Limonenpilz H2O2 Experiment

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flavus
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Limonenpilz H2O2 Experiment

Beitrag von flavus » Montag, 23. Januar 2006 15:35

Mein erstes Experiment mit den ganz Kleinen,

da ich einen 1. Test mit Agar Zubereitung - Schalen giessen H2O2 machen wollte, habe ich mit einem Hundekuchen Agar angefangen.
(3g Pedigree Biskroc, 2g Agar, 115ml Wasser, 5ml 3%iges H2O2).
Die Hundeknochen(-kuchen) habe ich mit einem Holzstößel klein gedrückt, das Wasser dazu. Pürierrt (Stabmixer) und das Agar dazu. Nach dem Aufkochen habe ich das H2O2 dazugegeben.
Ich weiß - das killt erst mal alles - sollte es aber auch. Dann habe ich gewartet bis sich der Topf halbwegs anfassen lies (ca 40..50 °C) und
die Schalen gegossen. Die durften dann im Stapel abkühlen. Nach ca.
einer Stunde später habe ich übriggebliebene Stücke von Stroh Limonenpilz Brut mit einem Sterilen Skalpell hinzugefügt und sie Petris
mit Frischhaltefolie verschlossen. Auf dem Bild seht ihr das Ergebnis.
Die Aufnahme entstand gestern Abend mit einem Scanner. (Natürlich
habe ich das Bild noch Kleiner gemacht. 300-DPI, max 2400Pixel..)


Bitte auf den link Klicken.
http://img63.imageshack.us/my.php?image=scn00561od.jpg

Da ich aber nicht weiß wie die Brut normalerweise Aussehen muss möchte ich wissen ob Limonepilze in jungen Stadien so aussehen
- besonders unten links der verlaufene Fleck erscheint mir verdächtig. ?

Schimmel oder andere Kontis konnte ich bis jetzt nicht entdecken -
aber ziehe ich jetzt Pilze auf od. nur eine prima Bakterienkultur ?

Cio
Flavus
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Beitrag von pilz-kultur » Montag, 23. Januar 2006 18:15

...kann nix sagen...seh kein Bild ! :wink:

Walter
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Bild

Beitrag von flavus » Montag, 23. Januar 2006 18:22

Hallo Walter,

mit dem Image Block scheint es nicht zu funktionieren - die angezeigte
http-Adresse funktioniert aber. Ich versuche mal das zu editieren.

Flavus
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Hallo Flavus

Beitrag von alexander » Montag, 23. Januar 2006 18:37

Sorry

Aber mein erster Versuch sah auch so aus. Scheint ne Hefe-Konti zu sein.
Du musst zuerst die Flüssigkeit sterilisieren und erst nach dem Abkühlen das H2O2 hinzufügen.
Sonst wird das H2O2 durch die Enzyme im Hundefutter abgebaut.
Zudem sollte man das H2O2 nicht über 60 Grad erwärmen.
Also die Zutaten mischen, in einem Glas im DDKT sterilisieren um die Enzyme zu "vernichten" und nach dem Abkühlen (Handwärme) das H2O2 zugeben. Durch Drehen des Glases mischen und in Petris abfüllen.Auf einen Liter Flüssigkeit 6 ml 3%H2O2 reicht vollkommen.
Hab damit gute Erfahrungen gemacht.

Grüße
Alex
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Beitrag von flavus » Montag, 23. Januar 2006 18:53

Hallo Alex + Walter,

erst einmal Danke für die Antworten. Ich habe mir schon fast gedacht, das
ich nicht das züchte was ich vor hatte. Na ja und ganz leer als Null versuch wollte ich die Schalen dann doch nicht lassen. Mal sehen beim nächsten
Versuch werde ich mich nach den Tipps richten und ein Stück aus meinen
Shiitake klonen. Der Bursche braucht mal wieder ein kaltes Bad. Die Stroh-Limonenpilz Kulturen sind erst 14 Tage alt. Die werden sicher noch eine Weile brauchen.

Weiß jemand wie man entweder html anbekommt od. Blockquote zum
funktionieren bekommt. Ich "sende" mir 1.5 Firefox aus Opensuse 10.0.


Bis denn - ich muss jetzt nach Hause zittern !
Flavus
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Beitrag von pilz-kultur » Montag, 23. Januar 2006 19:09

Hi Flavus ,


Alex hat leider recht..... :cry: !

Ein paar Tips :

Check mal die Zusammensetzung Deines Hundekuchen ob da nicht auch tierische Fette/Bestandteile drinnen sind...mußte lange suchen um ein rein pflanzliches Produkt zu kriegen...selbst wenn es damit funktionieren sollte , würde ich meine Pilze nicht gerne darauf züchten wollen ! :wink:

Bevor Du zB. Strohbrut auf Agar impfst , lass`diese vorher auskeimen a`la Keimprobe...dann erst auf den Agar... :!:

H2O2-Methode hin und her....ich ster. meine Schalen 45-60 Min. und aus basta ! :D :D :D

Walter
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Beitrag von geer » Montag, 23. Januar 2006 22:00

Hallo flavus,

du hast wirklich eine typische Bakterienkultur gezogen.

Besser ist es, wenn du das Strohsubstrat erst einmal fruktifizieren lässt und dann den Pilz klonst.
Im Strohsubstratblock sind sehr viele Kontis enthalten, da bekommst du kaum steriles Myzel.


Viele Grüße

Gerhard


P.S. Alexander hat recht, 20 Minuten im DDKT sterilisieren, abkühlen lassen und dann 6ml H2O2 auf 1Liter.
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Antwort Geer + Walter

Beitrag von flavus » Dienstag, 24. Januar 2006 09:01

Hallo Geer und Walter,

danke für eure Tipps. Mein Limonenpilze werden noch ein Stück brauchen - sie hatten ja erst 14 Tage Zeit zum einwachsen. Ein weißer langfädiger Flaum ist schon an zwei Stellen zu sehen und es riecht stark nach Pilzen. Im Moment lasse ich Sie noch unter den dunklen Tüten und halte sie schön warm 22...24 °C. Sie werden morgens und abends wie meine Shii-Blöcke gelüftet. Die Shii Blöcke werde ich am WE im kalten Leitungswasser 1..2 Stunden wässern.

Im Moment habe ich noch Sporenprints von Austerpilzen und Shiitake aber ich möchte mich erst an Sporen wagen wenn das Klonen geklappt hat.

Ich denke das ich aus meiner "Hefezucht" so einiges gelernt habe. Was das Handling mit dem Agar angeht. Ich werde mir heute Abend die Packung mal genau ansehen was da so alles enthalten ist.
Die nächste Reihe Petris geht in den DDKT.

Mein Problem ist das meine Gutste ein Problem mit Internetbestellungen hat. Sie will "das die Nachbarn nicht belästigt werden" (Die manchmal
so nett sind und unsere Pakete abnehmen). So muß ich einiges improviesieren.

Ich kann z.B. nur abraten Petrischalen in der Apotheke zu kaufen. Ca. 3-facher Preis zum Biologiebedarf... Skallpel und Klingen bekommt man fast zu Normalpreis im Conrad. Mal sehen wo ich (wenn das Klonen gelungen ist Roggen herbekomme.

Hat eigentlich schon mal einer versucht Dinkel als Substrat zu verwenden ? Das gibts z.B. als Bio-Dinkel im Konsum.

Bis dann

Flavus
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Dinkel

Beitrag von Tinus » Dienstag, 24. Januar 2006 12:48

Hallo Flavus,

Dinkel hab ich probiert. Es funktioniert gut. Mein Siitakeblock ist mit Dinkelbrut beimpft. Er ist so weit, dass ich die Fruchtung einleiten kann. Vorher hatte ich immer arge Probleme mit Schimmelpilzen. Ich weiß jetzt, dass ich nicht genügend darauf geachtet habe, Staunässe zu vermeiden, bzw. ordentlich abzuleiten.

Die Kontamination, die ich auf Deinem Bild gesehen habe, kenne ich auch gut . :(
Darum hatte ich meine Arbeitsweise grundsätzlich überprüft und es ist besser geworden (nur noch wenige Fälle von Kontis in den Petrischalen).

Ich wünsche Dir gute Erfolge. Ich weiß nämlich, dass man das unbedingt braucht :D , wenn man so viele Schimmelpilze gesehen hat.
In den letzten Wochen seit meinem Start in der Myzelanzucht, Brut und Beimpfung von Substrat hatte ich auch ziemlich niederreißende Phasen.

Schöne Grüße Martin (Tinus)
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Beitrag von pilz-kultur » Dienstag, 24. Januar 2006 21:56

Hallo Flavus,


es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen :wink: !

..denke da an meine Mengen entsorgter Körnerbrut :shock: :o !!!

Wenn ich mal Körnerbrut mache , dann verwende ich Futterweizen aus dem Lagerhaus...am billigsten ! :lol:

Bio-Dinkel hab ich noch nicht verwendet...is mir einfach zu teuer....geht ja mit Weizen auch :wink:

Am liebsten ist mir jedoch Substratbrut...unkompliziert-günstig-hält sich sehr lange..habe keinen Unterschied zu Körnerbrut festgestellt ! :wink:


Walter
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Körner- oder Substratbrut

Beitrag von Tinus » Mittwoch, 25. Januar 2006 11:30

Hallo Walter,

mit Substratbrut meinst Du, dass Du die Brut z.B. auf Sägemehl mit Weizenkleie oder so wachsen lässt? Ich habe immer nur Körner benutzt (zuletzt Dinkel, der meiner Frau zu alt für die Küche war). Ich hatte irgendwo gelesen, dass man bei Körnerbrut Biokorn nehmen soll (wegen der Fungizide).

Wie ist das Substrat zusammengesetzt, das Du z.B. für Shiitake oder Austernseitlinge verwendest?

Viele Grüße Tinus (eigtl. Martin, aber zur Unterscheidung so, wie mich fast alle Bekannten nennen)
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Inhalt der Hundeknochen

Beitrag von flavus » Mittwoch, 25. Januar 2006 12:43

Hallo pilz-kultur,

auf der Packung stand:
Pedigree Biscrok
Getreide, Fleisch, tierische Nebenerzeugnisse, Mieralstoffe, Oele, Fette, pflanzliche Nebenerzeugnisse
Rohprotein 10,0%
Rohfett 6,0%
Rohasche 14,5%
Rohfaser 3,0%

-> sieht nach verdammt wenig Lignin aus. Fett ist enthalten. Andererseits
scheint das Rezept so zu funktionieren - wenn man die 45 min im DDKT nicht weglässt ;-)
Rezept Quelle: http://de.wikibooks.org/wiki/Pilzzucht# ... _Praxis.21


Super wäre es natürlich wenn Auskenner wie Geer der Seite mal auf
die Sprünge helfen würden: z.B. mit seinem Substrat Rezept (80% Buchenspäne, 20% Weizenkleie, ein wenig unglöschter Kalk)

Cio flavus
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Beitrag von pilz-kultur » Mittwoch, 25. Januar 2006 20:47

@Martin :

...ja , Substratbrut = Buchenspäne(7T) + Weizenkleie(3T)...die Buchenspäne in mittlerer Körnung , damit sich die durchwachsene Brut auch gut zerkleinern/verteilen lässt...ginge bei Sägemehl nicht so gut !

Futterweizen ist in der Regel unbehandelt(mampfen ja auch die Tiere) , hat leichte Verunreinigungen mit Mais , kleine Strohstückchen......ist aber nicht schlimm , da ja sowieso steril. wird !
Obiges Substrat verwende ich auch für die meisten Pilze mit guten Erfolg...also auch als Kultursubstrat ! :wink:

@flavus :
...ja wie schon geschrieben...ich möchte meine Pilze nicht auf "Fleisch/tierischen Nebenerzeugnissen" :? züchten ...u. wenn es 100x funktioniert...sonst hab`n wir bald auch noch Pilze mit BSE :lol:
Würde Dir zu einem rein vegetarischen Produkt raten !

Substrat-Rezeptur siehe oben...geht natürlich auch 8:2...kannst auch ein wenig Gips u. Kalk zusetzen...mach ich aber nie !


Walter
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Beitrag von Tinus » Donnerstag, 26. Januar 2006 08:48

Danke, Walter!
Kann es sein, dass Hefekontis besonders bei Klonversuchen auftreten?

Martin
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@Walter

Beitrag von flavus » Donnerstag, 26. Januar 2006 11:40

Hallo Walter,

die BSE-Geschichte ist natürlich auch so eine Problematik. Ich schätze mal
das vegetarisches Hundefutter (ohne tierisches Eiweiß) schwierig zu beschaffen sein wird.. Ich werd mir wohl was Pflanzliches suchen z.B. Maismehl oder Kartoffeln.

Wie sterilisiert Du deine Substrat für die Fruchtkultur ? (Ich meine nicht die Körner für die Brutzüchtung - da sollte es mit Alufolie abgedeckte Obst oder Gurkengläser tun -> DDKT)

Im TV habe ich mal was über einen Hamburger Shii-Züchter gesehen. Der hat das fertig gemischte Substrat 24h bei 98°C sterilisiert. Zuhause sollte
es der Backofen tun und eine hizefeste Tüte.

Hat schon mal jemand Bratschlauch getestet ?

Frank
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