Körnerbrut:Trametes versicolor & Phanerochaete chrysosporium

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Dontmesswiththeoyster
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Körnerbrut:Trametes versicolor & Phanerochaete chrysosporium

Beitrag von Dontmesswiththeoyster » Donnerstag, 19. Januar 2017 17:05

Hallo,

ich bin zur Zeit dabei ein paar Vorversuche zu meiner (möglichen) Masterarbeit zu machen. Es soll um Mycoremediation (Degradation und Mineralisation von Schadstoffen) im Boden gehen. Trametes versicolor und Phanerochaete chrysosporium sind unter anderem 2 der Sorten, die gerne dazu nutzen würde. Dazu brauche ich eine starke Brut von Trametes versicolor und Phanerochaete chrysosporium. Ich habe schon gelesen, dass beide gut an Holz gehen, aber zum weiteren Beimpfen wäre es schön wenn sie besonders kräftiges Myzel vorweisen könnten. Daher würde ich gerne eine Animpfbrut mit Kleie/Roggen/Sittichfutter/Kaffeesatz/etc. herstellen. Ich werde mir hierzu starke Agarbrut beider Stämme kaufen. Hat jemand schonmal eine Körnerbrut mit diesen beiden Pilzen hergestellt? Bzw. weiß jemand ob das funktioniert?

In diesem Thread hat Lauscher schon mal darüber berichtet, dass Trametes versicolor anfangs stark in den Kaffeesatz geschlagen hat, dann aber iwann das Wachstum stagniert hat.
viewtopic.php?t=961
Es wurde dann darüber diskutiert, dass es daran liegen könnte, dass reiner Kaffeesatz einfach zu dicht ist (dieselbe Beobachtung habe ich auch schon bei diversen Seitlingen gemacht). Kaffeesatz ist ja nun ein sehr nährstoffreiches und ligninhaltiges Substrat. Lassen sich die Ergebnisse auch auf Körner übertragen? Diese besitzen halt nicht so viel Lignin wie Kaffeesatz ... Könnte man vllt Kaffeesatz mit Perlit oder Vermiculit mischen um es ausreichend aufzulockern?

Zu Phanerochaete chrysosporium habe ich diesen thread gefunden:
viewtopic.php?f=6&t=3982&p=27949&hilit= ... ium#p27949
Hier wird auch wieder Kaffeesatz als möglicher Zuschlagstoff zu Holzsubstrat angesprochen. Aber wie sieht es hier mit Körnerbrut aus. Wäre auch hier eine Auflockerung von Kaffeesatz durch Perlit/Vermiculit denkbar? Hat dazu jemand Erfahrungen?

vG
Julius
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Re: Körnerbrut:Trametes versicolor & Phanerochaete chrysospo

Beitrag von Ständerpilz » Donnerstag, 19. Januar 2017 17:17

Hallo Julius,

Vermiculite kann nicht verkehrt sein. Am besten verwendet man mittelfeines, gesiebtes(!) Vermiculit (2-4 mm). Vermiculite ist besser geeignet als Perlite.
Bei mir wuchs bislang alles auf Körnerbrut. Zu den genannten Arten kann ich aber nichts sagen.

Grüße

Oliver
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mariapilz
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Re: Körnerbrut:Trametes versicolor & Phanerochaete chrysospo

Beitrag von mariapilz » Donnerstag, 19. Januar 2017 20:20

Ich verwende für die Brut immer Vermiculit. Super. Meistens... oder eigentlich immer wird angegeben, dass man das Vermiculit unter dem Wasserhahn befeuchten und dann abtropfen lassen soll. Mir wird's aber so zu nass.. und die abtropferei dauert. Ich befeuchte es einfach mit meinem Pflanzensprüher. Mein Gefühl/Erfahrung sagt mir dann wann es feucht genug ist.
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Re: Körnerbrut:Trametes versicolor & Phanerochaete chrysospo

Beitrag von Dontmesswiththeoyster » Freitag, 20. Januar 2017 18:37

Am besten verwendet man mittelfeines, gesiebtes(!) Vermiculit (2-4 mm)
Ich habe sowohl Vermiculit als auch Perlit da, in dieser Größe. Allerding sind beide nicht gesiebt. Warum ist das wichtig? Wegen Feinstaub in der Lunge? Oder schadet das dem Pilz?
Bei mir wuchs bislang alles auf Körnerbrut
Kannst du bitte schreiben, was du alles bereits erfolgreich auf Körnern gezüchtet hast? Dann kann ich da vllt iwie Rückschlüsse auf die von mir genannten Arten ziehen.
Ich verwende für die Brut immer Vermiculit. Super. Meistens... oder eigentlich immer wird angegeben, dass man das Vermiculit unter dem Wasserhahn befeuchten und dann abtropfen lassen soll. Mir wird's aber so zu nass.. und die abtropferei dauert. Ich befeuchte es einfach mit meinem Pflanzensprüher. Mein Gefühl/Erfahrung sagt mir dann wann es feucht genug ist.
In welchem Verhältnis mischst du deine Brut (Körner?) mit Vermiculit? Wenn ich Perlit/Vermiculit verwende dann meistens um zu nasses Substrat etwas trockener zu bekommen.

vG
Julius
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Re: Körnerbrut:Trametes versicolor & Phanerochaete chrysospo

Beitrag von Ständerpilz » Freitag, 20. Januar 2017 18:52

Dontmesswiththeoyster hat geschrieben:
Am besten verwendet man mittelfeines, gesiebtes(!) Vermiculit (2-4 mm)
Ich habe sowohl Vermiculit als auch Perlit da, in dieser Größe. Allerding sind beide nicht gesiebt. Warum ist das wichtig? Wegen Feinstaub in der Lunge? Oder schadet das dem Pilz?
Es ist halt "körniger". Bei dem feinen bis ganz feinen Zeug hast du eher einen Schlamm. Geht auch, aber für Pilzkulturen verwendet man eher das mittelfeine Vermiculite.
Kannst du bitte schreiben, was du alles bereits erfolgreich auf Körnern gezüchtet hast? Dann kann ich da vllt iwie Rückschlüsse auf die von mir genannten Arten ziehen.
So viel ist das nicht. Pleurotus spp., Ganoderma lucidum, puh da muss ich mal nachdenken. In Körnerbrut sind aber alle möglichen Nährstoffe im Überschuss drin, sind ja Pflanzenembryonen drin.
In welchem Verhältnis mischst du deine Brut (Körner?) mit Vermiculit? Wenn ich Perlit/Vermiculit verwende dann meistens um zu nasses Substrat etwas trockener zu bekommen.
Üblich ist glaube ich rund 1/3 des Volumens. Trockenes Vermiculit wiegt übrigens fast nichts. Es empfielt sich imho, die Wasseraufnahmekapazität der Substrate zu ermitteln. Dann kann man alles trocken einwiegen und kippt eine bestimmte Menge Wasser drauf. Kann man dann ja vorher ausrechnen. Das Wiegen des Wassers dürfte übrigens genauer sein, als volumetrisch.

Grüße

Oliver
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Re: Körnerbrut:Trametes versicolor & Phanerochaete chrysospo

Beitrag von Dontmesswiththeoyster » Freitag, 20. Januar 2017 19:13

Hallo Oliver,
Danke für die Infos.
Üblich ist glaube ich rund 1/3 des Volumens. Trockenes Vermiculit wiegt übrigens fast nichts. Es empfielt sich imho, die Wasseraufnahmekapazität der Substrate zu ermitteln. Dann kann man alles trocken einwiegen und kippt eine bestimmte Menge Wasser drauf. Kann man dann ja vorher ausrechnen. Das Wiegen des Wassers dürfte übrigens genauer sein, als volumetrisch.
Für meine Substratsmischungen hab ich bereits die maximale Wasserhaltekapazität, sowie Volumen und Masse der trockenen und feuchten Substrate bestimmt. Die Tage probiere ich das mal für reinen Kaffeesatz aus. Ich werd das Mischungsverhältnis bei dem nächsten Herstellen einer Animpfbrut mal anhand einer Auster ausprobieren (davon hab ich noch genug Gläser). Danke für den Hinweis.
Vermiculite ist besser geeignet als Perlite.
Warum eigentlich? Geblähtes Perlit ist doch poröser als Vermiculit (ist ja ein Blättchenmineral). Daher sollte doch Perlit eig besser geeignet sein um Luft/Wasser zu puffern oder?

vG
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Re: Körnerbrut:Trametes versicolor & Phanerochaete chrysospo

Beitrag von Ständerpilz » Freitag, 20. Januar 2017 21:53

Wenn ich mich recht entsinne war das, weil das Vermiculite etwas besser Wasser speichert.
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mariapilz
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Re: Körnerbrut:Trametes versicolor & Phanerochaete chrysospo

Beitrag von mariapilz » Freitag, 20. Januar 2017 22:07

Ja oliver. Ich verwende vermiculit weil ich früher das Problem hatte dass bei meiner körnerbrut..meist roggen... die körner unten im Glas ganz feucht und oben hart und trocken waren..

Früher habe ich auch die körner gekocht dadurch wurden sie aber zu bazig jetzt weiche ich sie nur mehr in lau warmen wasser für max 24 std ein. Mit vermiculit hält sich die feuchtigkeit übetall gleichmäßig
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Re: Körnerbrut:Trametes versicolor & Phanerochaete chrysospo

Beitrag von Dontmesswiththeoyster » Sonntag, 22. Januar 2017 00:39

Hm, es ist ziemlich schwer Infos zum Wasserhaltevermögen von Perlit und Vermiculit zu finden. Vllt teste ich das mal kurz die Tage (jeweils 10g trocken einwiegen, dann klatschnass machen, ein paar stunden über einem Sieb abtropfen lassen und dann noch mal wiegen). Ist ja kein großer Act. Vom Gefühl her würde ich eher vermuten, dass Perlit besser Wasser hält, da es auf mich poröser wirkt.

Noch etwas: Hat jemand eine Idee woher man Brut von Phanerochaete chrysosporium bekommen kann?
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