfeuchtigkeit wird in der Fruchtungsbox ja recht hoch sein und genug Frischluft kommt da vermutlich auch ran?
Ich glaube die Myzel Klumpen (vielleicht kann man das auch schon Primordien nennen) sind ein sehr schönes Zeichen für ein brauchbares Substrat. Beim nächsten Mal werde ich Ansätze bei denen sich Klumpen bilden sofort in den Fruchtungsschrank stellen.
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 30. Juni 2021 14:46

Ja, echt doof. Ich denke fürs nächste mal werde ich mehr Lüftungslöcher bohren. Dass sich mein Balkon morgens und mittags stark aufheizt, ist auch nicht so optimal.
Vielleicht entferne ich die schimmligen Stellen und decke das Elend mit einer Schicht unbehandelter Erde ab. Ist zwar auch riskant, aber wenn ich die Erde vorher erhitze ist der Schimmel bestimmt wieder schneller.
LG
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