Blöde Fragen

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Mycelio
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Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 22. April 2009 07:04

Hallo,

@Markus
Bzgl. Stamets, geht es um GGMM, S. 169?
Da ist meiner Meinung nach von den Abfällen der Kaffeeplantagen die Rede.
Ich nutze manchmal das verbrauchte Kaffeepulver aus Espressomaschinen. Wie Fritz schon beschrieben hat, als Zusatz zu Stroh oder Holzspänen, da es mir allein zu dicht und zu naß ist.

Zur Wellpappe:
Hast du eine verläßliche Quelle für die Geschichte mit dem Wasserglas? Hatte bisher nämlich nur von Stärke und Methylcellulose gehört. Wie auch immer, alle drei Klebstoffe sollten völlig unbedenklich sein und werden auch in der Lebensmittelherstellung eingesetzt. Stärke und Methylcellulose wären für Mycel nahrhaft, habe auch noch nie den Kleber abgewaschen.
Da Pappe keinerlei lebensmitteltechnischen Kontrollen unterworfen ist, wären andere, ungesunde Inhaltsstoffe zwar denkbar, würden aber bei der Herstellung zusätzlichen Aufwand erfordern. Unter US-amerikanischen Hobbyzüchtern sind Seitlinge auf Pappe oder Altpapier mit Zusätzen gerade sehr beliebt.
Auf jeden Fall ist feuchte Wellpappe ein gutes, selektives Medium, um Seitlinge, Braunkappen oder Schopftintlinge zu vermehren und sie dann mit anderen Materialien zu füttern.

Grüße, Carsten
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Jinx
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Beitrag von Jinx » Mittwoch, 22. April 2009 21:52

Lackporlinge brauchen etwas... nur Geduld. :wink:
Röde Orm
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Beitrag von Röde Orm » Freitag, 24. April 2009 13:57

Nun, dann warte ich einfach ab.

Inzwischen habe ich durch regelmässiges diskretes leeren der Satzbehälter aller erreichbaren Kaffeevollautomaten ne ganze Menge Kaffeesatz gesammelt.

Meine Idee ist nun diese:

Ich will das etwa 1:1 mit Buchenholzmehl (aus dem Räucherbedarf) mischen und - jetzt kommt die Idee - mit packen hier noch etwas Tapetenkleister rein.

Grund:

Ich hätte gerne eine Substratpacken, den man als Klotz hinstellen kann und nicht immer in einer Tüte oder in einem Gefäss haben muss.

Deswegen soll der Kleister als Bindemittel dienen.

Zudem hat Mycelio ja mal geschrieben, dass der Kleister oder Leim in Pappe oder Papier als Futter für die Pilze dient - hier wäre das ja ebenso.

Ist die Idee jetzt gut oder nicht ?
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Mycelio
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Beitrag von Mycelio » Freitag, 24. April 2009 16:59

Hallo,


also ich würde davon abraten. Kleister aus Methylzellulose sollte zwar für die Pilze verdaulich sein, würde aber im Substrat die Poren verstopfen, so daß das Mycel nicht durchkommt.

Durchwachsene Blöcke sind übrigens von selbst stabil, denn da wird alles vom Mycel zusammengehalten.

Bei Sägemehl mit Kaffeesatz würde ich weniger Kaffee (3:1 oder 4:1) und dafür ein paar gröbere Späne empfehlen, damit die Mischung nicht zu dicht wird.


Grüße, Carsten
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Beitrag von Röde Orm » Freitag, 24. April 2009 18:25

OK, dann lass ich es lieber. Gröbere Späne hab ich leider nicht.

Mal schauen, wie ich das gebacken bekomme. >grübel<
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Beitrag von Röde Orm » Freitag, 24. April 2009 19:46

Ich hab mal geschaut. Ich hätte jede Menge braunen (holzhaltigen) Wellpappkarton, den ich durch den Aktenhäcksler jagen könnte.

Ginge das für Austern ??

Als Gemisch wäre das dann Kaffepulver, Holzspäne und eben Wellkartonschnitzel.
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davidson30
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Beitrag von davidson30 » Freitag, 24. April 2009 21:13

hallo



ich habe früher auch hackgut von einer biomasse heizung zu meinen sägespänen dazugemischt .... jetzt verwende ich nur sägemehl und das ergebnis ist das gleiche ....


ich weiss nich ob du in der stadt oder am land lebst .... es gibt hunderte möglichkeiten um an verwertbare substratbestandteile zu kommen ....

auch div. holzbriketts (die zum heizen) die du dann in warmen wasser einweichst bringen gute resultate ...

beim tischler kann man auch um sägespäne (von unbehandelten holz) nachfragen ....

kennnst du vielleicht ein sägewerk oder jemanden der mit der kreissäge holz schneidet ??... das wäre auch eine möglichkeit ....
(auch auf baustellen wo maurer arbeiten ... gibts auch meistens zimmerer wo man etwas abhaben kann .....)

auch mit einer motorsäge kann man späne machen .... (da ist aber auch ein rückstand vom kettenöl dabei ... mich hat es nicht umbebracht... sollte aber bioöl sein )

auch auf bauernhöfen sollte was zu finden sein ....


also lassen würde ich das ganze nicht .... es geht nur darum das der kaffesatz etwas luftdurchlässiger wird .... und eventuell überschüssiges wasser aufgenommen wird

achja auch strohpellets oder kleintiereinstreu aus der zoohandlung (kostet zwar etwas ... ist aber auch nicht die welt... ) erfüllen den selben zweck .


bei den beigemischten spänen kann es sich auch um nadelholzspäne handeln ( ich hab schon austern und shiis auf reinen nadelholzspänen gezogen) .

lass dich nicht entmutigen .... mit der zeit bekommt man ein auge für pilzfutter :) ... du glaubst gar nicht was man alles verwerten kann :wink:

achja sogar maisstroh oder ganz normales stroh welches man durch einen laubsauger (gibts schon für einen fuffi) jagt tut es fabelhaft ... zur not kann man kleine mengen mit der schere klein machen :wink:

hab schon überlegt holz mit einen reibeisen zu reiben .... das habe ich aber dann aber bleiben lassen ... (man kanns auch übertreiben :D :D )

so schwierig ist das gar nicht ...


wenn du gar nichts findest könnte ich dir auch was zukommen lassen ... ist aber aus österreich nicht gerade einfach ...


nochmal achja deine 3er mischung sollte auch gehen ...



gut kulturpilz

fritz
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Beitrag von Röde Orm » Freitag, 24. April 2009 22:52

Hm, also diese Zoohandlungsweichholzspäne hab ich.

Das probiere ich morgen. Trotzdem wäre es interessant, auch Wellpappkartonschnitzel zu nehmen.
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Beitrag von davidson30 » Samstag, 25. April 2009 06:54

hallo


deine wellpappe sollte auch gehen ...

mach doch mal 2 oder 3 ansätze einmal mit und einmal ohne und einmal mit ganz was anderen ... dann weisst du es ganz genau .... und du kannst dann alles ganz genau berichten :wink: :) .





gut kulturpilz

fritz
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Beitrag von mac » Samstag, 25. April 2009 15:04

@Mycelio

mein vater und meine mutter sind beide chemiker und einer von beiden hat mal was damit zu tun gehabt.. sie hatten mir abgeraten wellpappe zu nutzen und ich vertrau ihnen mal. das einer von beiden damit was zu tun hatte kann aber schon ne weile her sein, ich werd da mal nachhaken. auch kann ich ja fragen, ob es eine art test gibt, wie man herausfinden kann, was denn der kleber in der pappe ist..werde euch auf dem laufenden halten.

markus
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Beitrag von Austernfreund » Samstag, 25. April 2009 16:48

elmar hat geschrieben:
Bild
mfg
ich glaube ich habe diese Kisten schon öfter bei dir gesehen. Lässt du die zu einer Seite offen stehen? Also nicht die Öffnung nach oben??? Könntest ja mal schreiben, wie du die ziehst in den Kisten BITTE. :wink:
elmar
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Beitrag von elmar » Samstag, 25. April 2009 21:36

Hallo Austerfreund!
Die Kisten gibts im schwedischen Möbelhaus mit passendem Deckel um wenig Geld in verschiedenen Größen.
Zum Duchwachsen kommt das vorbereitete Stroh mit der Brut einfach in eine Box(am Boden Frischhaltefolie einlegen), Deckel drauf und zum Durchwachsen in den Keller.Das schaut dann so aus:
Bild
Danach mit einem Messer das durchwachsene Material von der Boxwand lösen, heraus stürzen und fertig ist der Block. Mit Frischhaltefolie abdecken bis die ersten Fruchtkörper rausschauen, dann folie abmachen.
Zum Fruchen kommt das ganze in die nächstgrößere Box (seitlich wie am ersten Bild) und der Deckel vorne drauf, mit einem Spalt unten offen, So ist immer ein Luftaustausch vorhanden und das CO2 kann sich nicht im Behälter sammeln. Viel Licht und regelmäßig die Box innen einsprühen. Das Ergebnis schaut ja ganz gut aus.

mfg
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Beitrag von Mycelio » Sonntag, 26. April 2009 14:37

Hallo zusammen


@Markus
mac hat geschrieben:mein vater und meine mutter sind beide chemiker und einer von beiden hat mal was damit zu tun gehabt.. sie hatten mir abgeraten wellpappe zu nutzen und ich vertrau ihnen mal. das einer von beiden damit was zu tun hatte kann aber schon ne weile her sein, ich werd da mal nachhaken. auch kann ich ja fragen, ob es eine art test gibt, wie man herausfinden kann, was denn der kleber in der pappe ist..werde euch auf dem laufenden halten.
Frag doch bitte mal bei Gelegenheit nach. Nach eigenen Gesprächen mit Chemikern kann ich mir nur Altpapier als bedenklichen Inhaltsstoff vorstellen. Selbst das wird heutzutage chemisch gereinigt, aber wer weiß...


Grüße, Carsten
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Beitrag von Austernfreund » Sonntag, 26. April 2009 20:00

elmar hat geschrieben:Hallo Austerfreund!

Danach mit einem Messer das durchwachsene Material von der Boxwand lösen, heraus stürzen und fertig ist der Block. Mit Frischhaltefolie abdecken bis die ersten Fruchtkörper rausschauen, dann folie abmachen.

mfg
Danke dir dafür. Praktisch und kostengünstig, tres bien.

"heraus stürzen und fertig ist der Block." Wohin herrausstürzen? In die nächste Box und dann die Folie drüber? Hab ich das richtig verstanden?
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Beitrag von mac » Sonntag, 04. Oktober 2009 15:32

@carsten,

sorry, wenn ich das ein wenig aus den augen verloren hatte, hab letztlich nochmal mit meinem vater über wasserglas geredet. es wurde ganz sicher bis in die 80/90er jahre noch in der wellpappe verarbeitung verwendet, denn es verdirbt nicht, wie organische klebstoffe, brennt nicht, und die herstellung kostet fast nix. so alte pappen gibts vielleicht noch irgendwo auf dachböden, aber die wird man vermutlich nicht unbedingt zur aufzucht nehmen. falls diese klebmethode hier nicht mehr angewendet wird (ich hab keine ahnung, was aktueller stand der technik, auflagen der umweltbehörden, ... ist), stellt sich für mich die frage, wo die produkte herstammen, die mal in der verpackung waren. denn ich glaube nicht dass z.b. die chinesen das umweltbewusstsein bzw. die entsprechenden auflagen haben so was nicht zuverwenden... und die produzieren ja nicht greade wenig was in karton verpackt hier ankommt.
so würde ich auf die verpackung achten und vielleicht nicht gerade die vom rechner nehmen (auch wenn die gross ist und viel "futter" gibt)

ich hätte auch ein besseres gefühl, wenn ich zur auflösung hätte beitragen können.. meine intention war aber vor der möglichkeit zu warnen, dass was drin sein könnte, was nicht gut ist. und dass man besser die umzugskartons nicht komplett an auster und co verfüttert. ich denke die bewährte methode zur mycelgewinnung birgt ein minimales risiko, aufgrund der eingesetzten menge.

grüsse
m
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