Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

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Mycomane
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Mycomane » Freitag, 21. Mai 2021 15:50

Habe deine Angaben von den notwendigen 2,5% Gips erstmal nicht überprüft.

Normalerweise werden die Angaben auf das Trockengewicht bezogen, glaube ich.
Das würde heißen:
Bei 4L Substrat dürften die 4L, auch wenn du sie noch so stark in deinem Beutel zusammenquetschst, weniger als 4 kg wiegen.
Mit einer Feuchtigkeit von 50% (du wirst wahrscheinlich hoffentlich ca. 60-65% haben) bedeutet das:

Das Trockengewicht wäre damit maximal:

2000g (trockenes Substrat)

Der Anteil von Gips an diesem trockenen Substrat wäre also mindestens:

100 g (Gips) / 2000 g = 0,05 also mindestens 5%

Der Proteingehalt von "trockenen" Körnern liegt bei ca. 10%.

Somit hätten die Pilze etwa halb so viel Gips wie Proteine zur Verfügung, wenn du sie mit reinen Körnern ernähren würdest.
So viel Gips brauchen die Pilze nicht.
Bei einem "normalen" Substrat wären in der Regel weniger Proteine drin, als in reinen Körnern.
Dann wäre der Gipsgehalt im Verhältnis zu den Proteinen noch höher.

LG, Fabian
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Zitronenfalltür
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Freitag, 21. Mai 2021 19:37

Hmmm. Hab es nicht so mit der Mathematik, aber hier muss ich doch doppelt nachhaken.

Weiter oben hab ich gefragt, wie viel Gips optimal ist. Hab dazu unterschiedliche Angaben gefunden.

Dann sagst du "nur so zum Spaß" was vom doppelten.

Deine Rechnung bringt mich auch nicht wirklich weiter.
Habe deine Angaben von den notwendigen 2,5% Gips erstmal nicht überprüft.
Das ist ja genau die Frage: Wieviel Gips wäre gut, richtig oder notwendig? Hab das einfach mal so untergemischt, weil ich es eben nicht weis.
Normalerweise werden die Angaben auf das Trockengewicht bezogen, glaube ich.
Noch so'ne Unsicherheit. Als Atheist glaub ich nicht so gerne :P
Mit einer Feuchtigkeit von 50% (du wirst wahrscheinlich hoffentlich ca. 60-65% haben)
Keine Ahnung, wie viel Feuchte da drin ist. Schon das "trockene" Substrat hat deutlich mehr als 0%, nur mal so nebenbei...
Somit hätten die Pilze etwa halb so viel Gips wie Proteine zur Verfügung, wenn du sie mit reinen Körnern ernähren würdest.
So viel Gips brauchen die Pilze nicht.
Bei einem "normalen" Substrat wären in der Regel weniger Proteine drin, als in reinen Körnern.
Dann wäre der Gipsgehalt im Verhältnis zu den Proteinen noch höher.
Also wäre die optimale Gipszugabe vom Proteingehalt der Substratmischung abhängig?
Wie "berechnet" das der Wald und Wiesen Pilzbauer das?

Faustformel, bzw. Erfahrungswerte wären mir da deutlich lieber.

Und: Könnte zu viel Gips das unregelmäßige Wachstum erklären?

@ all: Bitte werft mal einen Blick auf die Bilder weiter oben. Bin mir immer noch unsicher wegen der Feuchtigkeit, scheint mir wichtiger als die Gipsmenge. Freu mich auf eure Einschätzung, mir fehlt da immer noch das richtige Gefühl :wink:

Grüße, Markus.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Mycomane » Montag, 24. Mai 2021 19:28

Hallo Markus,

der Gibbs erklärt dein ungleichmäßiges Wachstum nicht. :wink:

Das liegt einfach am unperfekten Durchmischen der Beutel, und ist normal.
Besonders, wenn der Beutel voll ist.
Auch die käuflichen Pilzbeutel sind für viel geringere Mengen an Substrat vorgesehen, als du hineinfüllen kannst.
Wenn zu viel drin ist, funktioniert es mit dem Mischen im Beutel nicht mehr, oder es ist sehr mühsam/zeitaufwändig.
Also entweder weniger in den Beutel, und es mischt sich leichter, oder Beutel voll und von oben nach unten durchwachsen lassen.
Oder einfach irgendein Mittelding, ganz nach Bedarf.
Wenn du also einen durchwachsenen Brut- oder Substratbeutel kaufst, und es scheint so wenig drin zu sein,
liegt das nicht unbedingt daran, dass der Hersteller geizig ist, oder gern viel Müll produzieren möchte. :wink:

Nochmal kurz zum Gips:
Die Körnerbrut braucht den Gips nicht. Meine Brut bekommt keinen Gips.
Wer mag, kann ihn hinzugeben. Wenn du Probleme damit hast, dass deine Körner am Ende zusammenkleben, kann der Gips helfen.
So zu sagen, wie eine Puderschicht Mehl die den Pizza- oder Brot- Teig vor dem Backen daran hindert, irgendwo fest zu kleben.

Was die Feuchtigkeit angeht fragst du besser nochmal jemand anders, um sicher zu gehen.
Es kann oft helfen sein Substrat z.B. trocken zu wiegen, dann nochmal nach dem Befeuchten/Wässern und dann nochmal nach dem Sterilisieren.
So bekommst du einen Eindruck, wie feucht dein Substrat ist.
Das muss man nicht jedes Mal tun.
Als Feuchtigkeit im "trockenen" Zustand von Körnern, Holz- Briketts/Pellets oder Stroh, kannst du etwa 10% annehmen.
Falls du Fragen zu dem Berechnen der Feuchtigkeit hast, kannst du dich gerne melden.
Das ist keine höhere Mathematik, aber es gibt doch ein paar Fehler, die sich einschleichen können.
Das ist mir auch schon oft passiert, und je nach Fragestellung ist die Sache oft nicht auf den ersten Blick klar.
Hoffe dich nicht irgendwie missverstanden zu haben.

LG, Fabian
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Montag, 24. Mai 2021 20:58

Danke für die Antwort Fabian.

Der Gips kommt nur mehr in die Substratmischung, nicht mehr in die Brutbeutel.
Die Substratmischung hab ich in einer großen Kiste gründlich mit Gips und der Brut gemixt, daran kann es also nicht liegen.
Wenn es trotzdem gut durchwächst und nicht gammelt, ist es ja nicht so schlimm, interessiert mich aber einfach.

Wiegen werd ich auf jeden fall noch, mach grad einiges zeitgleich und vieles zum ersten mal, alles noch etwas unstrukturiert :roll:
Aber das wird noch.

Grüße, Markus.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Mittwoch, 26. Mai 2021 15:20

Kleines Update:

Hab heute die Leisten angeschraubt, um den Fruchtungsraum mit Folie abzutrennen. Folie kommt morgen dran.

Ein Rätsel konnt ich lösen. Hab mich immer gewundert, das die Pilzchen auf dem Agar nicht so recht wachsen wollen. Das Wasser hab ich immer mit einem Plastikbecher abgewogen. Was ich übersehen hab: Das ist irgendso ein "Vitakraft" Messbecher, um irgendein Tierfutter abzuwiegen. 100g entsprechen 200 mL. Kein Wunder, dass die Pilzchen nur spärlich wachsen, und der Agar nicht fest werden will :roll:

Einer der Substratsäcke ist verschimmelt, keine Ahnung warum. Alles andere wächst gut.

Was nicht gut wächst, ist die Sommerauster:

IMG_20210526_102407.jpg

Vielleicht zu lange im Kälteschlaf? Seh erst jetzt, dass das Substrat wahrscheinlich zu feucht ist. Werd es ein weiteres mal versuchen. Wuchs aber vorher schon nicht gut.

Hab was neues ausprobiert, um die optimale Feuchtigkeit für die Brut zu finden.
500g Gerste mit 650mL zum Einweichen direkt in die Beutel. So seh ich nach dem Sterilisieren, ob das Verhältnis passt.

IMG_20210526_133018.jpg
Grüße, Markus.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von malda » Donnerstag, 27. Mai 2021 17:19

Zitronenfalltür hat geschrieben: Mittwoch, 26. Mai 2021 15:20 500g Gerste mit 650mL zum Einweichen direkt in die Beutel. So seh ich nach dem Sterilisieren, ob das Verhältnis passt.
Das find ich schon ziemlich feucht. Ich weiche Weizen vor dem sterilisieren immer über Nacht ein. Der Weizen nimmt dabei so ca 50% seines Gewichts an Wasser auf. Sprich aus 600 g "trockenem" Weizen wird 900 g "feuchter" Weizen (meist sogar noch etwas weniger). Das kommt dann in den Autoklaven. Mag dem ein oder anderen zu trocken sein, ich hab damit aber bisher ganz gute Erfahrungen gemacht. :)
VG
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Freitag, 28. Mai 2021 14:07

Jupp, is viel zu viel. die Gerste nimmt nicht so viel Wasser auf, wie der Roggen, krieg ich schon noch raus.
Die Trennwand ist fast fertig. Nicht sonderlich hübsch, sollte aber funktionieren:

IMG_20210528_122539.jpg

Ansonsten wuchert alles wie es soll. Nur die Strohballen draußen kann ich wohl abschreiben. Schöner Mist! :(

Grüße, Markus.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Mycomane » Freitag, 28. Mai 2021 15:07

Hallo Markus,

sieht sehr gut aus. Hoffe, dass dir bei längerem Betrieb der Anlage, bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit, nicht der Putz von den Wänden abblättert.

Zu der Feuchtigkeit der Körner später ...

LG, Fabian
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Freitag, 28. Mai 2021 15:12

Hoffe, dass dir bei längerem Betrieb der Anlage, bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit, nicht der Putz von den Wänden abblättert.
Das hoff ich auch. Unten blättert auch so schon die Farbe ab. Gebäude steht unter Denkmalschutz :?

Die optimale Feuchtigkeit für die Gerste bekomm ich schon 'raus, einfach ausprobieren :) Hab heut noch 3 Säcke gekocht.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Mycomane » Freitag, 28. Mai 2021 18:47

Richtig! :)
Das kommt dann in den Autoklaven. Mag dem ein oder anderen zu trocken sein, ich hab damit aber bisher ganz gute Erfahrungen gemacht. :)
Genau, was heißt schon perfekte Feuchtigkeit?
Der eine mag die Gerste eben lieber feucht, dem anderen (vielleicht sogar mit mehr Erfahrung) ist sie lieber etwas trockener.
Am Ende kommt es auch drauf an, was man genau machen möchte.
Die optimale Feuchtigkeit für die Gerste bekomm ich schon 'raus, einfach ausprobieren :) Hab heut noch 3 Säcke gekocht.
Yeahr ... check it out!

Aber lass mich dir noch eines verraten :wink: 8) :

Diese Brut ist zu feucht, und bevor sie gewachsen ist stand sie noch nicht unter Wasser. Es wurde anschließend kein Wasser hinzugegeben:

IMG_20210526_154127.jpg


LG, Fabian
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Sonntag, 30. Mai 2021 16:54

Na gut, der badet offensichtlich in der Suppe :lol:

Mal 'ne ganz allgemeine Frage:
Sollte es im Sommer zu warm werden, scheiden KS und Winter AS aus. Hab hier inzwischen reichlich Lungenseitlingbrut.
Was würdet ihr nehmen, wenn es im Fruchtungsraum über 20 Grad warm wird? Kühlen möchte ich nicht, wegen Energiebedarf.

Grüße, Markus.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von maddin » Sonntag, 30. Mai 2021 17:11

hey

rosenseitling oder p.australis. die fruchten beide auch bei 30 grad ;0)

lg maddin
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Montag, 31. Mai 2021 20:09

Danke.

Es sprießt in den ersten beiden Säcken :D

IMG_20210531_152701.jpg
IMG_20210531_152612.jpg

Blöd nur, dass der Fruchtungsraum noch nicht fertig ist. Hab die Säcke geöffnet und die Luftbefeuchter angeschaltet, Fenster leicht gekippt.

Grüße, Markus.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Mittwoch, 02. Juni 2021 19:07

2 Tage später:

IMG_20210602_103509.jpg
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von malda » Mittwoch, 02. Juni 2021 21:13

Das sieht vielversprechend aus! Mal schauen was dabei heraus kommt. Was hast Du noch gleich als Substrat in den Beuteln ?
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