Petris von Mykhorrizapilzen

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BlackRabbit
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Petris von Mykhorrizapilzen

Beitrag von BlackRabbit » Samstag, 27. Februar 2010 16:41

Hey Pilzfans

hab mal eine Frage an euch erfahrenen Pilzsammler und Züchter:

Kann man Mycel von Mykhorrizapilzen auf MEA-Petris ziehen oder geht schon das nicht? Ich weiss, fruchten werden die ohne den entsprechenden "Symbionten" nicht, aber ob das Mycel ohne die Partnerschaft wächst würde mich noch interessieren.

Bei meinen Eltern im Garten steht eine Tanne, unter welcher soviel ich weiss noch nie Pilze wuchsen. Nun habe ich vorletztes Jahr gesammelte Pilze, die ich nicht bestimmen konnte unter der Tanne entsorgt. Und prompt wuchsen letztes Jahr sicher ein Dutzend eines weissen Pilzes. Details habe ich vergessen, mache dieses Jahr Fotos.

Nun habe ich auf diesem Forum oder sonst wo mal gelesen, dass jemand Tannenkeimlinge in sterilisierter Erde aufzog und mit Mycel beimpft hat. Details kenne ich nicht. Das würde ich sehr gerne versuchen, Steinpilze im eigenen Garten.......lecker.....

Gruss Rino
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keraion
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Re: Petris von Mykhorrizapilzen

Beitrag von keraion » Samstag, 27. Februar 2010 18:49

hi,
so einfach ist das leider nicht,
einen geeigneteten Nährboden herzustellen um dann mit einen Mykopilz irgentwas anderes zu beimpfen
ist schon wirklich die ganz große Liga.
Aber die Methode die du schon versucht hast, einfach Pilzstücke unter einen Baum zu legen funktioniert ja auch,
nur ist so es viel einfacher.
Wenn die Umgebung stimmt ( das der passende Baum da sein muß ist dir ja eh schon klar )
das heißt ph-Wert, die Luftdurchlässigkeit des Bodens usw werden da auch die Pilze spriessen.
Leg doch einfach ein paar gesammelte Hüte unter dem Baum aus......

lg Tobi

PS: es haben schon einige versucht Jungbäume mit Pilzen zu beimpfen, teils mit erfolg
Aber die technik die man dazu benötigt................
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Mycelio
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Re: Petris von Mykhorrizapilzen

Beitrag von Mycelio » Montag, 01. März 2010 20:03

Hallo,

Rino, lies dir doch mal die Arbeit von Eric Danell durch, er hat in den 90ern Pfifferlinge mit Kiefernsämlingen in Töpfen kultiviert. Seine Vorgehensweise ist aber - wie Tobi schon schrieb - recht kompliziert. Die Links findest du hier
viewtopic.php?f=14&t=903
im ersten Beitrag.

Im selben Thread, auf der ersten Seite weiter unten findet sich ein weiterer Link auf eine deutsche Diplomarbeit, die sich mit der Mycelzucht einiger Arten in Petrischalen beschäftigt, sowie ein weiterer, der zu einer Beschreibung der allereinfachsten Methode führt, die ich bisher gefunden habe. Da legt man einfach ganz unsteril Pilzstücke auf die Wurzeln von Sämlingen und soll schon nach sehr kurzer Zeit (ab einer Woche) anhand von deutlich sichtbaren Veränderungen der Wurzeln die Bildung von Mykorrhiza erkennen können.

Paul Stamets empfiehlt Sporen in Wasser zu geben, auf 4L Wasser einen Eßlöffel Zucker oder Molasse und 1/4 Teelöffel Salz und dann nach einem Tag geeignete Bäume im Garten damit zu gießen. Näheres in seinem letzten Buch 'Mycelium Running', in das man auch online reinschauen kann.
http://books.google.com/books?id=NPI8_- ... q=&f=false

Grüße, Carsten
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